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Patentkali - Anwendung und Tipps (Gelesen 697 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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rohir
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Patentkali - Anwendung und Tipps

rohir »

Ich werde diesen Herbst zum ersten Mal meine empfindlicheren Pflanzen (Feigen, Granatäpfel, Zitri, Feijoas, Kaki, Passiflora, Minikiwis) mit Patentkali düngen um ihre Frostresistenz etwas zu erhöhen.

Wie wendet ihr es an? Habt ihr Tipps? Do’s and Don’t’s?

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thuja thujon
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Re: Patentkali - Anwendung und Tipps

thuja thujon » Antwort #1 am:

Don´t ist eigentlich Patentkali im Herbst zu geben.
Gebraucht wird es im Frühjahr und Sommer, wenn die Pflanzen wachsen. Patentkali verbessert das N/K-Verhältnis, was zu kleineren und damit widerstandsfähigeren Zellen führt. Das wird festgelegt nach der Zellteilung, wenn die Zellstreckung einsetzt. Die ist nach wenigen Tagen abgeschlossen. Kommt Kali erst danach ins Spiel, erhöht sich die Salzlast, was bei Gehölzen zu Auswinterungsschäden führen kann.

Patentkali zum Herbst bewirkt also das Gegenteil von dem was bewirkt werden soll.

Für mich also ein klassischer Frühjahrsdünger, und ich bin auch dankbar für den Schwefel und Magnesium. Die werden schließlich auch gebraucht, gerade Schwefel, weil der im Frühjahr immer im Mangel ist.
Im Herbst nutze ich es maximal zum Grünmachen von Rasen zusammen mit Harnstoff. Wegen dem N/K-Verhältnis. 750g Patentkali und 500g Harnstoff pro 100m2.
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hobab
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Re: Patentkali - Anwendung und Tipps

hobab » Antwort #2 am:

Interessant, aber falls es auch generell um Kaliumgaben im
Herbst geht, im Widerspruch zu den meisten Ratschlägen die man im Netz findet und wie ich es in der Ausbildung gelernt habe: im Spätsommer Stickstoff reduzieren und Kalibetont düngen um Hitze- und Trockenresistenz zu fördern.
Den Gedanken, das Kalium diesen Effekt durch den Bau kleinerer Zellen bewirkt ist aber durchaus einleuchtend und damit auch, das dass Frühjahr eigentlich die bessere Zeit für Kaligaben ist. Warum wird also fast überall die Spätsommerdüngung empfohlen, wenn die gar keinen Effekt hat?
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thuja thujon
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Re: Patentkali - Anwendung und Tipps

thuja thujon » Antwort #3 am:

Rasengräser sind da anders als Gehölze, da sie sich regelmäßig erneuern. Sprich, die Verweilzeit eines Blattes bzw Sprosses ist mit wenigen Wochen oder Monaten recht kurz und nicht vergleichbar mit Gehölzen, die mit dem Material, das sie im Frühjahr gebildet haben, den Winter überdauern müssen.

Deswegen kann eine Kalibetontere Düngung ab August Sinn machen. Die würde aber auch im Frühjahr Sinn machen, da man ja keine verweichlichten Gräser im Frühjahr haben möchte, die sind eh schon recht wenig Wettergegerbt in der Hauptwachstumszeit. Also mehr als den tatsächlichen Bedarf würde ich nicht geben. Ich bevorzuge eh etwas unterm N-Soll zu bleiben, da 20% weniger noch nicht Mangelanzeichen und Vitalitätsverlust bedeutet. So kann ich aber besser mit Wettergemachten Mineralisationsschüben umgehen und komme nicht in die Situation, 10cm hohes Gras auf 4cm mähen zu müssen.
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