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Wohnen im Garten (Gelesen 886 mal)
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Wohnen im Garten
Da hab ich was entdeckt unter dem Stichwort "Schrebers Delight".(Vielleicht kann jemand den link setzen, ich bin hier technisch irgendwie ohnmächtig).Jedenfalls wurde eine Gartenlaube erweitert damit man drin wohnen kann. Um die Bauvorschriften zu erfüllen sind an die Laube ein "Gewächshaus" und eine "Skulptur" angebaut. Seither denke ich verstärkt und unter ganz neuen Aspekten über Kunst im Garten nach.Wie findet Ihr so eine Wohnlösung?Hat vielleicht schon jemand ein "künstliches Schlafzimmer"?Ingeborg
Il faut cultiver notre jardin!
Re:Wohnen im Garten
was ist denn mit dem link dass er sich nicht setzen lässt?unter dem angegebenen stichwort finde ich schon was, aber welches hättest du gerne verlinkt?
Re:Wohnen im Garten
ich stell halt mal einen link ein - obs der richtige ist weiß ich nicht.KLICK
Re:Wohnen im Garten
Bei aller Sympathie für von Baubehörden Geplagte, das Projekt ist offenkundig eine Umgehung der Bauordung.
Re:Wohnen im Garten
Im Schrebergarten nahe dem Haus meiner Kindheit gab es offenbar eine Zeit, in der das Wohnen toleriert wurde. Die wenigen älteren Leute, die da lebten, hatten winzige gemauerte Häuser. Heute untersagen die meisten Kleingartensatzungen das vermutlich, auch wenn es gelingt, die Bauvorschriften zu umgehen.
Re:Wohnen im Garten
Danke Cimi, fürs Link-einstellen. Es liegt an mir und meinem PC, nicht am Link.Was mich an der Sache wundert ist, dass eine Behörde sich auf die Argumentation mit dem Kunstwerk einlässt. Ich würde eine solche Wohngelegenheit jederzeit einer schlechten Mietwohnung in Betonwüste vorziehen. Ja Wolfgang, in Notzeiten wurde manches gemacht. Ist uns klar, dass für immer mehr Menschen die Zeiten heute nicht mehr so rosig sind? Ingeborg
Il faut cultiver notre jardin!
Re:Wohnen im Garten
Im und nach dem Krieg blieb vielen ausgebombten Städtern nichts anderes übrig als in ihren Schrebergärten Zuflucht zu suchen, auch, weil da noch Lebensmittel auf den Beeten standen.Im Sommer konnte das romantisch sein, aber für viele war es nur ein enger Notbehelf. Kein Klo, kein fließend Wasser, Ofenheizung, selten gab es Strom...Als die Zeiten besser wurden, haben viele Kleingärtner ihre Lauben aufgemotzt, mit fließendem Wasser, Strom, Küchen und Toiletten bestückt. Man wurde reicher und fauler, im Garten zogen Koniferen ein und die Gemüsebeete wurden durch Rasen ersetzt. So entstanden mit der Zeit regelrechte Einfamilienvillen - immer noch zum Preis eines steuerlich subventionierten Schrebergartens, also zu einem Pachtpreis von beispielsweise 0,15 DM/m² im Jahr. Das war dann aber auch der einzige Unterschied zu Wochenendhäusern.Vielen ist nicht bewußt, daß Kleingärten unglaublich billig sind. Wo noch bekommt man bis zu 450 m² Land für so einen Preis, de facto auf Lebenszeit, mit dem Recht, dort eine Laube zu bauen? Was zahlen Dauercamper für ihre Mini-Parzellen? Was zahlen Pächter von Wochenendgrundstücken?Das Argument für die Subventionierung von Kleingartenanlagen heißt "soziale Bedürftigkeit". Die ließ sich in den "Villengärten" nur selten finden.Mit dem Bundeskleingartengesetz von 1983 wurde dem subventionierten Wildwuchs Grenzen gesetzt. Kleingärten wurden als Bestandteil öffentlichen Grüns festgelegt, die Größe der Gärten und Lauben wurde begrenzt, Nutzung und umweltfreundliche Bewirtschaftung wurden definiert.Zur Abgrenzung gegen Wochenendgrundstücke und -Häuser dürfen Kleingartenlauben weder Kamine noch sanitäre Anlagen haben und nicht an die Kanalisation angeschlossen werden. Damit sollte auch dem "Dauerwohnsitz" im Kleingarten ein Riegel vorgeschoben werden. Für preiswertes Wohnen ist immer noch das Wohnungsamt zuständig, nicht das Grünflächenamt.Wohnen im Sinne von "dort gemeldet sein" kann man also im Kleingarten nicht, es ist aber ausdrücklich gestattet, dort seine Freizeit zu verbringen, auch nachts.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.