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Kranichzug (Gelesen 61850 mal)
Re: Kranichzug 2020/2021
grade eben flog ein trupp kraniche in ungeordnetem haufen und viel geschrei übers haus. dann formierten sie sich, wurden ruhiger und entschwanden gen frankreich. bißchen spät,eigentlich könnten sie hierbleiben,oder ?
- Cryptomeria
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Re: Kranichzug 2020/2021
Durchaus denkbar. Du weißt ja nicht genau, wo sie hinfliegen. Wenn es irgendwo in der Nähe attraktive Überwinterungsplätze gibt, natürlich möglich. Hier in SH bleiben mittlerweile viele über Winter. Immer mal wieder fliegen bei mir auch welche im Winter über den Garten oder man sieht sie in den Wiesen stehen.
VG Wolfgang
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- LadyinBlack
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Re: Kranichzug 2020/2021
Ja mittlerweile bleiben viele Kraniche hier. Wir sind hier Brutgebiet und gleichzeitig liegen wir auch am Rande der Reiseroute von Tieren, die von der Ostsee kommend gen Süden fliegen. Vor allem rund um den Bodden sammeln sich im Herbst mehr als 100 000 Tiere, die dann bei gutem Flugwetter :D auch hier zu sehen sind. Aktuell ist recht viel "Lärm", es sind etliche Kraniche hier geblieben. Und frühes Erscheinen sichert eben gute Brutplätze :D
"Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“
Perikles, überliefert durch
Thukydides : „τὸ εὔδαιμον τὸ ἐλεύθερον, τὸ δ‘ ἐλεύθερον τὸ εὔψυχον“
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- Cryptomeria
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Re: Kranichzug 2020/2021
Ganz genau. Und das gilt genauso für andere Zugvögel, wie Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz, u.a. Mit den Futterplätzen und etwas Obst schaffen sie, wenn sie Glück haben, die Überwinterung und können sich die besten Reviere frühzeitig sichern. Und da es in den letzten Jahren im Winter immer milder wird, könnte daraus ein Trend werden. Und schon sind wir wieder bei den Kranichen.
VG Wolfgang
VG Wolfgang
Re: Kranichzug ab 2020
Über unseren Ort (Mittelrheingebiet) haben dieses Jahr schon am 30.1. die ersten großen V-Formationen Richtung Nordosten den Rhein überquert. Ich hab das Gefühl, dass die Tendenz, daß ich sie in den letzten Jahren jedes Jahr immer ein wenig früher gesehen habe, in dem sie in ihre Brutgebiete zurückkehren, sich fortsetzt.
Ich werde diesbezüglich mal hier im Forum nach meinen Beiträgen stöbern.
Ich werde diesbezüglich mal hier im Forum nach meinen Beiträgen stöbern.
Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
- mavi
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Re: Kranichzug 2020/2021
Heute zogen sie hier (in überschaubarer, aber nicht überhörbarer Menge von ca. 50-60) gen Norden.
Re: Kranichzug 2020/2021
Vor einer Stunde konnte ich einen großen Zug hören. Sehen ging leider nicht, da schon dunkel und die Vögel waren unbeleuchtet.
- LissArd
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Re: Kranichzug 2020/2021
Hier sind sie auch seit gut 2 Wochen schon wieder unterwegs, teils in kleinen, teils in größeren Schwärmen, aber stets unüberhörbar. Ich notiere mir immer, wann ich die letzten und wann die ersten Kraniche sehe, so kurz wie in diesem Jahr war der Abstand noch nie. Die ersten kamen schon Ende Januar zurück, am 29.01. sammelten sie sich über mir als ich im Garten arbeitete, und flogen dann Richtung Norden… das fand ich schon ungewöhnlich. Letztes Jahr war es der 06.02., und das erschien mir auch schon früh, weil ich da noch um Weihnachten herum welche südlich fliegen gesehen hatte.
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
- lerchenzorn
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Re: Kranichzug 2020/2021
Die Kraniche haben ihre hiesigen Reviere besetzt. Seit Anfang der Woche steht das eine Paar auf dem Acker am Tümpel, gleich beim Büro. Auf der Radfahrt an den größeren Schilfgebieten entlang, da wo seit Jahrzehnten immer Kraniche gebrütet haben, stehen sie aller paar hundert Meter zu zweit. Einige Paare auch dicht an den Straßen. Scheu sind sie gar nicht mehr, auch nicht vor Radfahrern.
- dmks
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Re: Kranichzug 2020/2021
Hier waren sie durchgehend anwesend!
Vom Sommer über den Herbst bis jetzt. Ob es die selben sind, oder sie wegziehen und Artgenossen aus nördlicheren Gefilden nachkommen - kann ich leider nicht beurteilen. Aber es gibt keinen kranichfreien Tag im jahr - die sind immer da. 8)
Vom Sommer über den Herbst bis jetzt. Ob es die selben sind, oder sie wegziehen und Artgenossen aus nördlicheren Gefilden nachkommen - kann ich leider nicht beurteilen. Aber es gibt keinen kranichfreien Tag im jahr - die sind immer da. 8)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Kranichzug 2024
Das tut mir irgendwie leid für Dich. :( ;)
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Bei uns ziehen die Kranichschwärme nur drüber, es gibt keine Rast- oder Brutplätze in der Nähe. Umso mehr Freude löst es aus, wenn sie trompetend Richtung Norden ziehen und den nahenden Frühling ankündigen. :D
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Bei uns ziehen die Kranichschwärme nur drüber, es gibt keine Rast- oder Brutplätze in der Nähe. Umso mehr Freude löst es aus, wenn sie trompetend Richtung Norden ziehen und den nahenden Frühling ankündigen. :D
- lerchenzorn
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Re: Kranichzug 2020/2021
;)
Ein Teil der Kraniche überwintert in Nordostdeutschland, seit in den 1970er Jahren der Maisanbau die Futterbasis auch für das Winterhalbjahr deutlich verbessert hat. Die Brutreviere werden dann aber geräumt und es sammeln sich mehr oder weniger große Winterschwärme, manchmal nur ein, zwei Dutzend Vögel.
Bei uns um Berlin herum ist es jedenfalls noch so, dass der Frühling einzieht, wenn sie paarweise in der Nähe der Brutplätze stehen. Bei denen sind sie nicht mehr wählerisch. Es reicht ein kleines Feldsoll oder ein feuchtes Gebüsch. Nur ist die Brut dann selten erfolgreich. Man sieht noch ein, zwei Tage die flaumigen Küken durchs Gras laufen. Wenig später stehen die alten wieder allein auf dem Acker und es ist klar, wass Wildschwein, Waschbär oder Fuchs abgeräumt haben. Besser läuft es an den klassischen Plätzen in wassergefüllten Erlenbrüchen oder in den Schilfgebieten der Verlandungsseen.
Und dann gibt es noch die "Neumodischen", die ihre Scheu ganz aufgeben und die Jungen für den Menschen gut sichtbar auf der freien Wiese führen. Dieses Paar, das Bild vom letzten Frühjahr, hatte sein Junges im Herbst jedenfalls noch bei sich. Vielleicht sind sie hier vor lichtscheuen Räubern sogar am besten geschützt.

Ein Teil der Kraniche überwintert in Nordostdeutschland, seit in den 1970er Jahren der Maisanbau die Futterbasis auch für das Winterhalbjahr deutlich verbessert hat. Die Brutreviere werden dann aber geräumt und es sammeln sich mehr oder weniger große Winterschwärme, manchmal nur ein, zwei Dutzend Vögel.
Bei uns um Berlin herum ist es jedenfalls noch so, dass der Frühling einzieht, wenn sie paarweise in der Nähe der Brutplätze stehen. Bei denen sind sie nicht mehr wählerisch. Es reicht ein kleines Feldsoll oder ein feuchtes Gebüsch. Nur ist die Brut dann selten erfolgreich. Man sieht noch ein, zwei Tage die flaumigen Küken durchs Gras laufen. Wenig später stehen die alten wieder allein auf dem Acker und es ist klar, wass Wildschwein, Waschbär oder Fuchs abgeräumt haben. Besser läuft es an den klassischen Plätzen in wassergefüllten Erlenbrüchen oder in den Schilfgebieten der Verlandungsseen.
Und dann gibt es noch die "Neumodischen", die ihre Scheu ganz aufgeben und die Jungen für den Menschen gut sichtbar auf der freien Wiese führen. Dieses Paar, das Bild vom letzten Frühjahr, hatte sein Junges im Herbst jedenfalls noch bei sich. Vielleicht sind sie hier vor lichtscheuen Räubern sogar am besten geschützt.
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Re: Kranichzug 2020/2021
Sehr interessant! Danke für die detaillierten Infos!
Ich sah am 21.2.24 gefühlt mehrere Tausend auf einem Wintergetreideacker nördlich von Nauen. Soviele habe ich noch nie auf einmal gesehen. Der komplette Acker war vollgestellt.
Ich sah am 21.2.24 gefühlt mehrere Tausend auf einem Wintergetreideacker nördlich von Nauen. Soviele habe ich noch nie auf einmal gesehen. Der komplette Acker war vollgestellt.
- lerchenzorn
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Re: Kranichzug 2020/2021
In Nauen gab es früher eine Zuckerfabrik. Die ehemaligen Absetzbecken wurden nach 1990 als Kranichschlafplatz "umgewidmet". Inzwischen nutzen die Vögel dazu aber wohl auch die angrenzenden, vernässten Grünlandflächen. An der Straße von Hertefeld nach Nauen steht ein Beobachtungsturm, von dem aus sich der abendliche Einflug beobachten lässt. Die größten Konzentrationen gibt es aber im Herbst (Oktober/November). Im Frühling ist das Treiben deutlich schwächer.
Etwas weiter nördlich, im Rhinluch bei Linum, gibt es einen noch stärker angeflogenen Schlafplatz. Hier fliegen zu den Hauptzugzeiten am Abend zehntausende Vögel in die flach überstauten Moorsenken.
Etwas weiter nördlich, im Rhinluch bei Linum, gibt es einen noch stärker angeflogenen Schlafplatz. Hier fliegen zu den Hauptzugzeiten am Abend zehntausende Vögel in die flach überstauten Moorsenken.