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Jugend-Erziehung von Obstbäumen (Gelesen 19737 mal)
Moderator: cydorian
- _NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Okay. Das täuscht tatsächlich, weil die 2 nach links parallel zur Grenze/Hecke wächst.
Zum Nachbarn rüber wächst die 3.
Nach Rechts parallel zur Hecke wächst die 4.
Ins Grundstück rein wächst die 5.
Der dichte Abstand zu den Nachbarn täuscht auch etwas. Wäre also zu vernachlässigen für mich. Und notfalls lenke ich die 3 später durch Schnitt vielleicht ein bisschen mehr in unser Grundstück...
1 und 2 wachsen auch relativ parallel übereinander. Also trotzdem lieber 2 weg? Zumal wenn 1 weg müsste, würde ich auch an der anderen großen Wunde daneben wieder eine Wunde zufügen. Was sicher nicht gut wäre.
Und 1 ist nicht zu steil? Dann wäre alles ziemlich optimal finde ich. Ist schon ein ganz schönes Bäumchen geworden. 😊
Zum Nachbarn rüber wächst die 3.
Nach Rechts parallel zur Hecke wächst die 4.
Ins Grundstück rein wächst die 5.
Der dichte Abstand zu den Nachbarn täuscht auch etwas. Wäre also zu vernachlässigen für mich. Und notfalls lenke ich die 3 später durch Schnitt vielleicht ein bisschen mehr in unser Grundstück...
1 und 2 wachsen auch relativ parallel übereinander. Also trotzdem lieber 2 weg? Zumal wenn 1 weg müsste, würde ich auch an der anderen großen Wunde daneben wieder eine Wunde zufügen. Was sicher nicht gut wäre.
Und 1 ist nicht zu steil? Dann wäre alles ziemlich optimal finde ich. Ist schon ein ganz schönes Bäumchen geworden. 😊
- thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Zu steil gibt es nicht, die Äste kommen von alleine runter, wenn Frucht drauf hängt. Es sind keine Schlitztriebe, das ist die Hauptsache.
2 weg, 1 lassen, ja, wegen der ungünstigen Stelle.
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- _NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Ich danke dir mal wieder für deinen Rat. Großartig. Dann weiß ich jetzt schon, was ich im nächsten Jahr schneiden werde. Ist ja dann auch nicht viel, was weg muss. Soll ja im besten Fall auch so sein.
Vielen lieben Dank. 😊
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00 Es sind keine Schlitztriebe, das ist die Hauptsache
Spannende Frage - wo zieht man die Grenze?
hab da direkt ein Beispiel zu:
Pfirsichjungbaum, selbst okuliert auf Sämling in 21, eingepflanzt Frühjahr 23.
der Leittrieb hat nicht so stark ausgetrieben wie ein relativ weit unten stehender Seitentrieb.
Jetzt ist die erste Frage:
ist das ein Schlitztrieb?
zweite Frage:
wenn der untere Trieb den stärkeren Zug hat, sollte man dann nicht eh den Leittrieb darüber kappen? Das spricht ja nicht gerade für den Leittrieb...
(Ich werde den Schnitt erst im März durchführen, weitere Kriterien werden evtl. Triebkrankheiten sein, da gibt es hier Probleme mit.., jetzt bloß keine Verletzungen setzen)
- thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Man kann es auf dem Bild nicht richtig erkennen.
Wenn sich eine Druckzwiesel gebildet hat, also eine klare Trennschicht zwischen Ast und Haupttrieb sichtbar ist, ist die Sache klar.
https://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/symptome_gefahren_zwiesel_baeume/
Beim Steinobst kommt an solchen Stellen auch oft Gummifluss raus, meist aber erst, wenn sie etwas älter sind.
Ob der untere der neue obere wird, sollte jeder selbst entscheiden. Hat den Vorteil, dass nur eine Wunde oberhalb entsteht, also Leitungsbahnen intakt bleiben, und den Vorteil oder Nachteil, dass der Wuchs stärker ist.
Wenn sich eine Druckzwiesel gebildet hat, also eine klare Trennschicht zwischen Ast und Haupttrieb sichtbar ist, ist die Sache klar.
https://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/symptome_gefahren_zwiesel_baeume/
Beim Steinobst kommt an solchen Stellen auch oft Gummifluss raus, meist aber erst, wenn sie etwas älter sind.
Ob der untere der neue obere wird, sollte jeder selbst entscheiden. Hat den Vorteil, dass nur eine Wunde oberhalb entsteht, also Leitungsbahnen intakt bleiben, und den Vorteil oder Nachteil, dass der Wuchs stärker ist.
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- _NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Wenn es ein Schlitzast ist, würde ich auch den oberen wegschneiden. Fast so ähnlich wie bei mir damals...Bild aus Antwort #43...
- Starking007
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Aus so einem jungen Bäumchen einen Bilderbuchbaum machen zu wollen, unter Zwang, auf die Schnelle...
Wegschneiden kann man immer noch, hinpappen nicht mehr.
Und der Pfirsich ist doch nicht wie ein Apfel zu erziehen!
Leider läuft das mit Kindern auch so, 6 Jahre alt und soll schon für`s Abitur angemeldet werden.
Studienplatz reservieren.......
Wegschneiden kann man immer noch, hinpappen nicht mehr.
Und der Pfirsich ist doch nicht wie ein Apfel zu erziehen!
Leider läuft das mit Kindern auch so, 6 Jahre alt und soll schon für`s Abitur angemeldet werden.
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Gruß Arthur
- thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Ja, Pfirsich ist ganz anders. Den schneide ich brutal, nicht nur wenn er jung ist, auch später.
Im Bild einen Gubener Spilling, Wurzelausläufer. Jetzt ein paar wenige Jahre alt. Durch den Schnitt am Anfang kann ich jetzt auswählen, was wirklich bleibt, was in 20 Jahren noch Bestandteil vom Kronengerüst ist. Ohne den Schnitt wären es nur wenige Äste, und meistens nicht da, wo man sie gebrauchen kann.
Im Bild einen Gubener Spilling, Wurzelausläufer. Jetzt ein paar wenige Jahre alt. Durch den Schnitt am Anfang kann ich jetzt auswählen, was wirklich bleibt, was in 20 Jahren noch Bestandteil vom Kronengerüst ist. Ohne den Schnitt wären es nur wenige Äste, und meistens nicht da, wo man sie gebrauchen kann.
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Danke, insbesondere der Link sehr hilfreich!
Ich schau mir das über den Winter noch ein bissl an - wie gesagt, ausschlaggebend wird auch sein, ob Rindenkrankheiten dazu kommen, also Teile eh weg müssen.
Bilderbuchbaum ist nicht das Ziel, aber ein stabiles Grundgerüst.
Durch starken Behang hauts hier regelmäßig Äste aus den Pfirsichbäumen (trotz Ausdünnens, Grund sind eher versäumte Folgeschnitte), ich möcht halt nicht in 5 Jahren den Baum schon verlieren. Er steht recht eng zwischen mehreren flachen Gebäuden, das heißt ein höherer Kronenansatz ist gewünscht, und damit passt diese tiefe Verzweigung eh nicht so recht.
Ich schau mir das über den Winter noch ein bissl an - wie gesagt, ausschlaggebend wird auch sein, ob Rindenkrankheiten dazu kommen, also Teile eh weg müssen.
Bilderbuchbaum ist nicht das Ziel, aber ein stabiles Grundgerüst.
Durch starken Behang hauts hier regelmäßig Äste aus den Pfirsichbäumen (trotz Ausdünnens, Grund sind eher versäumte Folgeschnitte), ich möcht halt nicht in 5 Jahren den Baum schon verlieren. Er steht recht eng zwischen mehreren flachen Gebäuden, das heißt ein höherer Kronenansatz ist gewünscht, und damit passt diese tiefe Verzweigung eh nicht so recht.
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Man kann es auf dem Bild nicht richtig erkennen
nochmal zum Zwiesel, ein Detailfoto. Ich finde, es sieht wenn eher nach U-Zwiesel aus, also kein Druckzwiesel, aber vielleicht auch nur noch nicht
Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Bei Pfirsich ist das okay.
Nachtrag: Der wird eh nie so ein "ordentlicher" Baum wie Apfel oder Kirsche - da wäre das garnicht gut.
Pfirsich ist nicht so langlebig, und eher ein strauchiger Baum oder baumiger Strauch! ;D heißt: immer wieder von unten verjüngend! Da ist die Dynamik wichtiger als die Statik. ;)
Nachtrag: Der wird eh nie so ein "ordentlicher" Baum wie Apfel oder Kirsche - da wäre das garnicht gut.
Pfirsich ist nicht so langlebig, und eher ein strauchiger Baum oder baumiger Strauch! ;D heißt: immer wieder von unten verjüngend! Da ist die Dynamik wichtiger als die Statik. ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Hallo liebes forum,
Ich hätte noch eine frage: wie sieht der erziehungsschnitt vei einer mispel aus? Man liest ja nicht viel drüber.
Orientiert man sicher hier auch am oeschbergschnitt? 3-5 leitäste?
Schneidet man die stammverlängerung und die leitäste auch an?
Meine mispel ist eine schönbrunner riesenmispel auf eine starkwüchsigen quittenunterlage (tief veredelt).
Ich hätte noch eine frage: wie sieht der erziehungsschnitt vei einer mispel aus? Man liest ja nicht viel drüber.
Orientiert man sicher hier auch am oeschbergschnitt? 3-5 leitäste?
Schneidet man die stammverlängerung und die leitäste auch an?
Meine mispel ist eine schönbrunner riesenmispel auf eine starkwüchsigen quittenunterlage (tief veredelt).
Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Mispel schneidet man wie anderes Kernobst auch.
Schobbe,
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- Bodenart: (toniger) Schluff, Pararendzina? Muschelkalk
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Etwas länger als willi2000, aber im Prinzip das gleiche:
Mispel kann man genau so wie das übliche Kernobst erziehen. Allerdings verzweigen sie oft recht eigenwillig und lassen sich manchmal nur schwer in eine "klassische Erziehungsform", egal on Oeschberg oder etwas anderes bringen. Da reicht oft die Verzweigung nicht, bzw. eine Mispel kann auch durch sehr starken Schnitt nicht unbedingt zu Trieben in die gewünschte Richtung gebracht werden. Oeschberg kann auch bei Mispeln eventuell daran scheitern, dass normalerweise eine eher flache, breite Krone ohne dominante Stammverlängerung bildet. Aber zumindest bei einer meiner Mispel würde ich sagen, habe ich eine "Oeschberggrundform" hinbekommen, aber auch da will die Mitte nicht so dominant sein und ist nicht wesentlich höher als der Rest des Baums.
Ich finde trotzdem, dass man es anfangs zumindest etwas versuchen sollte, eine klare Leitaststruktur auch bei Mispeln zu etablieren und vor allem, bzw. zumindest, Schlitzäste konsequent entfernt, die beim spröden Mispelholz und dem generell eher noch ausladenden Wuchs mit Knicken in den Ästen noch leichter ausschlitzen, als bei anderem Obst. Auch wenn man später nicht mehr schneidet und der Wuchs arttypisch "wild" wird, entsteht der "wilde" Wuchs dann aucf einem ein paar Jahre lang erzogenen stabilen und übersichtlichen Grundgerüst aus den gewählten Leitästen+Stammverlängerung (bei Oeschberg). Man muss bei Mispel aber vielleicht etwas flexibler sein, was die Positionierung, Anzahl, Richtung usw. der Leitäste angeht und ob es mit der Stammverlängerung klappt oder nicht.
Mispel kann man genau so wie das übliche Kernobst erziehen. Allerdings verzweigen sie oft recht eigenwillig und lassen sich manchmal nur schwer in eine "klassische Erziehungsform", egal on Oeschberg oder etwas anderes bringen. Da reicht oft die Verzweigung nicht, bzw. eine Mispel kann auch durch sehr starken Schnitt nicht unbedingt zu Trieben in die gewünschte Richtung gebracht werden. Oeschberg kann auch bei Mispeln eventuell daran scheitern, dass normalerweise eine eher flache, breite Krone ohne dominante Stammverlängerung bildet. Aber zumindest bei einer meiner Mispel würde ich sagen, habe ich eine "Oeschberggrundform" hinbekommen, aber auch da will die Mitte nicht so dominant sein und ist nicht wesentlich höher als der Rest des Baums.
Ich finde trotzdem, dass man es anfangs zumindest etwas versuchen sollte, eine klare Leitaststruktur auch bei Mispeln zu etablieren und vor allem, bzw. zumindest, Schlitzäste konsequent entfernt, die beim spröden Mispelholz und dem generell eher noch ausladenden Wuchs mit Knicken in den Ästen noch leichter ausschlitzen, als bei anderem Obst. Auch wenn man später nicht mehr schneidet und der Wuchs arttypisch "wild" wird, entsteht der "wilde" Wuchs dann aucf einem ein paar Jahre lang erzogenen stabilen und übersichtlichen Grundgerüst aus den gewählten Leitästen+Stammverlängerung (bei Oeschberg). Man muss bei Mispel aber vielleicht etwas flexibler sein, was die Positionierung, Anzahl, Richtung usw. der Leitäste angeht und ob es mit der Stammverlängerung klappt oder nicht.
Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen
Danke für eure antworten :)