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Sorge um Weidenbaum (Gelesen 1619 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Querkopf
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Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden

Sorge um Weidenbaum

Querkopf »

Hallo,ein Weidenbaum (Salix babylonica var. pekinensis 'Tortuosa') im Gärtchen bereitet mir Kopfzerbrechen. Vielleicht fällt euch dazu was Hilfreiches ein?Um das Problem zu umreißen, muss ich kurz schildern, wo die Weide wächst. Hang-Garten, vom Haus aus geht's abwärts zum Waldrand, ca. 1,5-2m Höhenunterschied; auf etwa halber Höhe steht die Weide, schöner, ausgewachsener Baum, über 10 m hoch. Von der Grundstücksgrenze geht's nochmal ca. 1,5 m runter, steile Böschung; jenseits der Senke, auf der Wald-Seite, steigt das Gelände wieder an. Vor etwa vier Jahren fing unsere Weide an, mit dürren Ästen zu werfen. Ließ schon im Sommer ihr Laub vergilben, sah aus wie verbrannt. Krankheit? Nix. Hätte dann auch Nachbars Schwester-Baum direkt an der Böschung, keine 15 m entfernt, betreffen müssen; aber der sah grüner aus. Auf der Suche nach Rat rief ich beim städtischen Gartenamt an. Irgendwas mit dem Grundwasserspiegel, vermutete ein freundlicher Mensch - tatsächlich: Weil die Anrainer der Waldrand-Senke bei jedem Starkregen nasse Keller kriegten, war im Jahr vorm Sommergilb da unten ein Wasser-Rückhaltebecken gebaut worden. Aha, sagte der Amts-Mensch, dann werde die Weide wohl demnächst hinüber sein; wenn der Grundwasserspiegel sinke, kämen Baumwurzeln meist nicht rasch genug hinterher. Nachbars Baum stehe günstiger, weil tiefer am Hang. Unsere Weide steht wieder im Laub. Hat ausgetrieben; sind allerdings im unteren Bereich auch etliche Nottriebe dabei. Mit dürren Ästchen wirft sie immer noch. Kurzum, sie lebt. Sie hat aber schon mal besser ausgesehen - wobei das auch mit dem Dürre-Sommer 2003 zu tun haben könnte, der anderen Bäumen in der Nachbarschaft ebenfalls bös zugesetzt hat (sogar eine Birke lässt seither ungewöhnlich viel Reisig fallen).Hat die Weide eine Chance? Kann ich was für sie tun? Und wenn ja, was?Danke für Tipps & schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Iris
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Re:Sorge um Weidenbaum

Iris » Antwort #1 am:

Naja, so richtig toll helfen kann ich dir vermutlich nicht. Aber einige Überlegungen dazu:- Siehe dir mal die Erde unter der Salix an. Besteht die Möglichkeit, sie aufzulockern und zu mulchen (am liebsten mit Frischmulch) und aussenherum einen kleinen Wall zu formen, der Regenwasser an die Pflanze leitet? Das wäre schon immerhin ein Tropfen auf den trocknen Boden, der durch eine Lockerung und die Mulchschicht Wasser besser aufnehmen und halten könnte...- Wenn es sehr lange trocken ist, könntest du gießen...- Die Pflanze könnte im Frühjahr geschnitten werden, damit die verbleibenden Äste besser versorgt werden können. Vielleicht kann die Wurzel dann ja proportional zum Nachwachstum der oberirdischen Triebe mitwachsen und die Pflanze bekommt einen etwas kleineren, aber angenehmen und überlebensfähigen Aufbau.- Ansonsten könntest du sie zu vermehren suchen und an anderer Stelle auspflanzen. Wenn ich mich nicht täusche, läßt die sich relativ leicht bewurzeln :-\.Liebe GrüßeIris
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Querkopf
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Re:Sorge um Weidenbaum

Querkopf » Antwort #2 am:

Hallo, Iris,erstmal schön'n Dank fürs Grübeln.- Boden unterm Baum: Vielleicht ein Glücksfall, dass ich da schon zuvor dran war. Ursprünglich stand die Weide in der Wiese, verdichtete Erde untem Gras. Zwei, drei Jahre vor der Grundwasser-Senkerei hab ich Teile der Wiese zu Garten gemacht: Gras abstechen, Boden lockern, mit Komposterde auffüllen, mulchen, das volle Programm. Auch rund um die Salix, da wächst jetzt Waldrandig-Halbwildes. Stauden und Zwiebelpflanzen, nichts Großes; keine Konkurrenz für den Baum, und die Oberfläche ist bedeckt. Regenwasser läuft also nicht den Hang runter, und der Boden (toniger Lehm, auch jetzt noch frisch) hält's gut fest. - Gießen: Passiert auch schon regelmäßig, wenn zu wenig von oben kommt. Der vorige Sommer war allerdings von besonderer Art. Die Salix hat ihn überstanden, lässt das womöglich hoffen?- Schneiden: Hatte ich dran gedacht. Muss wahrscheinlich eh sein, weil der Baum die Stromleitung über seinem Wipfel erreicht hat. Aber ich habe mich bisher nicht drangetraut, weil ich zu wenig weiß. Wann schneiden? Wie viel Schnitt verträgt Salix? Worauf muss man achten?- Ersetzen: Keine Lösung, weil: "Mein Freund, der Baum"... Bleibt der Schnitt. Da wäre ich froh um ein paar art-/sortenspezifische Tipps - merci!. Und noch 'ne Frage. Nicht zum Machen, nur zum Verstehen: Wie tief reichen Wurzeln normalerweise bei einer ausgewachsenen Salix? Wie schnell geht's mit dem Wurzelwachstum, wenn ein Baum, wie hier, die (Wasser-)Krise kriegt? Kann man dazu was Allgemeines sagen, und weiß hier jemand was darüber?Nochmals danke & schöne GrüßeQuerkopf
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