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Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln (Gelesen 2147 mal)
Moderator: cydorian
Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Hallo,
irgendein Tier hat bei unseren Halbstamm im Winter Stamm und Wurzel getrennt.
Zuerst habe ich ihn so in den Boden gesteckt um zu schauen er so anwurzelt.
Als im Januar noch keine Wurzeln da waren, habe ich ihn in einen Wassertopf gesteckt und das Wasser alle 3 Tage gewechselt.
Vor einer Woche hat er leider angefangen zu faulen und beim Absägen der Fäulnistelle, ist seine einzige neu gebildete Wasserwurzel abgefallen.
Gestern habe ich nochmal eine faulige Stelle gefunden und mein Mann hat sie entfernt. Um den Stamm rum ist weißes Gewebe, wo sich aber bis jetzt keine Ersatzwurzel drauß gebildet hat. Der Baum bekommt gerade neue Blätter, die sich aber leicht krümmen, weil ihn die Blattläuse im Februar heimgesucht haben.
Kann ich noch irgendetwas tun um das Bäumchen zu motivieren wieder neue Wurzeln zu bilden und idealerweise auch mehr als eine?
Bild folgt zeitnah.
Liebe Grüße
Camelia
irgendein Tier hat bei unseren Halbstamm im Winter Stamm und Wurzel getrennt.
Zuerst habe ich ihn so in den Boden gesteckt um zu schauen er so anwurzelt.
Als im Januar noch keine Wurzeln da waren, habe ich ihn in einen Wassertopf gesteckt und das Wasser alle 3 Tage gewechselt.
Vor einer Woche hat er leider angefangen zu faulen und beim Absägen der Fäulnistelle, ist seine einzige neu gebildete Wasserwurzel abgefallen.
Gestern habe ich nochmal eine faulige Stelle gefunden und mein Mann hat sie entfernt. Um den Stamm rum ist weißes Gewebe, wo sich aber bis jetzt keine Ersatzwurzel drauß gebildet hat. Der Baum bekommt gerade neue Blätter, die sich aber leicht krümmen, weil ihn die Blattläuse im Februar heimgesucht haben.
Kann ich noch irgendetwas tun um das Bäumchen zu motivieren wieder neue Wurzeln zu bilden und idealerweise auch mehr als eine?
Bild folgt zeitnah.
Liebe Grüße
Camelia
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Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
ok, die gekräuselten Blätter waren wohl auf grüne Blattläuse zurückzuführen.
Hier ein Bild.
Hier ein Bild.
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Und hier eins vom Baum. Bilder sind leider etwas unscharf, weil ich den alten Fotoapparat benutzt habe
- Cryptomeria
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Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Leider kann ich nichts erkennen. Wenn bei mir die Rinde knapp über der Erde abgenagt ist, sind das immer Mäuse, in der Regel Gelbhalsmäuse. Die Pflanzen vertrocknen leider, da der Nachschub nicht mehr funktioniert.
VG Wolfgang
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Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Man bräuchte eine Großaufnahme vom unteren Stammende, ob da noch Wurzelansätze und intakte Rinde zu sehen sind. Vorher kann man nichts sagen.
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Doch man kann etwas sagen: Das wird (so) nichts.
Die Schadstelle scheint unterhalb der Veredelung zu sein. Manche Veredelungsunterlagen wurzeln verhältnismäßig leicht aus Steckholz. Auch dann ist die Bewurzelungsquote aber nicht 100%. Was vielleicht möglich gewesen wäre, wäre das drastische Einkürzen des Pfirsiches bis auf wenige Knospen und dann der Versuch das Ganze wie einen Steckling zu behandeln.
Hier treibt der Pfirsich aus den verbliebenen Reserven aus. Sobald diese verbraucht sind, wird der Baum vertrocknen. Dies wird durch die Raumluft noch beschleunigt, da diese verhältnismäßig trocken ist. Aber letztlich hatte das Ganze eigentlich keine Aussicht auf Erfolg.
Was noch versucht werden könnte, ist Steckhölzer von dem Pfirsich zu schneiden und zu versuchen diese zu bewurzeln. Pfirsichsteckhölzer sind eher schwierig zu bewurzeln. Die Erfolgsquoten sind sehr gering.
Je nachdem wieviel von der Unterlage noch vorhanden war, hätte man auch versuchen können geeignete Knospen des Pfirsich neu in die Unterlage einzuveredeln. Dafür sieht der Baum jetzt aber schon zu weit entwickelt aus. Die Knospen sind nicht mehr in Ruhe.
Ich befürchte daher ihr müsst euch nach einem neuen Baum umsehen. Die Sorte Pilot sollte wieder zu erhalten sein.
Das weiße Gewebe sind keine Wurzeln, sondern Kallus.
Die Schadstelle scheint unterhalb der Veredelung zu sein. Manche Veredelungsunterlagen wurzeln verhältnismäßig leicht aus Steckholz. Auch dann ist die Bewurzelungsquote aber nicht 100%. Was vielleicht möglich gewesen wäre, wäre das drastische Einkürzen des Pfirsiches bis auf wenige Knospen und dann der Versuch das Ganze wie einen Steckling zu behandeln.
Hier treibt der Pfirsich aus den verbliebenen Reserven aus. Sobald diese verbraucht sind, wird der Baum vertrocknen. Dies wird durch die Raumluft noch beschleunigt, da diese verhältnismäßig trocken ist. Aber letztlich hatte das Ganze eigentlich keine Aussicht auf Erfolg.
Was noch versucht werden könnte, ist Steckhölzer von dem Pfirsich zu schneiden und zu versuchen diese zu bewurzeln. Pfirsichsteckhölzer sind eher schwierig zu bewurzeln. Die Erfolgsquoten sind sehr gering.
Je nachdem wieviel von der Unterlage noch vorhanden war, hätte man auch versuchen können geeignete Knospen des Pfirsich neu in die Unterlage einzuveredeln. Dafür sieht der Baum jetzt aber schon zu weit entwickelt aus. Die Knospen sind nicht mehr in Ruhe.
Ich befürchte daher ihr müsst euch nach einem neuen Baum umsehen. Die Sorte Pilot sollte wieder zu erhalten sein.
Das weiße Gewebe sind keine Wurzeln, sondern Kallus.
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Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Das ist eine sehr eingehende fachliche Auskunft. Ich habe auch so etwas vermutet, aber das sind vermutlich Anfänger. Ein Neukauf und die Einpflanzung mit Drahtkorb dürfte wohl das Beste sein.
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Ich dachte, Kallus wäre die Vorstufe von Wurzeln?
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Das wird gemeinhin so angegeben. Ich habe aber auch schon gelesen, dass sich die Wurzeln unterhalb des Kallus bilden. Egal was nun richtig ist, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass sich überall dort wo sich Kallus bildet auch Wurzeln bilden. Kallus ist erst einmal nur undifferenziertes Gewebe. In dem Bereich können sich Wurzeln bilden, sie tun es beim Pfirsich aber nur selten.
Die Unterlage hätte hier ja wurzeln sollen. Das ist vermutlich kein Pfirsich, sondern eine andere Prunus. Pflaumenartige wurzeln oft leichter als Pfirsich. Auch dann kann man aber keinen ganzen Baum ins Wasser stellen und mit einem Bewurzelungserfolg rechnen. Man muss das Ganze dann eben wie ein Steckholz behandeln. Was das heißt, steht auch in diesem Forum schon viele Male. Wichtig ist in jedem Falle das Steckholz lange genug am Leben zu erhalten, damit dieses Wurzeln bilden kann. Ein Innenstandort (zu warm, zu trockene Luft) ist dabei kontraproduktiv. Die antreibenden Knospen verbrauchen die Energiereserven aus dem Holz zu schnell. Bei Sommerstecklingen arbeitet man mit Benebelung oder gespannter Luft.
Die Unterlage hätte hier ja wurzeln sollen. Das ist vermutlich kein Pfirsich, sondern eine andere Prunus. Pflaumenartige wurzeln oft leichter als Pfirsich. Auch dann kann man aber keinen ganzen Baum ins Wasser stellen und mit einem Bewurzelungserfolg rechnen. Man muss das Ganze dann eben wie ein Steckholz behandeln. Was das heißt, steht auch in diesem Forum schon viele Male. Wichtig ist in jedem Falle das Steckholz lange genug am Leben zu erhalten, damit dieses Wurzeln bilden kann. Ein Innenstandort (zu warm, zu trockene Luft) ist dabei kontraproduktiv. Die antreibenden Knospen verbrauchen die Energiereserven aus dem Holz zu schnell. Bei Sommerstecklingen arbeitet man mit Benebelung oder gespannter Luft.
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
ok, ich dachte, Stecklinge wurzeln bei Zimmertemperatur und dass die Chancen draußen bei gelegentlichen Nachtfrösten schlechter wären.
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Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
das mag sein, aber bei Zimmertemperatur treibt ein Steckholz eben auch aus. Dann fehlen die Wurzeln... und es vertrocknet.
carot hat eigentlich alles schon gesagt.
carot hat eigentlich alles schon gesagt.
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Hat bei so einem Fall schon mal jemand versucht, mittels Reiser eine Brücke zwischen den getrennten Stammabschnitten zu schaffen? also quasi eine Rindentransplantation. Aussichtslos?
- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Ich selber noch nicht aber in Büchern fand ich Belege das dies gemacht wird. Sollte nicht so schwer sein. Waren einfach mehrere junge vorjährige Zweige die die Stellen überbrückten.
Nach meiner Erfahrung sterben sie ja erst im Laufe des Jahres wenn die Wurzeln verhungern. Ich habe dies bei Äpfeln und Zwetschgen bei einem Freund beobachtet. Der hielt Schafe die den Draht anhoben und im Winter rundrum die Rinde wegfraßen. Die sind noch das ganze Jahr grün gewesen.
Bei anderen Gehölzen habe ich die Rinde ringsrum auf einer Breite von 10 cm weggschnitzt um sie umzubringen. Waren Ahorn, Weißdorn und noch andere.
Die haben ausgetrieben und sind nicht gestorben sondern haben tatsächlich Verbindungen von beiden Seiten selbst wieder hergestellt (zu meinem Leidwesen, da sie mir in der Hecke sehr lästig sind).
Nach meiner Erfahrung sterben sie ja erst im Laufe des Jahres wenn die Wurzeln verhungern. Ich habe dies bei Äpfeln und Zwetschgen bei einem Freund beobachtet. Der hielt Schafe die den Draht anhoben und im Winter rundrum die Rinde wegfraßen. Die sind noch das ganze Jahr grün gewesen.
Bei anderen Gehölzen habe ich die Rinde ringsrum auf einer Breite von 10 cm weggschnitzt um sie umzubringen. Waren Ahorn, Weißdorn und noch andere.
Die haben ausgetrieben und sind nicht gestorben sondern haben tatsächlich Verbindungen von beiden Seiten selbst wieder hergestellt (zu meinem Leidwesen, da sie mir in der Hecke sehr lästig sind).
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re: Junger Pfirsichbaum Pilot unten abgenagt. Als Steckling wieder bewurzeln
Also ich glaube, ich habe mich unklar ausgedrückt. Der Baum hatte keine Wurzel als ich ihn ins Wasser gestellt habe und hat dann im Wasser eine gebildet. Die kam aus dem Kallusbereich, war aber von Anfang an spitz und länglich und nicht schwulstig wie der restliche Kallus. Aber weil sich unten eine Fäulnisstelle gebildet hat, mussten wir unten ein Stück absagen und dabei ist die Wasserwurzel dann einfach abgefallen oder gebrochen. Im Nachhinein schwer zu sagen. Wasserwurzeln scheinen brüchig zu sein. Meine Hoffnung war, dass sich, nachdem die Wurzel abgebrochen war, aus dem restlichen Kallus wieder eine bildet. Und ich suche nach Maßnahmen um das zu begünstigen z.B. Erde oder Wasser, drinnen oder draußen, Wurzelaktivator oder den Kallusbereich mit Folie abdecken, weil Luftfeuchtigkeit das Wurzelbilden begünstigt? Ich meine, der Baum hat in unserem zugigen Treppenhaus bei ca. 10 Grad eine Wurzel gebildet, was ich nicht ist, ob ihn das Wurzelbilden und die Blattläuse zu viel Kraft gekostet haben. Aber ich denke eigentlich immer noch, dass was schon einmal passiert ist, auch nochmal passieren kann.
Ich ändere mal den Anfangsbeitrag damit besser ersichtlich ist, dass beim Sägen die Wasserwurzel abgefallen ist und keine alte Wurzel, die der Baum noch hatte.
Ich ändere mal den Anfangsbeitrag damit besser ersichtlich ist, dass beim Sägen die Wasserwurzel abgefallen ist und keine alte Wurzel, die der Baum noch hatte.