Tomaten 2024 (Gelesen 133141 mal)

[hqs]

Auf Platz 9 heute die Goldene Königin, Black Plum und Gandolf. Und noch ein paar wenige zum naschen von Tigerella, Sunviva, Philamina, Primabella, Resibella, Matina und Märchenglanz.

Leider hat Resibella jetzt auch einen Trieb mit fein gefleckten Blättern. Wohl auch nicht so resistent gegen die Dürrfleckenkrankheit. Das geht irgendwie immer erstaunlich schnell, erst sieht man nix und dann - zack - plötzlich alle Blätter an einem Trieb von unten bis oben in die Spitzen gleichmäßig befallen.

Edit: Je eine Sunrise Bumblebee und Blush Tiger habe ich auch noch geerntet eben.

[cydorian]

Mich stört bei den meisten resistenten, dass es Cocktailtomaten sind. Oder eben F1-Hybriden, die ich nicht selbst weitervermehren kann. Oder gibt es mittlerweile eine resistente Fleischtomate, die keine harte Haut hat?

Ich habe den Artikel übrigens mit Interesse gelesen :D

Mir geht es im kompletten Garten um Vielfalt und Geschmack. Da widerstrebt es mir, jedes Jahr 5 Körner Tomatensamen für 5 Euro zu kaufen, nur um rote runde Tomaten im Garten zu ernten.

Den Anfang machten Cocktailtomaten. Es gibt mittlerweile vieles, die jüngste Züchtungswelle ergab mehrere sehr gute Fleischtomaten, zwei Romatomaten, auch gelbe Sorten. Harte Haut haben ein paar, ja, machen trotzdem sehr gutes Sugo :-) Nicht jede Sorte ist eben für Alles. Die Fleischtomaten Rose Crush, Buffalo Sun, Buffalo Steak haben keine harte Haut.

Es sind F1-Hybriden, stimmt, das ist ein Nachteil. Allerdings hab ich auch bei den nichtresistenten Sorten immer einige F1-Hybriden, manche Qualitätsmerkmale bekommt man nicht anders. Das kann man ganz pragmatisch sehen und mischen statt sich in Ausschliesslichkeiten einsperren. Die Kosten liegen bei 30 Cent pro Samenkorn, meine Keim- und Anzuchtergebnisse mit diesem Saatgut liegt bei 95%. F2-Absaaten habe ich auch probiert, hatte aber grauslige Ergebnisse.

Es wird immer mehr. Der grosse und entscheidende Züchtungsschub kam aus den USA, bis jetzt läuft das Meiste in den USA und auch GB. Nun sieht man Ergebnisse, das hat auch in D und sonstwo endlich zu mehr Züchtungsinteresse geführt. Die Vielfalt steigt, die Preise sinken.

[cat1]

Danke, dass du diene Erfahrungen teilst! Dein Blog finde ich auch sehr hilfreich :) F1 kenne ich, was bitteschön ist F2?

Die größte Enttäuschung heuer sind Wienerwald (aka Purple Smaragd) und Blue Keyes. Beide wachsen kaum und wenig Früchte. Geschmacklich sehr gut, aber dicke Haut. Säe ich nicht mehr.

Hier Blue Keyes mit Goldita


Goldita war nicht geplant, ist jedoch eine nette Überraschung - total gesund und sehr reichtragend. Geschmack - süßlich, wie man es von gelb/orangen Tomaten auch erwartet


Gesund sind sie eigentlich alle noch, ohne Behandlungen. Es regnet hier nicht, totale Dürre :(

[Obstliebhaber]

Ich hab Probleme mit den Microdwarfs ;D. "Paulinchen" und "Mohamed" (Foto) gehen schon ein, bevor ich eine einzige Frucht ernten konnte ???. Die im Hochbeet genauso wie die im Topf auf der Terrasse :-X.

Wundert dich das? Letztgenannte muss auf die Winkelsekunde genau nach Mekka ausgerichtet werden sonst wird die nicht

[Obstliebhaber]

Mich persönlich betrifft das Thema Braunfäule dank der richtigen Sorten ja nicht mehr, aber ein Tipp wäre, wenn es jetzt zu eskalieren droht, die Kupferspritzung. Ist im Bio-Anbau zugelassen. Hier im Ort bauen einige Italiener Tomaten auf dem Feld an, mehrere 100 Pflanzen. Mit Hilfe von Kupfer kriegen sie ihre Pflanzen bis weit in den Herbst durch, wenn in normalen Gärten schon längst alle Tomatenpflanzen mausetot sind.

1997 war ich im Hochsommer, es war August, urlaubmachend mit Frau und Kindern in Italien, in Cinque terre.
Auf einem abendlichen Spaziergang habe ich die Gärten der Einheimischen inspiziert. Ich sah dass Tomaten schräg an überkreuzten Stangen hochwuchsen. Die Blätter waren auffällig tiefdunkelgrün-cyan-farbig.
Dann realisierte ich: Das Blattwerk der Tomatenpflanzen war satt mit Kupferkalk eingefärbt.

Ich denke jedoch kurativ kann Kupfer (Kupferionen) gegen Phytophthora wenig ausrichten. Wenn dann vorbeugend einsetzen.

[Mediterraneus]

So, ich war im Garten. Es ist alles klatschnass. Auf dem Weg dahin gleich 15 Schnecken gekillt.

Meine Tomaten kauern unter den Schirmen, natürlich auch die großteils nass geworden. Wir haben ja neuerdings nicht mehr unsere 1 mm-Regen wie sonst, sondern es waren heute gleich mal 25 mm. Das ist sonst ein Ereignis, ein Fest, das nicht jedes Jahr vorkommt, soviel auf einmal im Sommer, sonst ein wirklicher Grund zur Freude. ::)

Die Flecken haben sich rapide vermehrt, wie ich mir schon gedacht habe.

Nochmal zum Verständnis, die Flecken, die ich jetzt heute sehe (und abrupfe), wann hat da die Infektion stattgefunden? Ist das schon vom Gewitter heute nachmittag? Vom schwülheißen Wetter seit Dienstag oder seit dem letzten Regenguss am vergangenen Samstag (28 mm ::) ::) ) Oder noch vorher?

Ich habe 3 anfällige Sorten, die kaum noch gesunde Blätter haben: 'Persimmon', 'Dieters Rosa mit grünen Streifen' und mein Ertragsmonster 'Dieters Gelbe mit Grünen Streifen'. Die Fruchtrispen sehen noch ok aus, die Blätter habe ich eben alle abgemacht und in die Tonne geworfen.
Was machen?
Ganze Pflanze raus und versuchen, die Rispen im Trockenen im Karton nachreifen zu lassen?
Pflanze ohne Blätter stehen lassen und hoffen, dass noch was kommt?

Ich frage auch deswegen, weil neben den kranken Pflanzen auch noch teils ganz gesunde stehen, oder nur schwach an Blattspitzen befallene.
Die werden doch eher angesteckt, wenns nebenan bräunt, oder?

[hqs]

F1 kenne ich, was bitteschön ist F2?

F2 ist, wenn man Samen aus den Früchten der F1-Pflanze nimmt und daraus wieder Pflanzen wachsen lässt. Die bringen dann üblicherweise ganz andere Früchte hervor als die F1 und haben andere Eigenschaften. Deshalb macht man es auch eher nicht.

[Mediterraneus]

So, dass habe ich heute ernten können, liegt jetzt zum Trockenwerden im Karton.

Die gestreiften (12 Uhr und 5 Uhr) sind leider besonders von KBF betroffen, obwohl die Früchte noch makellos sind, die Pflanzen haben aber kaum noch gesunde Blätter.

Die Schlumpftomaten in der Mitte (die längliche Gargamel und die runde Königin der Nacht) stehen ohne Schirm ungeschützt und haben toitoitoi noch keine KBF. Ein Hoffnungsschimmer! :D

Die Fleischtomate oben soll Watermelon sein, die ist auch noch gesund, wundert mich!

Die grüne Fleischtomate unten hängt proppenvoll, bekommt jetzt aber auch Blätter die bräunen. Da will ich unbedingt Samen retten, denn eine so vollhängende Grüne hatte ich noch nicht.

[Obstliebhaber]

So, ich war im Garten. Es ist alles klatschnass. Auf dem Weg dahin gleich 15 Schnecken gekillt.

Meine Tomaten kauern unter den Schirmen, natürlich auch die großteils nass geworden. Wir haben ja neuerdings nicht mehr unsere 1 mm-Regen wie sonst, sondern es waren heute gleich mal 25 mm. Das ist sonst ein Ereignis, ein Fest, das nicht jedes Jahr vorkommt, soviel auf einmal im Sommer, sonst ein wirklicher Grund zur Freude. ::)

Die Flecken haben sich rapide vermehrt, wie ich mir schon gedacht habe.

Nochmal zum Verständnis, die Flecken, die ich jetzt heute sehe (und abrupfe), wann hat da die Infektion stattgefunden? Ist das schon vom Gewitter heute nachmittag? Vom schwülheißen Wetter seit Dienstag oder seit dem letzten Regenguss am vergangenen Samstag (28 mm ::) ::) ) Oder noch vorher?

Ich habe 3 anfällige Sorten, die kaum noch gesunde Blätter haben: 'Persimmon', 'Dieters Rosa mit grünen Streifen' und mein Ertragsmonster 'Dieters Gelbe mit Grünen Streifen'. Die Fruchtrispen sehen noch ok aus, die Blätter habe ich eben alle abgemacht und in die Tonne geworfen.
Was machen?
Ganze Pflanze raus und versuchen, die Rispen im Trockenen im Karton nachreifen zu lassen?
Pflanze ohne Blätter stehen lassen und hoffen, dass noch was kommt?

Ich frage auch deswegen, weil neben den kranken Pflanzen auch noch teils ganz gesunde stehen, oder nur schwach an Blattspitzen befallene.
Die werden doch eher angesteckt, wenns nebenan bräunt, oder?

Mehr als zwanzig Jahre habe ich das so gemacht wie du.
Kam die Braunfäule habe ich zugeschaut wie die Tomatenpflanzen erst langsam dann rapide abbauten und verschieden.
In sehr vielen Jahren habe ich kiloweise braunfäuleverseuchte Tomaten entsorgt und überhaupt nichts geerntet.
Ein einziges Mal habe ich von Neudorf ein Kupferpräparat gespritzt, glaub das hieß Kupferkalk-Azet oder so ähnlich. Da die Krankheit bereits voll ausgebrochen war hat es null geholfen.

In den USA übrigens gelten Kupferspritzungen auch bei Hausgärtnern als o r g a n i c !
Da ich mittlerweile jedoch chemische Alternativen für weniger umwelbelastend als Kupfer ansehe mache ich vorsichtig auch davon Gebrauch.

[Mediterraneus]

Ich mach das auch mehr als zwanzig Jahre, und nur in 2 hatte ich nahezu Totalausfall. Und da hatte ich wenigstens bisschen was geerntet.
Im Rest super Ernten bis Ende Oktober. Die Tomatenernten waren somit viel ergiebiger und berechenbarer wie etwa beim Obst.
Noch gehe ich nicht davon aus, dass es die nächsten Sommer so durchregnet, wie diesen. Sowas hatten wir seit 1994 nicht (seitdem eibe ich auf, was es regnet).

Und spritzen mag ich halt auch nicht, da direkt daneben Salat, Gurken und Peperoni stehen. Außerdem wird das Spritzmittel ja gleich wieder abgeregnet

Ich werde es nächstes Jahr wieder genauso machen, vielleicht halt doch eine resistente Fleischtomate dazunehmen, zur Sicherheit.

[Der Buddler]

Die "Rondobella" habe ich mir aufgrund deiner Beiträge schon gemerkt. Halt rot und rund. Damit hadere ich, wie du weißt ;)

Optisch eine "perfekte" Standardtomate, der Geschmack ist aber dafür wirklich außergewöhnlich fruchtig.
Die Dinger sind einfach eine Freude. Sie sind jetzt mehrtriebig teils deutlich über 2 Meter hoch, mit reichlich Fruchtbehang. Ich weiß jetzt schon, dass sie wieder bis zum Frost reichlich tragen werden. In einem Anfall des Wahnsinns habe ich ca. 50-60 davon gepflanzt. Das könnte noch zum Problem werden. Werde bald mal Bilder posten. Sunviva eskaliert auch wieder komplett, absolute Wachstumsmonster und Ertrag ohne Ende.

Bei Bobby Seeds gibts unter PhR Tomaten auch etwas außergewöhnlichere Sorten, die resistent sein sollen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert und viele davon sind F1 (an sich kein Problem, aber ich möchte sortenechtes Saatgut gewinnen können).

[tomatengarten]

Zitat der Buddler:
Bei Bobby Seeds gibts unter PhR Tomaten auch etwas außergewöhnlichere Sorten, die resistent sein sollen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert und viele davon sind F1 (an sich kein Problem, aber ich möchte sortenechtes Saatgut gewinnen können).

Von diesen PhR Tomaten habe ich die Mountain Merit ausprobiert, ausgesucht und inzwischen mit respektablem Ergebnis als F4 vermehrt. Ist noch ein kleiner Weg hin zum sortenechten Saatgut, aber Du kannst gerne im nächsten Jahr mithelfen. Schick bitte mal eine PM.

[ringelnatz]

Entscheidend wäre ja zu wissen, ob deine F4 Mountain Merit auch eine Resistenz gegen Phytophtora hat. Hast du da Erfahrungen?

[tomatengarten]

@ringelnatz: Fast haette ich jetzt gefragt, wie ich das prüfen soll (ich hatte in 25 Anbaujahren nur einmal Braunfaeule) - ich kann derzeit nur sagen, dass sie sehr gesund aussieht, der Reifezeitpunkt angenehm frueh ist und der Wuchs und Ertrag sehr dem Original entspricht.

Wenn jemand sie prüfen kann, bei dem sehr regelmaessig Braunfaeule auftritt, bitte auch per pm melden.

[Der Buddler]

Zitat der Buddler:
Bei Bobby Seeds gibts unter PhR Tomaten auch etwas außergewöhnlichere Sorten, die resistent sein sollen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert und viele davon sind F1 (an sich kein Problem, aber ich möchte sortenechtes Saatgut gewinnen können).

Von diesen PhR Tomaten habe ich die Mountain Merit ausprobiert, ausgesucht und inzwischen mit respektablem Ergebnis als F4 vermehrt. Ist noch ein kleiner Weg hin zum sortenechten Saatgut, aber Du kannst gerne im nächsten Jahr mithelfen. Schick bitte mal eine PM.

Finde ich gut, allerdings gibt es mit der Vivagrande bereits eine samenfeste, PhR Fleischtomate.
Wäre interessant, ob die Mountain Merit F4 besser ist (Geschmack, Ertrag, usw.).