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Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün (Gelesen 92907 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Mediterraneus
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Mediterraneus » Antwort #375 am:

Mit Baumschutzsatzung wäre das besser?
Es dauert nur länger, bis die Bäume letztendlich doch gefällt werden, irgendein Pilz ist immer drin und das gefährdet die Verkehrssicherheit. Vorher haben sich dann nur einige Verdiener mit dem Baum beschäftigt und das Fällen kostet ein Vielfaches.

Und es werden keine neuen Bäume mehr gepflanzt, bzw. vor dem Schutzstatus wieder entfernt.

Es braucht einfach mehr Gärtner bei den Kommunen und einfach mehr Rückhalt aus der Bevölkerung. Vor allem aber auch in Richtung artenreiche und naturnahe Staudenpflanzungen, denn Bäume werden ständig gepflanzt, meist 0815, Ahörner und so.
An die "Blumen" denkt keiner :-\
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raiSCH
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

raiSCH » Antwort #376 am:

Ich hatte schon mehrfach Zettel in meinem Briefkasten mit Botschaften wie "Du Drecksau, Du bist den Garten nicht wert!" Andere Passanten bleiben stehen oder fotografieren meinen Vorgarten, weil da Sträucher nicht kegelförmig geschnitten sind und die Scheeglöckchen, Lerchensporne und Geranium sich ungehindert vermehren dürfen - "Unser Herrgott hat eben einen großen Tiergarten" pflegte ein ehemaliger Nachbar zu sagen.
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AndreasR
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

AndreasR » Antwort #377 am:

Hier in der Region scheint zumindest ganz langsam ein Umdenken stattzufinden, nach langem Hin und Her gibt es in Bad Kreuznach auch eine Baumschutzsatzung, nachdem in den lokalen Medien öfter die Kahlschläge auf alten Grundstücken mit herrlichem Baumbestand kritisiert wurden, wenn ein Investor dort neue Immobilien gebaut hat. Auch das Tun des städtischen Bauhofs wird offenbar kritisch beäugt und auch in den sozialen Medien kommentiert, und mittlerweile werden tatsächlich auch "Klimagehölze" gepflanzt, nachdem es lange Jahre immer nur die Standard-08/15-Bäume waren. Insgesamt ist die Stadt leider immer noch viel zu versiegelt, und bei Hitzewellen regelmäßig in den Top 10 der Höchsttemperaturen aufgelistet.

Auch hier im Dorf hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren zahlreiche Straßenbäume gesetzt, teils wurden Robinien entfernt, und die meisten Gehölze wurden im Sommer auch mit Bewässerungssäcken versehen. Von Gehölzschnitt verstehen die Gemeindearbeiter leider nach wie vor nichts, und auch eine wunderschöne Pfeifengras-Wiese am vor einigen Jahren renaturierten Bach wurde im Sommer einfach niedergemäht. Ich hatte den Bürgermeister daraufhin angeschrieben, hoffentlich wird's in Zukunft besser. Für die Straßenbäume hat er immerhin fachkundigen Rat beim örtlichen Revierförster eingeholt, und so stehen hier nun u. a. verschiedene Mehlbeeren, Burgenahorn und Co.
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

raiSCH » Antwort #378 am:

Wir haben im Ort eine Baumschutzverordnung, die auch praktiziert wird, aber trotzdem sind wir die am dichtesten bebaute Gemeinde Deutschlands.
Die Gemeindegärtner sind durchaus kundig und pflanzen passende Bäume, Sträucher und auch Stauden, aber es scheint keine Kommunikation mit den Kräften zu geben, die die Pflanzungen später "pflegen".
Auch die privaten Besitzer der Grundstücke pflanzen durchaus auch ausgefallene und teure Gewächse, aber die angeblichen "Gärtner", die sie später schneiden u.ä., scheinen keine echten Fachkenntnisse zu haben und wenden meist den 08/15-Schnitt an. Ich weiß auch nicht, ob die Anbieter dieser Dienste fachliche Kenntnisse oder Prüfungen vorweisen müssen oder ob jeder Beliebige einfach so eine Firma aufmachen kann, wie ich den Leistungen nach vermute.
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hobab
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

hobab » Antwort #379 am:

Es wird jedenfalls langsam besser, zumindestens in den Ämtern kommen mehr fachkundige Leute an. Auf der Ebene darunter wurde hier einfach zu Tode gespart, es gibt viel zu wenig Gärtner oder wenigstens Fachleute die die outgesourcten Arbeiten kontrollieren. Keiner will Steuern zahlen und eh Kindergärtner eingespart werden, sind halt die Gärtner dran. Was ich nicht verstehe warum wohlhabende Gemeinden fachunkundige Vollpfosten machen lassen….
Und bei Privatgärten: wenn man den billigsten Anbieter nimmt, dann kriegt man halt keine Fachleute.
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Mediterraneus
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Mediterraneus » Antwort #380 am:

Ich arbeite in einem Amt, glaub mir, die Ämter kriegen gar nichts hin. Wir beschäftigen uns mit uns selbst und unserer Bürokratie. Das Vorgehen meiner Kollegen werde ich nie verstehen :-[

Die Fachkräfte gehören an Ort und Stelle, die müssen direkt an der Quelle wirken, wo das Problem auftritt.
Und man muss sie finden, für Entgeltgruppe E4 oder so, sehr lukrativ ::)
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Hyla » Antwort #381 am:

Hier ist's im Vergleich mit eurer Situation eher ruhig. Trotzdem werden gern mitten im Sommer Obstbäume gefällt und jedes hohe Kraut am Straßenrand ist potenziell gefährlich. Naja, sie bemühen sich.
Wenigstens haben wir unsere Ruhe, obwohl hier auch schon so ein Ehepaar vorbeifuhr und gern vom Fahrrad aus uns und andere beschimpft hat. Das haben sie ein paarmal gemacht, bis wir uns getroffen haben. Wir waren im selben Imkerverein und das Paar sind irgendwelche seltsamen Anhänger einer Christlichen Gemeinschaft. Orden der heiligen V**ina oder so. ;D
Die Nachbarn interessieren sich nicht so. Viele Grundstücke sind sehr groß und nur vorn im Vorgarten wird richtig gepflegt.

Lobend möchte ich den Landkreis Celle erwähnen. Bei Freunden war gegenüber des Gartens ein Apfelbaum als Straßenbegleitgrün verstorben. Der wurde weggeräumt und ein sehr schöner neuer Apfel-Hochstamm nachgepflanzt. Erstklassige Ware und sicher nicht billig. Wohlgemerkt das ist eine Sackgasse auf dem Dorf, wo nur Anwohner hinkommen.

Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Antida » Antwort #382 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Mär 2024, 10:34
Antida hat geschrieben: 21. Mär 2024, 15:29
Es ist einfach unbegreiflich, wie manche/viele Gemeindearbeiter ticken:

eine massakrierte Felsenbirne, die Stumpen links neben dem Verkehrsschild,

vor ein paar Tagen marktfein geschnitten für den am Sonntag stattfindenden Josefimarkt mit sehr vielen Besuchern!


Ich schaffe ja auch ein paar Stunden im Bauhof als Nebenjob und betreue dort das Blühen. Mehr, also die "Masse", schaffe ich leider nicht, das müssen die Kollegen mit "schwerem Gerät" übernehmen.

Ich kann dir genau sagen, was in dem Fall passiert ist:
Die Felsenbirne hat erst die Früchte auf den Gehsteig geworfen, die Leute haben sich beim Bauhof beschwert. Bestimmt mehrere ::)
Vielleicht ist dort beim Bauhof jemand mit Fachwissen und hat das erstmal abgewiegelt. Vögel, Rettet die Bienen und so.
Dann ist ein Ästchen der Felsenbirne in den Verkehrsbereich der Straße gewachsen oder vielleicht sogar vors Verkehrsschild :o und somit ist es aus mit Ermessen des Bauhofs, dann kommt der Befehl wegen Gefährdung der Sicherheit.
Und wenn du dann ein Gehölz so schneidest, wie es sich gehört, also den Habitus erhälst, dann hast du verloren. Das habe ich schon versucht. Vergiss es!
Man muss SEHEN, also jeder Depp muss es sehen können, dass der Bauhof reagiert und GESCHNITTEN hat.
Und die Hausmeisterservices machen das genauso. Der Kunde bezahlt für Arbeit, also muss man die Arbeit auch sehen können. Voila, der Hausmeisterschnitt ist da.

Es ist also nicht unbedingt der unfähige Bauhof ;)


Das kann genau so sehr gut passiert sein!

Allerdings weiß ich auch, dass sich die Angestellten vom Bauhof/ Gemeindearbeiter noch nie für Unterweisungen im Gehölzschnitt interessiert haben, die der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege angeboten hat.
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Mediterraneus » Antwort #383 am:

Dort kann man Essen und Trinken und einen freien Tag mitnehmen ;)

Nochmal zu der Felsenbirne, die ist schon völlig an der falschen Stelle. Einen Meter vom Gehsteig weg und direkt an der Wand. Dafür durfte doch noch recht viel stehenbleiben ;D

(hier käme ein Gurt drumrum, ran an den Traktor und schwupps isse mit Wurzel raus)
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Antida » Antwort #384 am:

Ich weiß nicht, wer die Felsenbirne wann gepflanzt hat. Sie steht seit mind. 22 Jahren da, solange ich hier wohne.

Der Bürgersteig ist übrigens gegenüber, auf der Seite der Felsenbirne ist keiner.
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Antida » Antwort #385 am:

Sie hätten mit dem Schnitt wenigstens bis nach der Blüte warten können! 😏
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Hans-Herbert » Antwort #386 am:

Ich war heute trotz schlechtem Wetter im Vollmarpark. Eigentlich wollte ich Bärlauch und Lerchensporn sehen;aber dann ist mir ein Baumstumpf aufgefallen,wie eine Holzskulptur : ohne Namen und von einem unbekannten Künstler ?🤔
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Hans-Herbert » Antwort #387 am:

Lerchensporn im Vollmarpark. LG
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Hans-Herbert » Antwort #388 am:

Wiesen-Schaumkraut im Vollmarpark.
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Re: Ausgefallenes öffentliches Grün und Verkehrsbegleitgrün

Gartenklausi » Antwort #389 am:

Staudo hat geschrieben: 21. Mär 2024, 22:30
Städtische Bauhofmitarbeiter verdienen deutlich über Mindestlohn und trotzdem ist das Ergebnis mitunter zweifelhaft. ;)


In meinem Städtchen halte ich eigentlich große Stücke auf unsere Stadtgärtner (davon kann man sich hier überzeugen), aber nachdem in den letzten Jahren einige alte Hasen in Rente gegangen sind, muss ich doch zunehmend den Kopf schütteln.

Hier war der Mitarbeiter wohl etwas spät mit dem Rückschnitt dran. Aber egal, Rückschnitt ist Rückschnitt, auch wenn die Iris gerade so schön austreiben wollte.
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