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Obstbaumveredler-Adepten-Fragen (Gelesen 432504 mal)
Moderator: cydorian
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Mancheiner verwendet Pflanzerde, da rollen sich die Blätter unaufgefordert ein. 8)
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ja, Pflege und Standort spielen da eine große Rolle. Manga Super Veredelung steht leicht schattig und bei einer Brombeere dümpelt bei einem Meter. Roter Mond Veredelung steht freier und heller ist bei 2,50 m. Beide gleich alt und auf M26. Unterlagen im Frühjahr gekauft und direkt veredelt. Belgische Blutbirne auf Kirchsaller, freistehend, ausgepflanzt 2,50 m.
Gleiche Sorte auf gleicher Unterlage im 8l Eimer ca. 1m. Ging wegen des Winters auch dieses Jahr ein.
Tt kultiviert nach meinen Kenntnissen die Unterlagen ein Jahr im Garten nach, bevor er sie veredelt. Diese stärkeren Unterlagen begünstigen die Entwicklung der veredelungen weiter.
Gleiche Sorte auf gleicher Unterlage im 8l Eimer ca. 1m. Ging wegen des Winters auch dieses Jahr ein.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Kommt drauf an. Ich okuliere gerne, dazu schule ich im Winter auf und okuliere im Sommer. Im Herbst wird wieder umgepflanzt mit dem Abstand, den es für einen geraden Trieb braucht. Im Herbst wird auf den endgültigen Standort gepflanzt. Einjähriger Trieb mit mindestens 2 jähriger Wurzel. Ja, solche Bäume können guten Zug haben, müssen aber auch gut gepflanzt werden und ausgraben und einpflanzen passiert bei mir am selben Tag.
Ich pfropfe auch direkt im Frühjahr, aber da weiß man nie ob nicht doch eine Veredlung schwächelt und eigentlich ein Jahr länger bräuchte als die andere.
Das verhocken, so viel hat es nicht mit Reserve zu tun. Wenn die Wurzel unten wächst, wächst es auch oben und umgekehrt. Ausreichend Wasser und Nährstoffe sind jedenfalls wichtig für eine gute Entwicklung. Nicht düngen, damit sich erstmal Wurzeln bilden, ist jedenfalls falsch.
Es gibt junge Bäume die kommen nie aus dem Quark, auch mit bester Pflege nicht, da hilft auch nachweinen nicht. Unterlagenaustriebe, die noch am Baum hängen, sind nicht wuchsbegünstigt. Der Baum wird immer mehr in die höheren und kräftigen Teile stecken. Wenn man solche Unterlagenaustriebe abmoosen möchte, die Rinde anritzen nicht vergessen, das hilft beim bewurzeln. Ich würde die auch zuerst abmoosen, dann aufschulen oder im Topf bei guter Pflege halten, anschließend nach Größe Sortieren und dann erst veredeln.
Jetzt im Winter Steckhölzer machen zum Unterlagen vermehren.
Ich pfropfe auch direkt im Frühjahr, aber da weiß man nie ob nicht doch eine Veredlung schwächelt und eigentlich ein Jahr länger bräuchte als die andere.
Das verhocken, so viel hat es nicht mit Reserve zu tun. Wenn die Wurzel unten wächst, wächst es auch oben und umgekehrt. Ausreichend Wasser und Nährstoffe sind jedenfalls wichtig für eine gute Entwicklung. Nicht düngen, damit sich erstmal Wurzeln bilden, ist jedenfalls falsch.
Es gibt junge Bäume die kommen nie aus dem Quark, auch mit bester Pflege nicht, da hilft auch nachweinen nicht. Unterlagenaustriebe, die noch am Baum hängen, sind nicht wuchsbegünstigt. Der Baum wird immer mehr in die höheren und kräftigen Teile stecken. Wenn man solche Unterlagenaustriebe abmoosen möchte, die Rinde anritzen nicht vergessen, das hilft beim bewurzeln. Ich würde die auch zuerst abmoosen, dann aufschulen oder im Topf bei guter Pflege halten, anschließend nach Größe Sortieren und dann erst veredeln.
Jetzt im Winter Steckhölzer machen zum Unterlagen vermehren.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wie düngt Ihr denn ganz konkret? Also was, in welcher Menge und wann?
Bzw. wie würdet Ihr düngen:
Bzw. wie würdet Ihr düngen:
- Habe wegen deutlich zu wenig Platz die Veredelungen nur mit 10-15cm Abstand gepflanzt, Fläche ca. 50x80 cm. Doof, dass die große schwarze Johannisbeere davor noch das Licht nimmt...
- Aber an anderer Stelle hat sich die Holde auch am Veredeln versucht und auch eine solche Dichtbepflanzung an einer recht sonnigen Stelle gemacht.
- Veredelt wurde im Frühjahr des letztes Jahres, also alle sind jetzt zweijährig.
- Das Wachstum war an beiden Standorten ähnlich: Die normalen Apfelbäume sind jetzt ca. 1 Meter, die Säulenbäume 40-70 cm hoch.
- Gedüngt wurde gar nicht - außer dass bei der Neupflanzung ein bisschen Langzeitdünger mit in die Erde gewandert ist.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Meine Veredlungen bekommen Kompost und die letzten Jahre habe ich im Frühjahr auch mal geerbtes Blaukorn gestreut, allerdings gefühlt recht wenig. Standort meiner aktuellen "Baumschule" ist am Rand vom Gemüsebeet, allerdings etwas bis halbschattig durch eine kleine Gerätehütte.
- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Umpflanzen mache ich jedes Jahr im Herbst, Frühjahrspflanzung nur im Notfall. Auch da kommt kein Langzeitdünger rein, da der Boden mit Kompost bzw Humus gut versorgt ist. Also humoser, lehmiger Gemüseboden in gutem Garezustand. Zum Saisonstart gibt es Kalkammonsalpeter, das war es dann meistens, evtl wird nochmal nachgelegt, je nach Wuchsleistung.
In Blaukorn und Langzeitdünger sehe ich für meinen Boden und Geldbeutel keine Vorteile.
Wenn man nicht jedes Jahr umpflanzt, verhocken sie spätestens beim auspflanzen an den Endstandort. Das versuche ich so gut es geht zu vermeiden, ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt. Weil Leitäste anschneiden ohne Schub von unten ist witzlos. Und bei Spindeln verkahlen ganze Triebabschnitte.
In Blaukorn und Langzeitdünger sehe ich für meinen Boden und Geldbeutel keine Vorteile.
Wenn man nicht jedes Jahr umpflanzt, verhocken sie spätestens beim auspflanzen an den Endstandort. Das versuche ich so gut es geht zu vermeiden, ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt. Weil Leitäste anschneiden ohne Schub von unten ist witzlos. Und bei Spindeln verkahlen ganze Triebabschnitte.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
thuja hat geschrieben: ↑16. Okt 2023, 20:09
Zum Saisonstart gibt es Kalkammonsalpeter, das war es dann meistens, evtl wird nochmal nachgelegt, je nach Wuchsleistung.[/quote]
Ich habe einen Sack Schwefelsaures Ammoniak (Ammoniumsulfat). Könnte ich ja gleichzeitig mit etwas Gartenkalk ausbringen.
Wann düngst Du und wieviel? Als Flüssiglösung oder einfach streuen?
[quote author=thuja thujon link=topic=43012.msg4102308#msg4102308 date=1697479741]
Wenn man nicht jedes Jahr umpflanzt, verhocken sie spätestens beim auspflanzen an den Endstandort. Das versuche ich so gut es geht zu vermeiden, ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt.
Du setzt die jedes Jahr um? Hat das keinen negativen Einfluss aufs Wachstum?
Wenn ich Bäume kaufe, dann brauchen die teilweise ewig bis die wachstumsmäßig in die Pötte kommen.
Gerade Säulenapfelbäume tun sich extrem schwer. Wenn man die recht klein bekommt - Zahradnictvi-Spomysl.cz verkauft z.B. sehr gerne einjährige Veredelungen (wurzelnackt) - dann legen die erfahrungsgemäß höchstens 20-30cm in den ersten beiden Jahren zu.
Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf hört sich das jährliche Verpflanzen geradezu widersinnig an. Andererseits muss es ja einen Grund geben, wieso es Baumschule heißt.
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Von Zahradnictvi-Spomysl.cz habe ich die letzten 4 Jahre über 25 Apfelbäume in 40cm Kübeln gepflanzt. Eigene Sämlingsveredlungen sind auch mit dabei.
Generell verwende ich nur fertigen Kompost gemischt mit steiniger Dachgartenerde, torffreier Blumenerde und eine Schaufel Perlite, zusätzlich 1/2 Konservendose Bodenaktivator - granulierter Hühnermist und 1/2 Dose Hornspäne, alles zusammen in der Radekarre gut vermischt. Ab ersten Jahr volles gesundes Wachstum und meist schon eine Kostprobe. Die ersteren stellten nach 2-3 Jahren mangels Dünger das Wachstum ein.
Einer hatte im ersten Jahr nur 3 cm Neuwuchs, da gab ich etwas Stickstoff, konnte aber keine Reaktion feststellen, dieses Jahr ging der aber voll ab und brachte über einen Meter Wachstum und zwei von fünf Äpfeln. Bei der Wärme im Sommer wurde täglich gegossen. Die Baumscheiben sind alle mit Kokosmatten abgedeckt, hält Feuchtigkeit und das Unkraut zurück. >>>

Generell verwende ich nur fertigen Kompost gemischt mit steiniger Dachgartenerde, torffreier Blumenerde und eine Schaufel Perlite, zusätzlich 1/2 Konservendose Bodenaktivator - granulierter Hühnermist und 1/2 Dose Hornspäne, alles zusammen in der Radekarre gut vermischt. Ab ersten Jahr volles gesundes Wachstum und meist schon eine Kostprobe. Die ersteren stellten nach 2-3 Jahren mangels Dünger das Wachstum ein.
Einer hatte im ersten Jahr nur 3 cm Neuwuchs, da gab ich etwas Stickstoff, konnte aber keine Reaktion feststellen, dieses Jahr ging der aber voll ab und brachte über einen Meter Wachstum und zwei von fünf Äpfeln. Bei der Wärme im Sommer wurde täglich gegossen. Die Baumscheiben sind alle mit Kokosmatten abgedeckt, hält Feuchtigkeit und das Unkraut zurück. >>>

Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Das ist die Grundregel, jedes Jahr umpflanzen, damit der Wurzelballen kompakt und gut verzweigt wird, dass die Bäumchen gut anwachsen.Balder hat geschrieben: ↑16. Okt 2023, 20:46Du setzt die jedes Jahr um? Hat das keinen negativen Einfluss aufs Wachstum?
Baumschule eben wegen dem verschulen, aufschulen, richtig. Ziel ist nicht 1m lange Wurzeln und nach dem roden 80cm davon abgeschnitten im Boden und am Baum dann nur dicke Wurzeln und keine Feinwurzeln, sondern viele Feinwurzeln so nah wie möglich am Stamm, damit sie eben gut anwachsen.
Einjährige Veredlungen machen hier, wenn es gute Ware ohne Transport- oder Lagerschäden ist, einen Zuwachs von bis 2m im ersten Jahr. Es gibt keinen Grund, dass sie eine Eingewöhnung brauchen. Wenn sie die brauchen, hat was nicht gestimmt.
Schwefelsauren Ammoniak kann man auch nehmen, ja. Ich dünge wenn der Saft anfängt zu steigen, also etwa 2 Wochen vor Knospenaufplatzen bzw Mausohrstadium. Ende Februar Anfang März ist das hier meistens. Das Saft steigen sieht man ja nicht wenn man nicht ritzt usw, aber man hat es im Gefühl. Eben wenn es draußen losgeht, zuerst geht die Wurzel auf Suche und danach folgt der Austrieb. Wenn die Wurzel was findet, geht das Wachstum auch flüssig weiter. Wenn ich sparsam gedüngt habe gebe ich evtl ab dem 7 Blatt oder so nochmal nach, aber das muss man sehen, ob noch was fehlt oder nicht. Der Boden hier liefert viel Stickstoff nach, wenn es feucht ist. Als Menge KAS rechne ich etwa einen gehäuften Esslöffel für 3-4 Bäumchen. Der Stickstoff-Bedarf von Obstbäumen ist gering.
Flüssig düngen tue ich eigentlich nur im Topf. Kalkammonsalpeter oder Blaukorn und andere feste Dünger auflösen macht eigentlich keinen Sinn. Ausstreuen, und nur im Notfall einwässern.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Beispielbild, Wavit, Okulation mit Aprikose hatte nicht geklappt, also im Winter ausgegraben und gepfropft, anschließend gepflanzt. Auf dem Bild erkennt man evtl auch, die stehen im Schatten, nicht in der Sonne. Also nix vertrocknen lassen, wenn die Wurzeln blank liegen.
Wurzelballen kompakt, wächst gut an. Erstes Jahr den Austrieb auf einen Trieb ausgedünnt, etwas über 1m weil suboptimal gepflegt.
Ach ja, früh düngen, wer erst zum Austrieb mit Düngern düngt, die noch 2 Wochen brauchen bis der Stickstoff aufgenommen werden kann, und dann aber noch in 20cm Tiefe wandern muss, da kommt der Stickstoff zu spät an, etwa wenn das Wachstum schon fast wieder eingestellt wird, und es die Pflanze deshalb nicht mehr braucht.
Wurzelballen kompakt, wächst gut an. Erstes Jahr den Austrieb auf einen Trieb ausgedünnt, etwas über 1m weil suboptimal gepflegt.
Ach ja, früh düngen, wer erst zum Austrieb mit Düngern düngt, die noch 2 Wochen brauchen bis der Stickstoff aufgenommen werden kann, und dann aber noch in 20cm Tiefe wandern muss, da kommt der Stickstoff zu spät an, etwa wenn das Wachstum schon fast wieder eingestellt wird, und es die Pflanze deshalb nicht mehr braucht.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Vielen Dank für Eure Tipps.
Die Topfkultur ist für mich, dessen Garten nicht neben der Wohnung ist, leider keine Option.
Ich mache mir auch immer ein Erdgemisch mit fertigem Kompost, das ich ins Pflanzloch gebe.
Aber Säulenbäume ticken meiner Erfahrung nach anders. Das sieht man am deutlich geringeren Zuwachs.
Normale Bäume veredle ich auf M9/B9, Säulen auf M26, M7 und MM111.
Bei vielen Sorten findet man nichts zum Wuchsverhalten und die Baumschulen veredeln ja nach anderen Kriterien - je schneller der Baum verkaufsfähige Größe hat, desto eher klingelt die Kasse.
So stellt man dann im Laufe der Zeit fest, dass z.B. die sehr gute Sorte Garden Fountain (birniger Geschmack, meines Erachtens besser als Pinova) starkwüchsig ist ebenso wie Jarle und Dzin, d.h. bei denen reicht M26 auf jeden Fall, da kann man auch M9/B9 probieren.
Ich habe vor Jahren einen verzweigten Unterlagenaustrieb einer M26 "nur kurz eingeschlagen". Da stand das Ding dann zwei Jahre und hatte 9 Triebe - ein M26-Busch. Den Haupttrieb habe ich damals abgeschnitten. Anscheinend wollte ich allen Trieben die gleiche Chance geben, d.h. ich habe sie mit unterschiedlichen Säulensorten veredelt. Trotz ähnlicher Startbedingung sieht man dann schon deutliche Unterschiede im Wachstum. Das Problem ist jetzt eher das Vereinzeln. Die meisten Triebe sollten jetzt Wurzeln haben, da ich letztes Jahr angehäufelt habe.
Die Frage ist: Wann soll ich sie von der Mutterpflanze trennen? Die Bäume haben ja jetzt noch Laub und ich hätte nächstes Jahr gerne wieder einen starken Austrieb aus der Mutterpflanze. Laut einem Lubera-Video auf Youtube werden Unterlagen im November/Dezember geerntet. Also wohl Ende Nov bzw. Anfang Dez. Klingt meines Erachtens recht logisch. Bis wann haben Apfelbäume denn die Einlagerung ihrer "Energie" in den Wurzeln abgeschlossen?
Ich schätze ohnehin, dass die dreijährigen "Jungbäume" (der mit weitem Vorsprung größte ist Garden Fountain mit 1,80m) nächstes Jahr ohnehin erstmal mit der Wurzelbildung beschäftigt sein werden, ich rechne in 2024 nicht viel mit Wachstum.
Man sieht aber: Eine sehr gut eingewachsene Unterlage bringt deutlich stärkeren Zuwachs als frisch gekaufte Unterlagen.
@thuja thujon: Nochmal zum Verständnis: Bei Okulationen pflanzt Du die Unterlagen im Frühjahr ein, okulierst im August und prüfst dann 6-8 Wochen später, ob sie funktioniert haben und verpflanzt die Unterlagen dann im Oktober wieder?
Die Topfkultur ist für mich, dessen Garten nicht neben der Wohnung ist, leider keine Option.
Ich mache mir auch immer ein Erdgemisch mit fertigem Kompost, das ich ins Pflanzloch gebe.
Aber Säulenbäume ticken meiner Erfahrung nach anders. Das sieht man am deutlich geringeren Zuwachs.
Normale Bäume veredle ich auf M9/B9, Säulen auf M26, M7 und MM111.
Bei vielen Sorten findet man nichts zum Wuchsverhalten und die Baumschulen veredeln ja nach anderen Kriterien - je schneller der Baum verkaufsfähige Größe hat, desto eher klingelt die Kasse.
So stellt man dann im Laufe der Zeit fest, dass z.B. die sehr gute Sorte Garden Fountain (birniger Geschmack, meines Erachtens besser als Pinova) starkwüchsig ist ebenso wie Jarle und Dzin, d.h. bei denen reicht M26 auf jeden Fall, da kann man auch M9/B9 probieren.
Ich habe vor Jahren einen verzweigten Unterlagenaustrieb einer M26 "nur kurz eingeschlagen". Da stand das Ding dann zwei Jahre und hatte 9 Triebe - ein M26-Busch. Den Haupttrieb habe ich damals abgeschnitten. Anscheinend wollte ich allen Trieben die gleiche Chance geben, d.h. ich habe sie mit unterschiedlichen Säulensorten veredelt. Trotz ähnlicher Startbedingung sieht man dann schon deutliche Unterschiede im Wachstum. Das Problem ist jetzt eher das Vereinzeln. Die meisten Triebe sollten jetzt Wurzeln haben, da ich letztes Jahr angehäufelt habe.
Die Frage ist: Wann soll ich sie von der Mutterpflanze trennen? Die Bäume haben ja jetzt noch Laub und ich hätte nächstes Jahr gerne wieder einen starken Austrieb aus der Mutterpflanze. Laut einem Lubera-Video auf Youtube werden Unterlagen im November/Dezember geerntet. Also wohl Ende Nov bzw. Anfang Dez. Klingt meines Erachtens recht logisch. Bis wann haben Apfelbäume denn die Einlagerung ihrer "Energie" in den Wurzeln abgeschlossen?
Ich schätze ohnehin, dass die dreijährigen "Jungbäume" (der mit weitem Vorsprung größte ist Garden Fountain mit 1,80m) nächstes Jahr ohnehin erstmal mit der Wurzelbildung beschäftigt sein werden, ich rechne in 2024 nicht viel mit Wachstum.
Man sieht aber: Eine sehr gut eingewachsene Unterlage bringt deutlich stärkeren Zuwachs als frisch gekaufte Unterlagen.
@thuja thujon: Nochmal zum Verständnis: Bei Okulationen pflanzt Du die Unterlagen im Frühjahr ein, okulierst im August und prüfst dann 6-8 Wochen später, ob sie funktioniert haben und verpflanzt die Unterlagen dann im Oktober wieder?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ja, eher November, also sobald das Laub unten ist oder sich abstreifen lässt und dabei sofort abfällt.
Und nochmal: Pflanzen können nicht ein Jahr mit Wurzelbildung beschäftigt sein. Wenn die Wurzeln wachsen, wächst es auch oben. Wenn oben was nicht wächst, hat die Wurzel ein massives Problem. Wenn also nach dem Pflanzen im ersten Jahr oben nicht viel los ist, wurde aus Sicht der Pflanze was falsch gemacht.
Und nochmal: Pflanzen können nicht ein Jahr mit Wurzelbildung beschäftigt sein. Wenn die Wurzeln wachsen, wächst es auch oben. Wenn oben was nicht wächst, hat die Wurzel ein massives Problem. Wenn also nach dem Pflanzen im ersten Jahr oben nicht viel los ist, wurde aus Sicht der Pflanze was falsch gemacht.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
pinus hat geschrieben: ↑12. Jul 2023, 19:20pinus hat geschrieben: ↑12. Mai 2023, 00:11
Geht sogar sehr gut. Nachdem ich hier Zwetschgen-Wurzelschösslinge ohne Ende habe, probier ich immer wieder was aus. Mit Biricoccolo geht es sehr gut, ebenso mit Aprikose.
Da habe ich mich aber SEHR getäuscht. Diese Veredelungen, sowohl die vom letzten Jahr wie die von diesem - es war ein komplett mit Biricoccolo umveredelter Zwetschgenbaum - haben sich so gut entwickelt: viel Zuwachs, viel Dickenwachstum, Kallus... alles so schön wie nie.
ich komme nochmal auf diese Sache mit der möglichen Unverträglichkeit von Biricoccolo und Zwetschge zurück. Die auf diesen Post folgenden Kommentare und Ratschläge haben mir sämtlich eingeleuchtet.
Aber: in einem der folgenden Gewitterstürme sind ein paar Meter entfernt auch die diesjährigen Veredelungen von Biricoccolo auf Zwetschge sauber heruntergerissen, während die gleichalten Veredelungen von verschiedenen Aprikosen auf Zwetschge gleich daneben vollkommen unbeschädigt geblieben sind. Es ist eine andere Zwetschgensorte. Sie waren ungefähr gleich weit gewachsen (~50cm). Ich hab einige solcher Aprikosen-Veredlungen, die schon seit 10 Jahren gut wachsen, und nie ist irgendetwas ausgebrochen, wohlgemerkt ohne Schnitt oder pinzieren. Das Foto ist von einer von den heurigen Veredelungen.
Jeder sagt mein Weg sei groß, aber unpraktisch. Alle Größe ist unpraktisch. Was praktisch ist, ist langweilig und belanglos. Laotse/67
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
und damit nicht genug uneindeutig - aus einer der im Juli scheinbar ganz sauber ausgebrochenen Pfropfstellen ist tatsächlich wieder ein Biricoccolo-Trieb gewachsen. Den ich natürlich weiter päppeln werde...
Jeder sagt mein Weg sei groß, aber unpraktisch. Alle Größe ist unpraktisch. Was praktisch ist, ist langweilig und belanglos. Laotse/67
- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wenn etwas gut wächst und dann im belaubten Zusstand runtergepustet wird, würd eich deswegen nicht auf eine Unverträglichkeit tippen.
Viel eher sollte man doch frische Veredlungen stabilisieren, gucken das sie Holz aufbauen, stabil werden usw. Einfach wachsen lassen widerspricht eigentlich den Regeln des erfolgreichen umveredelns.
Viel eher sollte man doch frische Veredlungen stabilisieren, gucken das sie Holz aufbauen, stabil werden usw. Einfach wachsen lassen widerspricht eigentlich den Regeln des erfolgreichen umveredelns.
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