Im Dampfentsafter verarbeite ich die nicht, die Qualität ist mir da zu schlecht und die Hitzedauer viel zu lang. Sie geben den Saft wegen der vielen Pektine schlecht frei, man bekommt viel Kondenswasser statt Saft. Der Presssaft ist gehaltvoller und roh.
Mediterraneus hat geschrieben: ↑29. Nov 2023, 12:17Bzw wie merke ich, ob teigig oder schon verdorben?
Früher war es Gegenstand von Scherzen, dass sie erst richtig gut wird, wenn sie verdorben aussieht. Probieren, reinbeissen. Das ist wie bei liegenden Mostbirnen, die braun werden. Erst sind sie hart, dann beginnt eine enzymatische Umwandlung von ihnen her, sie werden weich und braun. Da sind sie sehr gut, auch wenn sie optisch wegen der Bräune verdorben und matschig aussehen. Der echte Verderb beginnt aber erst mit gärigen Aromen und dann Schimmel. Ersteres schmeckt man, letzteres sieht man auch.
Vom Baum oder grad abgefallen sind meine steinhart und adstringierend, die, die, auch erst kleine, braune, weiche Stellen haben, schmecken dann dort alkoholisch-faulend, sind an den harten Stellen drumherum immer noch steinhart, adstringierend.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Mediterraneus hat geschrieben: ↑29. Nov 2023, 11:31 Wir ernten die Mispeln ganz normal im Oktober VOR dem Frost. Man kann sie dann ganz normal mit den Äpfeln keltern, ganauso wie etwa auch die Quitten. Wenn sie vorher 10 Tage lagern, dann ist bei beiden das Aroma besser.
Wir machen aus den Mispeln Gelee. Im Dampfentsafter. Bzw. wie beim Quittengelee. Wie gesagt, aus den unvergammelten festen Früchten direkt vom Baum. Die Gerbstoffe verschwinden durch die Hitze nahezu vollständig, ein kleiner Teil bleibt und macht den Gelee richtig lecker.
Das mit dem Einfrieren, damit die Früchte teigig werden, liest man überall. Aber ehrlich, ich mag keine matschig gefrorenen Früchte. Wenn ich nen Apfel einfriere und wieder auftaue, wird der auch teigig. Irgendwann. Bäh. Außerdem kommt die Mispel ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Da hats keinen Frost zur Reife.
Meine Mispeln sind nach dem Gefrierschrank nicht matschig. Sie haben die Konsistenz, die Farbe und den Geschmack von Apfelmus, nur die Kerne muss man rauspobeln bzw ausspucken.
Beeren sind die Poesie eines Gartens. Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
Willi, das ging was schief, dein Beitrag sieht abgeschnitten aus, ohne Inhalt. Vollzitat war sicher auch keine Absicht, wiederholt ja nur, was sowieso schon im Forum steht.
Tiefgekühlt hat noch mehr Vorteile. Wir werfen die unverpackt in eine Gefrierschrankschublade. So ab Februar kommen immer Abends ein paar Früchte raus. Die tauen über Nacht auf, sind morgens weich, fruchtig und werden zum Frühstück gegessen, da gibts immer auch Obst. Haut abziehen, Inneres weglutschen, Kerne ausspucken.
Die Mispelverwertung ist mühsamer als ihr schon geschildert habt. Heute habe ich die am Boden liegenden Mispeln eingesammelt, soweit sie noch nicht zu vergammelt waren. Viele Mispeln zeigten ein Löchchen. . Beim Aufschneiden waren die alle offenbar schon bewohnt (gewesen?), in einer Frucht fand ich eine Raupe wie ein Apfelwickler. . Sogar bei ganz kleinen Löchern in der Frucht gibt es einen Verursacher.
Mehr als die Hälfte der eingesammelten Mispeln habe ich weggeworfen. Ich habe bisher noch nicht viele Mispeln selbst verwertet, aber soviel Befall sah ich dabei nicht wie heuer. :P
ich würde gerne an einen freien Platz bei uns im Garten eine Mispel als Hausbaum pflanzen. Da durch Rodung ein recht großes "Loch" entstanden ist, möchte ich gerne in einen bereits mehrfach umgepflanzten Jungbaum investieren. Bei meiner Suche nach Mispeln mit bereits größerem Stammumfang finde ich jedoch "nur" veredelte Pflanzen. Veredelt sind diese auf Quitte.
Ich bin mir nach den hier gefundenen Hinweisen etwas unsicher, ob bei diesen mit einer ähnlichen Robustheit wie bei einer wurzelechten Pflanze zu rechnen ist? Schließlich könnte der Baum an der Stelle viele, viele Jahre alt werden und mich gerne überleben :)
Käuflich zu erwerben gibt es praktisch nur veredelte Mispeln und meistens sind sie auf Quitte veredelt, selten auch auf Weißdorn. Einen Mispelsämling hatte ich mal bei https://www.immengarten-jaesch.de/ (sehr schlecht sortierete Homepage und auf eine Anfrage von mir per Email vor Jahren hatte ich nie Antwort bekommen) durch Zufall bei einer Veranstaltung eines Imkervereins im "Vorortangebot" gefunden und gekauft. Allerdings war das einzige mal, dass ich eine unveredelte Mispel gefunden hatte und dieser Sämling wuchs dann dornig und mit nur sehr kleinen, hagebuttengroßen Früchten. Ich habe den Sämling dann selbst mit großfrüchtigen Sorten umveredelt.
Und die Wildform hat dann ganz kleine Mispeln? Klingt auch nicht attraktiv, falls man sie essen will. Unser Mispelbaum ist von der früheren Grundstücksbesitzerin gepflanzt worden. Es wachsen unten immer wieder Zweige mit Quittenblättern, also wird sie auch veredelt sein.
"Mein" Sämling hatte recht kleine Früchte. Von anderen Foristen hatte ich auch gehört, dass die wilden Mispeln (Waldrand, Hecken) bei denen auch eher klein(er) waren. Wenn auch wahrscheinlich nicht so klein wie die meines Sämlings. Aber selbst gesehen habe ich diese anderen "wilden" Mispeln, die dann vermutlich Sämlinge sind, nicht. Ich habe bisher auch Mispeln nicht über Samen vermehren können. Ich habe analog zu Äpfeln mal die Aussaat im Gemüsebeet versucht oder auch kiloweise Samen nach der Verarbeitung der Früchte am Waldrand und in Hecken verstreut, aber nirgends hätte ich auch nur einen einzigen Keimling entdeckt. Irgendwie muss es aber gehen, dmks bzw. seine verlinkte Baumschule hat ja Mispelsämlinge und auch auf Mispelsämlinge veredelte Mispelsorten (und ich hatte ja auch vor Jahren einen Sämling gekauft). "Mein" Sämling macht übrigens auch dornige Wurzelausläufer, aber nicht besonders viele oder sehr aggressive. Diese sind leider nur schwer mit genug (Fein-)Wurzeln zum erfolgreichen Verpflanzen zu entfernen.
Vielen Dank an alle Antworten bisher. Der auf der verlinkten Seite ist mir noch etwas zu klein..
Spricht denn etwas gegen die Veredelung auf Quitte, bzw. hat dies einen Einfluss auf die zu erwartende Lebensdauer des Baums? Das ist für mich eigentlich die wichtigste Anforderung und hierfür hätte ich bereits ein Angebot für H 4xv mDb 18-20