Jetzt bin ich wieder da, in Florida war es schön (auch wenn ich von anderen Reisen mit mehr Begeisterung zurückgekommen bin). Das Wetter war fein, um die 20 grad, meistens sonnig, ein paarmal Regen. Der Kongress, den ich besucht habe, war gigantomanisch - ständig 23 Parallelveranstaltungen, ich hab's noch nicht mal geschafft, das Inhaltsverzeichnis komplett durchzuackern.... Einen Tag war ich in Epcot-Disney, das war klasse, aber für meinen Geschmack ist ein Tag dann auch auch genug. Richtig toll war:
Blue Springs State Park, ein Naturschutzgebiet rund um eine große artesische Quelle, die dort mit 23 Grad Wassertemperatur entspringt und gleich einen richtigen Flussarm zustande bringt. Faszinierend waren dort die Massen an Fischen, zum Teil richtig groß (bis über einen Meter lang, schätze ich), die in dem warmen Wasser leben. Entsprechend dann jede Menge Reiher (great grey Heron, white Egret blue Heron...), und sonstige Greifvögel in der Gegend. Aber am allerbesten: in diesen warmen Wasserarm wandern im Winter die
Manatees (Seekühe) ein, um dort zu überwintern. Sie sehen aus wie Robben, nur noch größer und vielleicht auch noch dicker. Man kann sie an den Narben auf ihrem Rücken unterscheiden, die von Zusammenstößen mit Motorbooten stammen

. Es waren ganz viele da, auch einige Mütter mit Jungen. Bei den älteren Manatees waren Putzerfische am Werk, die die Algen vom Buckel knabbern. Der Park liegt ca. 40 Meilen nordöstlich von Orlando und ist von der I4 Ausfahrt 114 aus beschildert. Ein weiterer schöner Tag war die Fahrt zur "Space Coast", also der Küste östlich von Orlando, wo auch Cape Canaveral ist. Dort hat es schöne Sandstrände, Wellenreiter, Pelikane... Das Kennedy Space Center hab ich mir nur von außen angeguckt und lieber das
National Wildlife Refuge bzw. die besucht, das Vogel- und Naturschutzgebiet, das die unbebaute menschenleere Gegend rund um die Raketenstartplätze umfasst. Dorthin kommen Vögel aus ganz Nordamerika um den Winter zu verbringen, das war auch für mich, als nicht Vogelkundige total faszinierend, was für eine Vielfalt an Schreitvögeln, Ibissen, Enten, Reihern, Pless- und sonstigen Hühnern (ich glaub, Moorhühner waren auch dabei) es gibt. Roseate Spoonbills sehen aus wie Flamingos und waren in großen Schwärmen da. Auch ein Adlernest (vom beinahe ausgestorben gewesenen Bald Eagle) war zu sehen, sie hat gebrütet, er leistete Gesellschaft. Dort gibt es sogar auch Wanderwege, während es sonst in Amerika auf völliges Unverständnis trifft, wenn man Wege zu Fuß oder gar mit einem öffentlichen Bus zurücklegen will

. Anschließend an das Wildlife Refuge ist übrigens gleich noch ein Naturschutzgebiet:
Canaveral National Seashore, das Ganze wäre 2 Tage wert gewesen.Edit: Hier noch ein Link zur Wikipedia mit den Vögeln von Florida
Klick, viele davon waren nicht zu übersehen, ein Rudel Kraniche (Sandhill Crane) gab es übrigens auf dem Mittelstreifen von einer Straße in der Stadt auf dem Rasen.