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Beet anlegen - Gute Anleitung? (Gelesen 4708 mal)

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hobab
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

hobab » Antwort #15 am:

Ohne Dachflächen kann man mit Regentanks nicht viel anfangen und so Zwischennutzungen sind häufig mit der Auflage verbunden den Ursprungszustand wiederherzustellen- was ja auch nur fair ist. Weidenbaüme mit Wurzeln zu entfernen macht schon nach neun Jahren keinen Spass mehr. Ein Kreissektorensprenger mit batteriebetriebener Bewässerungs/Steuerung macht aber Sinn, wenn man nicht sehr nah dran wohnt, oder auch mal in die Ferien will. Das müsste im Etat auch noch drin sein - ein guter Mäher, ein guter Sprenger mit vernünftigem
Schlauch und Steuergerät (um die 100-200,-) und die grundlegenden Werkzeuge müssten mit 2000,- abgedeckt sein.
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swoti
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

swoti » Antwort #16 am:

Der Boden ist wenn trocken erst hart, aber die feine mehlige Schicht entsteht sobald da ein wenig Abrieb ist...ist schon sehr lehmig. Was den Wasseranschluss angeht, muss ich mal rausbekommen was der Anschluss kostet und ob ich das irgendwie auch frostsicher mit dem Zähler usw gemacht bekomme. Wird bestimmt nicht günstig :)
Ja, ein wenig Schatten wäre schon toll. Selbst jetzt an den ersten Sonnentagen bruzelt es da ordentlich runter. Weinberg halt.
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hobab
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

hobab » Antwort #17 am:

Es gibt Heizspulen für Außenwasserhähne, aber dafür braucht man wieder Strom. Normalerweise stellt man aber im Herbst das Wasser aus und dann ist alles kein Problem, solange du den Hahn offen lässt.
Sonst gibt es unterirdische Wassertankstellen, auf die man bei Bedarf eine Messingwasserstele aufdreht mit integrierten Wasserzähler, wird hier an Gartenprojekte von den Bezirksämtern vergeben.

Großer Sonnenschirm oder Plane - die sind allerdings nicht billig. Oder Hut und Creme - 😉
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hobab
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

hobab » Antwort #18 am:

Beim Mulcherthread wurde übrigens Trester als hervorragender Mulch vorgeschlagen. Du wohnst ja in einer Weingegend und bei rohem Lehmboden klingt das für mich nach einem wunderbaren Bodenverbesserer und Unkrautunterdrücker - da lohnt sich der Aufwand mal nen Hänger zu mieten.
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thuja thujon
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

thuja thujon » Antwort #19 am:

Weisst du wie viele Mücken sich dafür interessieren? Da kannst du nicht atmen oder blinzeln ohne ein Insekt zu töten.

Und hinterher hast du überall Schimmel auf dem Boden und pflanzt dort Gemüse rein. Als Mulch, nee, Trester würde ich auf jeden Fall einarbeiten.
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hobab
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

hobab » Antwort #20 am:

Mücken in praller Sonne? Du meinst Obstfliegen? Die überlebt man, und Schimmel auf offener Fläche, wo der Wind und Sonne drauf knallen? Schimmel von Trester dürfte auch kaum auf Gemüsepflanzen überspringen.
Na, von mir aus - mir fällt sonst nur Rindenmulch als schnell verfügbare, nicht unkrautsamenbelasteter Mulch ein: aber bei den Preisen kann man auch Kakaopulver streuen…
Nackter Lehm und Gemüsebau und nicht wirklich viel Wasser, das scheint mir Mulch schon eine sinnvolle Sache zu sein. Thuja, schlag was Besseres vor, wenn dir was einfällt, ich habe jedenfalls keine andere Idee dafür.
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

thuja thujon » Antwort #21 am:

Botrytis ist ein Schwächeparasit und ist nicht an spezielle Pflanzen gebunden. Also die Unterseite vom Salat ist spannend, wenn da im Herbst Trester draufkam. Und Trester gibts nur im Herbst.

Mücken sagt man hier auch zu Fruchtfliegen (Essigfliege).

Zum mulchen geht das, was man von der ehemaligen Weinbergsbegrünung gemäht hat. Das mit dem bröseln und Staub zeigen nur Humusarme Lehmböden, in dem Fall also auch Gründünger einsetzen. Ansonsten mag der Gemüsebau durchaus auch Humusarme Böden um ungewollte Nitratschübe zu unterbinden. Auch deshalb Bewässerung, um das Bodenleben zu kontrollieren. Und ohne den Wasseranschluss wird das mit Gemüse im Weinbauklima eh nix.
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Thamarin
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

Thamarin » Antwort #22 am:

Hat swoti nicht gesagt, dass er einen Zaun aufstellen will, damit die Bagger nicht in das Gelände fahren? Da ging ich davon aus, dass die Bagger in 9 Jahren dann schwuppdiwupp auch ein Weidentipi ausgraben, wenn sie dort eh schon bauen... Aber vielleicht hab ich das falsch verstanden.
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hobab
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

hobab » Antwort #23 am:

Aha, die Süddeutschen haben auch ein weites Spektrum was alles Mücke ist, hab mich schon öfters gewundert. Und Botrytis im Herbst wär für mich uninteressant, weil im Herbst kein Gemüse angebaut wird hier - würde eh erfrieren. Mahdgut sollte niemals als Mulch genommen werden, mit den ganzen Samen drin - aber Wasser, ohne geht nicht. Auch hier wäre jetzt schon alles vertrocknet, seit Wochen kein Regen…


Und Thamarin - wenn jetzt Bagger rumfahren, heißt das noch lange nicht, dass in neun Jahren noch welche rumfahren. Selbst die längste Baustelle braucht meistens keine neuen Jahre, wenn sie nicht in Stuttgart oder Berlin ist. Und selbst wenn es einen gäbe, so ist Grünschnitt immer noch mal eine andere Kippe als Steine und somit extrem lästig für den Bauherrn. Und lästig heißt dann auch teuer
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

thuja thujon » Antwort #24 am:

Mücke heißt fast alles bei uns.
Heuer ist wirklich ein Ausnahmejahr. Wir haben fast Mitte Mai und ich habe noch nicht einmal gießen müssen. Es gibt Jahre da muss man die Radieschen im Februar gießen damit sie was werden, heuer sind die ersten 3 Salatsätze ohne gießen ausgekommen und auch die Zwiebeln stehen noch gut da.

Mulchen und Samen, wenn was keimt, mulcht man eben wieder, damit die Keimlinge absterben.
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

swoti » Antwort #25 am:

Für den "Nicht_Nutzgartenteil" hab ich mal ein paar Wiesenmischungssamen bestellt. Da hatte ich vor dann einen kleinen Weg durchzumähnen zum Nutzanteil und ansonsten 2-3 mal im Jahr drüberzumulchen. Das mit dem Zaun mach ich dann wahrscheinlich sobald es da wirklich mal was abzugrenzen gibt...hab ne Menge Steine zusammengesammelt und damit erstmal grob das Beet abgesteckt. Mit dem Rest wird dann noch ein Eidechsensteinhaufen angelegt. Aber ein wenig Schatten wäre schon nett. Ist halt wirklich ne Fläche die auch noch von anderen 3-4 Bauflächen umgeben ist die erstmal nicht bebaut werden. Es brät da ganz schön runter. Aber das nimmt man jetzt wohl auch anders wahr weil alles kahle Erde ist...Wenn das erstmal bisschen was wächst ist es bestimmt ein anderes "Klima"
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

swoti » Antwort #26 am:

HI...danke nochmal für Euren Input. Was haltet ihr von folgenden Pflanzen für den lehmigen Boden im Nutzteil?
Salbei
Gewürztagete Tagetes tenuifolia
Echter Baldrian Valeriana officinalis
Echte Kamille Matricaria chamomilla
Süßholz Glycyrrhiza glabra
Majoran Origanum majorana
Estragon Artemisia dracunculus
Erdbeerminze Mentha species
Apfelminze Mentha suaveolens
Hainbuche Als Grundstücksbegrenzung

Danke
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Mathilda1
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

Mathilda1 » Antwort #27 am:

tagetes, majoran salbei und minze sollten schon funktionieren. wobei Minze und Tagetes eine gute Wasserversorgung brauchen. Bei minze einrechnen daß die, wenns ihr gut geht, wuchern wird mit fiesen Ausläufern, die in alles reinwachsen
bis auch die trockenheitsverträglichen Pflanzen angewachsen sind brauchen auch sie eine ausreichende Wasserversorgung(auch Thymian, der im eingewachsenen Zustand Dürren übersteht, stirbt in der Einwachsphase überraschend schnell wenn der Boden einmal richtig trockenfällt)

Richtiges Gießen ist entscheidend. man unterschätzt oft die notwendige Menge an Wasser, um Boden sinnvoll zu durchfeuchten. Als Daumenregel kann man sich merken, 1l Wasser pro m2 macht 1cm tief den Boden feucht(was die Misere beim Gießen ohne Wasseranschluß bedingt)ich würd 20l/m2 ansetzen.
Viele gießen mit dem Gartenschlauch mit der Brause, bis der Boden oberflächlich naß ist, das bringt aber leider nichts(man kann die Effizienz über die Durchflußmenge am Wasserzähler überprüfen, es empfiehlt sich auch durchaus, mal einen Spatenstich an Stellen zu machen, wo man gewässert hat, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie weit der durchfeuchtete Bereich geht- ich war als Anfänger erstaunt, daß ich eine verd.... Stunde gwässsert hatte mit Gartenschlauch, und dann mickrige 3cm tief der Boden nur feucht war, mit logischerweise null Ergebnis bzgl Wachstum der Pflanzen), sondern fördert über die Blattnässe nur Pilzkrankheiten. lieber seltener, dafür aber tiefgründig wässern(das braucht Zeit - geht, wenn ihr mal einen Garten habt, am besten mit Bewässerungssystem(die billigste Variante zb Kleingartentropfbewässerung von Netafim ohne Stromanschluß) oder am unaufwändigsten, mit Sickerschläuchen, die legt man aus, wo man sie gerade braucht, schließt sie an, und mach während die ihr Werk tun, nebenbei was anderes)
Sprenger geht auch, verdunstet aber viel und macht Blattnässe(geht zb nicht für Tomaten)
wegen dem Gefälle auf dem Grundstück würde ich dazu tendieren, um das Gießen zu vereinfachen, ein paar Holzlatten quer zum Hang unter die Pflanzen zu bauen, damit das Wasser nicht oberflächlich abrinnt

Wenn du Lehmboden hast, hast du immerhin den Vorteil, daß der, einmal durchfeuchtet und idealerweise gemulcht, das Wasser viele
Tage lang gut halten sollte.
Hainbuche sollte funktionieren, ist günstig, viel trockenheitsbeständiger als Thujen und schaut auch noch gut aus.
ich hoffe du empfindest den Exkurs übers Gießen nicht als zu viel, aber das war zu Beginn mein Kardinalfehler, der mir viel Frust bescherte.. :)
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

Trapa » Antwort #28 am:

Mathilda1 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 12:02
Das Wasser wird das Hauptproblem werden, Gemüse ist sehr wasserintensiv.

Kommt auf die Bewirtschaftung an! Gerade letzte Woche wurde mir von einem Hektar berichtet, der 4 Jahre lang jeweils mit Mais eingesät wurde, der IMMER vertrocknet ist. Dann wurde die Fläche an einen aus Syrien geflüchteten alten Herrn abgetreten, der wirklich noch Bauer ist und nicht nur so tut. Der hat auf dieser Fläche richtig gut geerntet: Tomaten, Kürbis und noch anderes, das ich vergessen habe. Nur wegen des Wassers würde ich jetzt nicht aufgeben.
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Trapa
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Re: Beet anlegen - Gute Anleitung?

Trapa » Antwort #29 am:

Mathilda1 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 19:42
Sonnenblumen sind auch sehr motivierend für Kinder, keimt fast totsicher, ist keine zimperliche Pflanze


Naja, Sonnenblumen sind Säufer. Und wenn Wasser ein Nadelöhr ist...
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