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Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal. (Gelesen 3637 mal)

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Moderator: AndreasR

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partisanengärtner
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Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

partisanengärtner »

Bei Verwandten von mir sind zum zweiten Mal Scheinzypressen eingegangen. (Pilz und Trockenheit) Echte Zypressen Cupressus sempervirens wachsen fast zu gut.

Wenn jemand eine immergrüne Hecke im Raum Karlsruhe hat wäre es schon mal ein gewisser Hinweis.
Meine spontane Antwort auf eine pflegeleichte nicht allzuteure und oder pflegeaufwändige Hecke war Euonymus fortunei oder E.japonica.
Ich bin mir aber sicher das hier noch ganz andere Vorschläge kommen.
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Axel
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thuja thujon
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

thuja thujon » Antwort #1 am:

Ich glaube bei ausreichend mangelhafter Pflege wird auch in Gegenden weit weg von Karlsruhe ein Scheitern wahrscheinlicher.

Einziges Nadelgehölz mit Empfehlung wäre von mir Eibe. Aber auch die wirkt wie viele immergrünen Hecken schnell erdrückend, deshalb rate ich in Wohngebieten grundsätzlich davon ab.
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Christiane
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Christiane » Antwort #2 am:

Säuleneiben wirken nicht erdrückend und sind - eingewachsen - relativ pflegeleicht. Geschmäcker sind unterschiedlich ;D. Aber ein gewisses Maß an Pflege braucht Taxus auch und in der Einwachsphase durchaus ein öfteres Gießen. Wenn selbst Scheinzypressen eingehen, scheint so gar keine Bereitschaft vorhanden zu sein, sich zu kümmern. Dann bleibt eigentlich nur ein Zaun. Oder eine gemischte Hecke, wie sie zwischen landwirtschaftlichen Flächen üblich ist. Unter dem Stichwort google, dann findet sich einiges an Anregungen. Diese Hecken brauchen jedoch viel Platz. Die Bereitschaft, ab und zu mal zum Schlauch zu greifen, zumindest am Anfang und bei langer Trockenheit, ist allerdings unumgänglich 8).
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thuja thujon
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

thuja thujon » Antwort #3 am:

Das mit dem viel Platz ist meist das doofe. Wer sich einigeln möchte, hat den oft nicht. Deshalb Eiben, die kann man schmal halten, jahrelang. Andere Nadelgehölze nehmen nach Jahren einen guten Meter weg.
Reben brauchen bei mir 30cm Tiefe, sind halt nicht wintergrün. Äpfel kann man auch schmal halten.
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Christiane
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Christiane » Antwort #4 am:

Wir haben unseren REH-Garten mit Taxus baccata Fastigiata Robusta zum öffentlichen Bereich hin eingefasst. War für uns die beste Entscheidung. Allerdings haben wir uns 2 Jahre wirklich kümmern müssen, dass die Eiben einwachsen. Heiße, trockene Sommer sind eine Herausforderung. Für jemand, der dazu nicht bereit ist, kann ich das nicht empfehlen, weil ein Scheitern vorprogrammiert ist. Ich finde, man sollte ehrlich zu sich selbst sein, was man willens und in der Lage ist, an Zeit in den Garten zu stecken. Andernfalls ist es schade um die Pflanzen und ums Geld. Säuleneiben in vernünftiger Qualität kosten, wir haben bei einer renommierten Baumschule gekauft, die uns schon häufiger mit sehr guter Ware beliefert hat.
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tomma
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

tomma » Antwort #5 am:

Man könnte einen Drahtzaun ziehen und daran Efeu pflanzen. Wird schnell blickdicht und läßt sich durch Heckenschnitt schmal halten. Funktioniert aber auch nur mit Minimalpflege, d.h. sorgfältigem Gießen in der Anwachsphase.
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Christiane
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Christiane » Antwort #6 am:

Frau Nachbarin hat übrigens die Standard-Eibe. Die Hecke in Form zu halten ist Stress, weil in der Breite viel zu schneiden ist, um sie schmal zu halten. Damit es gut aussieht, bleibt nur, das jedes Jahr zu tun. Bei unserer Eibenhecke schneide ich im Wesentlichen in der Höhe. Vorteil unserer Sorte: Sie fällt nicht auseinander.

Wir hatten vorher eine 1,20 m hohe Buchsbaumhecke. Dann kam der Pilz. Ich weiß es durchaus zu schätzen, dass unsere Hecke jetzt 1,70 m hoch ist und in dieser Höhe gehalten wird. Man bekommt immer noch mit, wenn sich Unbotmäßiges auf dem Grundstück tut - in unserer Gegend wird dank guter Autobahnanbindung viel eingebrochen -, uns kann aber keiner auf den Teller gucken ;D. Bei dichter Bebauung ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil ;). Die Hecke davor war wie gesagt niedriger, ich weiß worüber ich rede. Wenn die Hecke ohne Zaun davor wachsen soll, sollte sie auch eine gewisse Toleranz gegenüber Hundeurin haben. Auch da weiß ich, worüber ich rede. Leider!! Die Diskussion, das sei nur Dünger, war ich schnell leid. Letztendlich bleibt nur, die eigene Hecke zu schützen, entweder durch entsprechende Pflanzenauswahl oder durch bauliche Maßnahmen. Das ist für mich die ernüchternde Bilanz nach gut 25 Jahre Hecken zu haben.

Ein Maschendrahtzaun mit Efeu ist nur ein paar Jahre pflegeleicht. Wir haben zwei gut etablierte Efeus, eine mittelprächtig wüchsige Sorte am Haus, eine schwachwüchsige Sorte am Holzschuppen, die kräftig geschnitten werden müssen, um nicht alles zu überwuchern. Efeu hat außerdem ein kräftiges Wurzelwachstum. Um Stress mit Nachbarn zu vermeiden, würde ich nach der Seite mit einer Wurzelsperre arbeiten. Wenn ich sehe, wo ich in unserem Garten Efeuwurzeln finde, wäre ich vorsichtig, denn es beeinflusst die eigene Gartengestaltung nicht unerheblich. Weiterer Minuspunkt: Durch Spätfröste hatten wir schon großflächig mit braunen, abgestorbenen Stellen zu kämpfen. Das wächst zwar wieder nach, dauert aber.
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partisanengärtner
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

partisanengärtner » Antwort #7 am:

Eibe kommt nicht in Frage. Euonymus wie ich es oft im Mittelmeerraum gesehen habe scheint hier ja keine Erwähnung zu finden?
Kann man ja auch beliebig schmal halten.

Der Boden ist dort in der neuen Siedlung von geringer Qualität. Die letzte Humuslieferung war wohl eher Bauaushub. Erinnere mich auch nicht ob die vereinzelt pilzkranken Exemplare die ich vor Jahren dort gesehen habe nicht gar Thujen waren. Da würde es mich auch nicht verwundern das wohl jetzt dauernd welche wegsterben.
Das Bild ist gar zu unordentlich. Darum die Frage nach Neuanlage.

Gießen kann es eher nicht sein. Der Rasen ist immer sehr grün und gesund. Auch die Blühsträucher sind zwar ungeschickt geschnitten aber gesund..
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Axel
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

partisanengärtner » Antwort #8 am:

Ich vermutete damals Phytophthora oder Verwandte Pilze. Ob Euonymus dagegen empfindlich ist weiß ich auch nicht.
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

partisanengärtner » Antwort #9 am:

Habe gerade Bilder bekommen.
Die Hecke bestand einst aus gleich hohen Pflanzen. Teils haben sie große nachgepflanzt, Als die meist schnell eingingen haben sie auch junge nachgepflanzt,
Die gingen aber auch ein.
Dateianhänge
Hecke axel.jpg
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Christiane
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Christiane » Antwort #10 am:

Einen schlechten Boden könnte man verbessern ;). Das mussten wir nach dem Entfernen der Buchsbäume tun, wir haben großzügig Boden ausgetauscht, den wir mit Humus angereichert haben.

Euonymus hast Du selbst vorgeschlagen und wäre auch nach meiner Einschätzung eine Alternative. Mich würde abschrecken, dass er spätfrostgefährdet ist. Bei uns hat das schon bei einem Solitär zum Ausfall geführt. Zu Pilzerkrankungen beim Euonymus habe ich das hier gefunden: https://www.arbofux.de/cylindrocladiella-triebsterben-an-euonymus.html

Als Ginkgo-Fan kann ich natürlich auch mittelstarke, strauchig wachsende Ginkgosorten empfehlen, ein bisschen Pflegeaufwand bleibt jedoch. Bei uns schlägt sich "David" prächtig, aber wichtig ist ein regelmäßiger Schnitt. Das praktiziere ich tiefenentspannt ein- bis zweimal im Jahr (Der 2. Schnitt ist ein leichter Korrekturschnitt.) mit einer guten japanischen Schere. Probleme mit Pilzerkrankungen und Schädlingen gibt es nicht, junge Ginkgos können etwas frostgefährdet sein. Eine solche Hecke ist speziell, ich kenne nur 2 Baumschulen, die ebenfalls Ginkgohecken angepflanzt haben. Wir haben noch eine weitere Hecke mit Zwergginkgos, die aber für eine vom öffentlichen Bereich abgrenzende Hecke zu niedrig sind. Warnung vorab: Es könnte ein Problem sein, etwas größere Pflanzen in einer entsprechenden Stückzahl zu bekommen. Ich kann mir darüber hinaus nicht vorstellen, dass jemand mit eher wenig Interesse am Gärtnern sich darauf einlässt.
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Gartenplaner » Antwort #11 am:

partisaneng hat geschrieben: 13. Sep 2023, 11:22…Echte Zypressen Cupressus sempervirens wachsen fast zu gut.


Deshalb nicht eine Hecke daraus?
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Brezel » Antwort #12 am:

Dem Foto nach scheinen es nur einzelne Exemplare zu sein, die eingehen. Da müsste man wohl wirklich die genaue Ursache rausfinden, um etwas Sinnvolles zu empfehlen.
So nach Gefühl würde ich sagen: lieber eine gemischte Hecke draus machen und es mit was ganz anderem, auch nicht-immergrünem, probieren. Und dann schauen, wie es den Neupflanzungen ergeht.
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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

Gartenplaner » Antwort #13 am:

Thuja und Scheinzypresse vertragen die heißen, trockenen Sommer nicht gut.
Seit 2018 fallen mir in und um Düsseldorf, in und um Venlo und im Süden Luxemburgs Hecken und Einzelexemplare aus beiden genannten auf, wo Stellen, einzelne Pflanzen oder ganze Heckenabschnitte braun werden und absterben.

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Re: Immergrüne Hecke im Raum Bruchsal.

zorro » Antwort #14 am:

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Auch Photina x frasei 'Red Robin ' sieht man hier öfter. Gefällt mir nicht so gut.
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