Wenn die wirklich so gesund bleibt wie sie jetzt aussieht, darf sie ruhig eine süsslich-langweilige Baumrübe sein. Heutzutage bin ich schon froh, wenn überhaupt etwas wächst in diesem irren neuen Wetter. Heute der erste Regen nach zwei Monaten.
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Lagerbirne (Gelesen 82344 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Lagerbirne
Mal was vom Kirgisischen Pastorenbirnenabkömmling: Der zeigt zwar noch keine Birnen, aber die erstaunliche Eigenschaft extremer Blattgesundheit. Da stehen noch viele andere Birnensorten am selben Standort, aber keine hat diese harten, sattgrünen Blätter ohne eine Spur irgendwelcher Krankheiten. Normal ist Birnengitterrost, Blattschorf, nekrotische Stelle, aufgehellte Blattränder...
Wenn die wirklich so gesund bleibt wie sie jetzt aussieht, darf sie ruhig eine süsslich-langweilige Baumrübe sein. Heutzutage bin ich schon froh, wenn überhaupt etwas wächst in diesem irren neuen Wetter. Heute der erste Regen nach zwei Monaten.

Wenn die wirklich so gesund bleibt wie sie jetzt aussieht, darf sie ruhig eine süsslich-langweilige Baumrübe sein. Heutzutage bin ich schon froh, wenn überhaupt etwas wächst in diesem irren neuen Wetter. Heute der erste Regen nach zwei Monaten.
- Rib-2BW
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Re: Lagerbirne
Sehr schön. Ich würde es mit Interesse verfolgen.
Hier herrscht am meisten Birnengitterrost und Gallmilben. Dabei ist Birnengitterrost eher bedeutungslos geworden in den letzten Jahren, obwohl man den asiatischen Wacholder hier und da in der Nachbarschaft finden kann.
Gallmilben scheinen sehr wanderfreudig zu sein. Von der Clapps Liebling nehmen sie nicht jedes Jahr die Blätter in Anspruch. Heuer sind sie in einer Sämlingsansammlung gewandert. Dort befallen sie aber nicht jede der drei, Nähe aneinander stehenden Sämlinge. Auffallend finde ich dabei, dass die Milben stark behaarte Sorten, wie Blutbirnen, nicht befallen.
Hier herrscht am meisten Birnengitterrost und Gallmilben. Dabei ist Birnengitterrost eher bedeutungslos geworden in den letzten Jahren, obwohl man den asiatischen Wacholder hier und da in der Nachbarschaft finden kann.
Gallmilben scheinen sehr wanderfreudig zu sein. Von der Clapps Liebling nehmen sie nicht jedes Jahr die Blätter in Anspruch. Heuer sind sie in einer Sämlingsansammlung gewandert. Dort befallen sie aber nicht jede der drei, Nähe aneinander stehenden Sämlinge. Auffallend finde ich dabei, dass die Milben stark behaarte Sorten, wie Blutbirnen, nicht befallen.
- cydorian
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Re: Lagerbirne
Hier hats 2018 viele Stinkwacholder weggeputzt, vertrocknet. Seitdem noch mehr, ihnen gefallen diese sehr trockenen Sommer nicht. Hinzu kommt, dass die Sporenflugzeit heute schon meist Trockenzeit ist, die Regenzeit ist da schon vorbei. Die Bäume haben aber nach wie vor Birnengitterrost, nur sind eben weniger Blätter befallen. Auch die Differenzen zwischen den Sorten bestehen weiter, Williams hat immer noch mehr wie andere Sorten.
Re: Lagerbirne
Dieses Jahr habe ich fast keine Schädlinge an Apfel oder Birne gesehen. An einem Apfelbäumchen den Triebstecher und ganz vereinzelt zählbare Blattläuse. Keine Mädchen in einem Kilo Schneiders späte Knorpelkirsche. Unbekanntes absterben von 4 Apfelbäumchen im Kübel und einer Hochstammstachelbeere.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Lagerbirne
".........4 Apfelbäumchen im Kübel .........."
Das sehe ich eher als normal.
Das sehe ich eher als normal.
Gruß Arthur
Re: Lagerbirne
Starking, was verstehst du da unter "normal" ? Wenn von 30 Bäumchen im Kübel 4 Stück, 2 Monate nach der Pflanzung absterben.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
- cydorian
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Re: Lagerbirne
Das kam wohl nicht richtig raus. Also nochmal:
Das gesunde Laub dieser Birne ist deswegen aufgefallen, weil auf dem selben Grundstück noch zehn andere Birnen stehen, gross und klein, verschiedene Sorten. Die haben alle die üblichen jahreszeittypischen Erscheinungen, ein bisschen Gitterrost an einigen Blättern, ein bisschen Blattschorf (Pilzrasen entlang der Mittelrippe, grünlich schwarz) an einigen Blättern, ein bisschen Verfärbungen aus verschiedenen Gründen - ganz normal und dieses Jahr auch nicht drastisch. Am schlimmsten war aufgrund des Wetter dieses Jahr Knospenmonilia und Hagelschäden, das ist aber keine Blattkrankheit. Bei Monilia zeigt sich leider Madame Verte wieder stärker anfällig, vor allem im unteren Baumbereich.
Es war der Kontrast zwischen dem Kirgisischen Bäumchen und den zehn anderen Birnen, der einfach aufgefallen ist: Die kirgisische hatte als Einzige absolut makelloses Laub, siehe Foto. Das Foto zeigt nur kleine Zweige unten, die anderen Blätter sahen genau so aus. Auf einem grösseren Bild hätte aber der Hintergrund gestört und man hätte die Blätter nicht mehr so genau gesehen.
Blattgesundheit ist ja schon mal eine gute Eigenschaft, oder?
Kübeläpfel & Co, bleiben wir mal bei Lagerbirnen und ihren Eigenschaften.
Das gesunde Laub dieser Birne ist deswegen aufgefallen, weil auf dem selben Grundstück noch zehn andere Birnen stehen, gross und klein, verschiedene Sorten. Die haben alle die üblichen jahreszeittypischen Erscheinungen, ein bisschen Gitterrost an einigen Blättern, ein bisschen Blattschorf (Pilzrasen entlang der Mittelrippe, grünlich schwarz) an einigen Blättern, ein bisschen Verfärbungen aus verschiedenen Gründen - ganz normal und dieses Jahr auch nicht drastisch. Am schlimmsten war aufgrund des Wetter dieses Jahr Knospenmonilia und Hagelschäden, das ist aber keine Blattkrankheit. Bei Monilia zeigt sich leider Madame Verte wieder stärker anfällig, vor allem im unteren Baumbereich.
Es war der Kontrast zwischen dem Kirgisischen Bäumchen und den zehn anderen Birnen, der einfach aufgefallen ist: Die kirgisische hatte als Einzige absolut makelloses Laub, siehe Foto. Das Foto zeigt nur kleine Zweige unten, die anderen Blätter sahen genau so aus. Auf einem grösseren Bild hätte aber der Hintergrund gestört und man hätte die Blätter nicht mehr so genau gesehen.
Blattgesundheit ist ja schon mal eine gute Eigenschaft, oder?
Kübeläpfel & Co, bleiben wir mal bei Lagerbirnen und ihren Eigenschaften.
Re: Lagerbirne
Meine Madame Verté hat ja heuer so stark geblüht wie noch nie, Birnen sind aber max. 5 Stück dran. Die gleiche Sorte auf kiesig/humosem Boden in windoffener Lage dagegen mit starkem Fruchtbehang. Es ist zum verzeifeln. Die Blattgesundheit war bei ersterem (im Frühjahr) unter aller Sau, mittlerweile schaut der Baum wieder gesund aus.
- thuja thujon
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Re: Lagerbirne
Ja, gesundes Laub ist immer gut und eigentlich auch die Voraussetzung für reiche und qualitativ hochwertige Ernten.
Dunkelgrün muss nicht sein, die Farbe lässt sich aber wohlwollender betrachten als Sorten mit eher gelblicherem oder fahlem Glanz des Laubes.
Von daher Danke fürs Foto und den Hinweis zur Sorte, die 3 Insektenschäden am Blatt sind nicht der Rede wert. Wichtiger sind die Pilze.
Dunkelgrün muss nicht sein, die Farbe lässt sich aber wohlwollender betrachten als Sorten mit eher gelblicherem oder fahlem Glanz des Laubes.
Von daher Danke fürs Foto und den Hinweis zur Sorte, die 3 Insektenschäden am Blatt sind nicht der Rede wert. Wichtiger sind die Pilze.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- cydorian
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Re: Lagerbirne
Die kirgisische Birne ist weiter vollkommen blattgesund.
Andere leider gar nicht. Seit Jahren sind mittlerweile z.B. immer wieder Hitzeschäden am Laub zu beobachten. Das ist bei einigen Sorten zum Hauptproblem auf der Wiese in Südwestlage geworden, leider auch gute Lagerbirnen. Auch dieses Jahr, mehrmals 36°C im Juli, am Hang noch deutlich mehr bei grosser Trockenheit, das war wieder mal zuviel. Hier die Blätter der Feigenbirne von Alencon mit typischem Bild:

Andere Sorten noch stärker, z.B. "Uta" (fast immer sehr geschädigt), "Madame Verte", "Conference". Besser: Gräfin von Paris, "Boscs Flaschenbirne" (zugegeben keine wirkliche Lagerbirne). Sehr gut: Olivier de Serres, Belle Epine du Mas.
Andere leider gar nicht. Seit Jahren sind mittlerweile z.B. immer wieder Hitzeschäden am Laub zu beobachten. Das ist bei einigen Sorten zum Hauptproblem auf der Wiese in Südwestlage geworden, leider auch gute Lagerbirnen. Auch dieses Jahr, mehrmals 36°C im Juli, am Hang noch deutlich mehr bei grosser Trockenheit, das war wieder mal zuviel. Hier die Blätter der Feigenbirne von Alencon mit typischem Bild:
Andere Sorten noch stärker, z.B. "Uta" (fast immer sehr geschädigt), "Madame Verte", "Conference". Besser: Gräfin von Paris, "Boscs Flaschenbirne" (zugegeben keine wirkliche Lagerbirne). Sehr gut: Olivier de Serres, Belle Epine du Mas.
- Starking007
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Re: Lagerbirne
555Nase hat geschrieben: ↑6. Jul 2023, 07:18
Starking, was verstehst du da unter "normal" ? Wenn von 30 Bäumchen im Kübel 4 Stück, 2 Monate nach der Pflanzung absterben.
Obst im Kübel ist höchste Gartenkunst.
Das ist etwas für Pflanzenfreunde mit langjähriger Bonsaierfahrung, dazu mit vieel Obstwissen.
Dass es bei dem Einen oder Anderen hier klappt ist gutz, aber die absolute Ausnahme.
In meinem langen Gärtnerleben habe ich da viele Misserfolge gesehen, 99%.
Gruß Arthur
Re: Lagerbirne
Starking, wir reden da aneinander vorbei. Mein Anliegen ist weder Bonsai, noch langjährige Käfighaltung von Apfelbäumen. Ich suche ganz einfach den besten Apfel für meinen Geschmack. Wenn nach ein-zwei Jahren ein Apfel vom Kübelbaum mir nicht schmeckt oder mit zu vielen Krankheiten behaftet ist, fliegt er. Wenn also so ein Bäumchen im Kübel nach zwei Monaten eingeht, liegt es nicht an mangelndem Zuchtwissen, sondern an unbekannten physischen oder krankhaften Ursachen, Umständen.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Lagerbirne
Bleiben wir bei Lagerbirnen, gibts Erfahrungen bezüglich Hitzeschäden mit weiteren Sorten?
Interessant sind Standorte, wo mehrere Sorten stehen, auch geschädigte.
Interessant sind Standorte, wo mehrere Sorten stehen, auch geschädigte.
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Re: Lagerbirne
Ich habe zum Glück keinen so extremen Standort (leichter NO Hang, tiefgründiger Boden, etwas höhere Lage) und hätte zwar mehrere Birnensorten, aber keine Hitzeschäden. Zumindest wären sie mir bisher nicht stark aufgefallen. Ich muss mal das Laub der Bäume genauer ansehen.
- cydorian
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Re: Lagerbirne
UV hoch, trocken und länger oberhalb 35°C, so die auslösenden Faktoren nach meiner Erfahrung. Aber ich kenne zu wenig andere ähnliche Standorte mit Birnensammlungen, um das zu verallgemeinern.
Hatte das in vier der letzten fünf Jahre. Eine Plantage 200m weiter ist mit Conference bestockt, hat auch massive Schäden, schattierendes Netz will er nicht drüberziehen, geht auch schlecht bei der Geografie der Anlage.
Erstmalig 2018 auch im Versuchsgut in Heuchlingen deutliche Schäden, unter anderem an vorher propagierten neuen Sorten.
Hatte das in vier der letzten fünf Jahre. Eine Plantage 200m weiter ist mit Conference bestockt, hat auch massive Schäden, schattierendes Netz will er nicht drüberziehen, geht auch schlecht bei der Geografie der Anlage.
Erstmalig 2018 auch im Versuchsgut in Heuchlingen deutliche Schäden, unter anderem an vorher propagierten neuen Sorten.