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Meine pfirsichchips aus anfang oktober (Gelesen 470 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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kittekat
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Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat »

Hello,

ich habe Anfang Oktober nochmals Pfirsichchips probiert. Heute ausgepackt. So schlecht schauen die gar nicht aus oder? Oder was meint Ihr?

die Marillenchips aus September dagegen sind definitiv trocken.
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #1 am:

Der untere sieht richtig gut aus.
Wieviel Veredlungen hast du jetzt gemacht, auf dem kleinen Bäumchen?
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kittekat
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat » Antwort #2 am:

thuja thujon hat geschrieben: 10. Nov 2024, 07:32 Der untere sieht richtig gut aus.
Wieviel Veredlungen hast du jetzt gemacht, auf dem kleinen Bäumchen?
Das interessante ist - der der am besten aussieht, von dem hatte ich am wenigsten erwartet, da er mir mit Veredelungsseite ins Gras gefallen war.... seltsam. Dafür vielleicht besser eingepackt gewesen.

Ich habe 2 Chips auf ein kleines Bäumchen und 2 auf Seitenäste meines alten Pfirsichbaums. Warum fragst Du? Kann man zu viele machen?
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #3 am:

Nein, zu viele geht nicht. Man muss sie nur hinterher auch durchkriegen. Und beim Pfirsich ist sowieso schon kräftig zu schneiden, wenn man gutes Fruchtholz möchte. Also man sollte idealerweise nicht das veredeln, was eh wieder weggeschnitten wird. ;)
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat » Antwort #4 am:

Durchkriegen? Muss ich noch was machen - Frostschutz?
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #5 am:

Frostschutz erreicht man durch gesundes Laub und natürlichen Blattfall.

Was zu machen ist, hinter der Veredlung den Trieb abschneiden, damit die Knospe auch austreibt. Das meine ich mit durchkriegen. Muss sich ja auch entwickeln können.
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat » Antwort #6 am:

thuja thujon hat geschrieben: 10. Nov 2024, 18:17 Was zu machen ist, hinter der Veredlung den Trieb abschneiden, damit die Knospe auch austreibt. Das meine ich mit durchkriegen. Muss sich ja auch entwickeln können.
Aber erst im Frühjahr oder?
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #7 am:

Das Frühjahr ist lang. Im Frühjahr blühen die Bäume, werden befruchtet, die Zellen im Blütenboden teilen sich, werden zur heranwachsenden Frucht, das T-Stadium ist berühmt, weil es Aussagen über den Blühverlauf und damit mögliche Erntemenge zulässt. Danach kommt die Zellstreckungsphase, die für die Fruchtgröße sorgt, wenn vorher in der Zellteilungsphase die Düngung gepasst hat.

In der Zeit `Frühjahr´ stehen also recht viele Maßnahmen an, notfalls bis zu 5 mal Pflanzenschutzmaßnahmen, Düngung, Bewässerung, Ausdünnen, aber eigentlich kein Schnitt.

Was wäre deiner Meinung nach der Vorteil von Schnitt im `Frühjahr´?
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat » Antwort #8 am:

thuja thujon hat geschrieben: 10. Nov 2024, 19:24
Was wäre deiner Meinung nach der Vorteil von Schnitt im `Frühjahr´?
Ich habe die Pfirsichbäume bereits großteils im September geschnitten. Ich dachte nur dass man nach Chippen erst im Frühjahr oberhalb der Veredelungsstelle schneiden soll.

Könnte ich das auch jetzt machen? Trotz niedriger Temperaturen?
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #9 am:

Idealerweise wartet man den Laubfall ab, damit die Stoffe aus den Blättern ins Holz verlagert werden können. Diese werden für den Wiederaustrieb gebraucht. Wenn die Blätter unten sind, sollte man auch noch 2 Wochen warten, damit die Stoffe von den dünnen Zweigen in die dickeren Äste verlagert werden können. Nur weil der Baum in dieser Zeit nicht wächst, heißt das nicht, das er inaktiv ist. Das ist sogar eher eine hochsensible Phase, in der man tunlichst jeden Schnitt vermeiden sollte.
Es bringt also gar nichts, wenn man sich nicht gedulden kann, sondern schadet eher dem Baum, was Frosthärte und Kraft zum Wiederaustrieb angeht.

Schneidet man dann im Laublosen Zustand, sollte man sich möglichst einen Tag raussuchen, nach dem es hinterher noch 3 Tage trocken ist, damit die Schnittstellen abtrocknen können. Es darf auch gerne leichter Frost sein, das ist kein Problem und verhindert auch Trittschäden am Boden unter den Bäumen. Es sollte nur nicht unter -5°C gehen, sagt man zumindest.

Schneidet man nicht Anfang bis mitten im Winter, sondern kurz vor dem Austrieb, im Februar etwa steigen die Stoffe ja wieder weiter hoch im Baum zu den Knospen, entfernt man mit dem Schnitt auch wieder Teile dieser Aufbaustoffe. Die Wuchsreaktion vom Baum fällt somit etwas geringer aus im Vergleich zum frühen Winterschnitt, die Wunden haben eine kürzere Zeit, in der sie Schutzlos den Pilzen usw ausgesetzt sind. Spielt bei dünnen Ästen und Zweigen aber keine Rolle, die werden so gut wie immer sauber in kürzester Zeit umwallt.

Daraus ergibt sich ein guter Zeitpunkt für den Schnitt von etwa Dezember bis Februar.
Bei nur wenigen Bäumen würde ich erst im Januar anfangen. Da sind auch die meisten Pilze längst in Winterpause.

Nach dem Austrieb kommt der Sommerschnitt oder Riss. Sprich, wenn die unerwünscht wachsenden Triebe etwa Handlänge bis Scherenlänge erreicht haben, können sie im noch grünen Zustand einfach ausgerissen werden, so entfernt man gleichzeitig die schlafenden Augen und verhindert somit Besenwälder. Der passende Zeitpunkt dafür ist je nach Gegend Anfang bis Mitte oder Ende Mai.

Fruchtbelichtungsschnitt und Höhenreduktionsschnitt sind nochmal andere Geschichten, die sind später im Jahr, deutlich nach der Blütenknospendifferenzierung um Johanni. Es gibt also auch nicht den einen Sommerschnitt. Zumindest nicht wenn man den Baum als Individuum versteht und mit ihm, nicht gegen ihn, arbeiten möchte.

Was jetzt vor dem Schnitt noch passieren kann ist die Geschichte mit Peressigsäure um Kräuselkrankheit im nächsten Jahr vorzubeugen. Und eventuell Stämme weißeln, um Frostrissen bzw Spannungsrissen vorzubeugen.
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

cat1 » Antwort #10 am:

So verfahre ich auch. Thuja, sehr gute Zusammenfassung und super erklärt, danke!
A garden is a thing of beauty and a job forever, meint R. Briers. Job übersehe ich ;-)
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

kittekat » Antwort #11 am:

Danke Thuja..

Der einzige Schnitt der eigentlich nicht vorgekommen ist, ist der den ich gemacht habe - nach der Ernte im September... hach... im Internet steht so viel Unsinn. Ich find das auch deshalb überraschend weil unser Marillenplantagenbauer die Marillenbäume Ende August/September geschnitten hat...

Peressigsäure verwende ich.
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thuja thujon
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Re: Meine pfirsichchips aus anfang oktober

thuja thujon » Antwort #12 am:

Der Schnitt von Marillen im September ist der oft erfolglose Versuch, Pseudomonasinfektionen zu verhindern.
Pfirsich ist hier weit weniger anfällig.

Und wuchsbremsende Schnitte sind vor allem im Intensivanbau bei Spindelformen zuhause. Im Hausgarten ist die ruhige Spindel eher die Ausnahme, es dominieren Bäume mit Leitästen, welche nicht in der Höhe auf 2,5m limitiert werden müssen/sollten.
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