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Kranken Amberbaum (Gelesen 1079 mal)
Moderator: AndreasR
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- Beiträge: 3
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Kranken Amberbaum
Hallo,
ich weiß leider nicht mehr weiter, hoffentlich gibts hier einen Spezialisten: Unseren Amberbaum haben wir von einer lokalen Baumschule einpflanzen lassen, die ersten 2 Jahre war er auch in voller Pracht unterwegs, seither geht es 3 Jahre schon langsam aber stetig abwärts...
Der Baum ist 2019 gepflanzt worden und seitdem eigentlich kaum gewachsen. Er hat zwei Jahre noch Früchte getragen, aber seit 2021 schon nicht mehr. 2022 hat zum ersten Mal ein kleinerer Ast fast nur sehr wenige, sehr kleine, verschrumpelte Blätter gehabt. 2023 waren schon einige Äste, mittlerweile ca. 1/4 vom Baum. Sieht aus wie vertrocknet, aber eben nur an einigen Ästen.
Der Baum steht sonnig, frei, ich habe nach dem Pflanzen --nach Anweisung-- und seither ab und zu mit Hornspänen gedüngt. Aber nur mäßig. Im Sommer bei extremer Hitze hab ich auch Bewässerung mit einem Sack am Stamm ergänzt, weil ich erst dachte, dass der Baum vielleicht nicht genug Wasser kriegt. Aber nichts hilft.
Hat jemand eine Idee? Der Gärtner meinte, dass gerade der Amberbaum eigentlich nicht anfällig für Schädlinge wäre. Anbei noch ein Bild vom letzten Jahr. Dieses jahr wirds noch schlimmer kommen...
Danke für eure Hilfe!
ich weiß leider nicht mehr weiter, hoffentlich gibts hier einen Spezialisten: Unseren Amberbaum haben wir von einer lokalen Baumschule einpflanzen lassen, die ersten 2 Jahre war er auch in voller Pracht unterwegs, seither geht es 3 Jahre schon langsam aber stetig abwärts...
Der Baum ist 2019 gepflanzt worden und seitdem eigentlich kaum gewachsen. Er hat zwei Jahre noch Früchte getragen, aber seit 2021 schon nicht mehr. 2022 hat zum ersten Mal ein kleinerer Ast fast nur sehr wenige, sehr kleine, verschrumpelte Blätter gehabt. 2023 waren schon einige Äste, mittlerweile ca. 1/4 vom Baum. Sieht aus wie vertrocknet, aber eben nur an einigen Ästen.
Der Baum steht sonnig, frei, ich habe nach dem Pflanzen --nach Anweisung-- und seither ab und zu mit Hornspänen gedüngt. Aber nur mäßig. Im Sommer bei extremer Hitze hab ich auch Bewässerung mit einem Sack am Stamm ergänzt, weil ich erst dachte, dass der Baum vielleicht nicht genug Wasser kriegt. Aber nichts hilft.
Hat jemand eine Idee? Der Gärtner meinte, dass gerade der Amberbaum eigentlich nicht anfällig für Schädlinge wäre. Anbei noch ein Bild vom letzten Jahr. Dieses jahr wirds noch schlimmer kommen...
Danke für eure Hilfe!
Re: Kranken Amberbaum
Möglicherweise zuviel Kalk im Boden? Wir hatten auch einen, im kalkhaltigen Lehmboden, der ist nach einigen Jahren eingegangen.
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Re: Kranker Amberbaum
Aber wenn es etwas mit dem Boden zu tun hätte sollte es ihm doch "gleichmäßig schlecht" gehen? Hier mal ein Vergleich gesunder Ast/kranker Ast im direkten Vergleich.....
- Lady Gaga
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Re: Kranken Amberbaum
Bei mir ist der Amberbaum auch im kalkigen Boden rückwärts gewachsen. Ich versuchte noch das Umpflanzen in einen anderen Teil des Gartens, das war zuviel.
Tim, der Baum war schon so riesig beim Kauf? Wie hast du denn dann gegossen und in welcher Gegend steht er, eher regnerisch feucht oder trocken? Wenn du nur im Sommer bei totaler Hitze den Sack füllst, könnte sie wegen zu wenig Wasser Äste verlieren.
Tim, der Baum war schon so riesig beim Kauf? Wie hast du denn dann gegossen und in welcher Gegend steht er, eher regnerisch feucht oder trocken? Wenn du nur im Sommer bei totaler Hitze den Sack füllst, könnte sie wegen zu wenig Wasser Äste verlieren.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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- Beiträge: 3
- Registriert: 23. Apr 2024, 10:21
Re: Kranker Amberbaum
Hi,
also der Baum steht mitten in unserem Garten auf der Suedseite, der hat wirklich volle Sonne. So wie er es angeblich mag.
Gekauft haben wir ihn schon ziemlich genau so groß, vielleicht ist er jetzt 50cm höher als beim Kauf, sieht aber trotzdem "mickriger" aus. Und das nach > 5Jahren. Das mit dem rückwärts wachsen trifft es ziemlich gut. Das ist halt hier ein Neubaugebiet und wir haben uns für unseren sonst noch nackten Garten damals was "gegönnt", mehrmals beim Gärtner gewesen und beraten lassen, von Felsenbirne über Eisenholzbaum und diverse andere Obstbäume am Ende für den hier entschieden.
Gegossen haben&gedüngt haben wir ihn anfangs so wies der Gärtner gesagt hat. Die letzten 2 Jahre hab ich, wenn es im Sommer heiß war und länger nicht geregnet hat, alle 2 Tage so einen 90l Sack gefüllt. Also ich denke, damit sollte ein eingewachsener Baum doch klarkommen?
also der Baum steht mitten in unserem Garten auf der Suedseite, der hat wirklich volle Sonne. So wie er es angeblich mag.
Gekauft haben wir ihn schon ziemlich genau so groß, vielleicht ist er jetzt 50cm höher als beim Kauf, sieht aber trotzdem "mickriger" aus. Und das nach > 5Jahren. Das mit dem rückwärts wachsen trifft es ziemlich gut. Das ist halt hier ein Neubaugebiet und wir haben uns für unseren sonst noch nackten Garten damals was "gegönnt", mehrmals beim Gärtner gewesen und beraten lassen, von Felsenbirne über Eisenholzbaum und diverse andere Obstbäume am Ende für den hier entschieden.
Gegossen haben&gedüngt haben wir ihn anfangs so wies der Gärtner gesagt hat. Die letzten 2 Jahre hab ich, wenn es im Sommer heiß war und länger nicht geregnet hat, alle 2 Tage so einen 90l Sack gefüllt. Also ich denke, damit sollte ein eingewachsener Baum doch klarkommen?
Re: Kranken Amberbaum
ich wohne auch in einem neubaugebiet, die gemeinde hat hier im großen Stil amberbäume gepflanzt, die ausschaun wie deiner.
Das Problem hier war der Untergrund (Aufschüttungen mit verdichtbarem Material mit viel zu kleinen Pflanzlöchern, gefüllt bloß mit Kompost statt mit Baumsubstrat).
wurde der Boden, in dem der Baum steht aufgeschüttet(dann wäre die Frage, was für ein Material das ist, vermutlich ist es auch verdichtet)?
Hier sieht man fast an allen Baustellen, das mit 20cm unter Bodenkante nur verdichtete minderwertiger Boden ist, der dann in den oberen 20cm mit Humus kaschiert wird. Auf solchen Flächen wachsen Bäume nicht sinnvoll.
Das Problem hier war der Untergrund (Aufschüttungen mit verdichtbarem Material mit viel zu kleinen Pflanzlöchern, gefüllt bloß mit Kompost statt mit Baumsubstrat).
wurde der Boden, in dem der Baum steht aufgeschüttet(dann wäre die Frage, was für ein Material das ist, vermutlich ist es auch verdichtet)?
Hier sieht man fast an allen Baustellen, das mit 20cm unter Bodenkante nur verdichtete minderwertiger Boden ist, der dann in den oberen 20cm mit Humus kaschiert wird. Auf solchen Flächen wachsen Bäume nicht sinnvoll.
Re: Kranken Amberbaum
und an eine krankheit würd ich eher nicht denken. Verticillium kann grundsätzlich so ein bild machen, aber grade Amberbäume sind da sehr robust
- Lou-Thea
- Beiträge: 1861
- Registriert: 27. Feb 2023, 20:14
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- Bodenart: Braunerde+Pseudogley über Lösslehm
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Kranken Amberbaum
Es käme auch infrage, dass der Ballen schon bei Pflanzung schlecht war. Man erkennt sog. Kunstballen nicht immer auf den ersten Blick, zumal wenn nicht selbst gepflanzt wurde.
Leider kann man das eben erst erkennen, wenn der Baum ganz tot ist und komplett entfernt werden muss. Dann ist nur ein dicker Wurzelstumpf drin und keine oder wenige Feinwurzeln. Wenn dann noch wie erwähnt verdichteter Boden dazukommt...
Oder es frisst was an den Wurzeln.
Leider kann man das eben erst erkennen, wenn der Baum ganz tot ist und komplett entfernt werden muss. Dann ist nur ein dicker Wurzelstumpf drin und keine oder wenige Feinwurzeln. Wenn dann noch wie erwähnt verdichteter Boden dazukommt...
Oder es frisst was an den Wurzeln.
...and it was all yellow
- Felcofan
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- Höhe über NHN: ca. 250
- Bodenart: schwerer Lehm
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re: Kranken Amberbaum
und nächster Klassiker: Pflanztiefe.
Hat der Baum erkennbare WUrzelansätze, so dass der Stamm nach unten etwas breiter wird und in solche Ansätzen mündet
oder
steckt der schnurgrade Stamm wie ein Lollie-Stiel im Boden?
In Ernst, könntest du noch 1-2 klare Fotos vom Stammfuß hochladen?
Beim Stichwort Neubaugebiet würde ich jetzt auch blinde Ferndiagnose stellen: höchst wahrscheinlich verdichteter Untergrund, dazu eventuell schlechte Ballenqualität.
Du könntest versuchsweise etwa ansäen zur Lockerung, vielleicht hohe Sonnenblumen, die bilden Pfahlwurzeln.
Bei Ölrettich weiß ich nicht, ob der gut auf Lehm kann, eigentlich soll der auch ganzz tief gehende Wurzeln bilden und tief lockern.
Technischer Plan B: es gibt sowas wie Druckluftlanzen, die theoretisch Boden auch in größerer Tiefe lockern können.
Damit kann man auch Schaden anrichten, falls beim Lockern grad Feinwurzeln bewegt wurden, die würden dann abreißen.
Ihr könntet eine Baumpfleger/ European treeworker anheuern für ein Gutachten. Und die hätten uU auch so ein Druckluft-Ding (oder eben eins beschaffen) oder könnten sagen, ob es da überhaupt sinnvoll ist.
noch so viel Dünger und Liebe werden da nicht viel ändern, da die Ursache höchst wahrscheinlich in der Tiefe liegt
mögliche Taktik: Preisanfrage, was ein Gutachten kostet
vergleich mit:
Jungbaum kaufen und von vorne, nachdem ihr die neue Baumgrube gründlichst tief nach unten gelockert habt, mit Graben und/oder Zwischenbegrünung
Hat der Baum erkennbare WUrzelansätze, so dass der Stamm nach unten etwas breiter wird und in solche Ansätzen mündet
oder
steckt der schnurgrade Stamm wie ein Lollie-Stiel im Boden?
In Ernst, könntest du noch 1-2 klare Fotos vom Stammfuß hochladen?
Beim Stichwort Neubaugebiet würde ich jetzt auch blinde Ferndiagnose stellen: höchst wahrscheinlich verdichteter Untergrund, dazu eventuell schlechte Ballenqualität.
Du könntest versuchsweise etwa ansäen zur Lockerung, vielleicht hohe Sonnenblumen, die bilden Pfahlwurzeln.
Bei Ölrettich weiß ich nicht, ob der gut auf Lehm kann, eigentlich soll der auch ganzz tief gehende Wurzeln bilden und tief lockern.
Technischer Plan B: es gibt sowas wie Druckluftlanzen, die theoretisch Boden auch in größerer Tiefe lockern können.
Damit kann man auch Schaden anrichten, falls beim Lockern grad Feinwurzeln bewegt wurden, die würden dann abreißen.
Ihr könntet eine Baumpfleger/ European treeworker anheuern für ein Gutachten. Und die hätten uU auch so ein Druckluft-Ding (oder eben eins beschaffen) oder könnten sagen, ob es da überhaupt sinnvoll ist.
noch so viel Dünger und Liebe werden da nicht viel ändern, da die Ursache höchst wahrscheinlich in der Tiefe liegt
mögliche Taktik: Preisanfrage, was ein Gutachten kostet
vergleich mit:
Jungbaum kaufen und von vorne, nachdem ihr die neue Baumgrube gründlichst tief nach unten gelockert habt, mit Graben und/oder Zwischenbegrünung
Re: Kranken Amberbaum
Im Grunde wurde schon das Wichtigste angesprochen. Ich tippe auch auf verdichteten Boden, gerade in einem Neubaugebiet. Vielleicht wurde auch das Pflanzloch zu klein ausgehoben, so dass der Baum wie in einer Schüssel sitzt. Wenn das Geld knapp ist für Gutachter oder Baumpfleger, würde ich um den Baum bis in den Traufenbereich mit ganz langem Bohrer (Bohrmaschine) Löcher setzen, so tief es geht und diese mit scharfem Sand füllen, damit die Wurzeln Luft bekommen. Zusätzlich ganz vorsichtig mit Grabeforke den Boden lockern und mulchen; und dann darauf achten, dass dieser Bereich auf gar keinen Fall betreten wird. Vielleicht schafft der Baum es dann irgend wann, den verdichteten Bereich zu durchbrechen und normal weiter zu wachsen.
- hobab
- Beiträge: 3779
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Kranken Amberbaum
Ohne jetzt der Theorie mit dem verdichteten Boden zu widersprechen - die halte ich für sehr plausibel - habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass große Bäume schlecht anwachsen. Fast immer ist es günstiger, einen jungen und damit billigeren Baum zu pflanzen, der dann in 3,4 Jahren dieselbe Größe erreicht hat, wie der teuer gekaufte Großbaum. Gehölze, die per Stammumfang verkauft werden, brauchen oft ewig um sich zu etablieren. Das muss nicht immer sein, aber häufig kümmern die vier oder fünf Jahre rum bevor sie loswachsen. Und manchmal tun sie das eben gar nicht….
Berlin, 7b, Sand
Re: Kranken Amberbaum
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. :)
- oile
- Beiträge: 32167
- Registriert: 9. Jan 2004, 20:13
- Höhe über NHN: 35 m
- Bodenart: sandig
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Kranken Amberbaum
Dann hatten wir mit unserem Amberbaum ja richtig Glück. Den habe ich als Ausgleichsmaßnahme für zwei gefällte Birken gekauft, er war gefühlt riesig. Der Baum wächst und wächst. Allerdings auf sicher nicht verdichtetem Boden und mit der Hälfte des Wurzeltellers unter einem Beet, das regelmäßig Wasser bekommt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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