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Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar? (Gelesen 832 mal)

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Moderator: cydorian

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Felcofan
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Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Felcofan »

Liebe alle

seit etwa September streiche ich um diese 2 Pfirsichsämlinge, die in einem verwaisten Pflanztrog gekeimt sind, sehr wahrscheinlich aus Supermarkt-Pfirsichen.

Ich kann mich nicht erinnern, wie die im Mai/ Juni aussahen, eventuell sind sie da auch in Vogelmiere versteckt gewesen.

Wie aussagekräftig ist intaktes Laub zu diesem Zeitpunkt? sie haben nr 2-3 Blätter mit Anzeichen.

Übrigens hat den größeren jemand gestern weggefunden, da werde ich wohl demnächst den anderen retten, immerhin habe ich Platz im Garten geschaffen. Danke für Kommentare, liebe Grüße, Felcofan

und ja, den Götterbaum werde ich nicht mitnehmen 8)
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cydorian
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

cydorian » Antwort #1 am:

Diesjährige Sämlinge können noch gar nicht infiziert sein, weil die Infektion der Knospen im Winter stattfindet, da waren das noch Kerne. Anders formuliert, ein kräuselkrankheitsfreier Sämling aus diesem Jahr hat genau Null Aussagekraft über die Anfälligkeit auf taphrina deformans.
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Aspidistra » Antwort #2 am:

Der ist älter als einjährig.
Also bei mir keimen häufig Sämlinge. Teilweise sind sie schon heftig gekräuselt. Die reiss ich aus und die, die so wie deiner aussehen lass ich wachsen und hab dann einen neuen Baum.
Allerdings habe ich diesbezüglich keine Systematischen Experimente gemacht.
Schnapp ihn dir, wurzelecht Pfirsiche sind eh die besten. :D
Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
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dmks
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

dmks » Antwort #3 am:

Selbst hundertjährige Sämlinge können jetzt zu dieser Jahreszeit keine Auskunft mehr über ihre Anfälligkeit für Kräuselkrankheit geben.
Es sei denn sie sind tot.
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Felcofan
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Felcofan » Antwort #4 am:

danke
ich bin zu wenig mit Pfirsich vertraut und hab die Kräuselkrankheit-Routine noch nicht intus.
Also Infektion durch Keime, die auf der Knospe warten.

der größere Sämling war sicher 2jährig.

Ich nehm den anderen am WE raus,
verfeuern könnte ich ihn ja schlimmstenfalls immer noch,

letzenendes lässt mir das keine Ruhe, es juckt in den Gärtnerinnenfingern, und ein Plätzchen am Spalier ist frei...
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cydorian
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

cydorian » Antwort #5 am:

Optisch zeigt das Bild einen einjährigen Sämling.

Solche Supermarktpfirsichsämlinge stammen in der Regel aus Selbstbefruchtung (Pfirsiche sind normalerweise so gut selbstfruchtbar, dass in den Plantagen anders als bei Äpfeln keine Befruchterbäume anderer Sorten nötig sind) und sind dem Originalbaum relativ ähnlich. Kräuselkrankheitsfest sind die Plantagensorten des Mittelmeers nie, man muss damit rechnen auch wieder anfällige Nachkommen zu bekommen.
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Felcofan » Antwort #6 am:

ja, wahrscheinlich schon kräuselanfällig.
Beim Ausgraben kann ich nochmal genau schauen wegen Alter.
Ich hatte mal einen aus der Baumschule, Jay Haven, glaube ich, der hat eine supergesunde Saison hingelegt, ohne jede Unterstützung, und ist dann im foglenden Herbst an wahrscheinlich Pseudomnoas eingegangen.

Vielleicht muss ich auch nochmal unseren einen Spezi in der Kolonie fragen, der Baumschuler ist und ganz viel veredelt. Naja.
Ich seh das mal mehr als Schittübung,
liebe Grüße
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Mediterraneus
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Mediterraneus » Antwort #7 am:

Kann schon sein, dass der wurzelechte besser und auch gesünder wächst als ein veredelter.

Wenn er sich doll kräuselt, kannst du ihn immer noch entfernen.
Wenn man 10 Supermarktpfirsichkerne steckt, kann es durchaus sein, dass die Sämlinge unterschiedlich resistent sind. Das muss man halt probieren und selektieren. Und dann bleibt es noch spannend, wie die Frucht aussieht.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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cydorian
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

cydorian » Antwort #8 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 13. Nov 2024, 14:39 Wenn man 10 Supermarktpfirsichkerne steckt, kann es durchaus sein, dass die Sämlinge unterschiedlich resistent sind.
So wars auch bei meiner letzten Runde Sämlingsvermehrungen. Dachte ich. Aber mit den Jahren zeigte sich, dass Differenzen einfach Zufall waren. Im Folgejahr war das vermeintlich robustere Bäumchen dann am stärksten befallen. Oder Unterschiede waren mehr dem Standort geschuldet wie einer vermeintlichen Diversität.
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

Roeschen1 » Antwort #9 am:

Hier am Waldrand steht ein Sämling, der nicht kräuselt,
hatte dieses Jahr zum 1. Mal Früchte, hab sie nur unreif gesehen.
Grün ist die Hoffnung
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

555Nase » Antwort #10 am:

cydorian hat geschrieben: 14. Nov 2024, 10:09
Mediterraneus hat geschrieben: 13. Nov 2024, 14:39 Wenn man 10 Supermarktpfirsichkerne steckt, kann es durchaus sein, dass die Sämlinge unterschiedlich resistent sind.
So wars auch bei meiner letzten Runde Sämlingsvermehrungen. Dachte ich. Aber mit den Jahren zeigte sich, dass Differenzen einfach Zufall waren. Im Folgejahr war das vermeintlich robustere Bäumchen dann am stärksten befallen. Oder Unterschiede waren mehr dem Standort geschuldet wie einer vermeintlichen Diversität.
Ähnliches habe in an Apfelsämlingen mit Mehltau beobachtet. Eine anfangs gesunde Selektion war nach 4 Jahren aufeinmal völlig verseucht.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

ringelnatz » Antwort #11 am:

Um die Frage nach Pilzresistenz final zu beantworten, müsste man ja auch in der Lage sein, eine genetische Ausstattung oder eine strukturell/enzymatisch andere Ausstattung nachzuweisen. Analog den Phytophtora-Resistenzen bei Tomaten. Natürlich nicht wir, sondern im Labor.
Worauf ich hinaus will: gibt es denn überhaupt wirklich kräuselkrankheitsresistente Pfirsichsorten?
Also gibt es Versuche, in denen verschiedene Sorten unter gleichen Bedingungen dem gleichen Infektionsdruck ausgesetzt wurden, bei denen eine Sorte gar nicht befallen war?

Ich wage es zu bezweifeln. Pfirsichzucht ist doch was anderes als Tomatenzucht.
Aber vielleicht weiß jemand mehr dazu.

Ansonsten: Dach oder Peressigsäure. ;)
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

DerTigga » Antwort #12 am:

..und im Fall von vorhandenem / genutztem Dach: gleich mal Methode überlegen, auf den Blättern angesammelte und Sonnenlicht abhaltende 'Staubschichten' als Fleisarbeit trocken zu entfernen.
Denn: stattdessen aus Bequemlichkeit oder auch Vergesslichkeit heraus kurzerhand mit der Sprühdüse am Gartenschlauch ab bzw. wegduschen, das ist genau der Support, den die Kreuselerzeuger brauchen, um auch dort bzw. dennoch loszuschlagen.
Was auch keine Theorie ist, sondern Eigenerleben.

Ich teile außerdem die Vermutung, das die Chance, das in den nächsten Jahren ein freistehend 4..5 Jahre lang hintereinander völlig kreuselfrei bleibender Pfirsich oder auch Nektarine aufgetan wird, (leider!) gen Null geht.
Nicht nur wegen dem Baum ansich, sondern weil Standort&Pflegebedingungen und natürlich auch Klimaveränderung da sicher kräftig mit reinspielen, ergo auch ein evt. insich etwas widerstandsfähigerer Baum dennoch überrannt werden kann und wohl auch wird.
Und sei es nur, weil im einen Jahr 'zuviel' Frucht dran hängt / hängen gelassen wird und das (unkompensiert) zu einer Schwächung führt und schwups gehts im nächsten Jahr mit Gekreusel los..
Richtig schlimm wäre da auch, wenn die Geschwindigkeit der Klimaveränderung die Austestgeschwindigkeit neuer Pfirsich und Nektarinensorten übersteigen würde bzw wenigstens etwas resistentere Bäume evt. garnicht (rechtzeitig) bemerkt bzw ausselektiert würden..
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thuja thujon
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Re: Pfirsichsämling, Neigung zu Kräuselkrankheit erkennbar?

thuja thujon » Antwort #13 am:

Es gibt Sortenversuche mit Anfälligkeit für Kräuselkrankheit. Da waren von den untersuchten Sorten die gelbfleischigen tendenziell mit weniger Befallsintensität und Befallshäufigkeit. Nicht alle gelbfleischigen besser als weißfleischige, aber weder ein roter Ellerstädter egal welcher Selektion hat ausreichend Resistenzen für den Anbau im Garten noch irgendeine andere Sorte.

Staubfrei bekommen, ist immer die Frage, wann man es macht. Überdachungen im Obstbau sind nicht immer ganzjährig, es reicht, wenn die Zeiten abgedeckt sind, in denen der Pilz aufgrund seiner Biologie in der Lage ist, sich zu entwickeln. Und dann gelten auch fast immer Stunden Blattnässedauer in Abhängigkeit von der Temperatur ermöglicht so und so viel Befallsintensität bei so und so viel Befallshäufigkeit. Es bleibt auch die Farge, warum man es tun sollte. Ein bisschen Staub ist nicht annähernd so schlimm wie Honigtau durch Blattläuse.
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