AndreasR hat geschrieben: ↑8. Jul 2024, 21:49 ... Insgesamt bleibt festzuhalten, dass ich so langsam einfach nicht mehr weiß, wie es mit dem Garten weitergehen soll. ... und gegen den Dschungel kann ich nicht ankämpfen, so viel Zeit, Kraft und Muße habe ich nicht.
Andreas, vielen Dank für den Einblick in Deine sich ausweitenden Schmuddelecken und in Deine betrübten Gedanken. Danke - ich bin nicht alleine! :-\ :-* Ich weiß nicht, ob es Dich auch etwas tröstet. ::)
@solosunny: Könnte man vielleicht schon, aber da blecht man sicher mal eben so 500 € für den Kran, und nochmal 500 € für die Materialien. Um ein Haus zu bauen oder einen Hof zu pflastern, ok, aber so viel Geld, nur um den Boden zu verbessern?
@Nina: Oje, sehe ich da Kratzbeere auf dem letzten Foto? Die wuchert bei mir natürlich auch, ebenso unausrottbar wie der Rest. Es bleibt, die Ranken immer und immer wieder zurückzuschneiden, aber sie wurzelt überall an und ist dann nicht mehr aus dem Boden zu bekommen. Wenn man mehr will, hilft wohl nur noch eine Ladung Dynamit... :P
Das ist es, was tröstet, es summt und flattert im Dschungel.
Zu meinem Ackerwindenproblem ist zu sagen, dass ich keine Ahnung habe ob es Acker- oder Zaunwinde war. Es war unausrottbar, bis es ein Klassentreffen von GGs Schulklasse gab, Ehefrauen waren auch eingeladen. Ein Schulkamerad war Biologe und bei der Landwirtschaftskammer (oder so ähnlich) in NRW beschäftigt. Er gab mir den rettenden Tipp: Ein Herbizid (Weedex, so weit ich mich erinnere) unverdünnt auf ein paar Blättchen des Feindes auftragen und damit hat es sich, hatte es sich tatsächlich. Das ist mehr als 30 Jahe her, das Präparat gibt es so nicht mehr. Ich habe seither keine Acker- oder Zaunwinde - welche auch immer.
Ich habe im Keller eine Ecke, wo sich inzwischen wer weiß was alles befindet, beim nächsten Giftmobil werde ich alles abliefern. Dort also auch die Schachtel Weedex. Der Wirkstoff ist Glufosinatammonium. Das hilft natürlich niemandem mehr. Es wirkte angeblich auch gegen Ackerschachtelhalm.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00In der Europäischen Union galt seit 2007 eine Zulassung von Glufosinat für Pflanzenschutzmittel, die zum 30. September 2017 auslief. Auf nationaler Ebene ist Glufosinat in fünf EU-Staaten zugelassen.
In Deutschland lief die Zulassung zum Inverkehrbringen für das vormals einzige glufosinathaltige Mittel „Basta“ zum 31. Dezember 2015 aus; eine Verlängerung der Zulassung zum Inverkehrbringen wurde nicht beantragt. Lagerbestände durften bis zum 30. Juni 2017 aufgebraucht werden.
Also wahrscheinlich ein ziemliches Giftzeugs (auch wenn die Toxizität "gering" ist), was hierzulande natürlich nicht mehr verwendet werden darf. Die BASF exportiert den Wirkstoff nun nach Brasilien...
@olie und Rieke: Zeigt Eure Fotos, dann können wir alle direkt vergleichen. ;)
AndreasR hat geschrieben: ↑10. Jul 2024, 16:10 Ich habe in meiner Verzweiflung tatsächlich schon darüber sinniert, ob ich nicht Beet für Beet abräume, und dann zwei Jahre lang alles, was an Unkraut hochkommt, ausgrabe, totspritze oder sonst was.
Ich musste das vor ein paar Jahren in die Richtung machen. (Es gibt kein Erinnerungsfoto.;))Beides waren frische Beete, Wiese zuvor entfernt. Würde ich das nochmals machen, würde ich tatsächlich erstmal warten mit Bepflanzen, fällt natürlich nicht leicht. In meinen Fällen war es v.a. Fingerkraut. Aber wenn das in Gräser und Stauden reinkriecht….Es blieb mir nichts anderes übrig als das teilweise Rausnehmen der Bepflanzung. Und ich habe stellenweise viel Holzhäcksel geschüttet, das half dann später auch beim Jäten. Ich kann deine Verzweiflung also nachvollziehen, war wirklich auch frustriert. Heute ist es ganz gut unter Kontrolle. Nicht ganz ohne Fingerkraut, aber es schlägt keine hohen Wellen mehr. Ich darf einfach nicht vergessen, dem immer mal wieder draufzuschlagen auf die Finger.;) ( Bei mir ist das der heikle Punkt: Völlig absorbiert von anderen Gartenarbeiten oder anderem im Leben gibt es dann halt „Grünlinge“, die diese Chance nutzen. Bis GärtnerIn dann doch kommt.;))
Mir persönlich hat das Buch 'Und es wächst doch!' von Till Hofmann und Torsten Matschiess sehr geholfen, als ich meinen etwas vernachlässigten Garten voller Unkraut und damals noch Vollzeit arbeitend übernahm.
Ich habe nach der Lektüre auf schneckenfeste Pflanzen (besonders auch schneckenfeste Hosta), konkurrenzstarke und - in meinem Garten wichtig - schattentolerante Pflanzen gesetzt. Dazu mulche ich mit Strauchschnitt und es gibt keine nackte Erde!
Es dauerte ein paar Jahre, aber der Erfolg stellt sich jetzt ein. Der Boden wird humoser, die Stauden sind so dicht, dass das Unkraut keine Chance hat und ich habe eben auf die Pflanzen gesetzt, die hier gut wachsen und auf viele andere verzichtet. Und mein Igel ist in diesem Jahr leider etwas übergewichtig geworden. Ich kann aber nun nach und nach die konkurrenzstarken Stauden wie Geranium 'Rozanne' durch schönere Pflanzen ersetzen.
Ich will damit nicht sagen, dass mein Weg besser ist. Nur hinweisen, dass eine Clematis neben einer Zaunwinde zu konkurrenzschwach ist.
Das hört sich jetzt vielleicht alles sehr klugscheißerisch an. Dabei möchte ich dir, Andreas, eigentlich nur Mut machen! Es wäre sehr schade, wenn nun aus Frust die Freude am Gärtnern verlieren würdest!
Vielleicht findest du auch einen anderen Weg und holst dir vielleicht Hilfe beim Entkrauten. Aber bitte verliere niemals die Lust am Gärtnern!
Keine Angst, die Lust am Gärtnern werde ich ganz sicher nicht verlieren. Und die Zaunwinde wird eine Clematis montana nicht umbringen, im Gegenteil, eher kollabiert der Zaun. ;) Mulchen hilft gegen Schachtelhalm, Zaunwicke und Zaunwinde leider überhaupt nicht, die wachsen da einfach durch und freuen sich, dass der Mulch die Feuchtigkeit noch besser im Boden hält. Zudem schluckt mein Kompost sämtlichen Stauden- und Strauchhäcksel, auch wenn jedes Jahr gefühlt Berge davon entstehen. Ich werde im kleinen Vorgartenbeet mal einen Versuch mit mineralischem Mulch machen, vielleicht ist das hier erfolgversprechend...
Das ist eine gute Idee! Und es wäre wirklich ein Jammer, wenn du die Freude am Gärtnern verlieren würdest, auch wenn es zum Glück nicht so ist! Wir lesen dich alle zu gerne!
