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Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte (Gelesen 16749 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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oile
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

oile » Antwort #15 am:

Nun, wenn ich die Meteorologen richtig verstanden habe, ist der Klimawandel verantwortlich für die Häufigkeit und Heftigkeit von Starkregenereignissen, die wiederum zu Überschwemmungen führen. Eine Situation wie wir sie derzeit haben, wird auch eintreten, wenn die Alpen schnee- und eisfrei sind.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Lilo
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

Lilo » Antwort #16 am:

1. Eine Folge der erhöhten Temperatur und damit des Schmelzens des Polareises ist, dass der Jetstream an Geschwindigkeit verliert, weniger stabil ist und beginnt zu mäanderndern. Hierdurch ist das uns bisher bekannte Klima geändert. Europa hatte bisher ein sehr wechselhaftes Klima, wobei sich Hochdruck- und Tiefdruckzone in relativ kurzen Phasen abwechselten. Wir haben nun längere Phasen von Trockenheit und Regen.
Eine weitere Folge des mäandernden Jetstreams könnte eine deutliche Abkühlung Nordeuropas sein.
.
2. Durch die erhöhte Temperatur verdunstet über den Meeren mehr Wasser, dieses Wasser kommt auch wieder runter.
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Extremkompostierer
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

Extremkompostierer » Antwort #17 am:

Trapa hat geschrieben: 3. Jan 2024, 11:24
Extremkompostierer hat geschrieben: 3. Jan 2024, 10:51
Kostet halt viel Geld.


Aber nur kurzfristig. Langfristig sparst du mehr, weil das ewige Reparieren aufhört.


ich bin ja auch für großflächige Überflutungsflächen.
Nur wenn auf denen schon Einfamilienhäuser stehen wird schwierig.
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sempervirens
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

sempervirens » Antwort #18 am:


Amur hat geschrieben: 3. Jan 2024, 20:23
Mit den Massnahmen kann man einiges auffangen. Aber extreme Niederschläge werden nach wie vor katastrophale Auswirkungen haben. Man muss sich ja nur die Pegelstände des 14. Jh. ansehen die in manchen Städten noch zu sehen sind. Damals war noch nix verbaut oder begradigt und trotzdem stiegen die Pegel weit in die Städte hinein. Nicht weniger hoch als die der letzten 20 Jahre. Hier an den Gebirgsflüssen kann man die Hochwassergebiete für die Zukunft zumindest mal nicht weiter Bebauen, so dass sich die Schäden auf landwirtschaftliche Kulturen beschränken.
Im Flachland wird das nicht so einfach sein, wenn man die jetzt überfluteten Flächen sieht.


Das ist korrekt , aber es wäre sehr fatalistisch anzunehmen, dass Maßnahmen nichts nutzen bzw der falsche Schluss.
Man sollte sich immer bewusst machen, das man nie 100% abdecken kann und wenn man das möchte ist es meist mit mehr Kosten verbunden als das es sich lohnen würde.

Aber vllt noch eine kritische Anmerkung

1. Es ist nun auch nicht so als wäre der Einfluss von Menschen auf seine Umwelt im 14 Jhd nahe null gewesen, damals gab es auch schon Brücken, oder überrodetete Waldflächen an Hängen und andere Baumaßnahmen/Einwirkungen auf die Umwelt, die das Hochwasser beeinflussen hätten können, klar in deutlich geringerem Maßstab als heute, das man vllt als vernachlässigbar gering einschätzen könnte. Aber klar es gibt immer Extremwetterereignisse die sehr heftig sind also alle 100 Jahre 1000 Jahre oder gar alle 10.000 Jahre auftreten, Maßnahmen die für die "durchschnitlliche Extremwetterereignisse" ( die also etwa alle 100 Jahre auftreten können) geplant sind werden natürlich nicht alle Schäden abfangen die bei einem 1000 Jahre Ereignis stattfinden werden.

2. das Unterlassen von Maßnahmen oder gar das Verschlimmern der Sitation führt dann dazu das ein Schadereignis welche alle 100 Jahre auftritt dann den Schaden eines 1000 Jahre auftretenden Extremwetterereignisses haben kann. Bei der Ahrtal Flut konnte ja nachgewiesen werden, dass es von der Wassermenge (durch Starkregen) her bereits ähnliche Wetterereignisse in den letzten hundert Jahren gegeben haben soll, dennoch waren die Wasserstände beim letzten Hochwasser dort deutlich höher als bei einer vergleichbaren Wassermenge. Und mit dem Höheren Pegel ist die Zerstörungskraft des Hochwasser soweit ich weiß auch deutlich größer. Den Grund dafür sind Verdrängungseffekte (Volumina der Gebäude ) bspw von Häusern, die Dort eigentlich nicht stehen sollten, die Rückstaueffekte von diesen Gebäuden Brücken und ähnlichem.

Also man kann sicherlich eine Kastastrophe nie verhindern, aber man kann zumindest die Schäden reduzieren
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sempervirens
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

sempervirens » Antwort #19 am:

thuja hat geschrieben: 4. Jan 2024, 08:58
Auch hier geht man runter in den Garten, niemals hoch. Schon lange bevor über Klimawandel geredet wurde, und der ist auch nicht verantwortlich für Hochwasser. Der lässt es eher häufiger vorkommen, oder auch nicht.
Wenn die Alpen Eisfrei sind, wirds im Rhein auch eher trockener. Verhindert aber keine Hochwasser.


Das ist gut möglich, aber durch die höhere Temperatur wird aber auch mehr Wasser verdunsten, was dann irgendwo wieder herunterkommt. Und wenn man durch das Ablaufen des JetStreams längere Trocken/Regenzeiten bekommt kann sich in beide Richtung extremieren. Also extreme Trockenheit und extreme Überflutung, beides habe ich in den letzten Jahren schon selbst erlebt. Was natürlich nicht statitisch signifikant ist, aber mal gucken wie sich das ganze entwickelt.

Daher werden dann Hochwasser vermutlich häufiger über Starkregen Ereignisse verursacht werden, gerade Mittelgebirgslagen in Tälern sind dabei besonders gefährdet, da die Hügel das Wasser richtung Tal leiten und sich dort auf diese Weise sehr schnell Wasser sammeln kann
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #20 am:

Lilo hat geschrieben: 4. Jan 2024, 10:24
1. Eine Folge der erhöhten Temperatur und damit des Schmelzens des Polareises ist, dass der Jetstream an Geschwindigkeit verliert, weniger stabil ist und beginnt zu mäanderndern. Hierdurch ist das uns bisher bekannte Klima geändert. Europa hatte bisher ein sehr wechselhaftes Klima, wobei sich Hochdruck- und Tiefdruckzone in relativ kurzen Phasen abwechselten. Wir haben nun längere Phasen von Trockenheit und Regen.
Eine weitere Folge des mäandernden Jetstreams könnte eine deutliche Abkühlung Nordeuropas sein.
.
2. Durch die erhöhte Temperatur verdunstet über den Meeren mehr Wasser, dieses Wasser kommt auch wieder runter.
Im Bild 5 Strategien, um die dadurch bedingten Folgen abzumildern:
1. Anbau auf erhöhten Beeten, damit bei langen Nässeperioden das Wasser ablaufen kann und die Wurzeln nicht in der Staunässe ertrinken
2. Mulchen wo möglich, um die Regenverdaulichkeit des Bodens zu erhöhen und Erosion verhindern
3. Kulturen durch Bedeckungsmöglichkeiten schützen, falls sie erforderlich werden, egal ob Frost, Nässe oder Sonneneinstrahlung
4. Regenwasser sammeln für trockene Zeiten
5. vorhandene Brennstoffe zum Grillen benutzen statt Kohle importieren
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Beete erhöht.jpeg
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

oile » Antwort #21 am:

Gar nicht so weit von meinem Wohnort entfernt soll ein neues Wohngebiet entstehen. Im Monent sieht es dort so aus. :-X
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #22 am:

Du hast das Recht eine Bürgerinitiative zu gründen und das Vorhaben zu verhindern. Bitte Berichte hier darüber.
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

oile » Antwort #23 am:

Ich will da nicht bauen. Aber es ust ein Beispiel für wenig durchdachte Planungen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

Staudo » Antwort #24 am:

Ich möchte behaupten, im südwestlich gelegenen Landkreis wäre das nicht möglich.
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #25 am:

Ach, das meintest du, oile. Wenig durchdacht kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Eher, das nach reichlicher Überlegung ein Thema vielleicht nicht so viel Berücksichtigung gefunden hat, wie du es dir evtl wünschen würdest.
Falls du Hochwasserschutz meinst, da geht vieles.
Hier bauen sie den Häusern mit Hafenblick nochmal eine Reihe vornedran, in die Böschung. Müssen dann aber ohne Keller gebaut werden oder keine Ahnung was.
Sieht hässlich aus und zerstört wilde Feldsalatvorkommen. Von mir aus kann ein Hochwasser den ganzen Scheiß in die Nordsee spülen. Aus Hochwasserschutzsicht spricht aber nix gegen die Bebauung.
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Hafen Uferbebauung.jpeg
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #26 am:

Unabhängig davon wünsche ich den Anwohnern einen ordentlichen Mief, wenn die Steinpackung mal wieder trocken fällt.
Im Sommer kann es bei Niedrigwasser und hohen Temperaturen auch mal nicht so schön am Hafen sein.
Eingeschleppte Blaualgen werden zunehmend zum Problem und Tigermücken sind das nächste. Dadurch, das die auch Tagsüber aktiv sind, gehen die Hafennahen Häuser nicht ohne Insektenschutz. Auf den Balkonen habe ich noch nie jemanden gesehen.
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Blaualgenblüte.jpeg
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)

Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

lerchenzorn » Antwort #27 am:

Das läuft hierzulande anders herum. Wer in den 70er und 80er Jahren Keller gebaut hat, als die Niederungen am stärksten entwässert waren, meint heute einen Anspruch darauf zu haben, dass sein Keller auf immer im Trockenen liegt. Wer ein Haus mit Keller aus den 1910er und 20er Jahren hat, glaubt das Gleiche und will nicht wahrhaben, dass das Wasser im Winter damals immer knöchelhoch im Keller stand. Es ist ihm egal, ob 1000 oder 2000 Hektar Land dafür trocken fallen.
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #28 am:

Früher hat man hier Reben an den Haussockel gepflanzt, um das Sandsteinmauerwerk über Sommer trocken zu legen. Deswegen heißen die Hausreben.
Im Keller war etwas Feuchtigkeit willkommen, so schrumpeln die Kartoffeln nicht usw. Flüssiges Wasser stand eher nicht drin.
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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte

thuja thujon » Antwort #29 am:

Aktuell regnet es gerade wieder etwas ergiebiger im Südwesten.
Vorteil der erhöhten Beete: der Boden wird im Frühjahr schneller warm, bei Nässe verfaulen die Wurzeln nicht im Boden.
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Knobi Zwiebel 20240516.jpeg
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