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Okkulieren..... was mache ich bloß falsch... (Gelesen 1133 mal)

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Moderator: cydorian

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kittekat
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Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat »

Das waren jetzt mehr als 10 Versuche... aber scheint nicht zu klappen.... T-Schnitt, Rinde lösen, unter die Rinde schieben.... tlw ist auch der Blattstiel abgefallen wie es beschrieben wird. Aber ich denke angewachsen ist da nichts.

Das schaut noch am besten aus. (hab s heute ausgepackt, fotografiert und dann wieder eingepackt).
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Rib-2BW
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

Rib-2BW » Antwort #1 am:

Pflaume, gell? Da tue ich mich auch schwer. Versuche zu chipen. Das muss man das Auge nicht so antatschen.
kittekat
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat » Antwort #2 am:

Rib hat geschrieben: 13. Jul 2024, 17:12
Pflaume, gell? Da tue ich mich auch schwer. Versuche zu chipen. Das muss man das Auge nicht so antatschen.


Ja, Pflaume. Muss mal schauen. Beim Chippen legt man s nicht unter die Rinde sondern auf einen Schnitt drauf? Wie ist Deine Erfolgsquote dabei?

Mein größtes Problem beim Okkulieren ist das Reinschieben unter die Rinde - da wird das Auge zumeist zermerschert. Das sollte beim Chippen weniger Problem sein.
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Obstliebhaber
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

Obstliebhaber » Antwort #3 am:

Sieht alles ziemlich vertrocknet aus und darunter alles überwallt. Von wann ist das, Anfang Juni?
Okuliert wird dann wenn die Rinde löst. Etwa in der Zeit ab Juli. Die Unterlage sollte nicht allzu dick sein. Besser nicht dicker als 8 mm Durchmesser.
Die Rinde ist bei solchen Unterlagen ziemlich dünn. Bevor da das Auge Schaden nimmt reißt beim Einschieben eher die Rinde. Manchmal lässt sich das Auge ganz gut mit dem stumpfen Rindenlöser nach unten schieben, manchmal geht es nur beidseitig angefasst mit den Fingern. Wichtig ist strammes Verbinden. Geeignet sind Bast, Okulationsgummis oder Parafilm. Es gibt da ganz gute Videos auf Youtube.

Chippen funktioniert auch gut, hier ist eine schöne Beschreibung:

https://digitalcommons.unl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2730&context=extensionhist

Am unteren Ende des schrägen Schnitts in der Unterlage kann man auch noch einen geraden Schnitt nach unten ergänzen, somit wird das eingesetzte Rindenschildchen am unteren Ende überlappt.
Das gibt durch die Klemmung auch guten Halt beim Verbinden und man hat hierfür beide Hände frei.

Gutes Gelingen

kittekat
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat » Antwort #4 am:

Obstliebhaber hat geschrieben: 13. Jul 2024, 20:16. Bevor da das Auge Schaden nimmt reißt beim Einschieben eher die Rinde. Manchmal lässt sich das Auge ganz gut mit dem stumpfen Rindenlöser nach unten schieben, manchmal geht es nur beidseitig angefasst mit den Fingern. Wichtig ist strammes Verbinden. Geeignet sind Bast, Okulationsgummis oder Parafilm. Es gibt da ganz gute Videos auf Youtube.
Gutes Gelingen


Ja, die Rinde ist bei vielen meiner Versuche gerissen, stimmt. Kleines Missverständnis, ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass das Auge Schaden nimmt, sondern der Rindenanteil des Edelreises unterhalb des Auges. Oder ist der gar nicht so relevant fürs Anwachsen?

Chippen fange ich jetzt an.
meiby
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

meiby » Antwort #5 am:

Wann hast du okuliert?
Vermutlich hat sich die Rinde noch nicht richtig gelöst. Das würde die Beschädigung bein Einschieben erklären. Wichtig ist, dass das Kambium guten Kontakt bekommt. Daher ist auch der glatte Schnitt und das Nichtberühren der Schnittfläche so erforderlich.
Eine andere Fehlerquelle ist oft das Edelreis bzw. das Auge. Bei der Okulation schneidet man dieses meist unmittelbar vor der Veredelung. Wenn man das Holzteilchen auf der Rückseite der Knospe entfernt, kann das Auge beschädigt werden.

Hier ist die Okulation beschrieben
http://www.veredeln.info/grundlagen/okulation/

kittekat
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat » Antwort #6 am:

Hackmann hat geschrieben: 14. Jul 2024, 08:52
Wann hast du okuliert?
Vermutlich hat sich die Rinde noch nicht richtig gelöst. Das würde die Beschädigung bein Einschieben erklären.
Hier ist die Okulation beschrieben
http://www.veredeln.info/grundlagen/okulation/


Vor 3 Wochen ca und gestern nochmals probiert. Die Rinde löst sich schon. Aber das Einschieben dieses weichen Augenschiffchens funktioniert einfach nicht ohne dass etwas kaputt geht. entweder es reisst die Rinde der Unterlage oder das Schiffchen wird zermerschert. Vermutlich bräuchte ich mehr als 2 Hände, um den T-Schnitt entsprechend offen zu halten beim Einschieben.
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

thuja thujon » Antwort #7 am:

Den brauchst du nicht offenhalten. Mit dem Messer die Flügel einmal anlupfen, wieder zufallen lassen, Rindenschild schneiden und dann das Ding reinschieben, das fällt fast von alleine rein.
Wichtig ist den Schnitt groß genug zu machen. Der senkrechte kann gerne 4cm lang sein, auch wenn das Rindenschild nur anderthalb hat. Das schafft Platz zum reinschieben.

Du solltest aber wenn es drin ist auch unbedingt passgenau am waagrechten Schnitt den überstehenden Teil vom Rindenschild abschneiden. So, das die neue Schnittwunde am Rindenschild passgenau auf dem Waagrechtschnitt der Unterlage verbleibt und so mit anwachsen kann. Also der Lappen über dem Auge auf dem Bild oben darf da nicht sein.
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meiby
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

meiby » Antwort #8 am:

thuja hat geschrieben: 14. Jul 2024, 10:30
Du solltest aber wenn es drin ist auch unbedingt passgenau am waagrechten Schnitt den überstehenden Teil vom Rindenschild abschneiden. So, das die neue Schnittwunde am Rindenschild passgenau auf dem Waagrechtschnitt der Unterlage verbleibt und so mit anwachsen kann. Also der Lappen über dem Auge auf dem Bild oben darf da nicht sein.


Genau. So schaffst Du eine weitere Kontaktfläche fürs Kambium. Das Teil trocknet sowieso ein. Aber beim Einsetzen darfst Du es berühren, was das Einsetzen des Schildes erleichtert.
kittekat
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat » Antwort #9 am:

ah ok, danke für die Info!
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Obstliebhaber
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

Obstliebhaber » Antwort #10 am:

kittekat hat geschrieben: 13. Jul 2024, 23:41
Obstliebhaber hat geschrieben: 13. Jul 2024, 20:16. Bevor da das Auge Schaden nimmt reißt beim Einschieben eher die Rinde. Manchmal lässt sich das Auge ganz gut mit dem stumpfen Rindenlöser nach unten schieben, manchmal geht es nur beidseitig angefasst mit den Fingern. Wichtig ist strammes Verbinden. Geeignet sind Bast, Okulationsgummis oder Parafilm. Es gibt da ganz gute Videos auf Youtube.
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Ja, die Rinde ist bei vielen meiner Versuche gerissen, stimmt. Kleines Missverständnis, ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass das Auge Schaden nimmt, sondern der Rindenanteil des Edelreises unterhalb des Auges. Oder ist der gar nicht so relevant fürs Anwachsen?

Chippen fange ich jetzt an.


Bei mir sind die Okulationen meistens von unten nach oben angewachsen. Das konnte ich gut beobachten bei meinen Erstversuchen um die Jahrtausendwende. Damals habe ich sukzessive 50 Rosen veredelt, das war eine prima Übung. Da war ich halt auch noch gelenkiger und konnte gut auf dem Boden rumrobben.

Wichtig ist auch scharfes Werkzeug. Es gab bei mir manchmal auch etwas "Gerupfe". Die Chose ist zumeist trotzdem angewachsen. Hatte halt Glück.
Gemieden habe ich die Mittagszeit bei praller Sonne und mir eher einen trüben Tag zum Okulieren ausgesucht.
kittekat
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Re: Okkulieren..... was mache ich bloß falsch...

kittekat » Antwort #11 am:

Mein erster Chip versuch. 1 Woche alt. Hat das noch eine Chance?
Was ich vielleicht anders machen sollte - den Schnitt deutlich über die Knospe drüber nach oben führen.
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