Hallo
Ich war dieses Wochenende in Rosendahl bei Baumschule und Garten Schwieters. Ein schöner Garten mit schönen Hecken, Staudenpflanzung und vor allem ein schöner und facettenreicher Gehölzbestand, viele Sorbus, Rhamnus, Arten auch sehr große und verschiedene Eukalyptus Arten uvm.
Zudem auf dem Hof und in den verschiedenen Gewächshäusern eine tolle Auswahl an Stauden und Gehölzen die man nicht aller Tage sieht, es war jedoch so umfangreich das ich es in der kurzen Zeit garnicht erfassen konnte.
Leider war es schon so früh dunkel das Ich kaum aussagekräftige Bilder vom Garten machen konnte, aber ein Besuch lohnt sich in jedemfall. Einerseits um den Garten zu erkunden und auf der anderen Seite das reichhaltige Angebot zu erkunden. Neben vielen exotischen Pflanzen auch eine gut sortierte Auswahl an Sorten von heimischen Gehölzen. Online findet man dazu eine Auswahl diese ist jedoch in manchen Punkten vor Ort umfangreicher und manche Dinge sind bspw. schon ausverkauft wie einige der Kornellkirschen Sorten.
Zum Glück gibt es aber bereits einige Bilder vom Garten im Netz, sodass man sich dort ein Bild machen kann und wenn man etwas spezielles sucht bietet es sich an im Vorfeld mal anzufragen. Aber ich schildere hier dennoch mal meine Erfahrung, weil es doch ein interessanter Aufenthalt war.
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Besuch bei Garten Schwieters (Gelesen 849 mal)
- sempervirens
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Besuch bei Garten Schwieters
Zuletzt geändert von sempervirens am 4. Nov 2024, 13:25, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Besuch bei Garten Schwieters
Interessant fand ich diese Gewächse die sozusagen auf ihren "Blättern" Blüten und Früchte ausbilden ein skurriler ungewohnter Anblick
Hier bspw anhand Ruscus hypoglossum diese blattähnlichen Strukturen sind tatsächlich eher verflachte Äste und keine "echten Blätter ". Man nennt solche Strukturen Phyllokladium/Phyllokladien : flächig verbreiterte Kurztriebe (Seitensprosse) die echten Blätter sind klein und hier zusehen im Hintergrund der Blüte Ähnlich aber etwas anderes sind:
Platykladien/Kladonien und Phyllodien.
Platykladien: abgeflachte Langtriebe (Hauptsprosse), die meist nur annähernd blattförmig sind. ( kennt man von Kakteen )
Phyllodien: abgeflachte und blattförmige Blattstiele ( Hauswurz, Akazien und Co)
Bei der Helwingia (scheint) es tatsächlich so zu sein das die Blüte von der Mittelrippe des Blattes ausgeht und dort entsprechend die Beeren ausbildet wie auf dem Bild zu sehen ist: Einen Fachbegriff konnte ich dazu nicht finden aber wenn es Stammblütigkeit Cauliflorie , Astblütigkeit Ramiflorie gibt, könnte man dies ja bspw. Phylliflorie bzw Foliflorie Blattblütigkeit nennen ?
Hier bspw anhand Ruscus hypoglossum diese blattähnlichen Strukturen sind tatsächlich eher verflachte Äste und keine "echten Blätter ". Man nennt solche Strukturen Phyllokladium/Phyllokladien : flächig verbreiterte Kurztriebe (Seitensprosse) die echten Blätter sind klein und hier zusehen im Hintergrund der Blüte Ähnlich aber etwas anderes sind:
Platykladien/Kladonien und Phyllodien.
Platykladien: abgeflachte Langtriebe (Hauptsprosse), die meist nur annähernd blattförmig sind. ( kennt man von Kakteen )
Phyllodien: abgeflachte und blattförmige Blattstiele ( Hauswurz, Akazien und Co)
Bei der Helwingia (scheint) es tatsächlich so zu sein das die Blüte von der Mittelrippe des Blattes ausgeht und dort entsprechend die Beeren ausbildet wie auf dem Bild zu sehen ist: Einen Fachbegriff konnte ich dazu nicht finden aber wenn es Stammblütigkeit Cauliflorie , Astblütigkeit Ramiflorie gibt, könnte man dies ja bspw. Phylliflorie bzw Foliflorie Blattblütigkeit nennen ?
Zuletzt geändert von sempervirens am 6. Nov 2024, 09:11, insgesamt 17-mal geändert.
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Re: Besuch bei Garten Schwieters
Ebenso aber auch spannende auslesen heimischer Gehölze und erweitertem Europa ( Süd , Ost und Co )
Wie diese Quercus Robur Lacinata
Aber auch die Wildformen einiger schöner südeuropäischen Arten wie Acer Sempervirens, Quercus Ilex uvm
Wie diese Quercus Robur Lacinata
Aber auch die Wildformen einiger schöner südeuropäischen Arten wie Acer Sempervirens, Quercus Ilex uvm
Zuletzt geändert von sempervirens am 4. Nov 2024, 13:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Besuch bei Garten Schwieters
Etwas zu naschen gab es auch
Diese „deadmen Fingers“ waren leckerer als angenommen: Ach einmal sezuchan Pfeffer zu probieren war eine interessante Erfahrung, hätte nicht gedacht das es so stark betäuben kann: Herr Schwieters hatte dazu eine interessante Anekdote, nämlich dass man in Sezuchan so scharf essen würde, das man seine Geschmacksinne mit dem Sezchuan-Pfeffer betäuben würde und damit die Schärfe der anderen Pflanzen sozusagen neutralisiert
Es war also ein erfahrungsreicher Aufenthalt der über audio-visuelle Eindrücke hinausging
Diese „deadmen Fingers“ waren leckerer als angenommen: Ach einmal sezuchan Pfeffer zu probieren war eine interessante Erfahrung, hätte nicht gedacht das es so stark betäuben kann: Herr Schwieters hatte dazu eine interessante Anekdote, nämlich dass man in Sezuchan so scharf essen würde, das man seine Geschmacksinne mit dem Sezchuan-Pfeffer betäuben würde und damit die Schärfe der anderen Pflanzen sozusagen neutralisiert
Es war also ein erfahrungsreicher Aufenthalt der über audio-visuelle Eindrücke hinausging
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Re: Besuch bei Garten Schwieters
Kleiner Nachtrag: https://tu-dresden.de/bg/standorte/dres ... a-japonicasempervirens hat geschrieben: ↑3. Nov 2024, 21:35
Bei der Helwingia ist es tatsächlich so das die Blüte von der Mittelrippe des Blattes ausgeht und dort entsprechend die Beeren ausbildet wie auf dem Bild zu sehen ist:
9EC911A7-C7F8-4059-AEE8-0F8EE21F135A.jpeg
Einen Fachbegriff konnte ich dazu nicht finden aber wenn es Stammblütigkeit Cauliflorie , Astblütigkeit Ramiflorie gibt, könnte man dies ja bspw. Phylliflorie bzw Foliflorie Blattblütigkeit nennen ?
Sie scheinen also am Ende nur auf dem Blatt zu blühen, und entspringen bzw sind mit dem Spross verwachsen. Das ist wirklich Botanik purKönnen Blüten auf Blättern wachsen? Das Standard-Lehrbuch der Botaniker, der „Strasburger“, ist in dieser Frage eindeutig: Blüten entspringen niemals auf Blättern, sondern immer aus dem Spross. Wer jedoch offenen Auges durch das Japan-Quartier des Botanischen Gartens streift, könnte zu einer anderen Ansicht gelangen. Helwingia japonica zeigt hier gerade ihre kleinen grünlichen Blüten – und diese scheinen der Mitte der Blätter zu entspringen.
Um diesen Widerspruch zu klären, haben Wissenschaftler die Entwicklung der Blüten genauer untersucht. Klassischerweise liegen die Wachstumszonen (Meristeme), aus denen Blütenstände und Einzelblüten hervorgehen, oberhalb der Blattachseln am Spross. Bei Helwingia japonica ist die Anlage des Blütenstands ein winziges Stück verschoben: Sie befindet sich oberseits an der Basis des Blattmeristems. Bei der weiteren Entwicklung des Blattes wächst dieses oberhalb und unterhalb der Blütenanlagen in die Länge. Die Leitgefäße wachsen dabei mit und verbinden den Blütenstand weiterhin mit dem Spross. Am Ende des Prozesses liegen die Blüten letztlich in die Mitte des Blattes.
Bei Lonicera Caprifolium gibt es ein ähnliches Phänomen und bei Ruscus Aculeatus, aber dort finde ich es nicht so auffällig wie bei dem von mir gezeigten Ruscus hypoglossum, bei dem die Beeren dann anschaulich auf dem "Blatt"/Phyllokladien liegen:
Es gibt verschiedene Pflanzen, bei denen es so scheint, als würden die Blüten aus den Blättern herauswachsen. Ein bekanntes Beispiel ist der Stechende Mäusedorn (Ruscus aculeatus), der im Freiland des Botanischen Gartens an verschiedenen Stellen zu finden ist. Seine „Blätter“ sind allerdings flache, blattförmige Sprosse (Phyllokladien), an denen die Blüten „regelkonform“ aus den Achseln von winzigen Schuppenblättern entspringen. Beim Garten-Geißblatt (Lonicera caprifolium) verwachsen zwei gegenständige Hochblätter unterhalb des Blütenstands – auch hier sieht es so aus, als würden die Blüten aus den Blättern entspringen.