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Sandarium, Arenarium etc. - Nisthilfe für Erd/Sand Wildbienen (Gelesen 3634 mal)
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- sempervirens
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Sandarium, Arenarium etc. - Nisthilfe für Erd/Sand Wildbienen
Hallo,
an dieser Stelle mal eine nicht so wichtige Diskussion über den Begriff des Sandariums.
Wenn ich so drüber nachdenke erscheint mir der Begriff des "Sandarium" eine pseudolateinische Wortneuschhöpfung zu sein. Sand ist soweit ich weiß aus der germanischen Sprachfamilie entnommen. Es wäre schöner wenn man einen Begriff gebildet hätte der bspw nur aus Worten der lateinische Sprache besteht, dann könnte man den Begriff auch internationaler verwenden. So wird der Begriff Sandarium wohl eine einsame Bezeichnung in der DACH-Region bleiben. Wer hat den Begriff ins Leben gerufen und warum ?
Ich frage mich in welche Begriffsreihe man es mit der arium Endung einreihen wollte: Herbarium, Solarium ? Es beschreibt ja entweder eine Sammlung oder eine Räumlichkeit/Ort?. Sandsammlung ? Sandräumlichkeit, letzteres ist ja halbwegs passend, ich finde es hat aber wieder diesen "Insektenhotel" klang. Und soll ja viel mehr Lebensraum sein als nur eine Räumlichkeit oder ein Ort.
Andere Namen für ein "Sandarium" sind ja bspw Wildbienen-Sandkasten, Bodennisthilfe oder ähnliches ? Fallen euch bessere Namen ein oder eine passendere Wortneuschöpfung ?
an dieser Stelle mal eine nicht so wichtige Diskussion über den Begriff des Sandariums.
Wenn ich so drüber nachdenke erscheint mir der Begriff des "Sandarium" eine pseudolateinische Wortneuschhöpfung zu sein. Sand ist soweit ich weiß aus der germanischen Sprachfamilie entnommen. Es wäre schöner wenn man einen Begriff gebildet hätte der bspw nur aus Worten der lateinische Sprache besteht, dann könnte man den Begriff auch internationaler verwenden. So wird der Begriff Sandarium wohl eine einsame Bezeichnung in der DACH-Region bleiben. Wer hat den Begriff ins Leben gerufen und warum ?
Ich frage mich in welche Begriffsreihe man es mit der arium Endung einreihen wollte: Herbarium, Solarium ? Es beschreibt ja entweder eine Sammlung oder eine Räumlichkeit/Ort?. Sandsammlung ? Sandräumlichkeit, letzteres ist ja halbwegs passend, ich finde es hat aber wieder diesen "Insektenhotel" klang. Und soll ja viel mehr Lebensraum sein als nur eine Räumlichkeit oder ein Ort.
Andere Namen für ein "Sandarium" sind ja bspw Wildbienen-Sandkasten, Bodennisthilfe oder ähnliches ? Fallen euch bessere Namen ein oder eine passendere Wortneuschöpfung ?
Zuletzt geändert von sempervirens am 11. Mär 2025, 09:48, insgesamt 2-mal geändert.
- thuja thujon
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Re: Sandarium - Begriff
Bieneninsel oder Bienenburg.
https://www.bienenburgen.de/bienenburgen/
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- AndreasR
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Re: Sandarium - Begriff
"Insektenstrand", passend zum "Insektenhotel". 
Ich muss zugeben, ich denke immer sogleich an "Katzenklo", weil die Gartentiger, sobald sie hier so ein Sandarium auffinden würden, dieses sogleich als Luxustoilette in Anspruch nehmen würden...

Ich muss zugeben, ich denke immer sogleich an "Katzenklo", weil die Gartentiger, sobald sie hier so ein Sandarium auffinden würden, dieses sogleich als Luxustoilette in Anspruch nehmen würden...
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Re: Sandarium - Begriff
Ist Euch langweilig? *Duckundweg*
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- sempervirens
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Re: Sandarium - Begriff
Bienenburg tolle Alliteration auch

Oder Insekten"wüste". Als Katzenklo wurden sogar schon meine abgesandeten Beete verwendet ... dann doch besser groben Mulch verwenden.

Vermutlich wollte man es in Reihe von Aquarium, Terrarium etc setzen. Aber ich finde das wird stark assoziert mit Wohnungshaltung oder genereller Haltung während, die Wildbienen ja mehr oder weniger unabhängig vom Menschen sind und dabei statt Tierbesitzer eher eine Wächter Funktion einimmt.
- thuja thujon
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Re: Sandarium - Begriff
Sie werden gehalten, wenn man die Landschaft verändert um ihnen Lebensraum zu schaffen.
Vielleicht züchtet man damit sogar an ideale Standorte angepasste Tiere, die mit den rauheren Umweltbedienungen nicht mehr klar kommen. Also unbewusste bzw ungewollte Degenerierung.
Vielleicht züchtet man damit sogar an ideale Standorte angepasste Tiere, die mit den rauheren Umweltbedienungen nicht mehr klar kommen. Also unbewusste bzw ungewollte Degenerierung.
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Re: Sandarium - Begriff
Aber weil ich schon immer mal fragen wollte, Chica hat doch ein Sandarium gebaut.
Wird es gut angenommen?
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- AndreasR
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Re: Sandarium - Begriff
Meine Beetbaustelle im Vorgarten wurde von der Nachbarskatze gestern schon gut angenommen... 
Aber um mal ernst zu bleiben: Ich beobachte auch hier in meinem Lehmboden immer wieder Wildbienen und -wespen, die dort entweder Lehm für ihre Bruthöhlen holen, oder die dort gleich ihre Nester anlegen. Man muss da gar nichts extra anlegen, sondern es reicht, wenn ein Stück vegetationsfrei gehalten wird, dann finden sie sich schon von ganz alleine ein.

Aber um mal ernst zu bleiben: Ich beobachte auch hier in meinem Lehmboden immer wieder Wildbienen und -wespen, die dort entweder Lehm für ihre Bruthöhlen holen, oder die dort gleich ihre Nester anlegen. Man muss da gar nichts extra anlegen, sondern es reicht, wenn ein Stück vegetationsfrei gehalten wird, dann finden sie sich schon von ganz alleine ein.
- thuja thujon
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Re: Sandarium - Begriff
Man sollte die Gänge halt nicht kaputthacken.
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- sempervirens
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Re: Sandarium - Begriff
Ja ich glaube auch generell vegetationsfreier Boden oder ähnliches scheint sehr wichtig zu sein, ich meine was machen denn die Wildbienen in sandfreien gegennden ? Also ich sehe auch oft das sie gern auf hartem aber trockenen Lehmboden ihre Nistgänge anlegen.AndreasR hat geschrieben: ↑18. Sep 2024, 13:15 Meine Beetbaustelle im Vorgarten wurde von der Nachbarskatze gestern schon gut angenommen...
Aber um mal ernst zu bleiben: Ich beobachte auch hier in meinem Lehmboden immer wieder Wildbienen und -wespen, die dort entweder Lehm für ihre Bruthöhlen holen, oder die dort gleich ihre Nester anlegen. Man muss da gar nichts extra anlegen, sondern es reicht, wenn ein Stück vegetationsfrei gehalten wird, dann finden sie sich schon von ganz alleine ein.
ein Arenarium - was dann dem lateinischen Pendant zu Sandarium entsprechen würde- wäre eigentlich ein passenderer Begriff. Weckt nur Assoziationen mit der Arena. Aber ist die Natur nicht letzlich auch ein Kampfplatz/Wettkampf "Survival of the fittest" und damit vergleichbar mit einer Arena ? Die Tatsächlich nach Sand bennant wurde
Eine Beschränkung auf Sandböden würde der Artenvielfalt der Wildbienen zuwider sein. Auch wenn eine gewisse Beimengung an Sand sicherlich von Vorteil sein wird. Aber es könnte einen Fehlanreiz setzen das Leute unwissend reine Sandkästen anlegen, obwohl sie vllt bereits Stellen haben mit Bodennistenden Wildbienen. Man kann sie auch oft an Erdabbruchkanten beobachten. Sodass man Ende doch von der Begrifflichkeit eher bei einem "Terrarium" landet als bei einem Sandarium/ArenariumArena in der Bedeutung „Platz für Wettkämpfe und Vorführungen, Sportplatz, Manege“, ursprünglich „sandbestreuter Kampfplatz im altrömischen Amphitheater

Das weiß ich nicht, aber ich selbst habe auch mal eins gebaut ist aber zum Lebensraum von Ameisen und Eidechsen geworden

- Felcofan
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Re: Sandarium - Begriff
Guten Morgen
ich hab eine grundlegende Frage zu Sandhaufen für Wildbienen auf Gründächern,
ich plane ab und zu bei Gründächern mit, dann kommt oft die Forderung oder Wunsch nach "Strukturelementen",
aber ich fürchte der Teufel sitzt im Detail.
typisches Szenario: Dachsanierung, geringe Statik, Schichtenaufbau sehr limitiert, maximal 20cm extensiv-Substrat,
da drunter ist in der Regel ein Dränagematte, ca. 2cm, wo Wasser sich sammeln kann (wie "Eierbecher-Plastik-Folie").
für Wildbienen-Sandhaufen habe ich häufig den Hinweis von 30cm und mehr Schichtstärke gefunden
Knackpunkt 2: Nässe, je nach Regen und Ablaufkontruktion gibt es da bestimmt vorübergehende, stundenweise Staunässe bzw. leicht angetautes Wasser, das verzögert abfließt.
Ich hab auch Anleitungsblättchen verschiedener Naturschutzstellen gefunden, die dann eine Folie im Untergrund vorschlagen, gegen Nässe,
toll, dann wird es ein wechselfeuchter Sandsumpf, wenn es einfach draufregnet??
Meine Frage: unter den geschilderten Bedingungen,
seht ihr konkreten Nutzen für bodenbrütende Wildbienen,
oder sind dann (lehmige?) Sandhaufen wenigstens noch als Nistmaterial oder Sonderstandort für konkurrenzschwache Wildblümchen sinnvoll?
Ich hab das dumme Gefühl, dass da viel Wollen ist, das Ziel aber wegen falscher Details nicht erreicht wird.
von wegen gut gemeint, kennt ihr die Geschichte von Ameisen-Bläuling... (das wird öfter als Paradebeispiel für fehlgeleiteten Artenschutz zitiert)
Kurzfassung: in England wurde ein kleiner Bestand dieses seltenen Falters an einer Wiesenböschung gefunden, die Behörden stoppten dann umgehend die bis dahin praktizierte "Brandrodung" der Böschung im Frühjahr, wenige Jahre später verschwand der Bestand, ohne das Abbrennen wuchs zu viel hohes Zeug und wichtige Futterpflanzen für die adulten Schmetterlinge verschwanden
danke für Hinweise, F
ich hab eine grundlegende Frage zu Sandhaufen für Wildbienen auf Gründächern,
ich plane ab und zu bei Gründächern mit, dann kommt oft die Forderung oder Wunsch nach "Strukturelementen",
aber ich fürchte der Teufel sitzt im Detail.
typisches Szenario: Dachsanierung, geringe Statik, Schichtenaufbau sehr limitiert, maximal 20cm extensiv-Substrat,
da drunter ist in der Regel ein Dränagematte, ca. 2cm, wo Wasser sich sammeln kann (wie "Eierbecher-Plastik-Folie").
für Wildbienen-Sandhaufen habe ich häufig den Hinweis von 30cm und mehr Schichtstärke gefunden
Knackpunkt 2: Nässe, je nach Regen und Ablaufkontruktion gibt es da bestimmt vorübergehende, stundenweise Staunässe bzw. leicht angetautes Wasser, das verzögert abfließt.
Ich hab auch Anleitungsblättchen verschiedener Naturschutzstellen gefunden, die dann eine Folie im Untergrund vorschlagen, gegen Nässe,
toll, dann wird es ein wechselfeuchter Sandsumpf, wenn es einfach draufregnet??
Meine Frage: unter den geschilderten Bedingungen,
seht ihr konkreten Nutzen für bodenbrütende Wildbienen,
oder sind dann (lehmige?) Sandhaufen wenigstens noch als Nistmaterial oder Sonderstandort für konkurrenzschwache Wildblümchen sinnvoll?
Ich hab das dumme Gefühl, dass da viel Wollen ist, das Ziel aber wegen falscher Details nicht erreicht wird.
von wegen gut gemeint, kennt ihr die Geschichte von Ameisen-Bläuling... (das wird öfter als Paradebeispiel für fehlgeleiteten Artenschutz zitiert)
Kurzfassung: in England wurde ein kleiner Bestand dieses seltenen Falters an einer Wiesenböschung gefunden, die Behörden stoppten dann umgehend die bis dahin praktizierte "Brandrodung" der Böschung im Frühjahr, wenige Jahre später verschwand der Bestand, ohne das Abbrennen wuchs zu viel hohes Zeug und wichtige Futterpflanzen für die adulten Schmetterlinge verschwanden
danke für Hinweise, F
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Sandarium - Begriff
Mit Sandhaufen können Wildbienen nichts anfangen, aber das weißt Du ja. Der Boden sollte - nach meiner Erfahrung schon etwas verdichtet sein. Hier im Garten wird am liebsten auf relativ vegetationsfreien Trampelpfaden, in einer seit Jahren bearbeiteten (=vertkutierten) sehr trockenen, schütteren Grünfläche und in den Pflasterfugen gegraben. In der Umgebung sind es die Grünstreifen zwischen Straße und Gehweg, die von den Anwohnern fast das ganze Jafr über hingebungsvoll abgeharkt werden.
Fazit: Du kannst lehmhaltige Haufen anbieten, ansonsten aber vorschriftsmäßig Dachbegrünung machen und beobachten.
Fazit: Du kannst lehmhaltige Haufen anbieten, ansonsten aber vorschriftsmäßig Dachbegrünung machen und beobachten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- sempervirens
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Re: Sandarium - Begriff
Stimme oile zu einfach reiner Sand ist meist nicht zielführend, etwas Feinanteil wird schon benötigt. Denn was bringt es einer Biene, wenn der Sand zwar grabfähig ist aber nicht formstabil. Klar einige arten haben sicherlich Speichel der etwas wie Mörtel fungiert, aber etwas formbar sollte er meist schon sein.
Also wie gesagt ist der Sandanteil sehr stark abhängig von der Wildbienenart. Auch lehm wird gern von der ein oder anderen verwendet, wenn er denn vegetationsfrei ist. Aber auch dort schadet etwas Sand sicherlich nicht. Es gab irgendwo mal eine schöne Übersicht, wie je nach Sand/Lehmanteil die potentiell dort lebenden Arten verschiebt.
Hier in der Region haben wir eig keine reinen Sandböden, daher ergibt es aus meiner Sicht auch wenig Sinn reine Sandböden bereizustellen, dennoch kann es sinnvoll sein den Sandanteil zu erhöhen.
Gegen Feuchte aus dem Untergrund und Niederschläge habe ich ganz einfach das Sandarium unter einer Nisthilfe platziert ( bestehend Lehmsteilwand + Totholz + markhaltige Stängel + Schilf + Gebohrte Löcher in Edellaubholz) die diese überdacht aber gleichzeitig genügend licht an den Oberboden lässt. Dadurch spricht man dann auch eine Reihe an Wildbienen an.
gleichzeitig habe ich eine ordenliche Drainage schicht darunter gesetzt. AUf einem Dach könnte man das denke ich ähnlich machen wenn das Wasser denn unten umgeleitet wird und nicht nach oben steigt. Würde es ausreichen diese etwas zu erhöhen. Ich denke Bims würde sich dort anbieten, da es recht leicht ist, um nicht zuviel Last auf dem Dach zu haben.
Es gibt im Übrigen auch einige Arten die kein Problem mit Feuchte/ wechselfeuchten Bedingungen im Boden haben, gerade jene die im Au Bereich nisten.
Ich denke am meisten Sinn würde es ergeben statt ein Sandarium ein Sandbeet anzulegen ( insofern es das Dach zu lässt ( ich denke mind 30 cm sollte es schon hoch sein besser etwas mehr) vllt hier und dann ein paar Steine und Holz für wärmeregulation und vegetationsfreie stellen zum Buddeln. Meiner Erfahrung nach werden Sandflächen die partiell bepflanzt sind besser angenommen, als jene die Komplett nackt sind. Und ich denke das ergibt auch Sinn, denn das spricht dafür das die Fläche nicht allzu schnell zu wuchern wird je nach Pflanzenart. Dann hat man ein Sandarium + Beet.
Nach Peter Korn und Till Hoffmann sind ja solche Sandbeete auch weniger pflegeintensiv, was ein weiterer Vorteil sein könnte
Was die Art des Sandes betrifft habe ich mit Rheinsand einem Flusssand der gern im Bau verwendet wird gute Erfahrungen gemacht. Habe aber meist nicht den 0-2mm sondern den 0 - 8mm verwendet vom lokalen Baustoffhof geholtm da kann man auch gut nachempfinden ob dieser grabfähig ist. Jedoch ist Sand ja schon nicht so leicht, daher müsste man eventuell noch die Tragfähikeit des Daches Berücksichtigen
Also wie gesagt ist der Sandanteil sehr stark abhängig von der Wildbienenart. Auch lehm wird gern von der ein oder anderen verwendet, wenn er denn vegetationsfrei ist. Aber auch dort schadet etwas Sand sicherlich nicht. Es gab irgendwo mal eine schöne Übersicht, wie je nach Sand/Lehmanteil die potentiell dort lebenden Arten verschiebt.
Hier in der Region haben wir eig keine reinen Sandböden, daher ergibt es aus meiner Sicht auch wenig Sinn reine Sandböden bereizustellen, dennoch kann es sinnvoll sein den Sandanteil zu erhöhen.
Gegen Feuchte aus dem Untergrund und Niederschläge habe ich ganz einfach das Sandarium unter einer Nisthilfe platziert ( bestehend Lehmsteilwand + Totholz + markhaltige Stängel + Schilf + Gebohrte Löcher in Edellaubholz) die diese überdacht aber gleichzeitig genügend licht an den Oberboden lässt. Dadurch spricht man dann auch eine Reihe an Wildbienen an.
gleichzeitig habe ich eine ordenliche Drainage schicht darunter gesetzt. AUf einem Dach könnte man das denke ich ähnlich machen wenn das Wasser denn unten umgeleitet wird und nicht nach oben steigt. Würde es ausreichen diese etwas zu erhöhen. Ich denke Bims würde sich dort anbieten, da es recht leicht ist, um nicht zuviel Last auf dem Dach zu haben.
Es gibt im Übrigen auch einige Arten die kein Problem mit Feuchte/ wechselfeuchten Bedingungen im Boden haben, gerade jene die im Au Bereich nisten.
Ich denke am meisten Sinn würde es ergeben statt ein Sandarium ein Sandbeet anzulegen ( insofern es das Dach zu lässt ( ich denke mind 30 cm sollte es schon hoch sein besser etwas mehr) vllt hier und dann ein paar Steine und Holz für wärmeregulation und vegetationsfreie stellen zum Buddeln. Meiner Erfahrung nach werden Sandflächen die partiell bepflanzt sind besser angenommen, als jene die Komplett nackt sind. Und ich denke das ergibt auch Sinn, denn das spricht dafür das die Fläche nicht allzu schnell zu wuchern wird je nach Pflanzenart. Dann hat man ein Sandarium + Beet.
Nach Peter Korn und Till Hoffmann sind ja solche Sandbeete auch weniger pflegeintensiv, was ein weiterer Vorteil sein könnte
Was die Art des Sandes betrifft habe ich mit Rheinsand einem Flusssand der gern im Bau verwendet wird gute Erfahrungen gemacht. Habe aber meist nicht den 0-2mm sondern den 0 - 8mm verwendet vom lokalen Baustoffhof geholtm da kann man auch gut nachempfinden ob dieser grabfähig ist. Jedoch ist Sand ja schon nicht so leicht, daher müsste man eventuell noch die Tragfähikeit des Daches Berücksichtigen
- Felcofan
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Re: Sandarium - Begriff
mir fiel eben wieder die Wildbienen-Seite ein, zuverlässigerer O-Ton ist wohl nicht erhältlich.
Was soll ich sagen, ernüchternd,
ich zitiere:" In letzter Zeit ist ein deutlicher Trend festzustellen, sogenannte »Sandarien« (Einzahl: »Sandarium«*) anzulegen in der gutgemeinten Absicht, das Nistplatzangebot für im Boden nistende Wildbienen zu verbessern. Es scheint sich hier eine ähnliche Mode zu entwickeln wie im Fall der meist untauglichen »Insektenhotels«. Diejenigen, die den neumodischen Begriff »Sandarium« verwenden, verstehen darunter in der Regel neugeschaffene ebene Sandstellen oder Sandhaufen unterschiedlicher Größe. Allgemein herrscht hierbei die Auffassung, Wildbienen würden dieses Angebot annehmen und erfolgreich besiedeln, weswegen sie als Artenschutzmaßnahme beworben und ihre Anlage teilweise auch finanziell gefördert wird. Doch so einfach, wie es klingt, ist es leider nicht. Da solche Versuche mitunter auch kostspielig und aufwendig sein können, warne ich vor allzu hohen Erwartungen, vor allem, was die erhofften Besiedler dieser künstlichen Strukturen betrifft. Mit Enttäuschungen ist nämlich zu rechnen. Will man einen Nistplatz für im Boden nistende Wildbienen schaffen, eignet sich eine künstliche Steilwand viel eher, allerdings unterscheiden sich die Besiedler horizontaler und vertikaler Nistplätze hinsichtlich ihres Nistverhaltens. Da die Ansprüche von rund zwei Dritteln heimischer Bienenarten, die im Boden nisten, sehr unterschiedlich sind und wir von vielen Arten überhaupt noch nicht wissen, was sie wirklich bevorzugen (Korngröße, Bindigkeit, Feuchtigkeit, Raumstruktur), bleibt ein »Sandarium« ein zwar gutgemeines, aber letztlich meist wenig wirksames Unterfangen, zumindest, was die Förderung gefährdeter Bienenarten betrifft..."
sein Fazit: Erfolge in der Regel nicht nachweisbar,
durchschnittliche Hausgärten sogar zu klein für wirksame Massnahmen
und nicht zuletzt:
die spezifischen Ansprüche an den Boden (Körnung, Lagerungsdichte...) wären in der Regel nicht bekannt, deswegen für diese Spezialisten oft nicht erfüllt...
Also, wieder ein Fall, wo der gute Wille zu Anfang stand, und teils sogar viel Ressourcen verbraten werden, ohne das Ziel zu erreichen,
und anscheinend schreiben alle Infoblättchen den dürftigen Kram von einander ab...
da muss ich schauen, ob bei dem einen laufenden Projekt noch was zu retten ist...
Was soll ich sagen, ernüchternd,
ich zitiere:" In letzter Zeit ist ein deutlicher Trend festzustellen, sogenannte »Sandarien« (Einzahl: »Sandarium«*) anzulegen in der gutgemeinten Absicht, das Nistplatzangebot für im Boden nistende Wildbienen zu verbessern. Es scheint sich hier eine ähnliche Mode zu entwickeln wie im Fall der meist untauglichen »Insektenhotels«. Diejenigen, die den neumodischen Begriff »Sandarium« verwenden, verstehen darunter in der Regel neugeschaffene ebene Sandstellen oder Sandhaufen unterschiedlicher Größe. Allgemein herrscht hierbei die Auffassung, Wildbienen würden dieses Angebot annehmen und erfolgreich besiedeln, weswegen sie als Artenschutzmaßnahme beworben und ihre Anlage teilweise auch finanziell gefördert wird. Doch so einfach, wie es klingt, ist es leider nicht. Da solche Versuche mitunter auch kostspielig und aufwendig sein können, warne ich vor allzu hohen Erwartungen, vor allem, was die erhofften Besiedler dieser künstlichen Strukturen betrifft. Mit Enttäuschungen ist nämlich zu rechnen. Will man einen Nistplatz für im Boden nistende Wildbienen schaffen, eignet sich eine künstliche Steilwand viel eher, allerdings unterscheiden sich die Besiedler horizontaler und vertikaler Nistplätze hinsichtlich ihres Nistverhaltens. Da die Ansprüche von rund zwei Dritteln heimischer Bienenarten, die im Boden nisten, sehr unterschiedlich sind und wir von vielen Arten überhaupt noch nicht wissen, was sie wirklich bevorzugen (Korngröße, Bindigkeit, Feuchtigkeit, Raumstruktur), bleibt ein »Sandarium« ein zwar gutgemeines, aber letztlich meist wenig wirksames Unterfangen, zumindest, was die Förderung gefährdeter Bienenarten betrifft..."
sein Fazit: Erfolge in der Regel nicht nachweisbar,
durchschnittliche Hausgärten sogar zu klein für wirksame Massnahmen
und nicht zuletzt:
die spezifischen Ansprüche an den Boden (Körnung, Lagerungsdichte...) wären in der Regel nicht bekannt, deswegen für diese Spezialisten oft nicht erfüllt...
Also, wieder ein Fall, wo der gute Wille zu Anfang stand, und teils sogar viel Ressourcen verbraten werden, ohne das Ziel zu erreichen,
und anscheinend schreiben alle Infoblättchen den dürftigen Kram von einander ab...
da muss ich schauen, ob bei dem einen laufenden Projekt noch was zu retten ist...
- thuja thujon
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Re: Sandarium - Begriff
Vielleicht ist diese Arbeit hilfreich für dich.
Untersucht wurden verschiedene Obst-Erwerbsplantagen als Kleinod für bodennistende Wildbienen und andere Bodenfauna. Häufig wurden fehlende Sonderstrukturen bemängelt. https://link.springer.com/article/10.10 ... 21-00585-3
Hier das gleiche Projekt, aber etwas mehr konkrete Zahlen: https://www.nul-online.de/magazin/archi ... haft-.html
Du gärtnerst doch auch in einer Kleingartenanlage, da sind in der Regel durch die Vielfalt alle förderlichen Dinge schon da und die Fläche ausreichend groß. Es muss also wenig gekauft oder organisiert werden, sondern eher die vorhandenen Strukturen erhalten oder reaktiviert werden. Damit lässt sich zwar kein Geld verdienen und voneinander abschreiben bzw Prestigebauwerke errichten, aber es nützt den leider oft isolierten Populationen.
Untersucht wurden verschiedene Obst-Erwerbsplantagen als Kleinod für bodennistende Wildbienen und andere Bodenfauna. Häufig wurden fehlende Sonderstrukturen bemängelt. https://link.springer.com/article/10.10 ... 21-00585-3
Hier das gleiche Projekt, aber etwas mehr konkrete Zahlen: https://www.nul-online.de/magazin/archi ... haft-.html
Du gärtnerst doch auch in einer Kleingartenanlage, da sind in der Regel durch die Vielfalt alle förderlichen Dinge schon da und die Fläche ausreichend groß. Es muss also wenig gekauft oder organisiert werden, sondern eher die vorhandenen Strukturen erhalten oder reaktiviert werden. Damit lässt sich zwar kein Geld verdienen und voneinander abschreiben bzw Prestigebauwerke errichten, aber es nützt den leider oft isolierten Populationen.
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