Es ist essentiell, dass (insbesondere bei Containerware!) die Wurzeln einen guten Anschluss an das angrenzende Erdreich bekommen. Heißt u.U. das Substrat aus dem Container rausrupfen, die Wurzeln entheddern und beim pflanzen so legen, dass sie gut ins umliegende Erdreich wachsen können. Je nach Bodenqualität muss auch die Baumgrube gut vorbereitet sein. Mulch oder Kompost obendrauf ist nicht so wichtig - eher im Bereich, wo die Wurzeln hinsollen. Einschwemmen des umliegenden Erdreichs, sodass Kontakt der Wurzeln zur Erde besteht, festdrücken der Erde.
Ist. mir soweit klar und versuche ich auch immer umzusetzen, haut meistens hin aber nicht immer. Wobei andere (zB Baumschule Schreiber) davon abraten, Mulch u Kompost zu den Wurzeln zu geben, sondern nur obendrauf? (der Pfirsich war keine containerware sondern wurzelnackt, keine Ahnung was hier das Problem war)
Das alles hat mit "Kriegsrezepten" nix zu tun, und unterscheidet sich doch von dem, wie ich es für die Aprikosenanzucht kenne.
"Schon nach wenigen Monaten im Topf sollten sie ins Freiland ... am definitiven Ort gepflanzt" werden. Und da sollen sie definitiv bleiben, bis auf die Ausnahmen, die Cydorian genannt hat (zum Beispiel ein falscher Ort vor dem Fenster).
Und stimme Kittekat zu: bloß nicht Humus unter den Ballen bringen, jedenfalls nicht bei größeren Pflanzen. Der fault dann nur und schadet eher als es nützt. Ist allerdings abhängig vom Boden, nicht tiefer als 10-15 cm ist bei unserem Sand nach meinem Eindruck nicht stimmig, im Lehm wahrscheinlich schon.
DerTigga hat geschrieben: ↑4. Nov 2023, 12:04 ein über gebliebenes bzw unreflektiert übernommenes "Rezept" aus Kriegszeiten
Es ist viel einfacher: Die Schreiber dieser Texte sind keine wirklichen Fachleute, da wird alles zusammengesammelt was sich finden lässt und dann wie hier eine Empfehlung aus der Anzucht des Baumes fälschlich bei der späteren Pflanzung im Garten eingeordnet. Ein typischer Fehler dieser Seite. Ich lese bei denen schon lange nicht mehr.
Nicht umsonst gibt es die Primäre - Lügenpresse ! 8) Wohl dem, der hinterfragen und zwischen den Zeilen lesen kann, egal, in der Kirche glaubt man alles ! ::)
Zum Thema Humus ins Pflanzloch: Unter Humus wird oft unterschiedliches verstanden, auch der Lügenpresse sei Dank.
Gegen reifen Kompost in geringen Mengen ist nicht viel einzuwenden. Eine Schippe mit 3 Schippen Erdaushub ist aber zu viel. Pflanzerde ist kein Humus. Gehört auch nicht ins Pflanzloch. Genauso wenig wie Hornspäne. Angiessen mit flüssigen Humus, Pow Humus und wie sie alle heißen, kann man machen, wenn man dran glaubt.
Halbverrotteter und noch `strohiger´ Kompost vertorft in Lehmboden noch eher als in Sand. Da sind teilweise noch Strohmatten und Maisspindeln von 2018 zu finden. Seit 5 Jahren verhindern sie nun das durchwurzeln in den Unterboden, weil es zu trocken für den Abbau war.
Fertiger Kompost fault nicht. Man sollte sowas aber auch nie kompakt ins Pflanzloch eines neu zu pflanzenden Baums werfen, sondern mit Erde mischen. Kompost hat sogar Antagonisten, die verschiedene schädliche Phytophthora - Stämme klein halten, bei Himbeeren ist viel Kompost sogar die einzige Chance nicht alles gleich wieder an Phytophthora fragariae zu verlieren.
Je nach Lage kann das entscheidend sein. Humus erhöht auch die Wasseraufnahmefähigkeit, die Regenwurmdichte, gibt Nährstoffe ab, deshalb würde ich in den 12 Monaten nach Pflanzung nicht zusätzlich düngen. Ich gebe sogar wie in Nordafrika auch Agrargel ins Pflanzloch. Damit gewinne ich wertvollste Zeit in Trockenperioden. Die in der besten Wachstumszeit seit Jahren absolut normal geworden sind, dieses Jahr zum Beispiel regnete es zuletzt in der ersten Maiwoche, dann erst wieder zehn Wochen später, dazwischen knochentrocken, auch die Luft sehr trocken und viel böiger Dauerwind.
Kann nur wiederholen: Einmal pflanzen und dann richtig. Immer angepasst an die lokalen Gegebenheiten. Kein hin- und her.
cydorian hat geschrieben: ↑4. Nov 2023, 18:00 …Ich gebe …auch Agrargel ins Pflanzloch. Damit gewinne ich wertvollste Zeit in Trockenperioden. …
Was ist das genau? Klingt wie meine „Stockosorb-in-die-Sohle-des-Pflanzlochs-mischen-Methode„
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Gartenplaner hat geschrieben: ↑4. Nov 2023, 18:13Klingt wie meine „Stockosorb-in-die-Sohle-des-Pflanzlochs-mischen-Methode„
Nein, es kommt im Gegensatz zu Stockosorb ohne Kunststoff aus. In den nächsten Jahren ist Plastik in Agraranwendungen verboten. Da rentiert es sich nicht mehr, Vorräte anzulegen.
@Aromasüß: Blaukorn, es gibt verschiedene, sind in der Regel fest. Die lassen sich nur schwer tröpfeln. Pro Specie rara macht das was sie tun gut, das können sie. Fachleute ist aber doch was anderes. Man muss viel glauben, um deren Arbeit/Ansichten als fachlichen Konsens anzusehen. Es ist ein Gegenpol, der manche Vorstellungen befriedigt, vor allem das macht sie erfolgreich.
Cydorian, wir haben nicht über Kompost generell geredet, da sagt wohl jeder ‚Gute Sache‘ wenn nicht grade Trockenbeete angelegt werden. Es geht um Bäume pflanzen und Erdschichten in denen nicht genug Luft ist. Da Humus organisch ist, kann der faulen, also sollte man den nicht in sauerstoffarme Schichten packen. Ab wann das ist, dürfte abhängig von der Korngrösse sein.
Werde das nicht ausbauen, das gibt nur wieder eine offtopic-Riesendiskussion mit mäandernden Kompetenzvorführungen, am besten in einem passenden Thread dort weitermachen: https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=35091.0 https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=48127.0 https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=39037.0
Übrigens gabs auch Obstbäume verpflanzen schon mal: https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=23633.0
cydorian hat geschrieben: ↑4. Nov 2023, 18:50 Es gibt alle möglichen Agrargele, 100% organisch auf der Basis von Lignin ist zum Beispiel https://www.agrobiogel.com Aber das wird offtopic.
Was nimmst du? Gern auch im entsprechenden Thread.
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Zu meinen Studienzeiten warnte uns der Dozent für technisch-konstruktive Grundlagen der Freiraumplanung eindringlich davor, Oberboden tiefer als 20-30 cm zu „vergraben“ wegen dieser Thematik.
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