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Microplastik (Gelesen 17540 mal)

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thuja thujon
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Re: Microplastik

thuja thujon » Antwort #15 am:

Sand gibts auch gigantisch viel und Weltumspannend. Und es kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, das es Sand so geht wie Asbest.

Du missbrauchst das Vorsorgeprinzip, Gartenplaner.
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thuja thujon
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Re: Microplastik

thuja thujon » Antwort #16 am:

Aus der Nummer mit dem Mikroplastik kommt man nicht mehr raus, wenn nicht auf biologisch abbaubare Kunststoffe umgestellt wird.

Wie gut Kunststoffe biologisch Abbaubar sind, kann man mehr oder weniger gut steuern. Unter 60 Tage, wie sie für manche Stoffe gefordert sind, könnten etwas kurz sein, wenn es zB um Autoreifen geht. Deshalb sollte man die normalen Zulassungen für Stoffe (Chemikalien) bei Kunststoffen nicht anwenden. Die EU macht gerade einen Anfang und legt los mit regulieren. Hat der ein oder andere vielleicht schon gehört und kann da etwas mehr dazu sagen als ich. Ich habe mich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt.
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Gartenplaner
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Re: Microplastik

Gartenplaner » Antwort #17 am:

thuja hat geschrieben: 21. Nov 2023, 13:08
Sand gibts auch gigantisch viel und Weltumspannend. Und es kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, das es Sand so geht wie Asbest.

Du missbrauchst das Vorsorgeprinzip, Gartenplaner.
[/quote]
Soso.
Bei mineralischen Stäuben ist inzwischen bekannt, dass sie nicht ganz ungefährlich sein können, da wird Mikroplastik doch sehr ….unaufgeregt….behandelt ;D
[quote author=thuja thujon link=topic=73168.msg4114119#msg4114119 date=1700569077]
Aus der Nummer mit dem Mikroplastik kommt man nicht mehr raus,

Jepp, alles, was bis jetzt so in der Welt rumfliegt oder schwimmt, wird relativ unaufhaltsam zu Mikroplastik zerbröseln.

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Re: Microplastik

thuja thujon » Antwort #18 am:

Und dann liegts am Strand wie Sand am Meer. :)
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Amur
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Re: Microplastik

Amur » Antwort #19 am:

Es wird ja auch mit abbaubaren Kunststoffen geworben. Zu was bauen sich die ab? Zu Mikroplastik oder zu, ich nenn es jetzt mal "natürliche Stoffe" die sich nicht von natürlich vorhandenen Molekülen unterscheiden. Dass die dann harmlos sind, ist deswegen aber noch lange nicht gesagt. Aber zumindest wäre es dann "Material" das bereits im natürlichen Kreislauf vorhanden ist und man dann davon ausgehen kann, dass sich das weiter auf natürlichem Weg ab- oder umbaut.
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thuja thujon
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Re: Microplastik

thuja thujon » Antwort #20 am:

CO2 und Wasser sind die Hauptabbauprodukte von Bioabbaubaren Kunststoffen. Das kann man auch mit radioaktiv markiertem Material testen, wo der Kohlenstoff genau bleibt.
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mickeymuc
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Re: Microplastik

mickeymuc » Antwort #21 am:

Das Material auf das Du anspielst (?) waren diese "Oxo-abbaubaren" Kunststoffe, die strukturbedingt einfach unter Einfluss des UV-Lichts in so kleine Brösel zerfielen dass sie nicht mehr sichtbar waren. Diese Materialien gibt es mW gar nicht mehr, ein Glück!
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Extremkompostierer
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Re: Microplastik

Extremkompostierer » Antwort #22 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 21. Nov 2023, 12:57
Rieke hat geschrieben: 19. Nov 2023, 14:15
Den Forschungsstand dazu kann man hier: Are microplastics toxic? oder hier: Potential effects of microplastic on Human health nachlesen.
... Mikro- und Nanoplastik wird schlecht ausgeschieden, d.h. es reichert sich in den Organismen an. In dem 2. Artikel wird auf die Einatmung von Mikrofasern als wichtiger Aufnahmeweg hingewiesen. Der 1. Artikel hat u.a. Studien zu den Auswirkungen auf die Darmflora zusammengefasst, die sich durch Mikroplastik ändert. Das Zeugs reichert sich in verschiedenen Geweben an, auch in der Plazenta. Welche tatsächlichen Gesundheitsgefahren von Mikroplastik ausgehen, ist unklar. In Zellkulturen hat man Schäden an den Mitochondrien gefunden, es gibt Hinweise auf Entzündungen, den Verdacht, daß eingeatmete Mikrofasern das Risiko von Lungenkrebs erhöhen.


Asbest war auch mal ein patentes Material.
Dafür, dass unzählige Menschen Mikroplastik mehr oder weniger ständig einatmen, mit ihrem Essen aufnehmen, es sich in Geweben anreichern kann und keiner so genau weiß, ob das Entzündungsreaktionen auslöst, vielleicht gar Krebs, seh ich da wenig Hysterie.


Natürlich sollte man weiter forschen, und in der Presse veröffentlichen was man gefunden hat.
Wenn es sehr gefährlich wäre sollte man allerdings schon heute die vielen Opfer sehen können.
Die Arbeiter wußten schon vor 100 jahren, dass Asbest gefährlich ist.
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Re: Microplastik

Gartenplaner » Antwort #23 am:

Naja…um 1900 war die Asbestose bekannt, 1943 wurde Lungenkrebs als Berufskrankheit als Folge von Asbestbelastung anerkannt, 1970 wurde Asbest erst offiziell als krebserregend eingestuft.
Wieviel die Arbeiter wirklich um 1900 wussten, wie umfangreich sie sich dann schützen konnten und wieviele trotzdem still dran starben, ist die Frage…
Und diese relativ kleine Gruppe Menschen waren dem Stoff nur am Arbeitsplatz ausgesetzt.
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Re: Microplastik

zwerggarten » Antwort #24 am:

hauptsache, der ganze mehr oder weniger vergoldete plastikdekomüll in diversen gärten trägt nicht auch zu diesem unhysterischen seuchentod bei, gell? ;D
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Re: Microplastik

Gartenplaner » Antwort #25 am:

Bist du mal wieder unterbeschäftigt?
Novemberblues oder schon Winterkoller?
8)
Ob der viele unvergoldete Puppenfriedhofgrabsteinplastikmüll (Stecker mit Pflanzenname) in nicht wenigen “Sammlergärten” nicht zum unhysterischen Mikroplastik beiträgt?
Manch vergoldete Plastikdeko hingegen scheint ja schon über 10 Jahre hinweg auf manche anregend zu wirken ;D
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Re: Microplastik

Rieke » Antwort #26 am:

Mir hat Mitte der 90´er Jahre ein Dachdecker erzählt, dass er früher Asbestplatten ohne Atemschutz zersägt hätte. Früher dürfte in dem Fall 10-20 Jahre her gewesen sein. Und in einer Wohnung, die ich 1985 gemietet hatte, lag in Küche und Bad PVC mit Asbestrücken (sah aus wie Pappe). Asbest ist eher ein Beispiel dafür, wie lange es dauert, bis mit gefährlichen Stoffen wenigstens halbwegs adäquat umgegangen wird.

Bei Mikroplastik ist aus meiner Sicht am problematischsten, daß es in die Zellen gelangen kann. Wenn es sich dort an Membranen anlagert, stört es z.B. die Aufnahme oder Ausscheidung von Stoffen, die Reaktion auf Hormone oder die Mitochondrien funktionieren nicht mehr richtig. Falls die Zelle daran sterben sollte, wird das Mikroplastik freigesetzt und die nächste Zelle kann es aufnehmen.
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Re: Microplastik

thuja thujon » Antwort #27 am:

Das gilt doch auch für andere kleine Teilchen.
Mikroplastik ist laut Definition ein Kunststoffpartikel mit der Größe unter 5mm. Das schließt Nanopartikel nicht aus, es kommen aber auch ganz andere Größenfraktionen vor.
Es vermischt sich also viel mit `Nano´. Wenn man eine Plastikfolie locht und den Locher aufmacht, ist das ausgestanzte Mikroplastik erstmal nicht in der Lage, in Zellen einzudringen.

Das Thema `Nano´ ist toxikologisch noch recht neu. Prominentes Beispiel ist Titandioxid. In fast jeder Wandfarbe enthalten und erfüllt dort auch die Kriterien für die Einordnung als Nanomaterial. Und hier ist es als Krebserregend eingestuft wenn es eingeatmet wird.
Nun hat man aber über Wischtests bzw Verarbeitunsgtest usw nachweisen können, dass die Menge, die man in der Wohnung beim streichen oder verweilen aufnimmt, ein Verbot von Wandfarben nicht rechtfertigen kann.

Tapetenreste müssen deshalb (noch) nicht wie Asbest entsorgt werden.

Es ist kompliziert ich weiß, ich bin auch kein Toxikologe. Das ist nur das was mal bei mir hängengeblieben ist. Evtl kann es ja einer mit Sachverstand korrigieren.
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Amur
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Re: Microplastik

Amur » Antwort #28 am:

Ist ja auch immer die Frage ab wann dients eher der Befriedigung des machbaren?
Wenn man sieht wieviel die ersten Schritte der Abgasregulierungen bei den PKW gebracht haben und dann sieht was die letzte noch gebracht hat, dann stellt sich die Frage ob das nicht nur dem Regulierungswahn und dem Erhalt der Beschäftigung mancher dient. Oder eben den Individualverkehr so verteuert dass es ihn fast nicht mehr gibt.
Denn bei all den furchtbaren Giften die uns umgeben, werden wir trotzdem immer älter und bleiben auch länger fit. Was nicht heisst man braucht nichts tun.
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Extremkompostierer
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Re: Microplastik

Extremkompostierer » Antwort #29 am:

Zustimmung, früher war es sinnvoll gefährliche Stoffe zu verbieten .
Heute bringt die Regulierungswut kaum noch Verbesserungen, aber unendliche Bürokratie.
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