Ca. 200 qm Handhaben bis Bepflanzung (Gelesen 1496 mal)

[BlueOpal]

Der Quecke verseuchte Hügel im Garten ist überwiegend verschwunden indem er abgetragen oder teilweise (ja leider) verteilt wurde. Gehen wir da einfach nicht näher drauf ein. :-[

Nun fiddel ich so gut ich kann Quecke und Unkraut, das ich noch finde, aus dem Boden raus. Allerdings werde ich nicht alles finden. Die ganze Fläche aht irgendwo noch was drinnen.

Bepflanzt soll das ganze mal mit Wiese, einem Obstbäume und vielleicht 2 Sträuchern werden. Resthügel bekommt Steine und Bepflanzung.

Nun zu meinem Anliegen:
Bis es soweit ist, wie bewirtschaftet ich die Fläche optimal? Bei der großen Fläche schaffe ich es aus persönlichen Gründen aktuell nicht so gut am Ball zu bleiben. Dass der Ackerschachtelhalm irgendwann in die Wiese wachsen wird, ist mir leider bewusst. Aufgrund des tiefgründig lehmiger Bodens werde ich ihn nie gut wegbekommen. Aber die Quecke hatte ich doch gerne im Griff.

Nun habe ich gelesen, dass ich
A) Unkrautvlies auslegen kann. Quecke rankt sich bei manchen aber drunter her und es ist nicht so optimal für Boden Lebewesen (Müll mal bei Seite)
B) Wellpappe mit Mulch drauf
C) Rotkleewiese
D) direkt Rollrasen und sobald ein Loch entsteht und/oder Quecke entdeckt wird Rasensamen nachgeben und Quecke ausstechen
E) versuchen einfach immer wieder auszugraben (wenn ich das könnte, ja, aber erweist sich als schwierig bei mir)

Wie würdet ihr es handhaben?
Was haltet ihr von Rotklee Wiese? Welcher Rasen ist bei lehmiger Boden empfehlenswert? :)

[Staudo]

Wenn da sowieso Wiese haben willst, kannst Du Dich mit der Quecke arangieren. Wiesengräser sind auf gemähten Standorten stärker als Quecke.

[BlueOpal]

Das Problem ist, es grenzen Staudenbeete an und die Quecke ist bei und sehr flott. Außerdem kann noch keine Wiese verlegt werden, da dort die Bauma noch ein paar Mal durchmüssen - auch wegen der Steine. Heißt das Unkraut ist deutlich schneller, als es hier bewerkstelligt werden kann. Deshalb brauche ich eine gute Übergangslösung.

Im nicht gemähten Zustand hätte die Quecke eine Chance durchzukommen? Ich hatte vor später einen Teil der Wiese stehen zu lassen mit Wiesenblumen.

[solosunny]

Ich würde Sonnenblumen säen. Die dunkeln dur quecke ein wenig aus. Und locken den Boden tiefgründig. Geht aber nur dort, wo nichts mehr drüber fahren muss

[Staudo]

Und wo wenig Unkraut kommt. ;) Ich würde über den Sommer ein paar Mal mähen. Eine hochwachsende Wiese mit Rollrasen anzulegen, ist rausgeworfenes Geld.

[thuja thujon]

Quecke bekommt man mit Bodenbearbeitung los, nachdem Glyphosat ja jetzt tabu ist. Das hätte in 5 Tagen geholfen.
Alle 2-3 Wochen mit der Fräse durch ist die Alternative und wohl politisch gewollt.

Alternativ mähen wie Staudo geschrieben hat und langfristig drauf setzen, das gepflegter Rasen stärker als Quecke ist.
Für Wiese und Staudenpflanzungen wäre Queckefrei nicht schlecht.

[Gartenplaner]

…
Im nicht gemähten Zustand hätte die Quecke eine Chance durchzukommen? Ich hatte vor später einen Teil der Wiese stehen zu lassen mit Wiesenblumen.

Ja, definitiv bleibt die Quecke dann.
Ich hatte relativ viel Quecke verteilt in der Obstwiese, erst nach und nach durch die Abmagerung des Bodens und vielleicht auch durch den eingesäten Klappertopf ist sie laaaaangsam zurück gegangen - an manchen Stellen ist sie aber trotzdem immer noch sehr präsent.

[Roeschen1]

Du könntest Phacelia säen.

[Staudo]

In Unkraut und Quecke ???

[tomma]

Vorübergehend Zaun drumrum, dann Hühner laufen lassen. Jäten ist deren Lieblingsbeschäftigung... 8)

[Roeschen1]

In Unkraut und Quecke ???

Ich dachte die Erde mit Wildkräuter ist abgegraben und der Boden ist offen und unbewachsen.

[BlueOpal]

Genau, der Boden ist aktuell offen und relativ unbewachsen. Relativ, da immer noch Reste von Quecke und Co. versteckt in der Erde weilen.

Zum Thema Fräse und Quecke habe ich gelesen, dass diese Rhizome zusätzlich verkleinert und anschließend an noch mehr Stellen das Unkraut austreiben kann.

Wie hast du die Wiese abgemagert? Im Netz habe ich einerseits gelesen, man solle nur wenige Male im Jahr mähen (keine Wiese aktuell) oder Sand beimengen.
Unser Boden ist sehr feucht und tiefgründig lehmig. Mit der Zeit bildete sich in der ehemaligen Wiese stellenweise erst Moos und wenn dieser vertrocknete kamen Quecke und diverse weitere Beikräuter durch.
Wie viel Kubik Bausand bräuchte ich da auf 200 qm ???

Wie lange nach der Aussaat von Sonnenblume und Phacelia kann man noch über die Erde rollen? Tiefgründige Bodenlockerung ist ein Pluspunkt.

[hobab]

Ich hätte auch Phacelia vorgeschlagen: Der Vorteil ist, dass sie rasch wächst, gut für Boden und Bienen ist, attraktiv aussieht und man ohne Bedenken auch mal reinlatschen kann und Quecke ziehen. Wenn da was platt getreten ist, ist es kein großer Schaden - ist ja eh nur einjährig. Alternativ kann man dann auch höhere Gründunger aussäen, da gibt’s ja genug Auswahl. ’Tillage raddish’ Ist super zur Bodenlockerung, Ölrettich schattiert gut. Der würde es dann der Quecke schwier machen.

Von Wellpappe halte ich nicht viel, die lässt das Wasser nicht gut durch und der Boden ist tatsächlich tot darunter. Unkrautvlies ist wasserdurchlässig, so dass der Boden keinen Schaden nimmt. Es gibt verschiedene Unkrautfolien im Angebot, auch viele die zu unterschiedlichen Zeitpunkten verrotten. Die Erfahrung scheinen bisher aber nicht besonders toll zu sein, da sie oft unschön zerfallen. D.h. in anderen Worten, dass man wahrscheinlich noch mal den ganzen Kram einfräsen muss, wo die Reste dann im Boden verrotten können.

Wiese finde ich in so stark lehmhaltigen Böden keine tolle Idee, die werden selten richtig schön nur mit viel Arbeit und regelmäßig abmagern (mindest zwei mal jährlich mähen und Schnittgut entsorgen - nach zehn Jahren ahnt man vielleicht eine leichte Verbesserung, jedenfalls bei mir.
Ich bleibe bei meinem ursprünglichen Vorschlag, pflanze Aster ageratoides oder ein andere stark umnkrautverdrängende Stauden wie Geranium macrorrhizum, oder eben höhere Sträucher. Für eine schöne Wiese muss man richtig Arbeit investieren, die entsteht nicht ganz von alleine.

Ansonsten wieder mein alter Vorschlag mit Vlies und Bändchengewebe, dann hast du sicher eine unkrautfreie Fläche und kannst frei gestalten.

[thuja thujon]

Zum Thema Fräse und Quecke habe ich gelesen, dass diese Rhizome zusätzlich verkleinert und anschließend an noch mehr Stellen das Unkraut austreiben kann.

Richtig, deshalb muss man 2 Wochen später nochmal drüber, um das wieder ausgetriebene einzuarbeiten und zu verschütten. 2 Wochen später wieder. Und danach nochmal. Die Prozedur überlebt kein Bodengefüge und kein Regenwurm. So hat man vor 100 Jahren gearbeitet, aber heute wollte das unsere Umweltschützerpartei so.

Phacelia so früh im Jahr gesät hat den Nachteil, das sie aussamt und die Sämlinge überwintern dann gerne auch und werden im Jahr drauf zum Unkraut. Man muss sie also rechtzeitig umbrechen.

[hobab]

Stimmt, Phacelia kann entweder gemäht werden, oder eben Ölrettich nehmen, ist eh besser zum Beschatten. Aber je nachdem was später drauf kommt, kann Phacelia auch ruhig versamen - die Aster machen die platt ohne sie überhaupt zu bemerken…