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Stachelbeeren (Gelesen 261694 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Felcofan
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Re: Stachelbeeren

Felcofan » Antwort #1350 am:

naja, mit 3 Jahren hat sie vermutlich grad ihre Wurzeln gut entwickelt, die sieht hungrig aus
von Konkurrenz befreien, mulchen im Fußbereich, im Frühjahr mal etwas düngen, falls Hornspäne, besser diesen Herbst geben, das Zeug braucht, bis es zersetzt wird und wirkt
bei Trockenheit großzügig wässern
Ivoch
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Re: Stachelbeeren

Ivoch » Antwort #1351 am:

Soll ich auch jetzt ein bisschen düngen oder ist es für dieses Jahr zu spät?

Und 20-30cm weiter ist eine weiße Johannisbeere, die noch etwas mickriger ist und trotzdem sehr viel getragen hat. Kann ich beide stehen lassen oder stehen sie zu eng?
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cydorian
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Re: Stachelbeeren

cydorian » Antwort #1352 am:

Heute die Krasnolawjanski Stachelbeere abgeerntet, vor einer Woche schon probiert. Bislang unter Vorbehalt des noch jungen Strauchs:

+ schöner, gesunder Wuchs
+ gute Behangdichte, nicht zu viel, nicht zu wenig.
+ Sehr süss schmeckend. 70° OE.
+ Wenig behaart, mässig bestachelt.

- absolut Stachelbeeraromafrei. Einfach nur süss. Halbreif, reif, überreif, egal. Das ist eine süsse, sonst leere Beere.
- Fruchtgrösse bescheiden. Wird vielleicht noch besser.
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Re: Stachelbeeren

Andrii » Antwort #1353 am:

Felcofan hat geschrieben: 26. Jun 2024, 12:01
so, Larell ist heut in die ewigen Jagdgründe

noch ein Zweiglein dazu, gesund und fast dornenlos ist sie, aber das reicht nicht, und danke noch für die Züchtungshinweise

Natürlich habe ich keine Messungen durchgeführt, aber ich denke, dass die Schale der Larell-Stachelbeeren mittelgroß ist, aber hart, der Geschmack ist normal, die am wenigsten stachelige Sorte, es gibt keine Probleme mit Krankheiten. Sie blüht spät, weil es anfangs nur wenige Beeren gab und diese entweder kernlos waren oder nur wenige Samen in den Beeren waren. Es stellt sich heraus, dass sie nicht selbstfruchtbar ist.
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Re: Stachelbeeren

Andrii » Antwort #1354 am:

Ivoch hat geschrieben: 28. Jun 2024, 22:17
Soll ich auch jetzt ein bisschen düngen oder ist es für dieses Jahr zu spät?

Und 20-30cm weiter ist eine weiße Johannisbeere, die noch etwas mickriger ist und trotzdem sehr viel getragen hat. Kann ich beide stehen lassen oder stehen sie zu eng?

Warum nicht? Sie können einen Dünger einsetzen, aber im Frühling würde dies sicherlich eine deutlichere Wirkung haben, vielleicht ist diese Sorte genetisch schwach, oder manchmal passiert es, dass, wenn es in jungen Jahren keinen kräftigen Schub gab, die Pflanze dann einige Jahre schwach wächst.
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Re: Stachelbeeren

Andrii » Antwort #1355 am:

cydorian hat geschrieben: 29. Jun 2024, 11:35
Heute die Krasnolawjanski Stachelbeere abgeerntet, vor einer Woche schon probiert. Bislang unter Vorbehalt des noch jungen Strauchs:

+ schöner, gesunder Wuchs
+ gute Behangdichte, nicht zu viel, nicht zu wenig.
+ Sehr süss schmeckend. 70° OE.
+ Wenig behaart, mässig bestachelt.

- absolut Stachelbeeraromafrei. Einfach nur süss. Halbreif, reif, überreif, egal. Das ist eine süsse, sonst leere Beere.
- Fruchtgrösse bescheiden. Wird vielleicht noch besser.

Meinst du den Geruch oder das Gefühl im Mund?
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cydorian
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Re: Stachelbeeren

cydorian » Antwort #1356 am:

Der Duft ist bei Stachelbeeren sowieso nie kräftig, sondern eher leichtgewichtig. Aroma = Geschmack. Das kann man natürlich auch positiv interpretieren. Manche Leute wollen lieber süss und sind gar nicht der Fan von Stachelbeeraroma. Vielleicht ist das im Züchtungsland sogar die Mehrheit.

Die "süsse Lea" hab ich auch geerntet. Zuckergehalt 62-65° OE, Süsseindruck vorhanden aber nicht so stark wie bei Krasno, weil sie auch Säure hat. Jetzt sie fast überreif. Für eine Grüne deutliches und klassisches Stachelbeeraroma. Die Einzelfrucht wiegt 7g, es gibt aber immer auch einen Anteil deutlich untergrössiger Früchte.

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DerTigga
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Re: Stachelbeeren

DerTigga » Antwort #1357 am:

Ich bin der Meinung, das der bisherige Wetterverlauf viel damit zu tun hat, wie gut dieses Jahr Stachelbeeren schmecken. Ich mache das daran fest, das ich meine 8 Jungsträucher und eher osteuropäische Sorten (keine Krasno.) schon lang genug habe, das es letztes Jahr ein paar erste Kostproben für mich gab - ein Vergleich mit diesem Jahr also relativ aussagekräftig ist.
Und da kann ich nur sagen: heftiger Unterschied, dieses Jahr deutlich aromaloser, teils wässrig dünne Süße, trotzdem Reifezustand gut bzw. -zeitpunkt in dem Sinn erreicht ist.
Völlig konträr zu letztem Jahr. Hätte ich nicht den Vergleich bzw die Erfahrung, das die sehr wohl deutlich besser "können", sie wären in Gefahr, verrissen oder gar entsorgt zu werden.
Einziger Ausreißer dieses Jahr: eine seit mehreren Jahren im Kübel sitzende Redeva. Ich vermute das deren Standort: ganz dicht an ner Hauswand = als einzige was mehr Wärme als alle anderen, dafür sorgte, das sie z.Z. alle anderen im Punkt Aroma schlägt.

Von daher glaube ich, das durchaus noch ne Chance besteht, das du Cydorian demnächst zufrieden sein könntest mit der Krasnolawjanski.
Falls du an entsorgen denkst: ich wäre durchaus an nem (bewurzelten?) Steckling oder kleiner Pflanze interessiert.
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cydorian
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Re: Stachelbeeren

cydorian » Antwort #1358 am:

Meine anderen Sorten schmecken etwa so wie in früheren Jahren, deshalb bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass das ein Ausreisser ist. Redeva als späte Sorte hab ich übrigens auch.

Insgesamt würde ich Qualität und auch Fruchtgrösse sogar besser sehen, weil hier der Frost ziemlich ausgedünnt hat. Der Behang war an allen Sträuchen untere Mitte, für die Qualität ist das ideal. Vor allem bei der süssen Lea ist das Überbehangsrisiko immer hoch, das gibt dann Reifeverzögerung, schwaches Aroma, viele kleine Früchte. Darauf darf man nicht hereinfallen. Ein- oder zweitriebig ziehen, kein Dickicht werden lassen.

Wenn Krasno grösser ist, verteile ich gerne Stecklinge. Ich hatte welche aus Russland, sie bewurzelte schnell und gut, wie eigentlich alle Stachelbeeren. Rozovyj2 hab ich auch, trägt aber noch nicht. Da ging was im Winter schief, das hat sie zurückgeworfen.
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks

Re: Stachelbeeren

Microcitrus » Antwort #1359 am:

DerTigga hat geschrieben: 26. Apr 2024, 10:15
Zumindest theoretisch wäre da auch denkbar, das der an den Blättern hängende Gesteins-Staub dazu führt, das sie sich regelrecht die Zähne (dran) ausbeißen oder deren Verdauungssystem mit der sich ansammelnden Menge überfordert ist .. ? :-)
Hab sowas bisher nicht versucht aufzubringen, bei mir gabs dieses Jahr und wegen die Fress- bzw. Strauch ratzeputz kahlfressen Geschwindigkeit bei nem etwas stärkeren Befall dieser Viecher schonmal erlebt haben direkt und zügig die Chemiekeule (Spruzit).


Kieselgur! Wird gegen MIlben verwendet. Und gegen Ameisen und sonstiges Gekreuch... Wird/wurde in Deutschland an vielen Stellen abgebaut (siehe Wikipedia)

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Re: Stachelbeeren

Felcofan » Antwort #1360 am:

cydorian hat geschrieben: 29. Jun 2024, 14:26
Meine anderen Sorten schmecken etwa so wie in früheren Jahren, deshalb bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass das ein Ausreisser ist. Redeva als späte Sorte hab ich übrigens auch.

Insgesamt würde ich Qualität und auch Fruchtgrösse sogar besser sehen, weil hier der Frost ziemlich ausgedünnt hat. Der Behang war an allen Sträuchen untere Mitte, für die Qualität ist das ideal. Vor allem bei der süssen Lea ist das Überbehangsrisiko immer hoch, das gibt dann Reifeverzögerung, schwaches Aroma, viele kleine Früchte. Darauf darf man nicht hereinfallen. Ein- oder zweitriebig ziehen, kein Dickicht werden lassen.

Wenn Krasno grösser ist, verteile ich gerne Stecklinge. Ich hatte welche aus Russland, sie bewurzelte schnell und gut, wie eigentlich alle Stachelbeeren. Rozovyj2 hab ich auch, trägt aber noch nicht. Da ging was im Winter schief, das hat sie zurückgeworfen.



Wg der Stecklinge werde ich hellhörig, wann machst du die denn ca, und in Wasser, in Töpfchen oder Boden? Ich hab eine leckere Sorte, von der ich gern eine Sicherungskopie hätte, im Herbst in Töpfe, geschützt, wurde nix


Johannisbeeren hab ich 2-3 Mal als Stecklinge in Wasser im Sommer hinbekommen, einmal einen versehentlichen Absenker, super kräftig.
Dankeschön
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cydorian
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Re: Stachelbeeren

cydorian » Antwort #1361 am:

Das ist sehr simpel, Standardmethode. Topf mit 15cm hoch Vogelsand, Untersetzer, feucht machen, feucht halten aber nie nass. Stecklinge rein, 50% im Sand, warten. So mach ich das mit allem, was sich bewurzeln lässt - am leichtesten gehen Stachelbeeren, Feigen, Johannisbeeren.
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Re: Stachelbeeren

Wild Obst » Antwort #1362 am:

Oder Steckhölzer im Winter, direkt ins Freiland auf Beete. Die wachsen auch so gut an, dass ich noch nie das Bedürfnis hatte, irgendwas besonderes auszuprobieren. Bei manchen Stachelbeersorten klappen Steckhölzer dann doch nicht ganz soo gut, aber das ist eben "weniger als praktisch jedes Steckholz" bei Johannisbeeren.
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Re: Stachelbeeren

Kürbisprinzessin » Antwort #1363 am:

Ich hab auch gute Erfahrungen mit Steckhölzern draußen gemacht. Am besten in einem schattigen/halbschattigen Beet. Ich decke die Steckhölzer im Winter mit etwas Reisig ab.
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Felcofan
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Re: Stachelbeeren

Felcofan » Antwort #1364 am:

Dankeschön, dann werde ich etwas experimentieren, den einen Strauch wollte ich noch als Hecke/ Spalier trimmen, da würde einiges anfallen, also jetzt mal ein paar Stecklinge, der Rest im Spätwinter 8)
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