Haselnuss veredeln (Gelesen 6037 mal)

[pinus]

Dieses Jahr hab ich es einmal versucht, auf Baumhasel zu veredeln. Die Unterlage stand schon zwei Jahre, ist also gut angewachsen. Edelreiser waren Reiser von selbstgezogenen Chinoka-Sämlingen (Trazel= Kreuzung zwischen normaler Hasel und Baumhasel = C. x colurnoides). Weil ich gelesen habe, dass das wegen der eigenartigen Rindenstruktur heikel ist, habe ich an drei Stellen (mit Spaltpfropfen) gearbeitet. Ich habe den Zeitpunkt abgewartet, bis sich erste Zeichen von Austrieb an der Unterlage gezeigt haben, und dann die ruhenden Reiser aus dem Kühlschrank verwendet. Pfropfstellen ungefähr in Augenhöhe.
Alle drei sind angegangen, es hat nur einige Zeit gedauert, bis sie ausgetrieben haben, dann sie sind sehr gut gewachsen.

[Placetobbi]

Vielen Dank für eure Einschätzung. Das klingt soweit unkompliziert. Mich irritiert nur der Verweis auf "warm stellen" bzw. das sie ins Gewächshaus sollen.
Ich werd's einfach versuchen.

[Damax]

All servas -
hab sie auch auf B-Hasel , in 7o cm Höhe , Kopulation mit Gegenzunge . Reiser schon Anfg Jänner schneiden , veredeln spät auch wenn schon 5 cm im Austrieb .
Insgesamt a schwierige Kultur , Vollertragsjahre sind rar , Schädlinge genug . Meine 'best of 12' sind WITPIT und BONT ciao tugeder

[Schwirbu]

-wärme soll wichtig sein weil Kallus nur langsam wächst?! Was heißt das in der Praxis?
-möglichst weit unten Veredeln habe ich gelesen aber was ist da dran?

Hasel brauchen etwas höhere Temperaturen zum Anwachsen. Für mich hat es entweder als Tischveredlung oder spät im Freiland (April) funktioniert. Ich veredle auf 0.5-1 m auf Baumhasel oder Hasel. Die Höhe der Veredlung sehe ich als weniger kritisch für den Erfolg. Ganz tief veredle ich nur, falls ich später Absenker machen will.

[Pjoter]

Mich würde noch interessieren, wie eure
Erfahrung mit der Veredlung der verschienenen
Haselsorten auf Baumhasel sind.
Bei mir geht "Wunder von Bollweiler"
besser als andere Sorten.

[Schwirbu]

Mich würde noch interessieren, wie eure
Erfahrung mit der Veredlung der verschienenen
Haselsorten auf Baumhasel sind.
Bei mir geht "Wunder von Bollweiler"
besser als andere Sorten.

Bei Tischveredlungen habe ich bisher keine Unterschiede zwischen den Sorten festgestellt. Im Freiland veredelt wuchsen welche 1 m im ersten Jahr und andere bloss 10 cm, ich denke je nachdem wie gut sie angewachsen sind. Mir ist nicht bekannt, dass verschiedene Haselnuss-Sorten ihren Wuchs anders verändern, wenn sie auf Baumhasel veredelt werden. Die allgemeine Tendenz (etwas weniger wüchsig, früherer Ertragseintritt etc.) sollte auf Baumhasel für alle Sorten zutreffen. Da die Unterlagen Sämlinge sind und im Freiland jeder Standort anders ist, wird es auch dadurch Unterschiede geben.

[Damax]

Ich hab alle auf Baum HA , Reiser Ende Dez / Afg Jä schneiden . Bei 1° C lagern , ich veredle wenn der Austrieb schon mind 5 cm ist . Kopulieren mit Gegenzunge .
Ich habe bei den div Sorten keine Wachstumsstörung bemerkt . Doch sie vergreisen ab 15 Jahren , deshalb immer durch Schnitt verjüngen - ao mach ich das , L G max

[Placetobbi]

Ich hab alle auf Baum HA , Reiser Ende Dez / Afg Jä schneiden . Bei 1° C lagern , ich veredle wenn der Austrieb schon mind 5 cm ist . Kopulieren mit Gegenzunge .
Ich habe bei den div Sorten keine Wachstumsstörung bemerkt . Doch sie vergreisen ab 15 Jahren , deshalb immer durch Schnitt verjüngen - ao mach ich das , L G max

Hat die Gradzahl 1°C einen ganz erheblichen Grund? Die Bedingungen herrschen ja (leider) bei den aller wenigsten. Kühlschrank halt so um die 3-10°C vermutlich. Das klappt selbst mit frühaustreibenden wie Prunus sehr gut für mich. Ist die Hasel da spezieller?