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Der Gemüseclub 3 (Gelesen 231896 mal)
- hobab
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Re: Der Gemüseclub 3
„Aus den genannten Gründen und der Tatsache, dass Sand sowieso arm ist und ohne sachkundige Nachhilfe im Hochbeet noch schneller ausgewaschen wird als ohnehin schon.“
Der sandige Boden ist arm, ob im, oder neben dem Hochbeet, das macht keinen Unterschied. Wenn der ausgewaschen wird, dann lagert der sich in tieferen Schichten - was ja willkommen ist. Bei Hoch- und Hügelbeeten muss oben eben nachgefüllt werden: wo ist das Problem, durch die Rotte sackt das ja eh gewaltig zusammen?
Der sandige Boden ist arm, ob im, oder neben dem Hochbeet, das macht keinen Unterschied. Wenn der ausgewaschen wird, dann lagert der sich in tieferen Schichten - was ja willkommen ist. Bei Hoch- und Hügelbeeten muss oben eben nachgefüllt werden: wo ist das Problem, durch die Rotte sackt das ja eh gewaltig zusammen?
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- hobab
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Re: Der Gemüseclub 3
Bei Hügelbeeten ist der Hauptnachteil der hohe Arbeitsaufwand, der Ertrag macht das aber wett. Ich hab wenig Zeit, aber mein zehn Jahre altes Hochbeet hat immer noch bessere Erträge, als die Beete daneben - aber viel Wärme ist da natürlich nicht mehr zu erwarten.
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Re: Der Gemüseclub 3
Die Wärme entsteht auch nur, wenn das richtige Material zusammengemixt wird. Bei vielen wird schon der Komposter nicht warm, dann ein Hochbeet auch nicht. Das wird dann nur im Sommer wärmer, ähnlich wie ein Blumentopf in der Sonne. Ein Hochbeet im Boden ist ja wie eine Kühlrippe am Motor. Mal tauscht sie die Wärme in warm und mal in kalt. Hat also Vor- oder Nachteile.
Beetanbau, wie Hyla schreibt, die Wurzeln ersaufen so nicht im Wasser, weil es abfließen kann. Gerade Zwiebeln und Möhren sind für sowas dankbar, weil sie keine Staunässe vertragen.
Groß sieht es so aus (Zwiebeln), ganz ohne Bretter, Betonsteine, Erde nachfüllen usw.
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- hobab
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Re: Der Gemüseclub 3
Bei guter Schichtung und genug Matschmaterial krieg ich eigentlich zuverlässig gute Wärme hin, nix mit Kühlung. Natürlich muss das Beet auch eine ausreichende Dimension haben und auf Dauer ist es nicht angelegt. Aber praktisch um sperrige Reste zu entsorgen und unkrautverseuchten halbzersetzten Kompost ist es allemal.
Ganz miese Erfahrungen hab ich mit diesen Plaste-Schnellkompostern, da zersetzt sich gar nichts, zum Trocknen ist es aber gut. Vermutlich einfach zu klein.
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Re: Der Gemüseclub 3
Hyla hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 15:21
Bei uns war das eigentliche Problem die Feuchtigkeit in dem lehmigen Boden. Zwiebeln sind vergammelt, bevor man irgendwas hätte ernten können. Der Boden konnte durch die leichte Erhöhung besser abtrocknen, was ihn auch etwas früher bearbeitbar gemacht hat.
Okay. Dann ist dein Problem das entgegengesetzte von meinem. Da kann ich mir ein Hochbeet als Lösung gut vorstellen.
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Re: Der Gemüseclub 3
hobab hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 15:18
Wenn der Sand/Erde zwischen die unterliegenden Schichten runterwandert, ist ja erst mal nicht die Kapillarverbindung nach unten das wichtige, sondern,wie Thuja schon sagt, nach oben - überhaupt find ich seine Argumente sehr schlüssig.
[/quote]
Ja. Aber wenn ich seinen Boden sehe, kommen mir die Tränen. Wenn der mit meinem vergleichbar ist, kann man Albert Einsteins IQ auch mit meinem vergleichen.
[quote author=hobab link=topic=55389.msg4135306#msg4135306 date=1706192337]
Sobald eine Verbindung zwischen Boden und den oberen Substratschichten des Hochbeets gegeben sind, können durch die Kapillare auch wieder Wasser nach oben steigen, umgedreht Wurzeln bis in die tieferen Schichten wachsen. Das ist gerade im Sand schnell wieder hergestellt nach meinen Erfahrung.
Wir haben einen Grundwasserstand von 6 m oder so. Da steigt nicht mal im gewachsenen Boden nennenswert was hoch. Wir gärtnern in der Drainage. Und wenn ich das Bodenniveau dann noch ca. 75 cm über normal hebe, die Spalten zwischen den Brettern mit Reisig "dichte" und weder organische Düngung einbringe noch ausreichend gieße, hat es nicht mal das Unkraut leicht, dort zu wachsen. Andere mauern und verputzen ihre Hochbeete, damit sie am Ende ca. 20 cm dicke Mauern haben. Ja, in dem Fall hat das über die ersten 2 Jahre gut ausgesehen. Aber ich bin mal gespannt, ob die offensichtlich ursprünglich gegebene reichliche organische Düngung so durchgehalten wird.
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Re: Der Gemüseclub 3
Bei den Plastik-Kompostern ist das auch ein Zusammenspiel aus Platz und Kompostmaterial. Wenn man die richtige Kombi erwischt, klappt's ganz gut, wenn nicht, hat man länger was von. ;D
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Der Gemüseclub 3
hobab hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 15:49
Ganz miese Erfahrungen hab ich mit diesen Plaste-Schnellkompostern, da zersetzt sich gar nichts, zum Trocknen ist es aber gut. Vermutlich einfach zu klein.
Bei uns funktioniert eine große verzinkte Gitterbox gut. So zum Einhaken, Kantenlänge wohl 1,20 m.
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Re: Der Gemüseclub 3
Stimmt, so ne Gitterboxen haben wir letzten Herbst auch noch gekauft.
Aber bleibt da nicht die äußere Schicht am Gitter trocken und verrottet nicht? Der GG wollte die unbedingt haben. Bin da noch etwas skeptisch.
Aber bleibt da nicht die äußere Schicht am Gitter trocken und verrottet nicht? Der GG wollte die unbedingt haben. Bin da noch etwas skeptisch.
Liebe Grüße!
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Re: Der Gemüseclub 3
Ja, die äußere Schicht ist meistens trocken. Aber im Schatten geht die Trockenheit nicht tief. Und: Trockenheit, wenn sie nicht gleich Wüste ist, schadet nicht bei der Verrottung. Die besten Böden (Löss) sind aus Steppen entstanden. Und falls man denkt, dass jetzt Feuchtigkeit nicht schaden kann, dann immer drauf mit dem Wasser. Staut sich nirgends, kann nie schaden. Die paar Euro, die wir vor ca. 15 oder 20 Jahren dafür angelegt haben, gehören hier zu den bestinvestiertesten ever. Es schadet übrigens auch nicht, wenn man ab und zu oben mal drüberharkt, damit sich eventuelle Hohlräume wieder etwas mehr füllen.
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- hobab
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Re: Der Gemüseclub 3
Trapa, ich sitze auch im Sand und habe anscheinend ganz andere Erfahrung als du mit Hochbeeten. Hier funktionieren die wunderbar und ich muss nicht wahnsinnig viel gießen. Die Hochbeete sind halt gut geschichtet, ich mache immer Hornspäne rein, Lehm und dann die Mischung aus Laub und Grasschnitt und so weiter, alles so in 5-10 cm Abständen. Funktioniert wirklich sehr schön. Für Kompost bei Kunden nehme ich auch die Eisengitter, allerdings mindestens 1 m x 1 m. Mein eigener Kompass ist aus Eichenholz.
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Re: Der Gemüseclub 3
Das ist wunderbar formuliert, danke dafür.Trapa hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 17:07hobab hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 15:18
Wenn der Sand/Erde zwischen die unterliegenden Schichten runterwandert, ist ja erst mal nicht die Kapillarverbindung nach unten das wichtige, sondern,wie Thuja schon sagt, nach oben - überhaupt find ich seine Argumente sehr schlüssig.
Ja. Aber wenn ich seinen Boden sehe, kommen mir die Tränen. Wenn der mit meinem vergleichbar ist, kann man Albert Einsteins IQ auch mit meinem vergleichen.
100m weiter in einem anderen Garten, vor dem Schnee die Frostgare, siehe Bild. Der Winter 2023/2024 gefällt mir aktuell wie kein anderer die letzten 5 Jahre. Da blühe ich wirklich auf. ::)
Ob ich den Boden auf dem Foto wirklich haben möchte, etwas speckig, ich bin da ehrlich für das bisschen mehr Sandanteil bei mir dankbar. Der Boden dort braucht immer ein paar Tage länger, bis man was machen kann. Bzw bei mir ists etwas früher, aber auch ein bis zwei Wochen später als die Sand-Löss Gemüseböden weiter südlich. Bei denen geht viel früher was. Trotzdem war ich heute so blöd und habe die ersten Radieschen gesät. Die werden wohl nix, macht aber auch nix, weil ich jetzt alle paar Tage säen möchte um zu sehen, welcher Satz am ehesten hinkommt. Also bis Mitte Februar noch 4 weitere Sätze Radieschen und dann gucken, was am wenigsten schlecht ist. Nicht Ertrag, sondern Erkenntnis.
Und zu dem Bild nochmal, die Krümelstruktur und die Frostgare, 10% von dem Boden in Berliner Sand eingearbeitet und ihr erntet das dreifache. Wirklich.
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Re: Der Gemüseclub 3
thuja hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 20:56
Und zu dem Bild nochmal, die Krümelstruktur und die Frostgare, 10% von dem Boden in Berliner Sand eingearbeitet und ihr erntet das dreifache. Wirklich.
Dem kann man nur zustimmen. Aber flächig Lehm oder gar Löß einzuarbeiten geht besser bei völliger Neuanlage eines Gartens.
Die Baumärkte verdienen auch mehr mit dem Verkauf von Fertigerden und Bewässerungstechnik.
Übrigens danke für den Link zur Studie zu co2. Das ist manchmal auch beruflich ein Randthema. Hier gibt es ja Fötdergelder vom Senat, wenn das gemeinschaftliche Garteln neudeutsch benannt wird und man das als Beitrag zur nachhaltigen Ernährung der Stadtbevölkerung "verkauft". Kritik daran wird nicht gern gehört, passt nicht in das Weltbild.
Aber zurück zum Gemüse.
Hier wird noch nichts ausgesät, zu kalt noch, außer die Wildgemüse wie Melde & Co.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re: Der Gemüseclub 3
Naja - das CO2 ist sicher wichtig, aber auch nicht der einzige Aspekt, den man für die Bewertung heranziehen kann/soll/darf. U.a. gibt es noch die Förderung von Biodiversität durch Blüten auf dem Balkon, die Absenkung der Sommertemperatur durch Bepflanzung statt Beton/Dachfläche, die Förderung von Sozialkontakten in Gemeinschaftsgärten, die Verbesserung von Umweltbildung, die Versorgung mit nachwachsenden Küchenkräutern vom Beet statt in Plastik aus dem Supermarkt, Verkürzung von Lieferwegen. Und wahrscheinlich noch mehr. Auf die geräteintensive Erzeugung von "Würzkräutern" in Glaswolle im Supermarkt können wir aber sicher gut verzichten. Ich habe schon Leute erlebt, reklamiert haben, dass manches Basilikum "so einen Eigengeschmack" hat, weil sie es nur ohne Eigengeschmack aus der Glaswolle kannten.
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- hobab
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Re: Der Gemüseclub 3
Seh ich auch so, Trapa. Über die Jahre sind aber bei fast allem Gemüse die Bitterstoffe rausgezüchtet worden, ich glaub das unsere Grosseltern die heutigen Möhren und Sellerie etc. bei Blindverkostung kaum erkennen würden. Übrigens auch im Bioanbau…
Ich hab früher Lehm in Neuanlagen versucht einzubauen, aber das sind einmal Kosten (Transport!) die die Kunden scheuen und inzwischen gibt es auch kaum noch welchen zu kaufen. Nur noch als Putz in Säckchen…
Ich hab früher Lehm in Neuanlagen versucht einzubauen, aber das sind einmal Kosten (Transport!) die die Kunden scheuen und inzwischen gibt es auch kaum noch welchen zu kaufen. Nur noch als Putz in Säckchen…
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