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Terra Preta (Gelesen 279780 mal)
Re: Terra Preta
Ich schätze das Risiko für sehr gering ein, sich mit selbst gemachter Holzkohle Schadstoffe in den Garten zu holen und damit in die selbst produzierte Nahrung. Polychlorierte Biphenyle und Dioxine halte ich für ausgeschlossen, da hier chlorierte Verbindungen verbrannt werden müssen und die sind in unbehandelten Holz nicht vorhanden.
Auch wenn PAK während der Holzkohleherstellung entstehen sollten, werden diese von der Kohle direkt absorbiert und auch nicht so einfach wieder abgegeben. Kohle ist bekannt dafür alle Arten von Schadstoffen aufzunehmen und nur unter grosser Hitzeeinwirkung wieder abzugeben. Man sollte also unterscheiden zwischen dem Gesamtschadstoffgehalt im Boden und dem pflanzenverfügbaren Anteil. Dies ist ähnlich wie mit den Nährstoffen.
Aktivkohle wird sogar gezielt genutzt, um Schadstoffe zu binden.
Das grösste Risiko sich PAK auszusetzen ist heutzutage vermütlich grillen mit Holzkohle und geräucherte Lebensmittel.
Auch wenn PAK während der Holzkohleherstellung entstehen sollten, werden diese von der Kohle direkt absorbiert und auch nicht so einfach wieder abgegeben. Kohle ist bekannt dafür alle Arten von Schadstoffen aufzunehmen und nur unter grosser Hitzeeinwirkung wieder abzugeben. Man sollte also unterscheiden zwischen dem Gesamtschadstoffgehalt im Boden und dem pflanzenverfügbaren Anteil. Dies ist ähnlich wie mit den Nährstoffen.
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Das grösste Risiko sich PAK auszusetzen ist heutzutage vermütlich grillen mit Holzkohle und geräucherte Lebensmittel.
- thuja thujon
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Re: Terra Preta
Persönliche Meinungen sind ja ganz ok, aber hier gehts um klar messbare Parameter.
Unbehandeltes Holz nimmt Kochsalz aus dem Boden auf (kommt mit der Luft da rein, also es gibt weder eine Natrium- noch eine Chlorfreie Umgebung natürlichen Ursprungs, das Zeug ist ubiquitär), damit ist Chlor vorhanden und alles was es für chlorierte Verbindungen braucht. Auch wenn mit Leitungswasser gelöscht wird kommt Chlorid dazu und die Temperaturen sinken auf unter 300°C in der Löschzone. Die übrigens mit sehr vielen katalytisch wirksamen Metallen wie Eisen aus der Asche angereichert ist und das poröse Kohlenstoffgerüst der Kohle bietet viel Oberfläche für heterogene Katalyse. So ähnlich baut man auch Reaktoren in den Chemiefabriken.
Wir brauchen hier aber gar nicht die chemischen Details diskutieren, die sind eh nur für die Chemiker verständlich, die auch etwas von organischer Synthese verstehen.
Wenn die Kohle riecht, ist was drin, was evtl nicht reingehört. So einfach ist das. Wie beim grillen.
Das was die Kohle leisten soll, tut Katzenstreu, Bentonit und vieles mehr auch, ohne das erhöhte Risiko.
Unbehandeltes Holz nimmt Kochsalz aus dem Boden auf (kommt mit der Luft da rein, also es gibt weder eine Natrium- noch eine Chlorfreie Umgebung natürlichen Ursprungs, das Zeug ist ubiquitär), damit ist Chlor vorhanden und alles was es für chlorierte Verbindungen braucht. Auch wenn mit Leitungswasser gelöscht wird kommt Chlorid dazu und die Temperaturen sinken auf unter 300°C in der Löschzone. Die übrigens mit sehr vielen katalytisch wirksamen Metallen wie Eisen aus der Asche angereichert ist und das poröse Kohlenstoffgerüst der Kohle bietet viel Oberfläche für heterogene Katalyse. So ähnlich baut man auch Reaktoren in den Chemiefabriken.
Wir brauchen hier aber gar nicht die chemischen Details diskutieren, die sind eh nur für die Chemiker verständlich, die auch etwas von organischer Synthese verstehen.
Wenn die Kohle riecht, ist was drin, was evtl nicht reingehört. So einfach ist das. Wie beim grillen.
Das was die Kohle leisten soll, tut Katzenstreu, Bentonit und vieles mehr auch, ohne das erhöhte Risiko.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Terra Preta
In meinem Fall würde Bentonit kontraproduktiv sein. Ich möchte in den Töpfen das das Wasser schnell abfliesst und der Lufthaushalt gut ist.
Bis jetzt wachsen Äpfel, Feigen, Kaki und Sezuanpfeffer sehr gut in 60% Kompost und 40 Kohle
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Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
- thuja thujon
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Re: Terra Preta
Und was spricht dann gegen normalen Laubkompost? Wie früher, vor gut 100 Jahren.
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Re: Terra Preta
thuja hat geschrieben: ↑26. Jun 2024, 13:31
Und was spricht dann gegen normalen Laubkompost? Wie früher, vor gut 100 Jahren.
Kompost baut sich relativ schnell ab und die Struktur wird feiner, gerade Feigen mögen keine nassen Wurzeln, vor allem wenn es kalt ist.
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Re: Terra Preta
Das sind doch Bäume die hier in der Natur wachsen - da kommt doch auch keiner und füttert die mit Kohlestückchen. Wenn es unbedingt luftig sein soll, nimm halt Splitt, muss man jetzt noch für die Kultur von Bäumen die Umwelt belasten? Das dreht doch wirklich alles um…
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Re: Terra Preta
Ich finde gelegentlich selbst in Sandgruben schwarze Kohleschichten. Es gibt ja weltweit ganze Ökosysteme die auf regelmäßigen Bränden gründen. Dabei reichert sich Pflanzenkohle im Boden an. Die entsprechenden Pflanzengesellschaften wachsen auf solchen Böden halt am Besten.
Terra preta ist gar nicht so unnatürlich. 8)
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Re: Terra Preta
thogoer hat geschrieben: ↑26. Jun 2024, 13:16
In meinem Fall würde Bentonit kontraproduktiv sein. Ich möchte in den Töpfen das das Wasser schnell abfliesst und der Lufthaushalt gut ist.
Bis jetzt wachsen Äpfel, Feigen, Kaki und Sezuanpfeffer sehr gut in 60% Kompost und 40 Kohle
Könntest du auch durch Ziegel-Recyclingbruch oder Ziegelschleifmehl (erhältlich in jedem Ziegelwerk) ersetzen (falls der pH-Wert passt).
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Re: Terra Preta
vanderroy hat geschrieben: ↑21. Jun 2024, 14:31
Polychlorierte Biphenyle und Dioxine halte ich für ausgeschlossen, da hier chlorierte Verbindungen verbrannt werden müssen und die sind in unbehandelten Holz nicht vorhanden.
Gefahr durch PCB dürfte vernachlässigbar aein, die Dioxinfrage nicht unbedingt (da Dioxine durch Rekombination auch bei niedrigeren Temperaturen entstehen).
Aber wenn schon Gifte verbannt werden sollen, dann die Weichmacher der PVC-Folienteiche, die sich im Teichschlamm anreichern, während sie in der Folie abhanden kommen (und die dann spröde und brüchig wird). Rund 50% des Volumens oder der Masse solcher Giftfolien sind Weichmacher, die nicht chemisch gebunden sind sondern physikalisch ins flüssige PVC eiingeteigt wurden. Also die Hälfte der schweren Folie.
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Re: Terra Preta
Ich lebe in den Alpen ohne Zufahrt und meine Materialseilbahn überwindet fast 500 Höhenmeter. Das nächste Ziegelwerk ist circa 100km entfernt. Ausser dem Transportkosten wäre auch die Arbeit des hochziehens. Im Moment sehe die Pflanzen in den Töpfen sehr gut aus. Also das was die Gärtner der Medici betrieben funktioniert auch heute noch.
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Re: Terra Preta
hobab hat geschrieben: ↑27. Jun 2024, 18:36
Das sind doch Bäume die hier in der Natur wachsen - da kommt doch auch keiner und füttert die mit Kohlestückchen. Wenn es unbedingt luftig sein soll, nimm halt Splitt, muss man jetzt noch für die Kultur von Bäumen die Umwelt belasten? Das dreht doch wirklich alles um…
Nunja die meisten Pflanzenproduzenten nutzen nach wie vor Substrat auf Torfbasis. Wenn ich einen Weg finde das Substrat hier vor Ort selber herzustellen ist das für mich sehr viel Wert.
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Re: Terra Preta
hobab hat geschrieben: ↑27. Jun 2024, 18:36
Das sind doch Bäume die hier in der Natur wachsen - da kommt doch auch keiner und füttert die mit Kohlestückchen. Wenn es unbedingt luftig sein soll, nimm halt Splitt, muss man jetzt noch für die Kultur von Bäumen die Umwelt belasten? Das dreht doch wirklich alles um…
https://www.boell.de/de/2023/01/10/torfabbau-und-klimakrise-ein-fossiler-rohstoff-aus-dem-moor
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Re: Terra Preta
thogoer hat geschrieben: ↑27. Jun 2024, 20:06
Ich lebe in den Alpen ohne Zufahrt und meine Materialseilbahn überwindet fast 500 Höhenmeter. Das nächste Ziegelwerk ist circa 100km entfernt. .
An deinem Standort würde ich mir keinen Stress machen bezüglich Mikronanofemtomengen an vermeintlichen Schadstoffen. Nimm deine Pflanzenkohle und gut isses. Besser als du kaufst dir italienische Blumenerdesäcke, deren Inhalt nach Klärschlamm riecht und der als organische Reststoffe deklariert ist (selbst erlebt). Da hast du wahrscheinlich alles drin, was findige "Unternehmer" aus Neapel oder Palermo undeklariert loswerden wollten.
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- hobab
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Re: Terra Preta
Es gibt inzwischen auch qualitativ hochwertige torffreie Erden. Ich träume auch davon selber Erden aus den Erdwerken für die Topfkultur zu nutzen, mache das auch, aber tendenziell haben die alle zu hohe Nährstoff- und Salzgehalte. Man müsste also Oberboden zuschlagen, was das Ganze schwer und beim hiesigen Sand wenig wasserhaltend macht.
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Re: Terra Preta
Wir hatten das Thema Substrat mischen erst kürzlich (vor 6 Jahren) hier im Strang ausführlich behandelt.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,62387.0.html
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