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Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen (Gelesen 100034 mal)
- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Diese Sorten sind eher interessant, wenn man die landestypischen Zubereitungsformen macht. Bei Einlegegurken etwa milchsauer vergoren. Dafür gibts dann auch sehr viele Sorten Richtung Osten. Die bleiben auch vergoren etwas fester im Glas, gehen alle gut dafür. Muss man aber grösser werden lassen wie die hiesige Einlegegurke.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Das mit den russischen Sorten ist etwas komplexer.
Der äußerste Osten (um Wladiwostok) und Teile Sibiriens oder auch der Uralgegend sind sommerfeuchter und auch sommerkühler als der deutsche Durchschnitt. Zudem sind die Sommer kürzer. Kontinental heißt hier lediglich, dass der Unterschied zwischen extrem kalter Wintertemperatur und (dennoch eher kühler) Sommertemperatur - bei u. U. auch recht feuchten Sommern - recht hoch ist. Es muss also mit weniger Wärme in kürzerer Zeit und bei durchaus sommerfeuchtem Klima eine schnelle Reife erzielt werden. Die Sorte Hailar ist bei mir jedenfalls die mit Abstand robusteste Freilandgurke. Es ist auch keine Einlegegurke, sondern eine Schlangengurke für den Frischverzehr. Es gibt dort sicher sehr viele Einlegegurken, aber eben nicht nur.
Hier mal die Beschreibung (die ich so bestätigen kann):
Diese Sorte wird ganz im Norden Chinas in einer kurzen Saison und sehr kalten Nächten angebaut und zeichnet sich daher durch ihre Schlichtheit und Schattentoleranz aus. Die früheste in der Gruppe der chinesischen Sorten - beginnt 45 Tage nach der Keimung Früchte zu tragen. Die Pflanzen sind sehr lang (ca. 4 m), starkwüchsig, aber wenig verzweigt. Sie tragen sehr lange vor dem Frost Früchte. Die Sorte ist nicht anfällig für Krankheiten, kann einen Mangel an Sonnenlicht sowie einen Rückgang und starke Temperaturschwankungen ruhig überstehen. Die Früchte sind sehr lang, ca. 50 cm, dunkelgrün, wiegen ca. 400 g mit häufigen großen Knollen, weißen und schwarzen Dornen. Der Geschmack ist einfach hervorragend, diese Gurken sind sehr süß und absolut frei von Bitterkeit, mit echtem Gurkenaroma. Der Kern ist dicht und knackig, die Samen sind darin fast unsichtbar. Die Haut ist dünn und muss nicht gereinigt werden. Die Früchte sind köstlich, nicht nur frisch, sondern auch in Dosen.
Der äußerste Osten (um Wladiwostok) und Teile Sibiriens oder auch der Uralgegend sind sommerfeuchter und auch sommerkühler als der deutsche Durchschnitt. Zudem sind die Sommer kürzer. Kontinental heißt hier lediglich, dass der Unterschied zwischen extrem kalter Wintertemperatur und (dennoch eher kühler) Sommertemperatur - bei u. U. auch recht feuchten Sommern - recht hoch ist. Es muss also mit weniger Wärme in kürzerer Zeit und bei durchaus sommerfeuchtem Klima eine schnelle Reife erzielt werden. Die Sorte Hailar ist bei mir jedenfalls die mit Abstand robusteste Freilandgurke. Es ist auch keine Einlegegurke, sondern eine Schlangengurke für den Frischverzehr. Es gibt dort sicher sehr viele Einlegegurken, aber eben nicht nur.
Hier mal die Beschreibung (die ich so bestätigen kann):
Diese Sorte wird ganz im Norden Chinas in einer kurzen Saison und sehr kalten Nächten angebaut und zeichnet sich daher durch ihre Schlichtheit und Schattentoleranz aus. Die früheste in der Gruppe der chinesischen Sorten - beginnt 45 Tage nach der Keimung Früchte zu tragen. Die Pflanzen sind sehr lang (ca. 4 m), starkwüchsig, aber wenig verzweigt. Sie tragen sehr lange vor dem Frost Früchte. Die Sorte ist nicht anfällig für Krankheiten, kann einen Mangel an Sonnenlicht sowie einen Rückgang und starke Temperaturschwankungen ruhig überstehen. Die Früchte sind sehr lang, ca. 50 cm, dunkelgrün, wiegen ca. 400 g mit häufigen großen Knollen, weißen und schwarzen Dornen. Der Geschmack ist einfach hervorragend, diese Gurken sind sehr süß und absolut frei von Bitterkeit, mit echtem Gurkenaroma. Der Kern ist dicht und knackig, die Samen sind darin fast unsichtbar. Die Haut ist dünn und muss nicht gereinigt werden. Die Früchte sind köstlich, nicht nur frisch, sondern auch in Dosen.
- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Du hast auch von "Ukraine allg. ehemaligen Sowjetländern" geschrieben, die sind durchaus sommertrocken und kontinental. Man findet in Russland natürlich auch andere Klimate ganz am Ostrand und im Norden, ist ja riesig. Ohne Voranzucht geht dort so wenig etwas wie hier. Mit "trocken" sind ausserdem weniger die Niederschläge ausschlaggebend, sondern die Luftfeuchte, der Taupunkt nachts. Das ist der grösste Mehltautreiber.
Die Verwendung von Einlegegurken war ein Beispiel, natürlich existieren auch Salatgurken die nicht eingelegt werden. Tatsache ist aber auch, dass dort Einlegegurken für die milchsaure Gärung sehr viel populärer sind, alte Sorten wie Bushy, Brown Russian, Parade, Russian Pickling gibts auch hier und wer sehen will, was dort populär ist: https://t1p.de/2ftkp - auffallend wie oft Gewächshauskultur genannt wird.
Die Verwendung von Einlegegurken war ein Beispiel, natürlich existieren auch Salatgurken die nicht eingelegt werden. Tatsache ist aber auch, dass dort Einlegegurken für die milchsaure Gärung sehr viel populärer sind, alte Sorten wie Bushy, Brown Russian, Parade, Russian Pickling gibts auch hier und wer sehen will, was dort populär ist: https://t1p.de/2ftkp - auffallend wie oft Gewächshauskultur genannt wird.
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ich habe ja am 30.6. angefangen mit Gurken ernten. Da waren schon erste Flecken mit falschem Mehltau vorhanden.
Jetzt einen Monat später, sind die Pflanzen bis über einen Meter so gut wie aufgefressen. Durch die letzte Düngung ist aber wenigstens wieder etwas frische Blattmasse da, so das es wohl noch Sinn macht, den ganzen Schmodder unten zu entfernen und mit dem was oben da ist weiter zu kultivieren.
Ernte ist enttäuschend, 5 Pflanzen Lunchbox 60 Gurken in 30 Tagen das sind gerade mal 0,4 Stück pro Tag pro Pflanze.
Pony etwas besser, 5 Pflanzen 78 Stück macht 0,52 Stück pro Tag und Pflanze.
Gut, bei Lunchbox sind 2 Mickerer dabei (Vorne links im Bild), das lässt die Menge deutlich absinken. Die letzten 3 Jahre war sie gegenüber Pony immer im Vorteil.
Letztes Jahr gab es trotz des schlechten Jahres aber auch einige Tage, an denen 4 Früchte pro Tag pro Pflanze drin waren, gerade jetzt in dem Stadium, wenn sie oben am Schnurhalter ankommen und die unteren, eingekürzten Seitentriebe voll tragen. Das findet dieses Jahr alles nicht statt. Es gibt einfach zu wenige Tage in Folge, die für gutes Wachstum und damit für gute Früchte sorgen. Schlechte Tage sind im Freiland ja normal, da werden auch mal die Früchte von 2 aufeinanderfolgenden Blättern gelb und fallen ab. Aber jetzt hängt fast nix dran und dann sind ganze Bereiche wieder so gut wie ohne Frucht und fast nur Ärger weil es auch die Keulenfrüchte gibt.
Ich hoffe auf Erholung im August. Wenn morgen das Gewitter was übrig lässt wird nochmal gedüngt und das kranke Laub ausgeputzt und die Gurken abgelassen, das wieder Platz nach oben ist, wo sie hinwachsen können. Ein nerviges Gurkenjahr.
Jetzt einen Monat später, sind die Pflanzen bis über einen Meter so gut wie aufgefressen. Durch die letzte Düngung ist aber wenigstens wieder etwas frische Blattmasse da, so das es wohl noch Sinn macht, den ganzen Schmodder unten zu entfernen und mit dem was oben da ist weiter zu kultivieren.
Ernte ist enttäuschend, 5 Pflanzen Lunchbox 60 Gurken in 30 Tagen das sind gerade mal 0,4 Stück pro Tag pro Pflanze.
Pony etwas besser, 5 Pflanzen 78 Stück macht 0,52 Stück pro Tag und Pflanze.
Gut, bei Lunchbox sind 2 Mickerer dabei (Vorne links im Bild), das lässt die Menge deutlich absinken. Die letzten 3 Jahre war sie gegenüber Pony immer im Vorteil.
Letztes Jahr gab es trotz des schlechten Jahres aber auch einige Tage, an denen 4 Früchte pro Tag pro Pflanze drin waren, gerade jetzt in dem Stadium, wenn sie oben am Schnurhalter ankommen und die unteren, eingekürzten Seitentriebe voll tragen. Das findet dieses Jahr alles nicht statt. Es gibt einfach zu wenige Tage in Folge, die für gutes Wachstum und damit für gute Früchte sorgen. Schlechte Tage sind im Freiland ja normal, da werden auch mal die Früchte von 2 aufeinanderfolgenden Blättern gelb und fallen ab. Aber jetzt hängt fast nix dran und dann sind ganze Bereiche wieder so gut wie ohne Frucht und fast nur Ärger weil es auch die Keulenfrüchte gibt.
Ich hoffe auf Erholung im August. Wenn morgen das Gewitter was übrig lässt wird nochmal gedüngt und das kranke Laub ausgeputzt und die Gurken abgelassen, das wieder Platz nach oben ist, wo sie hinwachsen können. Ein nerviges Gurkenjahr.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Hailar aktuell. Unten entferne ich auch befallene Blätter, insgesamt bin ich angesichts der Witterung aber mehr als zufrieden - Vitalität der Pflanzen, Ertrag und Fruchtqualität für mich überragend.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Schöne, wohlschmeckende Schlangengurken aus dem Freiland bis weit in den September/Oktober. Nach vielen durchwachsenen Jahren endlich eine wirklich gute Freilandgurke.
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Erntest du Saatgut davon?
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- Luckymom
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Finde ich sehr interessant diese Sorte Hailar. Gibt es eine Bezugsquelle in D? Ich hab bei Google nur eine russische Seite gefunden, da ist sie (noch) nicht lieferbar.
Get a cat, they said.
Its funny, they said.. Indeed...
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ich habe schon Saatgut geerntet. Die Pflanzen auf dem Bild sind von meinem eigenen Saatgut von letztem Jahr. Sorte ist stabil. Die Samen habe ich ursprünglich auch von der "russischen" Seite. Tatsächlich ist der Firmensitz laut Kontaktdaten in Chemnitz. Ich denke der Shop ist primär für in Deutschland lebende russischsprachige Personen gedacht. Man findet viele interessante russische Samen, die man sonst nicht bekommt - auch Melonen und Tomaten.
- Luckymom
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ah, danke. Bei mir wurde bei der Adresse die Endung rus.ru angezeigt, daher nahm ich an das sei eine russische Seite. Danke, dann werd ich das mal im Auge behalten, ob sie noch Samen online stellen und mir die anderen auch mal anschauen :).
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- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ist aber laut Verkäufer ne F1-Hybride. Wer solche kleinen Freiland-Salatgurken mit warziger Haut mag, kann mal "Salome" probieren (Culinaris hat Saatgut), sortenecht, ebenfalls sehr früh, läuft unter "Sikkimgurke"
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Mein Vertrauen in diverse Saatguthändler hält sich in Grenzen. Oft wird schlicht nur irgendein Mist zusammengeschrieben. Copy-Paste Fehler, wenn F1 einmal in der Zwischenablage ist, sind schnell alle Sorten F1-Hybriden. Manche machen das noch mit Absicht in der Hoffnung, es verkauft sich besser. Deshalb nehme ich das nicht ernst.cydorian hat geschrieben: ↑2. Aug 2024, 12:01Ist aber laut Verkäufer ne F1-Hybride.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
cydorian hat geschrieben: ↑2. Aug 2024, 12:01
Ist aber laut Verkäufer ne F1-Hybride. Wer solche kleinen Freiland-Salatgurken mit warziger Haut mag, kann mal "Salome" probieren (Culinaris hat Saatgut), sortenecht, ebenfalls sehr früh, läuft unter "Sikkimgurke"
Auf der Packung steht nichts von F1, es sei denn ich hab etwas übersehen. Ich kann auch keinen Unterschied zwischen eigenem Saatgut und dem gekauften von letzten Jahr feststellen. Wenn ich die Sorte auf russisch google finde ich auch keine Ergebnisse, die sagen, es sei eine F1-Sort. Die Früchte werden laut Packung bis 50cm lang. Ich ernte sie meist früher. Würde ich jetzt nicht als kleine Salatgurke bezeichnen. Es ist eine klassische Schlangengurke (mit etwas stachliger Haut). Die Salome bei Culinaris sieht aber auch interessant aus.
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Rund 35 Tage nach Erntestart habe ich von den 10 Gurken heute die 165te Minisnackgurke geerntet. Nicht mal die Hälfte von einem durchschnittlichem Jahr. Im Bild sieht man das Problem. Etagenweise aufgekahlt. 5 Gurken in Reihe die nichts werden und die obere die blüht ist noch nicht mal übern Berg.
2023 war schon schlecht, aber 2024 ist unterirdisch.
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