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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4147239 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Herzlichen Dank für Euer Feedback. Sogar ein Pflanzenangebot - ich bin echt platt! Kontaktaufnahme per PN hat funktioniert.
Die verschiedenen Bezugsquellen für verlässliche Pflanzen werde ich im Auge behalten, gerade auch was die DK anbetrifft. Und wieder was gelernt, dass es bei der DK einen echten aber auch "angebliche" Klone gibt und wo ich den echten bekomme. Super!
Die verschiedenen Bezugsquellen für verlässliche Pflanzen werde ich im Auge behalten, gerade auch was die DK anbetrifft. Und wieder was gelernt, dass es bei der DK einen echten aber auch "angebliche" Klone gibt und wo ich den echten bekomme. Super!
Feigen ausgepflanzt: Ronde de Bordeaux, Desert King sowie unbekannte Sorte
Feigen getopft: Ronde de Bordeaux, Michurinska-10, Montana Nera, Figo Moro, Desert King, Hardy Chicago, Osborne Prolific
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo in die Runde!
Bin hier seit bald eineinhalb Jahren stiller Mitleser und denke, nach ein paar hundert Seiten Feigenforum ist es höchste Zeit, mal was beizutragen.
Bei Feigen bin ich Newbie. Im Frühjahr letzten Jahres hab ich durch Zufall einen Sämling geschenkt bekommen, der - soweit sich das rekonstruieren ließ - aus einer türkischen oder syrischen Feige gezogen wurde. Hab mich daraufhin ein bißchen schlau gemacht und gehe davon aus: Ohne blastophaga psenes wird das nix.
Aber irgendwie hat mich das Feigenvirus infiziert und so habe ich im letzten Winter meine ersten Versuche mit Steckhölzern aus einem Mainzer Garten gemacht. Jetzt stehen hier 6 kleine Feigenbäumchen rum. Einer wird ausgepflanzt, einer bleibt als Backup im Kübel, den Rest werde ich irgendwie unter die Leute bringen. Ich vermute, es handelt sich um die blaue Pfälzer Fruchtfeige. Vielleicht läßt sich das im kommenden Sommer mit ein paar Fotos von Blättern und (dann hoffentlich) Feigen verifizieren.
Wie auch immer. Jetzt überlege ich natürlich, meine bescheidene Sammlung mit neuen Sorten zu erweitern. Ich denke, Ihr kennt das…
Eine RdB habe ich bereits. Die kommt ebenfalls in den Garten. Darüberhinaus arbeite ich an einer Shortlist, die aber noch deutlich zu lang ist. Gesetzt sind für mich Desert King (die Echte!) als reichtragende, unkomplizierte Brebasorte, sowie entweder Pastiliere oder Negronne.
Für Pastiliere spricht natürlich die sehr frühe Reife. Für die von Seiler hochgelobte Negronne die geringere Empfindlichkeit bei Regen. Da denke ich noch drauf rum, für Input bin ich immer dankbar.
Sorten, die über das Standardrepertoire hinausgehen, beispielsweise eine Figo moro mit der ich liebäugel, haben natürlich auch ihren Reiz. Aber ich gärtnere am östlichen Rand des Ruhrgebietes. Das ist 7b, immerhin, die Sommer fühlen sich trotzdem nicht gerade an wie auf Sizilien. Denke, da werde ich mich rantasten müssen.
Nach allem, was hier zu lesen ist, ist das Thema Sortenechtheit bei Feigen ein noch leidigeres Problem als beim Beerenobst, wo ich primär unterwegs bin. Meine RdB habe ich vom Seiler. Hoffe - und gehe auch davon aus - es ist eine. Vielen Dank daher schon mal für die vielen wertvollen Hinweise zu seriösen Bezugsquellen. Hätte nicht gedacht, daß ich mein Französisch nochmal brauche! ;)
Bin hier seit bald eineinhalb Jahren stiller Mitleser und denke, nach ein paar hundert Seiten Feigenforum ist es höchste Zeit, mal was beizutragen.
Bei Feigen bin ich Newbie. Im Frühjahr letzten Jahres hab ich durch Zufall einen Sämling geschenkt bekommen, der - soweit sich das rekonstruieren ließ - aus einer türkischen oder syrischen Feige gezogen wurde. Hab mich daraufhin ein bißchen schlau gemacht und gehe davon aus: Ohne blastophaga psenes wird das nix.
Aber irgendwie hat mich das Feigenvirus infiziert und so habe ich im letzten Winter meine ersten Versuche mit Steckhölzern aus einem Mainzer Garten gemacht. Jetzt stehen hier 6 kleine Feigenbäumchen rum. Einer wird ausgepflanzt, einer bleibt als Backup im Kübel, den Rest werde ich irgendwie unter die Leute bringen. Ich vermute, es handelt sich um die blaue Pfälzer Fruchtfeige. Vielleicht läßt sich das im kommenden Sommer mit ein paar Fotos von Blättern und (dann hoffentlich) Feigen verifizieren.
Wie auch immer. Jetzt überlege ich natürlich, meine bescheidene Sammlung mit neuen Sorten zu erweitern. Ich denke, Ihr kennt das…
Eine RdB habe ich bereits. Die kommt ebenfalls in den Garten. Darüberhinaus arbeite ich an einer Shortlist, die aber noch deutlich zu lang ist. Gesetzt sind für mich Desert King (die Echte!) als reichtragende, unkomplizierte Brebasorte, sowie entweder Pastiliere oder Negronne.
Für Pastiliere spricht natürlich die sehr frühe Reife. Für die von Seiler hochgelobte Negronne die geringere Empfindlichkeit bei Regen. Da denke ich noch drauf rum, für Input bin ich immer dankbar.
Sorten, die über das Standardrepertoire hinausgehen, beispielsweise eine Figo moro mit der ich liebäugel, haben natürlich auch ihren Reiz. Aber ich gärtnere am östlichen Rand des Ruhrgebietes. Das ist 7b, immerhin, die Sommer fühlen sich trotzdem nicht gerade an wie auf Sizilien. Denke, da werde ich mich rantasten müssen.
Nach allem, was hier zu lesen ist, ist das Thema Sortenechtheit bei Feigen ein noch leidigeres Problem als beim Beerenobst, wo ich primär unterwegs bin. Meine RdB habe ich vom Seiler. Hoffe - und gehe auch davon aus - es ist eine. Vielen Dank daher schon mal für die vielen wertvollen Hinweise zu seriösen Bezugsquellen. Hätte nicht gedacht, daß ich mein Französisch nochmal brauche! ;)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Gibt es bei den desert Kings viele falschen? Hab im Frühjahr eine gekauft...
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Beerensammler hat geschrieben: ↑2. Sep 2023, 23:52
Für Pastiliere spricht natürlich die sehr frühe Reife. Für die von Seiler hochgelobte Negronne die geringere Empfindlichkeit bei Regen. Da denke ich noch drauf rum, für Input bin ich immer dankbar.
Ich habe beide im Garten (Negronne seit 2006, Pastilière seit 2011 und am jetzigen Standort seit 2014/15). Die jeweiligen Vorteile hast du erwähnt. Pastilière ist bei Regen meiner Meinung nach fast nicht zu gebrauchen, aber die Feigen sind so früh, dass sie hier meistens noch bei trockenem Wetter reif werden. Letztes Jahr ab dem 18.8. und noch vor dem 10.9. war keine Feige mehr am Baum. Richtig nass und kühl wird es hier selten vor der 2. Hälfte September, oft erst irgendwann im Oktober.
Bei der Negronne muss man die viel spätere Reife im Hinterkopf haben (mindestens 3 Wochen). In schlechteren Jahren merkt man den Nachteil, weil das die Dauer der Ernte von Feigen bester Qualität einschränkt.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Kleiner Zwischenbericht über meine 9 Monate alte Desert King (von lokalrunde). Ich hätte es nicht für möglich gehalten aber die ist jetzt schon bei über 2,5 Meter. Selbst mein nachträglich angebrachter Bambusstab reicht nicht mehr aus. Umso härter wird es allerdings, wenn sie den Winter nicht überlebt. Habt ihr Ideen wie ich die schützen sollte? Habe an 1-2 Lagen Vlies gedacht.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Was sind normale Brix/Oechsle-Werte für Feigen?
Hatte an der gestern 26 Brix / 110 Oe, ist das gut, normal, schlecht?
Und ist der Brix Wert wichtig? Der sagt ja eigentlich nichts aus über die Aromen, oder?
Hatte an der gestern 26 Brix / 110 Oe, ist das gut, normal, schlecht?
Und ist der Brix Wert wichtig? Der sagt ja eigentlich nichts aus über die Aromen, oder?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
M-10 ist wieder die erste Herbstfeige, die ohne Frühstart reift. Im Kübel.
Ausgepflanzt: BT, Negr, RdB, M-10, Sultane, 2x LdA, DK, Dauphine, Green Michurinska, HC, Campanière, Gota de Miel
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Knubbel und pinziert am 16.06., also nach 79 Tagen gereift.
Der größte Knubbel unten rechts reifte schon vor einer Woche bei Regenwetter und musste notgeerntet werden.
Der größte Knubbel unten rechts reifte schon vor einer Woche bei Regenwetter und musste notgeerntet werden.
Ausgepflanzt: BT, Negr, RdB, M-10, Sultane, 2x LdA, DK, Dauphine, Green Michurinska, HC, Campanière, Gota de Miel
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Bil007 hat geschrieben: ↑3. Sep 2023, 09:58
Kleiner Zwischenbericht über meine 9 Monate alte Desert King (von lokalrunde). Ich hätte es nicht für möglich gehalten aber die ist jetzt schon bei über 2,5 Meter. Selbst mein nachträglich angebrachter Bambusstab reicht nicht mehr aus. Umso härter wird es allerdings, wenn sie den Winter nicht überlebt. Habt ihr Ideen wie ich die schützen sollte? Habe an 1-2 Lagen Vlies gedacht.
Heizungsrohrisolierung drüber.Wenn nur ein Trieb ohne Verzweigung da ist geht das gut.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Bil007 hat geschrieben: ↑3. Sep 2023, 09:58
Kleiner Zwischenbericht über meine 9 Monate alte Desert King (von lokalrunde). Ich hätte es nicht für möglich gehalten aber die ist jetzt schon bei über 2,5 Meter. Selbst mein nachträglich angebrachter Bambusstab reicht nicht mehr aus. Umso härter wird es allerdings, wenn sie den Winter nicht überlebt. Habt ihr Ideen wie ich die schützen sollte? Habe an 1-2 Lagen Vlies gedacht.
naja, wenn der Winter nicht grad sehr mild wird, würde es mich wundern, wenn nichts zurückfriert. Die Triebe werden wohl kaum bis Ende Oktober ausreifen.
Die Pflanze scheint ein (über-)reiches Nährstoffangebot zu haben. Das würde ich mal prüfen.
Ist aber auch kein Drama, denn auch wenn sie zurückfriert, wird sie wieder austreiben. Nur Brebas gäbe es halt keine
- Arni99
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- Registriert: 12. Aug 2019, 10:42
- Region: Südhang Wienerwald
- Höhe über NHN: 248
- Bodenart: Lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
-
Wien Umgebung 248m
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
In NW-Sardinien sind die Kaktusfeigen in Überzahl.
Wien Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Neben dem direkten Schutz des Stammes könntest du evtl. den oberen Meter abmoosen, quasi als Backup. Dann wirst du wahrscheinlich ein Jahr auf Früchte verzichten müssen. Aber das ist doch besser als den Totalverlust der Pflanze zu riskieren.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Feigen ausgepflanzt: Ronde de Bordeaux, Desert King sowie unbekannte Sorte
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
mora hat geschrieben: ↑3. Sep 2023, 11:04
Was sind normale Brix/Oechsle-Werte für Feigen?
Hatte an der gestern 26 Brix / 110 Oe, ist das gut, normal, schlecht?
Und ist der Brix Wert wichtig? Der sagt ja eigentlich nichts aus über die Aromen, oder?
Schau dir mal "backyardfigs" auf Youtube an. Er hat schon viele Brixtests gemacht.
Ich glaube die Brix-Werte haben bei Ihm von 18-45 gereicht.
Hier kommt es aber vor allem auf die Umstände an, ob es z.B. viel geregnet hat zur Zeit der Feigenreifung, oder ob die Feige am Stamm trocknen konnte.
Ich denke alles ab ca. 22 Brix sollte bei Feigen angenehm süß sein.
Der Brix-Wert ist nichts anderes, als die Prozent in Zucker. Über die Aromen sagt er nichts aus.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
RePu86 hat geschrieben: ↑3. Sep 2023, 19:06Bil007 hat geschrieben: ↑3. Sep 2023, 09:58
Kleiner Zwischenbericht über meine 9 Monate alte Desert King (von lokalrunde). Ich hätte es nicht für möglich gehalten aber die ist jetzt schon bei über 2,5 Meter. Selbst mein nachträglich angebrachter Bambusstab reicht nicht mehr aus. Umso härter wird es allerdings, wenn sie den Winter nicht überlebt. Habt ihr Ideen wie ich die schützen sollte? Habe an 1-2 Lagen Vlies gedacht.
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Heizungsrohrisolierung drüber.Wenn nur ein Trieb ohne Verzweigung da ist geht das gut.
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Danke, das könnte tatsächlich gut klappen, vorallem ist das kein großer Aufwand. Ist auf jeden Fall ein Versuch wert.
[quote author=ringelnatz link=topic=35681.msg4087240#msg4087240 date=1693764785]
naja, wenn der Winter nicht grad sehr mild wird, würde es mich wundern, wenn nichts zurückfriert. Die Triebe werden wohl kaum bis Ende Oktober ausreifen.
Die Pflanze scheint ein (über-)reiches Nährstoffangebot zu haben. Das würde ich mal prüfen.
Ist aber auch kein Drama, denn auch wenn sie zurückfriert, wird sie wieder austreiben. Nur Brebas gäbe es halt keine
Ok, danke, das mit dem abfrieren wäre schon schade aber muss ich wohl mit rechnen. Das Pflanzloch hatte ich letzten Herbst gebuddelt und vermutlich etwas mit Hornspänen und Kompost übertrieben. Beim einpflanzen im Mai gab es wieder ordentlich Hornspäne dazu. Die rdb, ca. 10m entfernt, wächst wächst eher bescheiden. Bodenprobe wäre aber sicherlich mal interessant.
[quote author=datou link=topic=35681.msg4087339#msg4087339 date=1693774959]
Neben dem direkten Schutz des Stammes könntest du evtl. den oberen Meter abmoosen, quasi als Backup. Dann wirst du wahrscheinlich ein Jahr auf Früchte verzichten müssen. Aber das ist doch besser als den Totalverlust der Pflanze zu riskieren.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Danke, hab bereits drei Backups im Kübel, daher wäre der Totalverlust verkraftbar. Würde dann im nächsten Jahr den gleichen Versuch mit einer 1jährigen starten anstatt wie dieses Jahr den kleinen Steckling rauszupflanzen.