Ersatz für Rosenpflanzen (Gelesen 2220 mal)

[Herr Dingens]

Hi,
wie ihr wisst, kultiviere ich hier (moderne) Rosen in größeren Mengen. No Names (wenige), die meisten mit Namen und alle Arten außer Patio, also diese ganz kleinen.

Allerdings ist es schwierig, hier in den Tropen.

Am einfachsten ist es noch im Winter (Okt. bis Feb.) und im Sommer (März bis Juni/Juli). In diesen beiden Jahreszeiten ist es gleichermaßen trocken, im Winter etwas kühler, 32, 33°C am Tag (der Rosen liebste Jahreszeit), und im Sommer etwas heißer (36 bis 40+°C am Tag).
Die dritte Jahreszeit, die noch fehlt, ja, mehr gibt es hier nicht, ist die Regenzeit von ca. Juli bis September. Temperaturen ähnlich Winter, aber nachts nicht so abkühlend, aber Regen!

Im Winter und im Sommer, ist alles relativ easy, bewässern, schneiden wie ein Tier, düngen, ab und zu spritzen.

In der Regenzeit steht zu viel, zu oft und zu lange zu viel Wasser im Boden. Dazu muss man wissen, der Boden ist hier überwiegend rötlicher bis roter, toniger Lehm. Wenn es regnet glatter als glatt und sofort eine Matschlandschaft. Wenn der Boden abtrocknet und die Sonne drauf knallt, hart wie Beton.
Und diese Regenzeit ist für viele Rosen tödlich. Sie sterben schlicht, einige nach und nach, Trieb für Trieb, andere sofort und gleich die ganze Pflanze. Die, die nicht sterben, müssen sich dann immer noch mit Fressenden und Saugenden, mit Spinnmilben und der Rosenfleckenkrankheit auseinandersetzen. Die sterben dann eben etwas später.

Die einzige Möglichkeit wäre, den Bodenaufbau neu zu machen und Drainageflächen anzulegen. Dazu habe ich keine Lust, ich habe hier 8.000 m² und Gefälle, das ich mit Terrassen auffange.
Vielmehr denke ich, lasse ich die sterben, die nicht mehr wollen und ersetze sie – ja womit?

In den trockenen 8, 9 Monaten muss ich eh alles bewässern, was leben soll. Das geht mit eigenem Wasser und Pumpen, und kostet nur Zeit und Strom. In der Regenzeit, also in den verbleibenden drei, vier Monaten, brauch ich Pflanzen, die mit dem hohen Wassergehalt im Boden auskommen.
Und immer wieder komme ich auf Nerium Oleander. Blüht sehr lange, ist hier eigentlich dauergrün, gibt’s in rot, rosa, gelb, weiß. Frisst genau so (oder mehr) Dünger wie Rosen.

Gibt’s noch was Vergleichbares, hat jemand eine Idee?

[Kasbek]

Schau Dich mal in der Gattung Ixora um. (Ist aber Theoriewissen, ich hab' selber keine Erfahrung mit denen.)

Für Säulenkakteen könnte die Drainage vielleicht der Knackpunkt sein. Der Grundrhythmus der Jahreszeiten würde ja passen (drei Monate mit Wasser vollsaugen und dieses dann neun Monate verbrauchen, da bedürfte es wahrscheinlich nicht mal einer Zusatzbewässerung), aber ob es da welche gäbe, die auf schwerem Boden klarkämen und nicht mit Wurzelfäulnis reagieren, müssen Dir die Kakteenexperten sagen (zu denen ich nicht gehöre).

[Herr Dingens]

Hm, danke, begeistert mich nicht gerade ;D

[häwimädel]

Eine richtige Idee für Pflanzen habe ich leider nicht, vielleicht welche für wechselfeucjte Standorte? Aber rein praktisch, um bessere Antworten zu erhalten, wenn Du etwas anderes als Rosen willst: Falls es Gehölze sein sollen, stelle die Frage doch mal im Arboretum, bzw. bei Stauden. :)

[Kasbek]

Hm, was gäbe es noch? Jacaranda mimosifolia? (Wird ohne Schnitt aber richtig groß.) Wildformen von Citrus-Arten? (Citrus halimii wächst sogar wild in Thailand. Mehr hier: https://web.archive.org/web/20110717041433/http://web3.dnp.go.th/botany/plantdetail.aspx?monthno=200502&smonthname=February&slanguage=eng )

[Herr Dingens]

Ja, der Palisanderbaum ist sehr schön. Aber wenn ich den zu weit im Süden pflanze, steht zu viel anderes im Schatten. Aber so ein Ding pflanzen ist trotzdem schön. Nur schneiden? Nä, nur wenn es nicht anders geht. Seit ich hier bin, weiß ich erst, was Schneiden bedeutet. Euren Rosenschnitt vom März/April muss ich hier fast alle 2 Monate machen, evtl. nicht ganz so tief, aber fast. Und wie gesagt, alle 20 Monate.