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Der Gemüseclub 3 (Gelesen 236881 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1485 am:

Es gibt viele Ursachen für verlorene Herzen bei Kohl.

Der treibt aber schon wieder durch, da wird es eine etwas kleinere Blüte geben. Ob sich das noch rentiert extra zu düngen stelle ich mal in Frage. Aber wenn der Boden leergelutscht ist, dann nur zu. Mit sofort wirksamen Düngern, versteht sich.
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Thamarin
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Re: Der Gemüseclub 3

Thamarin » Antwort #1486 am:

Wegen den Asseln im Kompost und dem Grinsen: Das meinte ich, weil ich jetzt immer ein schlechtes Gewissen hab, wenn ich den Komplst sehe auf den Beeten, weil du (TT) immer wieder schreibst, dass das unnötig ist, bzw. zu viel des Guten (also nicht in Bezug auf meine Beete sondern was ich halt so mitlese über die letzten Monate).
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thuja thujon
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1487 am:

Ich sage nur das mehr als 3 Liter pro Quadratmeter zu viel ist. Kompost ist ein unersetzlicher Dünger im Garten. Aber eben ein Dünger. Kein Bodenverbesserungsmittel, das unbegrenzt dosiert werden sollte.

Ist wie mit Schneckenkorn. 50Körner pro m² sind nicht Boden blau panieren.
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Thamarin
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Re: Der Gemüseclub 3

Thamarin » Antwort #1488 am:

Wie kann ich mir denn dein Wissen aneignen? Also zu Bodenverbesserung und welche Pflanzen was genau bewirken? Gibt es da irgendwie einen kompakten Leitfaden dazu nach Schema wenn X dann Y? Oder muss man sich das Stückchenweise zusammentragen plus jahrelange Erfahrung?
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thuja thujon
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1489 am:

Eher letzteres. Und man lernt eh nie aus.
Fange mal mit den Strängen hier im Forum an mit Mulchmaterial für den Winter, Gründünger, Boden rückverdichten usw. Da ist einiges an gutem Handwerk zusammengetragen, was die neue Generation mit Hochbeet statt natürlichem Boden nicht mehr so kennt.
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thuja thujon
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1490 am:

Wichtig ist vor allem wann man was macht. Unkraut jätet man zB. ein mal. Also evtl auch 2 mal, die Kältekeimer und die Wärmekeimer. Dann kommt der Reihenschluss der Kultur und das Problem Unkraut ist keins mehr. Macht man es zum falschen Zeitpunkt, jätet man 10 mal und es reicht nicht.
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Thamarin
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Re: Der Gemüseclub 3

Thamarin » Antwort #1491 am:

Siehst du, das hört sich für Lehrlinge wie mich kryptisch an mit dem Unkraut... Wann denn jäten? Warten, bis alle Kaltkeimer (bzw. Warmkeimer) gekeimt sind und dann einmal hopp? Die kleinen Nachzügler dann stehen lassen weil Ihnen eh das Licht genommen wird (wie zB bei deinem Sandhafer oder bei Kartoffeln) - soweit gienge es ja noch. Bei einem Garten, der schon mehrere Jahre existiert als Garten und gflegt wurde.

Aber... Weisse Winden die aus Wurzelstücken treiben, Überreste von Brombeeren, Löwenzahn und die ganzen Wurzelunkräuter muss ich trotzdem immer wieder ausrupfen (zumindest noch diese und nächste Saison, sollte dann ja irgendwann nachlassen).

Und den Lichtmangel zwischen den Zwiebelreihen oder den Karotten reicht dann? Oder da kommt dann der Mulch ins Spiel?
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1492 am:

Bei den Wurzelunkräutern muss man dranbleiben. Brombeere lieber einmal sorgfältig ausgraben und dann erst weitermachen.
Winden, wenn man sie sieht, gleich raus. Nicht dran vorbeilaufen und denken das müsste man morgen machen.

Mulch bei Zwiebeln fördert Fäulnis und Zwiebelfliege. Möhren würde ich auch nicht mulchen. Wenn man immer nur flach arbeitet, also hackt, nicht jätet, sind nach 3-4 mal spätestens alle Unkräuter aus den oberen Zentimetern gekeimt. Wenn man nicht tiefer arbeitet und die Unkrautsamen hochholt, die bekommen dann einen Lichtreiz und fangen an zu keimen, dann sind die oberen Zentimeter auch sauber und es kommen nur wenig neue Samen angeflogen, die keimen. Spätestens bei der Ernte dann wieder sauberen Tisch machen. Zwischendrin kann man sich zurücklehnen.
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Re: Der Gemüseclub 3

Trapa » Antwort #1493 am:

thuja hat geschrieben: 30. Mai 2024, 11:33
Eher letzteres. Und man lernt eh nie aus.
die neue Generation mit Hochbeet

Ich habe eher den Eindruck, dass das seit 30 Jahren von immer neuen Neulingen als der letzte Schrei betrachtet wird. Und zumindest bei uns zugegend nirgends dauerhaft funktioniert. Unsere Nachbarin ist gerade dabei, in ihrem Hochbeet den Rhabarber totzupflegen. Weil alle nur daran denken, dass sie sich für das Hochbeet nicht bücken müssen. Dass es ansonsten deutlich mehr Arbeit macht als gewachsener Boden, merken sie nicht oder zu spät.
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Re: Der Gemüseclub 3

Trapa » Antwort #1494 am:

thuja hat geschrieben: 30. Mai 2024, 11:20
Ich sage nur das mehr als 3 Liter pro Quadratmeter zu viel ist. ... Kein Bodenverbesserungsmittel, das unbegrenzt dosiert werden sollte.


Mein Boden unterscheidet sich von deinem grundlegend. Ich gärntnere in einer natürlichen Drainage, die ohne meine Eingriffe aus ca. 99 % Siliziumdioxid bestehen würde. Ja, ich streue auch seit Jahren Bentonit. Aber ohne die bei mir reichlich anfallende eigene Komposterde könnte ich mich gleich mit eingraben. Habe nie nachgemessen, aber ich denke, das Gemüsebeet bekommt von mir im Frühjahr ca. 10 l jungen Kompost / m². Dazu oberflächlich eingearbeitete Hornspäne nach Gefühl. Und drauf, sofern halbwegs passend und verfügbar, Heu oder Rasenschnitt. Dass man das professioneller machen kann, glaube ich unbesehen. Aber es funktioniert für mich besser als jede andere getestete Maßnahme.
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Re: Der Gemüseclub 3

thuja thujon » Antwort #1495 am:

Ja, jeder Boden ist anders.
Ich glaube ja das das einfach ist. Im Sandboden hat organische Masse noch den Nachteil, wenn alles trocken fällt, wird der Boden wasserabstoßend. Wegen dem Humus.
Ich hätte ihn auch manchmal gerne. Ich warte seit über einer Woche, endlich Bohnen legen zu können. Zu nass. Das passiert im Sandboden mit seiner anderen Bindung nicht. Da verschmiert so schnell nichts.
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Re: Der Gemüseclub 3

Trapa » Antwort #1496 am:

In der Tat. Wenn der Boden richtig trocken wird, nimmt er so einfach auch nichts an. Da darf er eben nicht austrocknen. Aber dafür ist der Gedanke daran, dass da irgendwas schmieren könnte, bei mir komplett abartig. Hauptsache, es staubt nicht ;-)
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Re: Der Gemüseclub 3

cydorian » Antwort #1497 am:

Mit Hochbeeten machen Verkäufer kräftig Umsatz. Das Holz, das immer zu schnell verrottet, allerlei Füllungen in Säcken ("Grundfüllung", "Kompost", "Hochbeeterde"), Bewässerungsmaterial. Also wird es immer wieder angeboten und aufgewärmt.

Eigentlich ging es mal um Verwertung von Schnittgut, bessere Erträge mit weniger Mühe, das war das Hügelbeet. Hatten meine Eltern mit gutem Erfolg auf Sandboden. Dann kam einer auf die Idee, das in Kastenkonstruktionen mit der "nicht bücken müssen" Hoffnung zu kombinieren.
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Re: Der Gemüseclub 3

ringelnatz » Antwort #1498 am:

hatte mir vor ein paar Jahren mittels gebrauchten Douglasiendielen ein knapp 60cm erhöhtes Hochbeet gebaut, 2x4m. Rein kam nur Zeug aus dem Garten.
Mittlerweile ist es nur noch 35cm hoch.

Das Holz von den Pfosten musste ich dieses Jahr austauschen - komplett verrottet. Ich habe es halbwegs hinbekommen, die Pfosten zu tauschen, ohne die komplette Füllung zu verlieren. Aber zieh mal einen Holzpflock, der die Konsistenz von Papier hat aus dem Boden...
Die unteren Dielen haben auch so einen Zustand, ich frage mich, was ich mache, wenn es komplett auseinander fällt..

Es war in der Anfangsphase des Gartens die einzige Möglichkeit dem Sandboden so etwas wie Salatköpfe abzutrotzen.

Mittlerweile habe ich es mit Tropfbewässerung, Lehmzugaben, Einarbeiten von Kompost in tiefere Schichten (die aus weißem Sand bestanden), jährlichem Einarbeiten von Hornspäne, Mulchen mit Grasschnitt und gezielten Stickstoffgaben auch geschafft dem gewachsenen Boden in einen vernünftigen Ertrag zu führen.
Also brauche ich eigentlich kein Hochbeet mehr - dort liegt auch keine Tropfbewässerung, was unpraktisch ist.

Auf jeden Fall: wenn Hochbeet dann low cost, mit gebrauchten Materialien. Baumarktschrott braucht kein Mensch.
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Re: Der Gemüseclub 3

cydorian » Antwort #1499 am:

ringelnatz hat geschrieben: 30. Mai 2024, 15:39
Baumarktschrott braucht kein Mensch.


Darauf kommts wie bei sehr vielen anderen Dingen auch nicht an, sondern wie gut es verkauft wird. Das hält es in der Aufmerksamkeit und treibt die vielen Angebote in den Werbeprospekten und es treibt jedes Jahr wieder Neue Ausprobierer zum Kauf.

Ich bin ein fauler Gärtner, der auch wenig kauft. Aber bei Bekannten habe ich oft den Eindruck, dass die fast ein bisschen enttäuscht sind, wenn sie den Garten sehen. Da ist nix. Beete, keine festen Wege sondern alte Holzlatten von einer Renovierung zum drüberlaufen. Keine Kräuterschnecke, kein Hochbeet, keine Hüttchen, keine Randsteine, kein Plattenweg, keine Sitzecke, keine Bewässerungsanlage, keine genialen Geräte, keine Solarlampen, kein Wunderdünger, keine Spaliere.

Es steckt tief drin in Vielen, mit einem Kauf etwas erreichen zu wollen, einen Einsatz für Ertragshoffnung zu leisten. Und so kommts zu Dingen wie dem verrotteten Hochbeet, Material gekauft, ein- oder zweimal genutzt, dann liegen gelassen.
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