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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 235493 mal)

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Moderator: cydorian

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thuja thujon
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

thuja thujon » Antwort #1290 am:

Man erkennt immerhin das sie extrem verrieselt sind, also das Wetter um die Blüte schon mies war. Und die schwarzen Striche könnte Schwarzfäule sein. Auf dem Laub sieht man vor allem Pero.

Mit gutem Fokus sieht man evtl auch echten Mehltau an den Trauben. Links die vertrocknete Beere an der Spitze könnte auch Stiellähme sein. Dann hätte Bittersalz nicht ganz so toll geholfen.
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Wurmkönig
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Wurmkönig » Antwort #1291 am:

Das sind so eingesunkene Stellen, ich kann 1 Traube auch noch im Maximalzoom aufnehmen.

Und ja, echten Mehltau sehe ich vereinzelt aber nicht auf den abgebildeten Trauben.
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Lady Gaga
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Lady Gaga » Antwort #1292 am:

Halte doch ein Blatt Papier/Karton hinter die Traube, dann geht das Scharfstellen besser.
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TomMeier
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

TomMeier » Antwort #1293 am:

Hallo,

an die Erfahrenen von Euch: Ich möchte mir im Herbst oder Frühling eine Weinrebe kaufen. Nun würde ich sehr gerne so mit die pilzresistenteste Sorte (kernlos) kaufen, die es aktuell gibt, um nicht regelmäßig Ärger mit Mehltau und anderen Krankheiten zu haben. Könnt ihr da eine konkrete Sorte/Sorten empfehlen?

(Ich wohne östlich von Berlin in Brandenburg, Boden ist eher lehmig-verdichtet, wird aber aufgelockert und mit Humuserde/Kompost aufgebessert: die Weinrebe wird in Richtung Süden an einem Carport gepflanzt)
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cydorian
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydorian » Antwort #1294 am:

Was bei dir am gesündesten ist, hängt von der konkreten Situation am Standort der Rebe ab und in welche Richtung sich Krankheiten genetisch entwickeln. Sowas wie "ganz sicher" gibts nicht.

Sehr fest gegen die bekannten Hauptkrankheiten sind viele mit mehr oder weniger starkem Fuchsgeschmack, Einset Seedless, Jupiter, Venus, Muskat Blau, Lakemont, Garant, Galanth, Saturn, Ontario, Schuyler... die grössten Krankheitsentäuschungen hatte ich mit jüngeren Neuzüchtungen.

Und wenn jetzt einer kommt und sagt: Aber die Sorte X hatte letztes Jahr falschen Mehltau! Ganz schlimm! Stimmt gar nicht, dass die resistent ist", dann hat der recht. Absolut und bombenhart ist halt nicht möglich.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

TomMeier » Antwort #1295 am:

cydorian hat geschrieben: 11. Aug 2024, 14:48
Was bei dir am gesündesten ist, hängt von der konkreten Situation am Standort der Rebe ab und in welche Richtung sich Krankheiten genetisch entwickeln. Sowas wie "ganz sicher" gibts nicht.

Sehr fest gegen die bekannten Hauptkrankheiten sind viele mit mehr oder weniger starkem Fuchsgeschmack, Einset Seedless, Jupiter, Venus, Muskat Blau, Lakemont, Garant, Galanth, Saturn, Ontario, Schuyler... die grössten Krankheitsentäuschungen hatte ich mit jüngeren Neuzüchtungen.

Und wenn jetzt einer kommt und sagt: Aber die Sorte X hatte letztes Jahr falschen Mehltau! Ganz schlimm! Stimmt gar nicht, dass die resistent ist", dann hat der recht. Absolut und bombenhart ist halt nicht möglich.


Danke. Habe mir eben mal bei einer bekannten Online-Rebschule einige angeschaut. Am besten gefiel mir auf den ersten Blick die Venus, auch weil sie kernlos und "unempfindlich" und "sehr pilzresistent ist". Vielleicht entscheide ich mich dann für diese.

Würde ein kleines Spalier aus 2x 180cm hohen Holzpfählen (gemessen ab Erdboden), 250cm von einander entfernt, mit mehreren 3cm-dicken gespannten Drähten ausreichend sein oder Bedarf es weit aus mehr Platz für so eine Venus Weinrebe. Hat jemand Erfahrungen?
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cydorian
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydorian » Antwort #1296 am:

Venus wächst sehr stark, hat auch grosse Blätter. Man kann solche starkwachsenden Reben schon mit 2,5m langen Ruten führen, muss dann aber viel in Schnitt investieren und produziert viel Holz.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

TomMeier » Antwort #1297 am:

Ok, danke. Was würdest Du so grob gesagt für ein freies Spalier vorschlagen? 180cm x 400cm oder wäre das auch noch zu wenig?
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

thuja thujon » Antwort #1298 am:

Kommt drauf an wie oft du schneiden möchtest. 1,8m sind nicht besonders hoch. Bei 60cm Stamm bleiben noch 1,2m für die Laubwand. 80cm Stamm ist besser, weil man dann etwas weniger Perosporen nach oben spritzen, die Trauben bleiben also länger gesünder. Je kürzer die Laubwand, desto besser sollte das Laub unten geschützt werden, weil die Geiztriebe oben regelmäßig entfernt werden müssen. Und die sind mit der Triebspitze auch regelmäßig Konkurrenz zu den Beeren, es kommt also öfter zum verrieseln, kleineren Beeren usw.

4m Breite ist auch schnell erreicht unter wüchsigen Bedienungen. Würde ich also nur auf recht schwachen, trockenen Standorten machen. Nicht auf Lehmboden.

Dieses Jahr zeigt das auch schon wieder mit dem starken Wuchs, an manchen Sorten habe ich 3 mal gegipfelt, die im Bild ist die schwächste, dort nur einmal. Die ist aktuell angenehm zu führen, weil sie kein Wuchsmonster ist.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydorian » Antwort #1299 am:

TomMeier hat geschrieben: 11. Aug 2024, 20:53 Ok, danke. Was würdest Du so grob gesagt für ein freies Spalier vorschlagen? 180cm x 400cm oder wäre das auch noch zu wenig?
1,8m hoch, dann je 2m in beide Richtungen, das ist für Venus auch noch etwas knapp. Es ist eben eine wuchsstarke Sorte. Bei guter Wasserversorgung würde ich nicht unter 3m zur Seite hin gehen. Wie gesagt, es geht schon, aber ist halt um so mehr Arbeit.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

TomMeier » Antwort #1300 am:

Danke für eure Antworten. Die helfen mir sehr weiter.

Hätte noch zwei letzte Fragen, die sich mir nach meiner heutigen längeren Recherche stellen:

1. Auf verschiedenen Internetseiten steht entweder, dass man Weinreben am besten im April pflanzen soll, oder, dass man Weinreben sowohl im Frühling als auch Herbst pflanzen kann. Ich würde nun gerne zügig zwei Weinreben (Vernus, Muscat Bleu) pflanzen, um leckere Weintrauben genießen zu können. Allerdings möchte ich nichts kaputt machen, nur weil ich nicht warten kann. Meint ihr, ich könnte auch ohne großes Risiko jetzt im September pflanzen, sofern nicht mehr 30°C + zu erwarten sind? Oder sollte ich wirklich auf April 2025 warten?

2. Wie gesagt, würde ich auch gerne Muscat Bleu ebenfalls pflanzen. Ist diese Sorte vergleichbar mit der Vernus, also deren Wüchsigkeit oder braucht diese weniger Platz?
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydorian » Antwort #1301 am:

Muskat Blau ist höchstens mittelstark wachsend. Verzweigt auch schlechter. Alles viel schwächer als bei Venus. Herbstpflanzung ist kein Problem mehr.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

thuja thujon » Antwort #1302 am:

Ja. Aber leckere Weintrauben bekommt man nicht mit Tafeltrauben, wenn man die Beeren genießen möchte. Im Grunde sinds Reben. Es kommt nur drauf an, was man draus macht.

Die Frage ob jetzt pflanzen oder später: das wichtigste ist, die Rebe sollte veredelt sein und der Topf so klein wie möglich bzw es sollte nur ein einziger Trieb gewachsen sein. Keine mehrjährigen, größeren Pflanzen kaufen. Die beste Rebe ist eine wurzelnackte mit 3cm zugewachst über der Veredlungsstelle. Kostet, 2-3 Euro. Containerreben für 20-30 Euro sollte man nicht in den Garten bringen. Die im 9er Topf für 18 Euro sind ok, wenn man den Wurzelballen auflöst. Aber auch für die kommt die Pflanzzeit erst. Vorher pflanzen ist wie Bratapfel und Wollmütze im Freibad. Hat einfach eine andere Saison.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

TomMeier » Antwort #1303 am:

thuja thujon hat geschrieben: 15. Aug 2024, 01:26 Ja. Aber leckere Weintrauben bekommt man nicht mit Tafeltrauben, wenn man die Beeren genießen möchte. Im Grunde sinds Reben.
Du meinst, dass Tafeltrauben, also beide Sorten Venus und MB, nicht so lecker sind? Ausschlaggebender Punkt war für mich, dass sie beide zu den blauen/dunklen Trauben zählen und als "Piwis" eingestuft sind. Ist für mich als Laie nicht unbedeutend.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

thuja thujon » Antwort #1304 am:

Nein, viele finden die lecker.

Ich meine nur, das man keinen Wein anbaut. Sondern Reben. Es kommen ja keine Flaschen aus dem Boden geschossen nach dem pflanzen. Auf den Reben hängen die Trauben drauf, mit den Beeren. Aus denen kann man Wein machen. Oder einfach so essen.

Das einfach nur, damit es mal wieder gesagt wurde und nicht vergessen wird.

Zurück zum Thema: ich würde im Herbst pflanzen. Und ich persönlich habe nur helle weil da die Kirschessigfliege keine Rolle spielt. Man muss allerdings dazu sagen, das die hier (Gartenanlage) auf den blauen auch noch nicht wirklich vor der Ernte gesichtet wurden.
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