Tomaten 2024 (Gelesen 142919 mal)

[hqs]

Also ich weiß wirklich nicht, was ich von dem Schaden im Gewächshaus halten soll. Alle Pflanzen verwelkt bis auf eine auf den ersten Blick (Märchenglanz). Sieht ein bisschen aus wie Frostschaden. Sogar die grünen Früchte mancher Sorten sind weich und schrumpeln. Aber kann doch nicht sein eigentlich, dass alles im Gewächshaus erfriert während im Freiland kein einziges Blatt einen sichtbaren Frostschaden hat? Irgendwie mysteriös, kann ich mir nicht erklären.

[thuja thujon]

Sowas klingt als erstes nach Leitungsbahnen-verstopfenden-Pilzen. Zeig doch mal ein paar Fotos. Da gibts ja gerade im GH-Anbau einige typische Arten.

Wenn man den Übeltäter kennt, kann man nach resistenten Sorten schauen, falls Fruchtwechsel baulich nicht in Frage kommt.

[Knolli]

hqs - oder mit den Wurzeln etwas nicht in Ordnung ?
Mäuse , Engerlinge oder aus sonstigen Gründen der Wurzelballen faulig ?

[hqs]

Ich habe ein paar Fotos gemacht, aber ich finde man erkennt nicht viel (außer ein paar Samtflecken). Die Pflanzen stehen in 20-Liter-Eimern. Ich habe noch keine entsorgt, also konnte ich mir die Wurzeln nicht anschauen. Nur Blätter weggeschnitten. Ich habe die obere Erdschicht in einigen Eimern zuletzt etwas feuchter gehalten, weil ich etwas in den Eimern für den Winter ausgesät und gepflanzt habe. Aber nicht nur diese Eimer sind betroffen, auch diejenigen, die ich nicht angerührt habe.

[Knolli]

Oweia ! Die sehen wirklich sehr leidend aus
Ziehe doch einfach mal eine Pflanze aus dem Topf heraus um zu schauen , ob die Wurzeln in Ordnung sind .
Normalerweise müßte der Topf ja nun gut durchwurzelt sein :
Wenn der Ballen gut aussieht , wieder zurück
wenn nicht - ab auf den Kompost .

[thuja thujon]

Ich sehe auf dem letzten Bild einen nicht ganz sauber aussehenden Wurzelstuhl bzw die Luftwurzeln sehen schon sehr braun und eingetrocknet aus, was bei Tomaten nicht der Fall sein sollte. Die oberen Wurzeln sind eigentlich bis zum Schluss hell und prall. Da dürfte also eine Infektion vorliegen bzw weite Teile des Wurzelapparates sind wohl verfault. Zu viel Wasser in einer kalten Nacht/Wetterphase und Schwächeparasiten wie Botrytis und andere haben ein leichtes Spiel.

Ich würde mal austopfen und je nach dem wie braun die Wurzelspitzen sind gleich entsorgen.

[hqs]

Also ich habe heute die zwei Pflanzen entsorgt, bei denen die Triebe unten schon besonders weich waren. Bei der einen kann ich nichts zum Zustand in der Erde sagen, weil ich da andere Pflanzen drin habe. Bei der zweiten habe ich alles auseinandergenommen (eine der wenigen, wo ich nur einen 12-Liter-Eimer hatte, nicht wundern). Der Ballen war ursprünglich mal durchwurzelt, aber alle feinen Wurzeln wohl ziemlich vergammelt, die Erde fiel leicht auseinander. Von der Feuchtigkeit würde ich sagen, ja, komplett durchfeuchtet, aber weit entfernt von Staunässe meiner Meinung nach. Vielleicht trotzdem zu feucht für Tomaten. Andererseits glaube ich nicht, dass die Erde im Freiland trockener ist? Ist natürlich die Frage, ob die Feuchtigkeit die Ursache war oder ob die Feuchtigheit jetzt drin ist, weil die Wurzeln das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten. Ein paar Kellerasseln hab ich noch drin beobachtet.

[lucullus_52]

Einen großen Teil meiner Tomatenpflanzen incl. der daran vorhandenen Früchte mußte ich in den letzten Tagen wegen Braunfäule entsorgen
Den Werbesprüchen entsprechend von Braunfäule verschont blieb Rondabelle, leider ist diese Pflanze von einem anderen Übel befallen, für das ich bislang keine Beispielbilder finden konnte.
Welcher Erreger könnte die Ursache sein, und wie könnte ich das im kommenden Jahr vermeiden?

[jardin]

Schau dir mal Bilder mit der Dürrfleckenkrankheit an.

[lucullus_52]

Schau dir mal Bilder mit der Dürrfleckenkrankheit an.

Danke für den Hinweis. Ich habe die Blilder mal betrachtet. M.E. sieht das Schadbild etwas anders aus, als auf den online-Abbildungen. Die gefundenen Beschreibungen der Symptome an den Pflanzen sind für mein Verständnis auch teilweise widersprüchlich.
"Fruchtfleisch fauligweich": meine befallenen Früchte fühlen sich im Schadbereich eher verhärtet an.
"schwärzliche, lederartige, leicht eingesunkene Flecken" kann ich schon eher bestätigen...
Vermutlich hilft ohnehin nur, jetzt alles (nicht in den eigenen Kompost) zu entsorgen und alles, was in Kontakt mit den Pflanzen war (gilt auch für die braunfäulebefallenen Pflanzen) vor erneutem Gebrauch zu desinfizieren. Im Boden kann ich ja eher nicht die vermutlich verbliebenen Sporen bekämfen

[thuja thujon]

So spät im Jahr sind die typischen Beschreibungen der Pilzkrankheiten nicht mehr direkt anwendbar. Die Tomaten sind ja durch die Kühlung nicht mehr aktiv am Stoffwechseln, deswegen brechen sie auch anders zusammen.

Also wenn da steht es gibt eine Weichfäule, dann gibts die evtl nur nicht, weil die Tomate so runtergekühlt ist und deswegen eben nicht weich wird, sondern fest bleibt.
Ich meine da auch etwas Braunfäule zu sehen. Alternaria bestimmt auch. Und noch mehr. Da gibts keinerlei Rechtfertigung, egal wie man sichs schönredet, solches Material im Beet stehen zu haben, es bringt einfach keinen Nutzen mehr.
Kurz, abräumen, Stangen usw desinfizieren mit Peressigsäure.

[agarökonom]

Ab wann bestellt ihr eigentlich Saatgut für die nächste Saison?
Neben unserer Standard Freilandsorte Luccese würde ich getopft im Hof gerne " my dancing green finger " probieren
Und in den Volieren eine riesige Pflanze mit kleinen Früchten zur Beschäftigung der Pfauen. Da habe ich aber keinen Namen und hoffe auf Empfehlungen von Euch

[thuja thujon]

Ich bestelle dann, wenn die neuen Sorten online sind. Das dürfte bei den meisten mittlerweile der Fall sein.

Große Pflanze mit kleinen Tomaten, für Fioline könnte das zutreffen, eine Minidattel. Da gibts aber auch noch ein paar Murmel Sorten. Johannistraube hat winzige Früchte und wird nicht hoch, sondern breit.
Saatgut davon solltest du alles hier bekommen: https://www.lilatomate.de/ bzw https://tomatenfinden.de/saatgut.html

[lucullus_52]

Kurz, abräumen, Stangen usw desinfizieren mit Peressigsäure.

Abräumen läuft, die gezeigten Tomaten sahen für mich so aus, daß ich ohnehin nicht mehr an einen Verzehr gedacht hatte.
Bezüglich Peressigsäure habe ich gleich mal herumgesucht, finde aber bislang nur Gebinde für Großverbraucher (oder für 100-200 Jahre im Hausgarten). Kannst Du Bezugsquellen für Kleinabnehmer nennen?

[thuja thujon]

Notfalls Wasserstoffperoxid 3% aus der Aquarienabteilung vorsichtig mit Haushaltsessig mischen, über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag die sauberen Stangen einsprühen.