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Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel) (Gelesen 25612 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Danke fürs nachberichten. Passt, issn schönes Bäumchen geworden.
Das mit der Morgensonne, die Genetik in den Pflanzen ist da ziemlich eindeutig. Man kann den Austrieb Richtung Schatten nur erzwingen mit blenden am einjährigen Trieb usw.
Das mit der Morgensonne, die Genetik in den Pflanzen ist da ziemlich eindeutig. Man kann den Austrieb Richtung Schatten nur erzwingen mit blenden am einjährigen Trieb usw.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
hast du zu dem Thema nen Link?
Phototropismus?
Was ich rausfinden konnte auf die Schnelle, dass der Helligkeitsunterschied den Reiz ausmacht, weniger die absolute Helligkeit.
Steckt da pflanzenphysiologisch auch noch eine zirkadiane Rhythmik dahinter wegen der Morgensonne?
Phototropismus?
Was ich rausfinden konnte auf die Schnelle, dass der Helligkeitsunterschied den Reiz ausmacht, weniger die absolute Helligkeit.
Steckt da pflanzenphysiologisch auch noch eine zirkadiane Rhythmik dahinter wegen der Morgensonne?
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Auf die Schnelle fällt mir kein vernünftiger Link dazu ein.
Physiologische Betrachtungen beim Obst sind eher auf Fruchtproduktion ausgerichtet, weniger allgemeine Grundlagen.
Das Gesetz gilt für andere Bäume genauso. Evtl ist da mehr zu finden. Beim Lichtraumprofilschnitt im Straßenbau hat es wohl mehr praktische Relevanz.
Beim Obstbau spielt es eine Rolle bei der Zeilenausrichtung. Nord/Süd für beschatte Früchte zwischen 15 und 16 Uhr ist relevant zur Sonnenbrandvermeidung. Das mit der Ausrichtung vom Holz regelt man mit Schnitt.
Physiologische Betrachtungen beim Obst sind eher auf Fruchtproduktion ausgerichtet, weniger allgemeine Grundlagen.
Das Gesetz gilt für andere Bäume genauso. Evtl ist da mehr zu finden. Beim Lichtraumprofilschnitt im Straßenbau hat es wohl mehr praktische Relevanz.
Beim Obstbau spielt es eine Rolle bei der Zeilenausrichtung. Nord/Süd für beschatte Früchte zwischen 15 und 16 Uhr ist relevant zur Sonnenbrandvermeidung. Das mit der Ausrichtung vom Holz regelt man mit Schnitt.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Kann man einen Apfelbaum noch retten, wenn der Pflanzschnitt nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde und das Abspreizen der Leitäste beim Pflanzen des Baumes versäumt wurde? Ich habe ein Bild dazu angehängt. Es handelt sich um die Sorte "Gravensteiner", Zuchtform: Halbstamm, veredelt auf Sämling. Gepflanzt wurde der Baum im Jahr 2016. Ist dieser Baum noch zu retten, das heißt kann man die Leitäste noch irgendwie in die Breite bringen oder ist dieser Baum hoffnungslos verloren? Was kann man machen, wenn überhaupt? An der Stammbasis lassen sich die Leitäste nicht mehr bewegen, das habe ich schon ausprobiert. Ein korrekter Obstbaumschnitt sollte anders aussehen, das ist mir klar. Irgendwie ist alles ein Lernprozess und man lernt aus Fehlern. Auch befinden sich in den Leitästen ganz oben viel zu viele Triebe. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
ich werfe einfach mal was in den Raum, ohne Gewähr:
Zwiesel/Konkurrenztrieb am Stamm entfernen
Leitäste einkürzen und auf flachere Triebe ableiten.
Das Ding wächst ja wie verrückt... trägt der schon?
Zwiesel/Konkurrenztrieb am Stamm entfernen
Leitäste einkürzen und auf flachere Triebe ableiten.
Das Ding wächst ja wie verrückt... trägt der schon?
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
ringelnatz hat geschrieben: ↑4. Mär 2024, 13:00
ich werfe einfach mal was in den Raum, ohne Gewähr:
Zwiesel/Konkurrenztrieb am Stamm entfernen
Leitäste einkürzen und auf flachere Triebe ableiten.
Das Ding wächst ja wie verrückt... trägt der schon?
Danke für die Rückmeldung. Wie weit kann man die Leitäste bei einem solchem Wachstum einkürzen? Sie sind jetzt schon deutlich dicker, in etwa zwei bis drei Finger dick. Der Baum wurde jedes Jahr beschnitten, das heißt, die Leitäste wurden mindestens immer um ein Drittel eingekürzt auf Saftwaage nur wurde leider das Abspreizen der Leitäste versäumt. Das Wachstum des Baumes hat mich selbst überrascht, mit einem solchem Wachstum habe ich nicht gerechnet. Als der Baum gepflanzt wurde, war der Stamm nicht dicker als zwei Finger. Mittlerweile ist der Stamm dicker als eine Handbreite. Der Baum steht in Schleswig-Holstein auf lehmigen und immer feuchten Boden, vielleicht liegt es daran. Der Baum hat zum ersten Mal im Jahr 2019 Früchte getragen, also drei Jahre nach der Pflanzung. Letztes Jahr war der Baum voll mit Früchten obwohl im Frühsommer ausgedünnt wurde. Von der Ernte blieb nicht viel übrig, weil die Wespen ein Problem sind und die Früchte anfressen, die dann am Baum verfaulen.
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- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Ich sehe da Leitäste mit knapp 10cm Durchmesser. Die sind sehr steil, deswegen sind sie mit der Fruchtlast auch nicht abgekippt. Die Fruchtäste dagegen schon. Das sind die dünneren, die flach nach außen gehen. Die möchte man ja erhalten und auch halbwegs stabil bekommen.
Wenn der Baum aber nicht wie eine Kerze nach oben soll, dann muss unten das Holz gefördert werden und weiter in die breite gehen.
Ist ein bisschen doof jetzt, weil oben gekappt werden müsste. Solche Wunden tut man den Bäumen eigentlich nicht freiwillig an.
Aber wenn er nun jetzt doch ein Obstbaum werden soll mit lichter Krone bleibt nur oben bei 3-4m einen steilen Seitenast zu suchen und den als neue Leitastverlängerung zu nehmen. Sprich, darüber alles weg. Ein Schnitt für jeden Leitast.
PS: auch hier sieht man wieder es gibt keine Saftwaage in der Natur. Der linke Ast ist fast ein Meter länger als der rechte.
Wenn der Baum aber nicht wie eine Kerze nach oben soll, dann muss unten das Holz gefördert werden und weiter in die breite gehen.
Ist ein bisschen doof jetzt, weil oben gekappt werden müsste. Solche Wunden tut man den Bäumen eigentlich nicht freiwillig an.
Aber wenn er nun jetzt doch ein Obstbaum werden soll mit lichter Krone bleibt nur oben bei 3-4m einen steilen Seitenast zu suchen und den als neue Leitastverlängerung zu nehmen. Sprich, darüber alles weg. Ein Schnitt für jeden Leitast.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Der steht auf Sämling. Was hast du erwartet? ;D
Der ist noch lange nicht ausgewachsen. Ableiten und die Mitte erkennt man von dieser Seite nicht richtig.
Das wird ein schöner Baum, der dir viele Jahre Freude machen wird. :)
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Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Könnte man die Leitäste nicht mit Seilen etwas mehr Richtung 45° ziehen? Bei kleineren Ästen hat das bei mir schon oft recht gut funktioniert. Bindfaden reicht da nicht und man muss halt darauf aufpassen, das es nicht einschnürt.
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Kurze Frage zwischenrein, das wir nicht zu theoretisch werden: warum müssen sie 45° haben?
Das Hagel die Oberseite besser trifft oder hängen bei 45° 20% mehr Früchte drauf als bei 55 oder 35°?
Das Hagel die Oberseite besser trifft oder hängen bei 45° 20% mehr Früchte drauf als bei 55 oder 35°?
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Ich würde da nichts im unteren Bereich kappen. Sieht ja irgendwie nach einem Oeschberg aus, bei dem halt die Leitäste zu steil stehem, Sektglas statt Weinglas. Beim Oeschberg kann man die Fruchtäste 1. Ordnung zum Dickenwachstum und Förderung durchaus auch anschneiden. Und den Mitteltrieb wegen des Platzmangels halt als Säule statt als Spindel.
Und Gravensteiner ist halt auch Triploid und macht gerne diese langen, dünnen Triebe, die bei Fruchtbehang dann runterhängen.
Schobbe
Und Gravensteiner ist halt auch Triploid und macht gerne diese langen, dünnen Triebe, die bei Fruchtbehang dann runterhängen.
Schobbe
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Danke Thuja für deine Anmerkung. Ich hätte besser etwas flacher statt Richtung 45° schreiben sollen. Auf den exakten Winkel kommt es sicherlich nicht an. Zu flach treibt irgendwann Wasserschosser oder kippt um und zu steil quetscht die Mitte ein.
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Hier mal meine Spindelreihe (9 Bäume) in Nordost-Südwest Ausrichtung gepflanzt und von südwestlich die Zeile fotografiert. Da ist der Effekt gut erkennbar. Damit ist auch fast klar von welcher Richtung man schneidet.Helene hat geschrieben: ↑3. Mär 2024, 18:37Update nach fünf Jahren: Das Bäumchen wächst doch ein bisschen einseitig zum Licht. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden :D
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Ich würde auch versuchen abzuspreizen, vorzugsweise mit Seilen. Zur Not auch mit Latten gegen die Stammverlängerung. Mit den Anschlagpunkten halt so hoch gehen, dass sich die Äste ausreichend bewegen lassen. Auch nicht zu stark abspreitzen. Und Ableiten würde ich auf keinen Fall, dafür sind die Zweige zu flach. Übrig bleiben dann "Idiotenknicke", wie sie Palmer genannt hat.
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Danke für die Rückmeldungen. Ich habe erst auch mit dem Gedanken gespielt, die Leitäste stark einzukürzen und auf einen außenstehenden Trieb abzuleiten. Da die Leitäste bereits einen größeren Umfang haben, habe ich Bedenken, solche Schnittwunden möchte man nur ungerne dem Baum zumuten. Im unteren Bereich am Stamm lassen sich die Leitäste nicht mehr abspreizen. Ich denke, dass es im oberen Bereich noch möglich ist, mit Hölzern als Abstandshalter. Im oberen Bereich werden dann auch die inneren Triebe gekürzt bzw. entfernt, die den Leitästen Konkurrenz machen. Man lernt aus Fehlern, sollte ich weitere Apfelbäume pflanzen, würde ich die Leitäste direkt beim Pflanzschnitt abspreizen. Das wurde leider versäumt. Ich habe aber auch nicht damit gerechnet, dass der Baum so schnell wächst.