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Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht. (Gelesen 1167 mal)

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Moderator: cydorian

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Leachianus
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Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Leachianus »

Guten Morgen in die Runde.

Meine Himbeeren (Aroma Queen) machen mir Sorgen. Was können die haben. Mangelerscheinungen und die gängigen Himbeerkrankheiten dachte ich ausschließen zu können. Ist es die feuchte Witterung momentan? Wir haben eher fetten Boden mit einem hohen Lehmanteil, aber keine Staunässe. Ist das der Grund?

Vielen Dank für Antworten.
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manhartsberg
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

manhartsberg » Antwort #1 am:

lehm ist sehr schlecht da die himbeeren lockeren boden brauchen.
ich würde sägespäne eineinarbeiten und mit oscorna beerendünger düngen.
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Felcofan
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Felcofan » Antwort #2 am:

wie lange stehen die den schon da, neu/ 1. Saison oder 3 Jahre+

so rot ist immer Mangelanzeichen, Peinomorphie genannt
aber bei Lehm (meinst du wohl tonigen Lehm, hast du mal Röllchentest gemacht, wie dünn du ausrollen kannst, ca. Spagetti?)
also, bei schwerem Boden in Kombination mit viel Nässe halte ich Staunässe und Bodenluft-Mangel für wahrscheinlicher,

ohne Sauerstoff stellen die Wurzeln ihren Betrieb ein, mehr Dünger ist jetzt nicht entscheidend.

Bei schwerem, tonigen Lehm kann eine Anpflanzung auf einer kleinen Bodenwelle hilfreich sein, also ein Wall, der vielleicht 20cm+ hoch ist und etwas breiter

die Frage wäre, ob sich das in jeder weiteren, sehr nassen Saison wiederholt, dann wäre eine Neupflanzung erhöht ratsam.
Leachianus
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Leachianus » Antwort #3 am:

Danke für die Antworten.

Die stehen im 2. Jahr und letztes Jahr ging es einigen Pflanzen bei mir ähnlich auch bei den Himbeeren. Hab es auf ein trockenes Jahr und Neupflanzung geschoben.
Spagetti sollte momentan gehen. Ist aber guter Boden für Gemüse etc.

Dann ist im Herbst wohl angesagt einen Wall anzulegen mit Sand und Humus gut zu mischen oder?

Danke
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Aromasüß
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Aromasüß » Antwort #4 am:

Oder ein Pflanzloch anlegen und darin den Boden austauschen, das heißt, den Lehm mit Humus und Sand mindestens 1:1 mischen (oder noch mehr Humus, wenn vorhanden). Das könnte, jetzt in der Regenperiode, auch sofort geschehen, nicht erst im Herbst.
Vorteil: Im Pflanzloch kommen dann auch die tieferen Wurzeln an mehr Luft, nicht nur die in der Bodenerhöhung (Wall).
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Elro
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Elro » Antwort #5 am:

Irgendwie verstehe ich nicht warum es am Lehmboden liegen soll.
Ich habe auch Löß- Lehm und meine Himbeeren wachsen prächtig seit 1991 auf dem gleichen Platz. Der Boden wird unkrautfrei gehalten (Bärlauch, Feldsalat und Vergißmeinnicht dürfen darunter wachsen) und mit Baumschnitt gemulcht, das wars.
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ringelnatz
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

ringelnatz » Antwort #6 am:

naja, es hängt doch wohl auch an der Bodenstruktur. Nicht jeder Lehmboden ist gleich tonig.
Sonderlich tief wurzeln Himbeeren meines Wissens nach nicht - zumindest nicht unter meiner 30cm Wurzelsperre durch.

Neben einem Wall (was ja bei sehr schweren/tonigen und damit nassen Böden für Obstbau generell empfohlen wird) ist gerade bei Himbeeren auch großzügiges Mulchen sicher von Vorteil. Das hilft die Bodenstruktur zu lockern. (und die Feuchtigkeit bei Trockenheit zu halten)

Problem könnte Staunässe sein. Dann fehlt die Luft. In einer Grube im Töpferlehm steht dann das Wasser auch bei Sandfüllung.
hqs
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

hqs » Antwort #7 am:

ringelnatz hat geschrieben: 6. Jun 2024, 19:58
ist gerade bei Himbeeren auch großzügiges Mulchen sicher von Vorteil. Das hilft die Bodenstruktur zu lockern. (und die Feuchtigkeit bei Trockenheit zu halten)

Wobei Lubera ja empfiehlt, den Boden um Himbeeren auf gar keinen Fall niemals nie mit Mulch zu bedecken...
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Elro
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Elro » Antwort #8 am:

ringelnatz hat geschrieben: 6. Jun 2024, 19:58
naja, es hängt doch wohl auch an der Bodenstruktur. Nicht jeder Lehmboden ist gleich tonig.
Sonderlich tief wurzeln Himbeeren meines Wissens nach nicht - zumindest nicht unter meiner 30cm Wurzelsperre durch.

Was hast Du für brave Himbeeren. Meine unterwandern die einbetonierten Rabattensteine die 30cm tief sind. Ärgerlich weil sie mir so in den Spargel wachsen und der mag es nicht wenn ich die Schößlinge immer zwischen den Wurzeln entfernen muß.

Ja über Mulch kann man sich wohl streiten da es hier seit so vielen Jahren funktioniert mache ich es weiter so.

Jeder muß selbst merken was funktioniert. Was hier geht kann bei Jemand anderst im Garten nicht funktionieren.
Liebe Grüße Elke
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Starking007
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Starking007 » Antwort #9 am:

Ja über Mulch kann man sich wohl streiten da es hier seit so vielen JahrZEHNTEN funktioniert mache ich es weiter so.

Himbeeren ohne Mulch ist unmöglich!
Denke ich.....
Gruß Arthur
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manhartsberg
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

manhartsberg » Antwort #10 am:

ich habe die himbeeren an verschiedenen stellen im garten, dort wo es lehmig ist brauchen sie einfach viel länger zum entwickeln, egal welche sorte.
alle bekommen jedes jahr kompost und frischen rindenmulch.
wo die himbeeren gut etabliert sind werden die ruten 2,5m, bis jetzt habe ich immer auf 2,10 gekürzt sonst muss ich mit der leiter ernten.
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Aromasüß
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Re: Himbeerblätter rötlich, Wuchs schlecht.

Aromasüß » Antwort #11 am:

manhartsberg hat geschrieben: 10. Jun 2024, 07:57
wo es lehmig ist brauchen sie einfach viel länger zum entwickeln


Lehm ist nicht gleich Lehm!
Das Rollen von Erdkrümeln in der Hand zeigt ein Merkmal, aber reicht nicht zur Einschätzung.

In meinem Elternhaus im Mittelgebirge, in dessen Umgebung Himbeeren massenhaft auf jeder Waldlichtung vorkommen, ist es so ähnlich, wie es Manhartsberg für Österreich beschreibt: Die Himbeeren wachsen und fruchten, aber werden nur hüfthoch.
Auf (unterem und mittlerem) Buntsandstein gibt es dort, außerhalb der langjährig und tiefgründig gepflegten Beete, einen Lehmboden ähnlich wieder dieser "Tonstein", der im Sommerhalbjahr kaum mit dem Spaten, sondern bevorzugt mit der Spitzhacke zu bearbeiten ist. Da fehlt es an Wurzelraum (ähnlich wie es hier für Buntsandstein beschrieben ist).
Flachwurzler wie Johannisbeeren gedeihen mit großzügigen regelmäßigen Mulchgaben in der obersten Bodenschicht (= das erwähnte Dammprinzip); Ginster und Lupinen fühlen sich dort wohl, weil ihre Wurzeln stark genug sind, um selber einzudringen und die nährstoffarmen Bodenschichten des "Tonsteins" selber zu düngen. Aber die Himbeere bräuchte gärtnerische Hilfe, um die mittleren Bodenschichten für sich zu erschließen. Oder der Gärtner belässt es bei den lokal einheimischen Himbeersorten, die auf solchem Boden in Hüfthöhe zurechtkommen, und verzichtet auf Katalogbestellungen.

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