Meine jungen Kirschbäume sehen gerade aus wie Wunderkerzen. Von der Mitte aus sind in den letzten drei Wochen in alle Richtungen ca. 1m lange Ruten gewachsen. Die Waagrechten und nach unten wachsenden müssen auf jeden Fall komplett weg. Die Frage ist nur: wann?
ich denke ich habe mich bis jetzt zu wenig mit dem thema schlitzäste beschäftigt. Sind den das schon schlitzäste? Es handelt sich um drei verschiedene Äste, welche ich evtl als leitäste eingeplant hätte.
Ich nutze diesen Thread auch nochmal für eine einfache Frage:
Kann ich jetzt noch einen Erziehungsschnitt an der Kirsche machen? Ich möchte 2-3 Langtriebe um ein Drittel kürzen. Soll ja das Wachstum hemmen (Unterlage ist eher starkwüchsig) was auch mein Ziel ist.
Jetzt vor der Winterruhe dem Baum die Blätter klauen, damit er kein Zucker einlagern kann und im Winter eher erfriert ist nicht wuchshemmend, auch wenn das viele behaupten. Das ist einfach nur Stress für den Baum und wenn man es übertreibt spielt man mit seinem Leben. Weil ohne Zucker keine Winterhärte.
Eventuell kommt daher der Gedanke der Wuchshemmung. Fachlich zu erklären ist der aber nicht. Das ist Wunschdenken.
Also im September wollen Gehölze Blätter haben , um ihre Winterhärte aufbauen zu können. Rückschnitt würde Triebwachstum anregen, jetzt zum Winter möchte man aber Holzreife und nicht neuen Austrieb. Rein physiologisch betrachtet ist ein schlechterer Zeitpunkt wie jetzt zum schneiden kaum denkbar. 1000 mal lieber im Winter schneiden, wovon viele abraten. Ich halte aber dran fest, am Winterschnitt, weil viele Argumente vom im `Ballonstadium schneiden´ zwar zutreffen mögen, aber praktisch oft nicht durchführbar sind.
Und dann gibt es da die Frage wann macht man was für was? Langtriebe um ein Drittel kürzen, das wäre Ende Mai oder Anfang Juni sinnvoll gewesen, falls man den Effekt mitnehmen möchte. Im September ist aber kein Mai mehr. Und Triebspitzen pinzieren zum Basisaugen fördern für 30mm Früchte Plus an den Basisaugen in Spindelerziehung ist nicht Leitäste für Streuobstbäume aufbauen. Da sollte man nicht alles durcheinanderwerfen.
@eseaka: ich sags ungern, aber der ein oder andere sieht schon nach Schlitztrieb aus. Siehe den Wulst auf der Oberseite vom Ast, der nicht mit dem Stamm zusammenwachsen möchte. Die Ritze, die ist das Problem.
Ich denke das dritte bild ist sonnenklar. Der muss weg.
Den zweiten möchte ich aber stehen lassen, da der mittentrieb in einem gegenwinkel wächst und es in weiterem verlauf, wenn der ast dicker wird ja passen soll, oder? Mit dem gegenwinkel wäre ja dann der astwinkel nicht mehr so spitz... Ist verständlich was ich meine.
Kann man parallel zum Schnitt machen, also durchaus auch jetzt oder in den nächsten Wochen. Theoretisch könnte man es auch noch beim Austrieb machen, je später, desto mehr Kraft nimmt man dem Baum..
Ja, zu früh bringt keine Vorteile. Wenn der Saft steigt, also kurz vor dem Knospen schwellen, sollte man sich aber ranhalten. Wenn schon erstes Grün erkennbar wird, ists schon langsam zu spät.
Und nicht, wenn Regen in Sicht ist. Jetzt ist z.B. eine stabile Trockenlage, das wäre gut. Frisch verletztes Holz kriegt sonst gleich die Sporendusche, ist typischer Monilia-Angriffspunkt.