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Pflanzung in schwierigem Untergrund (Gelesen 5168 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
- hobab
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Pflanzung in schwierigem Untergrund
Die Frage passt in keinen Thread so richtig rein: ich habe mal Stauden gewählt, weil es sich um eine Staudenpflanzung handeln soll. Es geht um eine Fläche von etwa 15× 50 m, sonnig, lehmig und relativ zugig in Berlin. Das Problem: etwa die Hälfte der Fläche wird sehr stark von vier Kastanienbäumen durchwurzelt. Das ganze war mal ein Rosenbeet, das seit Jahren brachliegt und komplett zugewachsen ist. Wegen der Wurzeln ist es unmöglich die Fläche zu fräsen, selbst abhacken ist eigentlich nicht möglich ohne die Wurzeln zu beschädigen. Herbizide sind in Berlin auf solchen Flächen nicht zugelassen, meines Wissens. Wenn wir diese Fläche bepflanzen müssen, fällt mir herzlich wenig ein, außer ein Sandbeet nach Till Hoffmann. Ein Jahr mit Folie abdecken wird die Verwaltung vermutlich nicht mitmachen, bringt gegen die massive vorhandene Unkrautsaat auch wenig. Die einzige Alternative, die ich sehe, wären einzelne kleine Gehölze zu pflanzen in wurzelfernen Erdgruben und hoffen, dass sie irgendwann das Unkraut eindämmen. Hat jemand eine bessere Idee?
Berlin, 7b, Sand
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Wäre eine Blumenwiese eine Alternative, mit Sonnenanbeter bzw Mischung für schattige Bereiche.
Grün ist die Hoffnung
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Raue Ostalb, 6b, Tallage 500m üNN
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Vielleicht eine Möglichkeit, die hier in kleinerem Umfang gut klappt : die Fläche so kurz wie möglich mähen, Kartonage/Zeitung auslegen und eine dicke Schicht unkrautfreie Erde aus einem Kompostwerk aufbringen. Für die Pflanzlöcher das Papier durchstechen. Das Unkraut wird unterdrückt und nach einiger Zeit ist das Papier verrottet.
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Wir haben bei unserem Schulbeet was eine ähnliche Fläche hat, Sand aufgebracht. Hat so leidlich funktioniert, Winde und diverse Disteln sowie Pfeilkresse sind fröhlich durchgewachsen. Sie lassen sich aber einigermaßen gut jäten durch den Sand. Wie es sich nächstes Jahr entwickelt werden wir sehen
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Meine Idee dazu wäre ähnlich, viel Laub drauf (so ca. 30-40 cm) mit etwas Kompost überstreuen um die Verrottung etwas zu beschleunigen, und im Frühjahr robuste Stauden direkt ins Laub pflanzen. auf den schlimmsten Stellen möglichst Geranium macrorhizzum.
- lerchenzorn
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Nicht als Alternative, sondern neben den schon geschriebenen Ideen: es könnten solche Stauden helfen, die aus kleinem Standplatz heraus größere Flächen überziehen. Clematis 'Mrs. Robert Brydon' macht das bei uns sehr gut, hat aber eine späte und zeitlich begrenzte Blüte.
Ansonsten solche Stauden initial pflanzen, die sich auch an schwierigen Stellen anschließend von selbst auf den Weg machen. Geranium macrorrhizum ist schon genannt. Buglossoides purpurocaerulea, Vinca-Arten und -Sorten und ähnliches, wenn es auch "profan" sein darf.
Ansonsten solche Stauden initial pflanzen, die sich auch an schwierigen Stellen anschließend von selbst auf den Weg machen. Geranium macrorrhizum ist schon genannt. Buglossoides purpurocaerulea, Vinca-Arten und -Sorten und ähnliches, wenn es auch "profan" sein darf.
- Konstantina
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Meine Vorschlag wäre Akelei dicht aussäen.
Die wächst auch in schwierigen Situationen sehr dicht. Du kannst sie auch paar mal im Sommer mähen, die treibt schnell wieder aus.
Im Frühling gibt schöne Blüten ansonsten ruhiges grün. Dazwischen Muscari
Die wächst auch in schwierigen Situationen sehr dicht. Du kannst sie auch paar mal im Sommer mähen, die treibt schnell wieder aus.
Im Frühling gibt schöne Blüten ansonsten ruhiges grün. Dazwischen Muscari
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Oder Rasen säen und ein Jahr kurz halten, dann in eine dicke Mulchschickt pflanzen, die den Rasen begräbt.
Gartenekstase!
- hobab
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Die Vorschläge sind also eigentlich ähnlich zum Sandbbeet. Das hat nur einen Haken: ringsum sind Pflasterflächen, so das die Erde abrutschen könnte/würde.
Der zweite Haken wären die Kastanienwurzeln. Die dürfen nach allen mir bekannten Verordnungen nicht mit Erde überdeckt werden (ich bin schon gezwungen worden eine von uns ursprünglich freigehaltene Kiefernbaumscheibe, die über Jahre vom neuem, höhergelegten, Beet mit Erde teilüberdeckt wurde, abzukoffern). Sand ist wahrscheinlich durchlässiger und damit vielleicht akzeptabler für die Wurzeln, aber ich vermute mal ich müsste trotzdem große Scheiben unter den Bäumen von der Bedeckung freihalten. Sieht wahrscheinlich bescheuert aus, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee wie man das in ein Vorteil verwandeln kann? Steinsame in die Teller pflanzen? Das Zeug ist wirklich brutal wüchsig bei härtesten Bedingungen…
Das dritte Problem ist die Sonneneinstrahlung. Klassische Bodendecker wie der Balkanstorchschnabel vertragen zwar in Maßen Sonne, lieben sie aber nicht gerade und funktionieren dann nicht mehr wirklich gut. Der Standort würde eher Lavendel, als Bodendecker aushalten. Die Clematis würde bestmmt gehen, aber man müsste gute Partner finden - immerhin ist das Ganze praktisch ein Instituseingang. Sollte also schon ansehnlich sein.
Für eine Wiese ist das Stück zu klein, solche Miniwiesen sehen immer etwas lächerlich aus, so eingesäumt im Pflaster.
Akelei wird nicht gehen - es wird nicht gewässert. Berlin ist SEHR trocken.
Und schließlich: das Kastanienlaub muss entfernt werden können (Miniermotte) - deswegen wurden ja die Rosen entfernt: also echt eine Herausforderung…..
Der zweite Haken wären die Kastanienwurzeln. Die dürfen nach allen mir bekannten Verordnungen nicht mit Erde überdeckt werden (ich bin schon gezwungen worden eine von uns ursprünglich freigehaltene Kiefernbaumscheibe, die über Jahre vom neuem, höhergelegten, Beet mit Erde teilüberdeckt wurde, abzukoffern). Sand ist wahrscheinlich durchlässiger und damit vielleicht akzeptabler für die Wurzeln, aber ich vermute mal ich müsste trotzdem große Scheiben unter den Bäumen von der Bedeckung freihalten. Sieht wahrscheinlich bescheuert aus, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee wie man das in ein Vorteil verwandeln kann? Steinsame in die Teller pflanzen? Das Zeug ist wirklich brutal wüchsig bei härtesten Bedingungen…
Das dritte Problem ist die Sonneneinstrahlung. Klassische Bodendecker wie der Balkanstorchschnabel vertragen zwar in Maßen Sonne, lieben sie aber nicht gerade und funktionieren dann nicht mehr wirklich gut. Der Standort würde eher Lavendel, als Bodendecker aushalten. Die Clematis würde bestmmt gehen, aber man müsste gute Partner finden - immerhin ist das Ganze praktisch ein Instituseingang. Sollte also schon ansehnlich sein.
Für eine Wiese ist das Stück zu klein, solche Miniwiesen sehen immer etwas lächerlich aus, so eingesäumt im Pflaster.
Akelei wird nicht gehen - es wird nicht gewässert. Berlin ist SEHR trocken.
Und schließlich: das Kastanienlaub muss entfernt werden können (Miniermotte) - deswegen wurden ja die Rosen entfernt: also echt eine Herausforderung…..
Berlin, 7b, Sand
- AndreasR
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Wenn das Kastanienlaub entfernt werden muss, kann man selbige eigentlich nicht unterpflanzen. Allenfalls sehr niedrige, trittfeste Bodendecker würden gegen, aber außer einer schütteren Grasnarbe wird dort kaum etwas wachsen. Was bleibt, ist eigentlich nur eine wassergebundene Decke, damit dort das Unkraut nicht überhand nimmt.
- alfalfa
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Unter Kastanien herrscht doch normalerweise ziemlich dichter Schatten? Ich hatte in meinem alten Garten 4 Rosskastanien, da wuchs fast nichts drunter. Am Rand habe ich Symphytum 'Hidcote Blue' und Epimedium warleyense 'Orange Queen' gepflanzt. Weiter wuchsen 2 große alte Buchsbäume drunter, eine Fargesia, viel Efeu und Immergrün. Der Boden dort war aber nicht knochentrocken.
Wenn unter den Kastanien im Herbst Laub geharkt werden soll, macht es das auch nicht einfacher. In Berlin wird das Laub vermutlich eher geblasen, das stört den Bewuchs dann nicht so.
Als erstes würde ich mal Frühlingsgeophyten setzen. Und dann wahrscheinlich Immergrün oder Efeu. Oder Waldsteinia. Einen schlichten Bodendecker, der sich von alleine ausbreitet und die Fläche schließt. Dann kann man villeicht mit einer sehr dünnen Humusauflage arbeiten, in die man pflanzt und mit der man den Boden etwas verbessert und wasserhaltiger macht, bis die Pflanzen eingewurzelt sind?
Wenn unter den Kastanien im Herbst Laub geharkt werden soll, macht es das auch nicht einfacher. In Berlin wird das Laub vermutlich eher geblasen, das stört den Bewuchs dann nicht so.
Als erstes würde ich mal Frühlingsgeophyten setzen. Und dann wahrscheinlich Immergrün oder Efeu. Oder Waldsteinia. Einen schlichten Bodendecker, der sich von alleine ausbreitet und die Fläche schließt. Dann kann man villeicht mit einer sehr dünnen Humusauflage arbeiten, in die man pflanzt und mit der man den Boden etwas verbessert und wasserhaltiger macht, bis die Pflanzen eingewurzelt sind?
- AndreasR
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Immergrün und Efeu halte ich noch für am erfolgsversprechenden, aber ob man dort das Laub gut herausbekommt?
- Konstantina
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Aster ageratoides 'Asran'.
Die kannst du auf gewiesen Abstand zum Baumstamm pflanzen, sie wird ja oben breiter, dann ist keine Lücke zu sehen.
Ich habe die unten eine Fichte. Da ist richtig trocken, sogar bei Dauerregen.
Ich wundere mich, wie kann eine Pflanze ohne Wasser so schnell und üppig wachsen
Die kannst du auf gewiesen Abstand zum Baumstamm pflanzen, sie wird ja oben breiter, dann ist keine Lücke zu sehen.
Ich habe die unten eine Fichte. Da ist richtig trocken, sogar bei Dauerregen.
Ich wundere mich, wie kann eine Pflanze ohne Wasser so schnell und üppig wachsen
- AndreasR
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Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Ja, die wächst auch super unter meiner Tanne. Aber da das Laub herausbekommen? Ok, vielleicht im Herbst nach der Blüte abschneiden und beides entsorgen... Für das zeitige Frühjahr Schneeglöckchen und andere robuste Geophyten dazu.
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Pflanzung in schwierigem Untergrund
Cyclamen in die Wurzeltaschen? Die müssten das Kastanienlaub eigentlich mögen. Sie sind nur eben dann nicht ganzjährig da.
Hier wachsen an der Südseite einer kurzen Kastanienallee noch zierliche Yucca (so eine uralte DDR-Sorte) ganz prächtig, zufällig, Bagger-Aushub-Gestaltung sozusagen. Unter den Kastanien direkt wachsen Gräser.
Hier wachsen an der Südseite einer kurzen Kastanienallee noch zierliche Yucca (so eine uralte DDR-Sorte) ganz prächtig, zufällig, Bagger-Aushub-Gestaltung sozusagen. Unter den Kastanien direkt wachsen Gräser.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot