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Was für Gründünger für meinen "Acker"? (Gelesen 5233 mal)
Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Guten Morgen :)
Ich habe mein kleines Ackerland "sauber" und könnte da jetzt für den Winter Gründünger pflanzen. Habe den Tipp bekommen, dass das ganz hilfreich sein könnte. Beim Blick in das Sortiment vom Baumarkt bin ich ob der Vielfalt erst einmal erschlagen: Rotklee, Phacelia, Düngelupinie, Gelbsenf, Nematodenjäger, Bodenkur, Stickstoff-Fix, ... und was weiß ich noch alles.
Was ist sinnvoll? Was brauche ich - bzw. mein "Acker" - wirklich?
Mein "Acker" ist ca. 20 m² groß und besteht im Grunde aus "märkischem Zuckersand". Da ist also eher kein Lehm oder schwerer Humus drin. Und wenn es regnet, perlt das Wasser erst einmal über die Oberfläche weg. Da sickert so auf die Schnelle nichts ein.
Wie macht ihr das? Habt ihr Tipps für mich?
Dank und Gruß
Carl Robi
Ich habe mein kleines Ackerland "sauber" und könnte da jetzt für den Winter Gründünger pflanzen. Habe den Tipp bekommen, dass das ganz hilfreich sein könnte. Beim Blick in das Sortiment vom Baumarkt bin ich ob der Vielfalt erst einmal erschlagen: Rotklee, Phacelia, Düngelupinie, Gelbsenf, Nematodenjäger, Bodenkur, Stickstoff-Fix, ... und was weiß ich noch alles.
Was ist sinnvoll? Was brauche ich - bzw. mein "Acker" - wirklich?
Mein "Acker" ist ca. 20 m² groß und besteht im Grunde aus "märkischem Zuckersand". Da ist also eher kein Lehm oder schwerer Humus drin. Und wenn es regnet, perlt das Wasser erst einmal über die Oberfläche weg. Da sickert so auf die Schnelle nichts ein.
Wie macht ihr das? Habt ihr Tipps für mich?
Dank und Gruß
Carl Robi
- thuja thujon
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Was soll denn hinterher drauf wachsen?
Wenn zB Bohnen scheidet Klee und Lupine aus. Wegen Leguminosenmüdigkeit.
Senf scheidet aus wenn Kohlartiges wie Radieschen usw folgen sollen. Liefert aber schnell Biomasse, bringt der Mykorrhiza aber nicht viel.
Phacelia ist Problematisch bei kartoffel wegen viröser Eisenfleckigkeit.
Nematodenkiller, falls damit tagetes gemeint sind, muss die im Reinanbau im Frühjahr für mindestens 3 Monate wachsen, damit es gegen nur bestimmte Nematodenarten wirkt.
Ramtillkraut und Sandhafer sind die wohl geeignetsten Gründünger für Gemüseböden. Gibts aber nicht im Baumarkt.
Wir haben einen extra Strang für Gründünger: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,57693.0.html
Wenn zB Bohnen scheidet Klee und Lupine aus. Wegen Leguminosenmüdigkeit.
Senf scheidet aus wenn Kohlartiges wie Radieschen usw folgen sollen. Liefert aber schnell Biomasse, bringt der Mykorrhiza aber nicht viel.
Phacelia ist Problematisch bei kartoffel wegen viröser Eisenfleckigkeit.
Nematodenkiller, falls damit tagetes gemeint sind, muss die im Reinanbau im Frühjahr für mindestens 3 Monate wachsen, damit es gegen nur bestimmte Nematodenarten wirkt.
Ramtillkraut und Sandhafer sind die wohl geeignetsten Gründünger für Gemüseböden. Gibts aber nicht im Baumarkt.
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- lerchenzorn
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Weniger exotisch ist Waldstaudenroggen, der wie auch Sandhafer schon mit dem über Nacht ausfallenden Tauniederschlag keimt. Wächst auch über den Winter und baut Wurzelmasse auf. Du musst ihn halt im Frühling zur Neubestellung unterstechen, weil er nicht abfriert. Zur Humusbildung ganz passabel.
- Bruno3120
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Winterraps keimt jetzt noch recht gut, baut schnell Masse aus und unterdrückt Unkraut. Erfriert aber nicht und wird am besten abgemäht und umgegraben.
- lerchenzorn
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Stimmt, der ist auch gut. Rübsen genauso. Nur habe ich den schon länger nicht mehr im Einzelhandel gesehen.
-
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
WEnn nicht schon wo anders angesät: Ackersalat drauf, nix gegen Unkraut aber man kann ihn nutzen. Den Rest im Frühjahr umgraben.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Wow toll - so viele Tipps :) Vielen Dank!! :)
Also gepflanzt werden
- Kartoffeln,
- Möhren
- Zucchini
- Kürbis
- vielleicht Blattsalat
Dann scheidet Phacelia wegern der Kartoffeln schon mal aus.
Danke für den Link-Tipp. Da lese ich mich mal durch.
So spontan würde ich dann zu etwas in der Richtung von Waldstaudenroggen, Sandhafer, Ramtillkraut oder Winterraps tendieren.
Mal sehen, wo man so was bekommt ;)
Achso: Ackersalat - das ist eine Art Wintersalat, den man pflücken und essen kann? Klingt gut. Muss der gewässert werden, oder reicht da der normale Niederschlag? Über den Winter gibt es kein Wasser mehr in der Anlage...
Also gepflanzt werden
- Kartoffeln,
- Möhren
- Zucchini
- Kürbis
- vielleicht Blattsalat
Dann scheidet Phacelia wegern der Kartoffeln schon mal aus.
Danke für den Link-Tipp. Da lese ich mich mal durch.
So spontan würde ich dann zu etwas in der Richtung von Waldstaudenroggen, Sandhafer, Ramtillkraut oder Winterraps tendieren.
Mal sehen, wo man so was bekommt ;)
Achso: Ackersalat - das ist eine Art Wintersalat, den man pflücken und essen kann? Klingt gut. Muss der gewässert werden, oder reicht da der normale Niederschlag? Über den Winter gibt es kein Wasser mehr in der Anlage...
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Zum Keimen sollte er nicht austrocknen, das geht aber schnell (ne Woche). Danach ist er (bei uns) kein Problem. Aber wir haben auch keinen Sandboden von daher kann ich zu eurer Situation nix sagen.
Im Winter wird der kein Wasser groß brauchen.
Im Winter wird der kein Wasser groß brauchen.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Wie hier andere schon indirekt geschrieben haben: Was hat dort vorher gestanden und was soll später hin? Das wäre wichtig.
Da ich selber Sandkute habe: alternativ könntest du auch den Boden mulchen. Das erhöht den Humusanteil, füttert Regenwürmer, hält vorhandene Feuchtigkeit und schützt vor Sonne. Geht im Prinzip mit jedem Material, sollte aber organisch sein und nicht unnötig Unkrautsamen enthalten. Bei mir wird jeweils Rasenschnitt verwendet.
Da ich selber Sandkute habe: alternativ könntest du auch den Boden mulchen. Das erhöht den Humusanteil, füttert Regenwürmer, hält vorhandene Feuchtigkeit und schützt vor Sonne. Geht im Prinzip mit jedem Material, sollte aber organisch sein und nicht unnötig Unkrautsamen enthalten. Bei mir wird jeweils Rasenschnitt verwendet.
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Ackersalat kennst Du evtl als Feldsalat ;), den es ab Herbst eigentlich in jeder Gemüseabteilung zu kaufen gibt. Ich habe den gerade erstmals selbst ausgesät und meine, man solle auf Herbst - bzw Wintersorten achten. Bekommst Du aktuell aber in den Saatgutabteilungen der Gartenmärkte gut. Dass 1 Woche zum Keimen ausreicht, lese ich mit Freude. Ich dachte schon, ich müsse das Beet mit Folie abdecken. Prima, wenn nicht.
"Der andere könnte recht haben."
Frei nach Frank Elster
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Trapa hat geschrieben: ↑15. Sep 2023, 09:42
Wie hier andere schon indirekt geschrieben haben: Was hat dort vorher gestanden und was soll später hin? Das wäre wichtig.
[/quote]
Dieses Jahr stand da kräftig Unkraut ;) Im nächsten Jahr will ich Kartoffeln, Möhren, Zucchini und Kürbis pflanzen.
[quote author=Trapa link=topic=72902.msg4091258#msg4091258 date=1694763750]
Da ich selber Sandkute habe: alternativ könntest du auch den Boden mulchen. Das erhöht den Humusanteil, füttert Regenwürmer, hält vorhandene Feuchtigkeit und schützt vor Sonne. Geht im Prinzip mit jedem Material, sollte aber organisch sein und nicht unnötig Unkrautsamen enthalten. Bei mir wird jeweils Rasenschnitt verwendet.
Das meiste, was ich hier habe, ist leider Unkraut ;) N paar Zweiglein kann ich noch schreddern und noch mal etwas Rasen mähen, aber das reicht lange nicht für 20 m².
Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Jaaa, DEN kenn ich ;D Na, vielleicht baue ich davon was an ...
Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Amur hat geschrieben: ↑15. Sep 2023, 09:37
Zum Keimen sollte er nicht austrocknen, das geht aber schnell (ne Woche). (...)
Ok, das klingt gut. Wenn ich den jetzt schon pflanze, habe ich noch Wasser und kann n Sprenger daneben stellen :)
- thuja thujon
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
Für 20m² braucht es aber schon ein bisschen Saatgut. Nachteil beim Feldsalat ist, das er kein Unkraut unterdrückt. Lässt sich im Frühjahr aber gut einarbeiten. Mulchmaterial liefert er leider nicht wirklich, einfach zu wenig.
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Re: Was für Gründünger für meinen "Acker"?
thuja hat geschrieben: ↑15. Sep 2023, 10:26
Für 20m² braucht es aber schon ein bisschen Saatgut. Nachteil beim Feldsalat ist, das er kein Unkraut unterdrückt. Lässt sich im Frühjahr aber gut einarbeiten. Mulchmaterial liefert er leider nicht wirklich, einfach zu wenig.
Na, vielleicht mache ich nur einen Teil mit Feldsalat und den Rest dann mit Gründünger .... Mal sehen.