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Wenn der Spätfrost anklopft... (Gelesen 90676 mal)
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- Cryptomeria
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Der April ist doch (auch dieses Jahr wieder) nicht außergewöhnlich. Diese Frosteinbrüche gabs immer und waren auch nie ein Problem. Die Spätfröste im Mai und noch später ( Eisheilige, Schafskälte ) ließen die Bohnen erfrieren. Das Problem ist: Der Januar und Februar, früher kalte Wintermonate, sind viel zu mild. Und bei den ersten warmen Tagen im März steigt der Saft und bis April sind ganz viele, oder viel zu viele, Pflanzen ausgetrieben und haben Blätter und Blüten gebildet. Früher hieß es: Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. In vielen Gegenden war das früher auch so ( ausgenommen Weinbaugebiete und ähnlich begünstigte, da war es auch früher ). Heute steht überall schon im April alles im Laub und Obst blüht bereits. Dass dann bei normalen April- Frosteinbrüchen ganz vieles Frostbeulen bekommt, klar. Wenn das über Jahre sich so forstsetzen sollte, wird man z.B. beim Obstanbau umdenken müssen, wo es geht , und z.B. auf spätblühende Sorten ausweichen müssen. Manche Gartenpflanzen werden auch möglicherweise verschwinden.
VG Wolfgang
Übrigens: Zecken hatten meine Katzen und Hund und auch ich bereits im Jan./Febr., ebenso Schnecken. Im Moment ruht natürlich alles ein bisschen, da um Null bzw. letzte Nächte bis -4°C.
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- Miss.Willmott
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Hausgeist hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 10:23
Ich frage mich auch immer wieder, warum nach solchen Schadensereignissen, egal ob Frost oder Hagel, bei so vielen Gärtnern der erste Reflex die Schere ist...
Weil man das Elend nicht länger ansehen will?
Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe.
Karl Foerster
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Cryptomeria hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 10:33
Der April ist doch (auch dieses Jahr wieder) nicht außergewöhnlich. Diese Frosteinbrüche gabs immer und waren auch nie ein Problem. Die Spätfröste im Mai und noch später ( Eisheilige, Schafskälte ) ließen die Bohnen erfrieren. Das Problem ist: Der Januar und Februar, früher kalte Wintermonate, sind viel zu mild. Und bei den ersten warmen Tagen im März steigt der Saft und bis April sind ganz viele, oder viel zu viele, Pflanzen ausgetrieben und haben Blätter und Blüten gebildet. Früher hieß es: Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. In vielen Gegenden war das früher auch so ( ausgenommen Weinbaugebiete und ähnlich begünstigte, da war es auch früher ). Heute steht überall schon im April alles im Laub und Obst blüht bereits. Dass dann bei normalen April- Frosteinbrüchen ganz vieles Frostbeulen bekommt, klar. Wenn das über Jahre sich so forstsetzen sollte, wird man z.B. beim Obstanbau umdenken müssen, wo es geht , und z.B. auf spätblühende Sorten ausweichen müssen. Manche Gartenpflanzen werden auch möglicherweise verschwinden.
VG Wolfgang
Übrigens: Zecken hatten meine Katzen und Hund und auch ich bereits im Jan./Febr., ebenso Schnecken. Im Moment ruht natürlich alles ein bisschen, da um Null bzw. letzte Nächte bis -4°C.
Oh, die armen hatten Schnecken? Wie unangenehm ;D
Früher hatte man auch nicht soviele ostasiatische Hätschelpflanzen im Garten. Nur Magnolien. Und die erfroren regelmäßig.
Hübscher Bambus, HG, neue Sorte?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
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- Cryptomeria
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Ich wollte aber noch anmerken. ganz vieles erholt sich auch wieder nach Frostschäden. Da heißt es, etwas Geduld und abwarten. Aber verlustreiche Totalschäden sind natürlich auch dabei.
VG Wolfgang
O.K., danke : Schnecken waren auch unterwegs. ;D
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Bei Madonnenlilien wäre das nicht so tragisch, denn die Zwiebel bezieht einen großen Teil der Kraft aus der im Sommer treibenden Rosette die unsere milden Winter meist gut überleben..
Wenn man allerdings die L. regale hat (die scheinbar auch gern Madonnenlilie genannt wird, wie in diesem Fall) dann kommt die gewöhnlich nicht mehr wieder im gleichen Jahr.
Die verliert massiv an Zwiebelumfang. Oft kommen viele Winzblätter im nächsten Jahr.
Wenn man allerdings die L. regale hat (die scheinbar auch gern Madonnenlilie genannt wird, wie in diesem Fall) dann kommt die gewöhnlich nicht mehr wieder im gleichen Jahr.
Die verliert massiv an Zwiebelumfang. Oft kommen viele Winzblätter im nächsten Jahr.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Amur hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 10:22Krokosmian hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 09:22
Das es schon immer Spätfröste gab, das sagen die alten Wengerter/Obstbauern hier auch. Die halt, die es noch können. Aber genauso, dass die Intensität und die Schlagzahl zunimmt. Besonders nochmal in sogenannten Gunstlagen, um die sie sich früher fast geprügelt haben.
M. e. sind die Fröste nicht schlimmer geworden. Aber durch die Erwärmung ist die Vegetation viel weiter.
Ja, genauso war es gemeint. Durch Letzteres kann auch ein wenig Kälte, welche frühe nix oder wenig ausgemacht hat, tiefer reinhauen. Und da es zwischenzeitlich praktisch regelmäßig Weichspülerhochwinter gibt... Funktionieren auch Pflanzen, die bisher eine sichere Bank waren, weniger gut. Bis hin zu nicht mehr. In Regionen mit noch kühlerem Januar/Februar ist das möglicherweise bisher weniger der Fall.
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Zu den Lilien: Irgendwann blühen sie aber dann doch wieder. Ich hatte das Problem mit Lilium nepalense 'Kushi Maja'. Die wurde durch einen umstürzenden Baum abrasiert. Geduldiige Pflege (Düngung) führte dazu, dass sie ein paar Jahre später wieder blühten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
lerchenzorn hat geschrieben: ↑23. Apr 2024, 17:13
Parthenocissus ist allenthalben Matsch. Den wird 's nicht umbringen.
Leider. Der Wucherwuchs aus dem seit einigen Jahren ungepflegten Nachbarsgarten herüber zu uns ist kaum noch einzudämmen.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
sempervirens hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 08:54
Sind eigentlich irgendwelche heimische Arten durch den spät Frost ausgefallen ?
Ich hab nix gesehen aber ich suche auch nicht danach ;D. Spätfrost ist neben Nacktschnecken und extremer Sommertrockenheit und nährstoffarmem Boden nur eine der Bedingungen mit der sich Pflanzen hier auseinandersetzen müssen. Alles ganz normal. "Nur die Harten komm' in' Garten" :-X. Der Walnussaustrieb ist braun, das ist er jedes zweite Jahr. Es wird wenig Obst geben, die Tiefkühltruhe ist noch voll, Spillinge werden konserviert, wenn sie in Überfülle wachsen wie im letzten Jahr, auch normal. Die Wildbienen saßen etwas erstarrt in ihren Blüten. Sie müssen bis zum Wochenende durchhalten bei bis zu -6 Grad. Das schaffen sie, wenigstens einige von ihnen 8).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Miss hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 10:36Hausgeist hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 10:23
Ich frage mich auch immer wieder, warum nach solchen Schadensereignissen, egal ob Frost oder Hagel, bei so vielen Gärtnern der erste Reflex die Schere ist...
[/quote]
Weil man das Elend nicht länger ansehen will?
Nicht immer ist es aber auch das beste für die Pflanze.
[quote author=Mediterraneus link=topic=60782.msg4174235#msg4174235 date=1713947986]
Hübscher Bambus, HG, neue Sorte?
Fargesia robusta 'Campbell', dieses Jahr waren die Halme im Austrieb durch die gute Bodenfeuchte endlich mal besonders kräftig. ::)
Übrigens sind auch die Austriebe von Miscanthus weggefroren.
Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
sempervirens hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 08:54
Sind eigentlich irgendwelche heimische Arten durch den spät Frost ausgefallen? I
Ausgefallen, also kaputt, ist wohl nichts.
Aber bei Ilex sind Triebspitzen, beim Wurmfarn Blattspitzen und bei freistehenden Eichensämlingen Blätter erfroren.
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Chica hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 11:12sempervirens hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 08:54
Sind eigentlich irgendwelche heimische Arten durch den spät Frost ausgefallen ?
Spätfrost ist neben Nacktschnecken und extremer Sommertrockenheit und nährstoffarmem Boden nur eine der Bedingungen mit der sich Pflanzen hier auseinandersetzen müssen. Alles ganz normal. "Nur die Harten komm' in' Garten"
Ja so sehe ich das auch, eine Pflanze, um die man sich ständig Sorgen machen kann ist keine Bereicherung, sondern eine Last. Ausser der Aufwand lohnt sich bspw. durch spätere Ernte ( Tomaten , Obst etc. ).
Ich achte nicht aktiv drauf, aber interessant ist es allemal ^^ Habe mich wirklich erfreut daran wie die ganzen japanischen Staudenknöteriche, am rumhängen sind danks des Spätfrostes, schade das die Herkulesstaude damit weniger Probleme hat.
Schmetterlingsflieder scheint auch hier und da hängedes Laub zu haben es hält sich aber in Grenzen
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Veilchen hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 06:31Hyla hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 00:01
Ich kann mich täuschen, habe aber den Eindruck, daß es früher mehr Schnee gab.
Das formulierst du aber vorsichtig. Hierzu gibt es doch aussagekräftige Statistiken und auch Karten. Für NRW beispielsweise habe ich da sehr rasch etwas gefunden. Hier ist die Zahl der durchschnittlichen jährlichen Schneetage bezogen auf Regionen und Referenzperioden signifikant gesunken.
Ich hatte einige Jahre keinen Garten und viel Arbeit. Da lagen die Prioritäten anders und ich habe nicht viel vom Wetter mitbekommen.
Außerdem war man vor den 2000ern nicht so gut informiert wie heute. Kein Mensch hätte erwartet, daß ein Vulkanausbruch Tausende km entfernt Auswirkungen auf unser Wetter hat. Es ist ja nicht immer der Klimawandel, sondern Wetterphänomene können noch andere Ursachen haben.
Und es gibt für unser Dorf keine verlässlichen Daten. Die nächsten großen Wetterstationen sind 25 km und mehr entfernt.
Der Mensch denkt sowieso in sehr kleinen Zeiträumen. Im.Sommer ist wieder was anderes dran, über das wir jammern können. ;)
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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- Kasbek
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Der Knöterichbestand an einer Stelle des Straßenrandes auf meinem Arbeitsweg sieht in der Tat mitgenommen aus. (Umbringen wird ihn das freilich nicht. :-X) Ansonsten ist der Wein im Hof weitestgehend durchgekommen, nur einige wenige Stellen haben gefrostetes Laub. Die Südwand der Scheune hat offenbar genug Wärme abstrahlen können. Gelegenheit zur Ausfallbegutachtung im Garten war noch nicht, geschützt hatte ich nichts (und letzte Woche nur die Seemannia-Töpfe wieder reingeräumt). Ich bin ja mal gespannt, wie Dracunculus vulgaris aussieht (der allerdings sowieso schon zu hoch war, um einen Eimer drüberzustülpen).
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...
Kasbek hat geschrieben: ↑24. Apr 2024, 13:05
Der Knöterichbestand an einer Stelle des Straßenrandes auf meinem Arbeitsweg sieht in der Tat mitgenommen aus. (Umbringen wird ihn das freilich nicht. :-X)
Das Glaube ich auch nicht aber vllt breitet er sich dafür langsamer aus, manchmal kann in das von Frost geschädigte Pflanzengewebe ein Pilz eindringen und die Pflanze weiter schwächen, weiß nur nicht ob es nennswerte Pilze gibt die drangehen