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Haselnussanbau (Gelesen 33754 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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akrotelm
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Re: Haselnussanbau

akrotelm » Antwort #120 am:

Secret Garden hat geschrieben: 21. Nov 2024, 17:29 Wie das mit einem Elektrozaun gegen Eichhörnchen, die von Baumwipfel zu Baumwipfel springen, funktionieren soll ist mir unklar.
Gemeint war evtl., dass die Hühner im Bereich um die Sträucher eingezäunt sind.
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Secret Garden
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Re: Haselnussanbau

Secret Garden » Antwort #121 am:

Nox hat geschrieben: 21. Nov 2024, 16:13 Elektrozaun und Hühner helfen gegen Eichhörnchen und Haselnussbohrer.
Du meinst die eingezäunten Hühner vertreiben die Eichhörnchen? Könnte man so deuten. ;D
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dmks
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Re: Haselnussanbau

dmks » Antwort #122 am:

Hühner sind gut gegen Haselnußbohrer - wie eben gegen alle irgendwann mal bodennah müssenden Insekten.
Ein Elektrozaun hilft gegen Säugetiere - ich denk mal so ab 6m Oder abhängig von der Höhe auch mehr) Abstand zwischen den Gehölzen hat auch der fitteste Eichkater keine Chance mehr. ;D
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Nox
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Re: Haselnussanbau

Nox » Antwort #123 am:

Also nee, Leute. Ich finde Eichhörnchen sehr possierlich und freue mich immer, wenn ich welche sehe. Für sie gibt es genügend Eicheln, wilde Haselnüsse und Kiefer- sowie Pinienzapfen.

In meine Hühnergehege kommen sie nicht von einem anderen Wipfel aus. Der Elektrozaun ist nur 1,20 m hoch, das reicht, um mir die Ernte zu sichern. Insgesamt wachsen dort 6 Edelsorten, das deckt meinen Bedarf an Nusskuchen und Müsli.
Tünde
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Re: Haselnussanbau - Oberlausitz-Stiftung

Tünde » Antwort #124 am:

Die Oberlausitz-Stiftung baut gerade eine Haselnuss-Sortensammlung auf
In Ostritz wurde in den vergangenen vier Jahren die vermutlich größte Sammlung von Haselnuss-Sorten in Europa aufgebaut. 60 dieser Sorten wurden aus ganz Europa zusammengetragen und bereits angepflanzt, fünf weitere Sorten werden derzeit in einer Baumschule veredelt und sind für die Pflanzung im Herbst 2024 vorgesehen. Die meisten dieser Sorten wurden früher über Jahrzehnte lang in Deutschland angebaut, galten aber lange Zeit als verschollen. Nach jahrelangen Recherchen von Bettina und Michael Schlitt (Oberlausitz-Stiftung, Görlitz) konnten diese Sorten wiederbeschafft werden und stehen nun der Öffentlichkeit für unterschiedliche Zwecke zur Verfügung.
(...)
Die Oberlausitz-Stiftung beteiligt sich mit dieser Sammlung am weiteren Aufbau der Deutschen Genbank Obst. In einigen Jahren, wenn die Haselnuss-Sträucher etwas gewachsen sind, werden Edelreiser von allen Sorten zur Verbreitung der Sorten abgegeben. Derzeit ist dies nur von wenigen Sorten möglich, die bereits eine ausreichende Wuchshöhe erreicht haben.
(...)
Eine weitere Aufgabe besteht in der Suche nach weiteren historischen Haselnuss-Sorten. Zumindest diejenigen Sorten, die in den Sortenwerken des 18.-20. Jahrhunderts mehrfach erwähnt wurden, sollten – wenn irgendwie möglich – Bestandteil der Sammlung werden. Zu diesen fehlenden Sorten gehören: Apoldaer Zellernuss, Blauschalige Lambertsnuss, Einzeln tragende kegelförmige Nuss, Gehörnte Haselnuss, Große (runde) bunte Zellernuss, Hempel´s Zellernuss, Italienische lange Zellernuss, Jeeve´s Sämling, Längliche Riesennuss, Levantinische Baumhasel, Mandelnuss, Riekchen´s Zellernuss und Walker´s Zellernuss.
Hinweise auf diese Sorten werden erbeten.
https://www.oberlausitz-stiftung.de/sorten/haselnuesse/
Placetobbi
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Re: Haselnussanbau - Oberlausitz-Stiftung

Placetobbi » Antwort #125 am:

Tünde hat geschrieben: 22. Nov 2024, 01:44 Die Oberlausitz-Stiftung baut gerade eine Haselnuss-Sortensammlung auf
In Ostritz wurde in den vergangenen vier Jahren die vermutlich größte Sammlung von Haselnuss-Sorten in Europa aufgebaut. 60 dieser Sorten wurden aus ganz Europa zusammengetragen und bereits angepflanzt, fünf weitere Sorten werden derzeit in einer Baumschule veredelt und sind für die Pflanzung im Herbst 2024 vorgesehen. Die meisten dieser Sorten wurden früher über Jahrzehnte lang in Deutschland angebaut, galten aber lange Zeit als verschollen. Nach jahrelangen Recherchen von Bettina und Michael Schlitt (Oberlausitz-Stiftung, Görlitz) konnten diese Sorten wiederbeschafft werden und stehen nun der Öffentlichkeit für unterschiedliche Zwecke zur Verfügung.
(...)
Die Oberlausitz-Stiftung beteiligt sich mit dieser Sammlung am weiteren Aufbau der Deutschen Genbank Obst. In einigen Jahren, wenn die Haselnuss-Sträucher etwas gewachsen sind, werden Edelreiser von allen Sorten zur Verbreitung der Sorten abgegeben. Derzeit ist dies nur von wenigen Sorten möglich, die bereits eine ausreichende Wuchshöhe erreicht haben.
(...)
Eine weitere Aufgabe besteht in der Suche nach weiteren historischen Haselnuss-Sorten. Zumindest diejenigen Sorten, die in den Sortenwerken des 18.-20. Jahrhunderts mehrfach erwähnt wurden, sollten – wenn irgendwie möglich – Bestandteil der Sammlung werden. Zu diesen fehlenden Sorten gehören: Apoldaer Zellernuss, Blauschalige Lambertsnuss, Einzeln tragende kegelförmige Nuss, Gehörnte Haselnuss, Große (runde) bunte Zellernuss, Hempel´s Zellernuss, Italienische lange Zellernuss, Jeeve´s Sämling, Längliche Riesennuss, Levantinische Baumhasel, Mandelnuss, Riekchen´s Zellernuss und Walker´s Zellernuss.
Hinweise auf diese Sorten werden erbeten.
https://www.oberlausitz-stiftung.de/sorten/haselnuesse/
Danke, mit Schlitt stehe ich im Kontakt, aber die Betonung liegt auf "Aufbau". Es fehlt noch an Erfahrungswerten.

Danke an alle für den Input.

Falls noch jemand Sortenerfahrungen beitragen kann, gerne teilen.
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Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.
Placetobbi
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Re: Haselnussanbau

Placetobbi » Antwort #126 am:

Hier noch Lektüre die mir weitergeholfen hat.

Gute Infos zu Ertrag und Anbau, keine/kaum Infos zu Geschmack:
Journal für Kulturpflanzen, 74 (05-06). S. 142–149, 2022 | DOI: 10.5073/JfK.2022.05-06.05 | Penzel und Möhler
https://tlllr.thueringen.de/fileadmin/T ... ehler.pdf

Infos zu Inhaltsstoffen, für den Gärtner eher weniger Interessant und auf Englisch:
Nutrient Composition of Different Hazelnut Cultivars Grown in Germany
https://www.mdpi.com/2304-8158/9/11/1596
Esslingen / Tübingen

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Starking007
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Re: Haselnussanbau

Starking007 » Antwort #127 am:

Ich hab diverse Fortbildungen in Sachen Haselnussanbau hinter mir,
aber mangels Bedarf nicht abgespeichert.
Unseren regionalen hab ich auch seit Jahren nicht mehr besucht....

Infoquellen in meinem Raum:
https://www.lfl.bayern.de/ilt/pflanzenb ... /index.php
https://www.hswt.de/forschung/projekt/2 ... -in-bayern
https://www.iva.de/iva-magazin/umwelt-v ... anisierung
Gruß Arthur
Schwirbu
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Re: Haselnussanbau

Schwirbu » Antwort #128 am:

Placetobbi hat geschrieben: 21. Nov 2024, 14:59 Es werden sowieso mindestens 3-4 Sorten auswählen, da frag ich mich, ob es überhaupt herausragende Sorten gibt?
Meine aktuellen Favoriten sind:
Cosford
Hallesche Riesen
Katalonski
Merveille de Bollwiller

Mir ist der Geschmack wichtig, gefolgt von der Pflanzengesundheit. Emoa 1 scheint auch interessant, doch da habe ich noch zu wenig Nüsse probiert. Die Sorte Grand Traverse würde mich interessieren, falls jemand die hat.
Pflanzen gesehen und Nüsse probiert habe ich bisher von Bergeri, Butler, Cosford, Corabel, Emoa 1, Ennis, Fertile de Coutard, Gunslebert, Hallesche Riesen, Juningia, Katalonski, Lange Spanische, Nottinghams Fruchtbare, Pearsons Prolific, Merveille de Bollwiller, Rote Zellernuss, Trapezunski, Webbs Preisnuss, Weisse Lambertsnuss und noch einige Zellernüsse, die mir nicht in besonderer Erinnerung geblieben sind.
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Starking007
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Re: Haselnussanbau

Starking007 » Antwort #129 am:

Im Profianbau spielt auch die Erziehungsform oder die Veredelung eine Rolle.
Wichtig sind dann gleichmäßige Größe, gutes Öffnungsverhalten usw....
Gruß Arthur
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Nox
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Re: Haselnussanbau - Oberlausitz-Stiftung

Nox » Antwort #130 am:

Tünde hat geschrieben: 22. Nov 2024, 01:44 Die Oberlausitz-Stiftung baut gerade eine Haselnuss-Sortensammlung auf
.....
https://www.oberlausitz-stiftung.de/sorten/haselnuesse/
Ein tolles Projekt, wie schön, dass man den Haselnüssen mal so richtig Aufmerksamkeit schenkt.

Vielleicht kommt man durch Vergleiche oder sogar Genanalysen den Synonymen der Namensvielfalt auf die Spur.
Nur mal ein Beispiel:
Hier ist eine französische Seite zur Obst und Nüssen, und diese Seite gibt als Synonym für Fertile de Coutard an:
White Filbert.
https://www.fruitiers.org/variete/noise ... e-coutard/

Diese "White Filbert" wird aber in der Oberlausitz-Stiftung als Synonym für eine ganz andere Sorte, nämlich die
"Weisse Lambertsnuss" aufgeführt.
Nur eines ist klar, die Fertile de Coutard ist keine Lambertsnuss. Ein anderer Name für sie trifft es gut: Commun à fruits striés.
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Nox
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Re: Haselnussanbau

Nox » Antwort #131 am:

Schwirbu hat geschrieben: 30. Nov 2024, 21:14 ...
Meine aktuellen Favoriten sind:
Cosford
Hallesche Riesen
Katalonski
Merveille de Bollwiller

Mir ist der Geschmack wichtig, gefolgt von der Pflanzengesundheit. Emoa 1 scheint auch interessant, doch da habe ich noch zu wenig Nüsse probiert. Die Sorte Grand Traverse würde mich interessieren, falls jemand die hat.
Pflanzen gesehen und Nüsse probiert habe ich bisher von Bergeri, Butler, Cosford, Corabel, Emoa 1, Ennis, Fertile de Coutard, Gunslebert, Hallesche Riesen, Juningia, Katalonski, Lange Spanische, Nottinghams Fruchtbare, Pearsons Prolific, Merveille de Bollwiller, Rote Zellernuss, Trapezunski, Webbs Preisnuss, Weisse Lambertsnuss und noch einige Zellernüsse, die mir nicht in besonderer Erinnerung geblieben sind.
Du hast ja enorm viele Sorten verkostet ! Wie fandest Du Bergeri und Butler ? Die haben bei mir noch nicht getragen.
Und wo gibt es die Katalonski, welche ja einer Deiner Favoriten ist ?
Tünde
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Re: Haselnussanbau

Tünde » Antwort #132 am:

Nox hat geschrieben: 30. Nov 2024, 22:02 wo gibt es die Katalonski ?
Bei "Bayern Haselnuss" (Familie Mayer in Neumarkt-Sankt Veit)
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Nox
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Re: Haselnussanbau

Nox » Antwort #133 am:

Danke Tünde - wohl eine einmalige Gelegenheit, die Sorten zu kosten, bevor man sie pflanzt ! Leiden ein wenig weit weg.
Macht nix, war mehr Neugierde.
meiby
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Re: Haselnussanbau

meiby » Antwort #134 am:

Was mich erstaunt hat, ist dass Katalonski (auch Louisens Zellernuss), Hallesche Riesenuss, Wunder von Bollweiler, Cosford, Lange frühe (tidlig) Zellernuss schon recht alte Sorten sind.

Goeschke Die Haselnuss (1887)
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