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Großer Sand - Mainzer Sand (Gelesen 25856 mal)
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Sand-Lotwurz, Onosma arenaria - nicht zu übersehen und extrem geschützt
"Onosma arenaria kommt von Ost- und Südostfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Südosteuropa bis nach Südrussland vor. Sie ist ein europäisch-kontinentales Florenelement.
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Die Lücke zwischen den Mainzer Vorkommen und denen in Österreich oder in Frankreich beträgt etwa 600 km. Da eine Einschleppung durch den Menschen in jüngerer Zeit ausgeschlossen werden kann, dürften die disjunkten Vorkommen auf Relikte, möglicherweise aus der Tertiärzeit, zurückzuführen sein.
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Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland einzig und sehr selten im Mainzer Becken (Rheinland-Pfalz) und dort im Naturschutzgebiet Großer Sand zu finden. Der Bestand dort wird auf 200 bis 300 Exemplare geschätzt. Die Sand-Lotwurz wurde 1996 in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands mit Kategorie 1 = vom Aussterben bedroht bewertet. Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützt." Wikipedia
"Onosma arenaria kommt von Ost- und Südostfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Südosteuropa bis nach Südrussland vor. Sie ist ein europäisch-kontinentales Florenelement.
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Die Lücke zwischen den Mainzer Vorkommen und denen in Österreich oder in Frankreich beträgt etwa 600 km. Da eine Einschleppung durch den Menschen in jüngerer Zeit ausgeschlossen werden kann, dürften die disjunkten Vorkommen auf Relikte, möglicherweise aus der Tertiärzeit, zurückzuführen sein.
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Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland einzig und sehr selten im Mainzer Becken (Rheinland-Pfalz) und dort im Naturschutzgebiet Großer Sand zu finden. Der Bestand dort wird auf 200 bis 300 Exemplare geschätzt. Die Sand-Lotwurz wurde 1996 in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands mit Kategorie 1 = vom Aussterben bedroht bewertet. Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützt." Wikipedia
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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- RosaRot
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- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Sehr schön die Onosma. :D Etwas ganz Besonderes.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
:D kannste wohl sagen! Eine bleiche Schönheit. :D
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Die Grundrosette der Sand-Silberscharte, Jurinea cyanoides, ein kontinentales Florenelement, blüht noch nicht, erst im Juli.
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" In Deutschland besiedelt sie lückige Sandrasen, lichte Kiefern-Trockenwälder und Binnendünen. In den Sandgebieten zwischen Neckar- und Mainmündung, am Mittellauf des Mains, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen kommt sie aufgrund ihrer speziellen Lebensraumansprüche nur noch punktuell vor.
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Sie ist eine territoriale Charakterart des Jurineo-Koelerietum bzw. eine Verbandscharakterart des Koelerion glaucae. Wichtige Begleitarten sind Blaugrünes Schillergras (Koeleria glauca), Silbergras (Corynephorus canescens), Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana), Feld-Beifuß (Artemisia campestris) und Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima).
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Die Sand-Silberscharte ist selten und europaweit durch die FFH-Richtlinie streng geschützt. In Deutschland gilt die Sand-Silberscharte als „stark gefährdet“." Wikipedia
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Die Grundrosette der Sand-Silberscharte, Jurinea cyanoides, ein kontinentales Florenelement, blüht noch nicht, erst im Juli.
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" In Deutschland besiedelt sie lückige Sandrasen, lichte Kiefern-Trockenwälder und Binnendünen. In den Sandgebieten zwischen Neckar- und Mainmündung, am Mittellauf des Mains, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen kommt sie aufgrund ihrer speziellen Lebensraumansprüche nur noch punktuell vor.
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Sie ist eine territoriale Charakterart des Jurineo-Koelerietum bzw. eine Verbandscharakterart des Koelerion glaucae. Wichtige Begleitarten sind Blaugrünes Schillergras (Koeleria glauca), Silbergras (Corynephorus canescens), Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana), Feld-Beifuß (Artemisia campestris) und Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima).
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Die Sand-Silberscharte ist selten und europaweit durch die FFH-Richtlinie streng geschützt. In Deutschland gilt die Sand-Silberscharte als „stark gefährdet“." Wikipedia
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— Robert M. Sapolsky
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
hier sehe ich winzige Reiherschnäbel und Frauenhaarmoos, Polytrichum piliferum, vielleicht. Was meint ihr? Das Sand-Lieschgras ist auch dabei.
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
mal eine andere Perspektive ohne Bücken.
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
zusammen geklappte Sand-Silberscharte, Jurinea cyanoides, und dieses Moos. Im trockenen Zustand ist es braun und beim kleinsten Schluck Wasser reckt es sich und streckt seine grünen Blättchen aus.
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- hobab
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- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Schöner Beitrag, da wollte ich schon lange mal hin. Aus einem anderem Forum kann ich ein Bild von Iris spuria beisteuern, das wohl in der Nähe aufgenommen wurde. Mit Fillipendula vulgaris, bevor jemand - wie ich - das für einen komischen Sumpfhang hält mit Iris sibirica…
Besonders schön finde ich die Jurinea, die hab ich schon mal irgendwo gesehen, mein ich. Im Wendland?
Könnte das Gras Festuca amethystina sein? Den Echium hätt ich für Anchusa officinalis gehalten.
Die Ecke ist wirklich eine Reise wert, aber auch die verschlafene Ecke den Main hoch…
Besonders schön finde ich die Jurinea, die hab ich schon mal irgendwo gesehen, mein ich. Im Wendland?
Könnte das Gras Festuca amethystina sein? Den Echium hätt ich für Anchusa officinalis gehalten.
Die Ecke ist wirklich eine Reise wert, aber auch die verschlafene Ecke den Main hoch…
Berlin, 7b, Sand
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
so, ein Gras ist festgemacht. Silbergras, Corynephorus canescens. Es die Charakterart des Verbandes der Silbergrasfluren beziehungsweise Silbergras-Pionierrasen (Corynephorion canescentis). Einige Teilnehmer des Verbandes führen zu weiteren Bestimmungen. Dieses Frauenhaarmoos, Polytrichum piliferum.
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"Als Erstbesiedler kommt es auf Flugsanden der Küsten- und Binnendünen ... vor. ... Auf offenen Sandflächen, wo der Boden im Sommer extrem austrocknet, ist es oft die einzige bestandsbildende Blütenpflanze." Wikipedia
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"Als Erstbesiedler kommt es auf Flugsanden der Küsten- und Binnendünen ... vor. ... Auf offenen Sandflächen, wo der Boden im Sommer extrem austrocknet, ist es oft die einzige bestandsbildende Blütenpflanze." Wikipedia
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
hobab, in einiger Entfernung vom Mainzer Sand auf der anderen Seite von Mainz gibt es das Laubenheimer Ried. Das ist typisch für die Oberrheinebene. Große Feuchtgebiete abwechselnd mit wandernden Binnendünen. Die Feuchtgebiete sind natürlich fast alle trocken gelegt, und die Dünen bewaldet oder überbaut. Die Landeshauptstadt Mainz über das Naturschutzgebiet Laubenheimer-Bodenheimer Ried. Dahin lohnt sich bestimmt auch ein Ausflug. :D
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Kaum bin ich mit der Bestimmung eines der Gräser durch, kommt das nächste Rätsel. Charakteristisch die schwarzvioletten Ähren. Müsste leicht zu bestimmen sein. Eben nicht.
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Kaum bin ich mit der Bestimmung eines der Gräser durch, kommt das nächste Rätsel. Charakteristisch die schwarzvioletten Ähren. Müsste leicht zu bestimmen sein. Eben nicht.
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- partisanengärtner
- Garten-pur Team
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- Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
hobab hat geschrieben: ↑2. Jun 2024, 16:01
Schöner Beitrag, da wollte ich schon lange mal hin. Aus einem anderem Forum kann ich ein Bild von Iris spuria beisteuern, das wohl in der Nähe aufgenommen wurde. Mit Fillipendula vulgaris, bevor jemand - wie ich - das für einen komischen Sumpfhang hält mit Iris sibirica…
Besonders schön finde ich die Jurinea, die hab ich schon mal irgendwo gesehen, mein ich. Im Wendland?
Könnte das Gras Festuca amethystina sein? Den Echium hätt ich für Anchusa officinalis gehalten.
Die Ecke ist wirklich eine Reise wert, aber auch die verschlafene Ecke den Main hoch…
Das Bild ist weil Du nicht die Urheberrechte hast nur als Link einzustellen.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
hobab, es wäre schön, wenn du machst, was Axel sagt.
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- Krokosmian
- Beiträge: 14497
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
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Mittlerer Neckar
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Gattung Melica? M. transsilvanica im Aufgehen?
- oile
- Beiträge: 31987
- Registriert: 9. Jan 2004, 20:13
- Höhe über NHN: 35 m
- Bodenart: sandig
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Großer Sand - Mainzer Sand
War falsch. Wer Augen hat.... ::)
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Krokosmian, Melica ist eine gute Idee, Melica amethystina ist es nicht, das kenne ich.
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Da hab ich was gefunden:
Dieter Korneck (1966): Das Siebenbürgische Perlgras (Melica transsilvanica SCHUR) im Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“ – Hessische Floristische Briefe ZOBODAT
Hessische Floristische Briefe Das Siebenbürgische Perlgras (Melica transsilvanica SCH U R)
im Naturschutzgebiet „Mainzer Sand PDF
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Wahnsinn!, Krokosmian :-*
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Offenbar ist dieses Gras ein Überbleibsel aus der Florengemeinschaft mit Robinien, Robinia pseudacacia und "Für den „Mainzer Sand" ist Melica transsilvanica neu. Die Art dürfte vor wenigen Jahren dort eingewandert sein, wurde aber zunächst übersehen." Die Robinien und das Siebenbürger Perlgras haben den Mainzer Sand überrannt, quasi. Die Robinien sind weg, aber die Begleitflora dümpelt noch da rum. ;D
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Die Art befindet sich in gärtnerischer Vemehrung unter verschiedenen Sortennamen. Wie ich sehe. ;D
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Da hab ich was gefunden:
Dieter Korneck (1966): Das Siebenbürgische Perlgras (Melica transsilvanica SCHUR) im Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“ – Hessische Floristische Briefe ZOBODAT
Hessische Floristische Briefe Das Siebenbürgische Perlgras (Melica transsilvanica SCH U R)
im Naturschutzgebiet „Mainzer Sand PDF
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Wahnsinn!, Krokosmian :-*
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Offenbar ist dieses Gras ein Überbleibsel aus der Florengemeinschaft mit Robinien, Robinia pseudacacia und "Für den „Mainzer Sand" ist Melica transsilvanica neu. Die Art dürfte vor wenigen Jahren dort eingewandert sein, wurde aber zunächst übersehen." Die Robinien und das Siebenbürger Perlgras haben den Mainzer Sand überrannt, quasi. Die Robinien sind weg, aber die Begleitflora dümpelt noch da rum. ;D
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Die Art befindet sich in gärtnerischer Vemehrung unter verschiedenen Sortennamen. Wie ich sehe. ;D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
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Re: Großer Sand - Mainzer Sand
Pause mit Ausblick
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