Apfeldorn mit Pilzproblem (Gelesen 8786 mal)

[enaira]

Schon im letzten Jahr hatte ich das Gefühl, dass unser schöner großer Apfeldorn ein Problem hat. In diesem Jahr war es eindeutig: Das Laub war heller, deutlich kleiner und weniger als sonst, die Äpfelchen vom letzten Jahr blieben trocken hängen, so gut wie keine Früchte, trotz ausreichender Blüte. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Baum nicht richtig versorgt wird.
Meine Befürchtung war ein Befall mit dem Birnenprachtkäfer, bei dem es sich ja um einen Borkenkäfer handelt. Zu sehen war diesbezüglich allerdings nichts.
Heute habe ich im Vorgarten etwas aufgeräumt und dabei auch die Laubhaufen um den Stamm herum entfernt. Mit Entsetzen habe ich dabei festgestellt, dass direkt am Fuß des Stamms sich offensichtlich tote Fruchtkörper eines Pilzes befinden. Ich hatte sie erst für trockenes Holz gehalten.
Was macht dem Baum zu schaffen? Hallimasch??? Im Frühjahr war dort nichts zu sehen, und auch im Laufe des Sommers ist mir dort nichts aufgefallen. Allerdings war in dem Beet alles recht dicht bewachsen und ich habe auch nicht drauf geachtet.
Auf der anderen Seite des Eingangsweges stand bis vor etwa 25 Jahren eine Robinie (Gemeindebaum), deren Wurzelstock nach dem Fällen nicht entfernt wurde. Ich habe dort später eine Strauchrose 'Westerland' gepflanzt, an deren Wurzelstock immer wieder mal weiße Pilzbeläge zu sehen sind. Bislang wird die Rose aber damit fertig. Kann es einen Zusammenhang geben?
Ich meine mich zu erinnern, dass ich in dem Apfeldornbeet nach dem Fällen der Robinie mal weißliche Pilzstränge hatte, die ich entfernt habe. Später ist mir dort nichts derartiges mehr aufgefallen.
Ach ja, auf der anderen Straßenseite hat die Gemeinde zweimal einen Straßenbaum wegen Pilzbefalls entfernen müssen.

[Gartenplaner]

Ich kann auf dem Foto nicht wirklich was in Richtung Pilz erkennen...Birnenprachtkäfer macht sich durch plözlich welk werdende Äste oder Kronpartien bemerkbar.
Einer meiner 3 Apfeldorne hat letztes Jahr auch eher gelbliches Laub gehabt, jedenfalls deutlich blasser als die zwei anderen.
Da alle 3 in einer Art "Becken" in Pflasterung stehen, die nur unten offen sind, und ich nur die ersten Jahre nach der Pflanzung gedüngt hatte, hab ich dieses Frühjahr mal den einen wieder kräftig gedüngt.
Das hatte auch sichtlichen Erfolg in Form von wieder sattgrünen Blättern wie die anderen beiden und wieder mehr Zuwachs.

[enaira]

Habe mal eines von diesen Gebilden am Fuß des Stamms markiert. Davon war jede Menge rund herum, hatte es aber zusammen mit Laub größtenteils unbeabsichtigt entfernt.

[enaira]

Hat wirklich niemand eine Idee, was sich da am Fuß unseres Apfeldorns angesiedelt hat)

[häwimädel]

Doch, ich hatte etwas ähnliches im ehemaligen Garten vorgefunden und Jörg Rudolf hat es hier im Forum als Vielgestaltige Holzkeule identifiziert.

[hobab]

Wär ich bei, kenn den aber eher auf Totholz. Also Schwächeparasit und nicht sehr aggressiv- Apfeldorn hat bei mir eigentlich nur im Lehm Probleme und als Strassenbaum mit beengtem Wurzelraum.

[enaira]

Danke für eure Einschätzung, das klingt passend.
Jetzt ist natürlich die Frage, ob der Baum noch ein anderes Problem hat (Vielleicht doch Birnenprachtkäfer?) und dadurch geschwächt ist? Oder könnte die Ursache auch der Pilzbefall des kranken Straßenbaums schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite gewesen sein?
Ich werde also genau beobachten müssen, ob sich im Frühjahr wieder ein eingeschränktes Wachstum zeigt.
Nach dieser Quelle klingt es ja leider nicht so, als wenn man ggf. einfach einen neuen Baum pflanzen könnte!
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Doch, ich hatte etwas ähnliches im ehemaligen Garten vorgefunden und Jörg Rudolf hat es hier im Forum als Vielgestaltige Holzkeule identifiziert.

Was für ein Baum war das? Und was ist aus ihm geworden?

Wär ich bei, kenn den aber eher auf Totholz. Also Schwächeparasit und nicht sehr aggressiv- Apfeldorn hat bei mir eigentlich nur im Lehm Probleme und als Strassenbaum mit beengtem Wurzelraum.

Lehmboden haben wir, und er steht zwar auf unserem Grundstück, ist aber in Prinzip schon eine Art Straßenbaum (Spielstraße).

[häwimädel]

Ich habe den Pilz auf Totholz bzw. an einem überwuchertem Baumstumpf entdeckt. Keine Ahnung, was das mal war, den hatten die Vorbesitzer schon abgesägt.

Vielleicht bekommst Du Deinen schönen Apfeldorn mit Dünger und mehr Wasser doch wieder hin, es wäre echt schade um den, er macht soviel Freude. Ich drücke Dir und dem Baum die Daumen.

[dmks]

eventuell könnte Kalkstickstoff helfen - ich kenne den Pilz nicht, aber bei Hallimasch an Apfel wirkt das mitunter ganz gut.

[hobab]

Kalk mag auch der Baum gerne - den Stickstoff aber vielleicht doch eher im Frühjahr. Generell kann Weißdorn Lehm gut ab, aber beim Apfeldorn gibts öfters mal Probleme: genauer gesagt Kümmerwuchs…aber das sind nur persönliche Erfahrungen

[enaira]

Kümmerwuchs hatte er all die Jahre bislang nicht gezeigt!
Kalk bzw. Kalkstickstoff werde ich versuchen, danke für den Tipp!

Vielleicht bekommst Du Deinen schönen Apfeldorn mit Dünger und mehr Wasser doch wieder hin, es wäre echt schade um den, er macht soviel Freude. Ich drücke Dir und dem Baum die Daumen.

Danke, ich würde ihn auch sehr ungern verlieren!!!

[dmks]

Ja, Kalkstickstoff erst im Frühjahr, der Hinweis ist wichtig!

(und nicht Kalk und Stickstoff - sondern 'Kalkstickstoff'

[enaira]

Ja, Kalkstickstoff erst im Frühjahr, der Hinweis ist wichtig!

Wie großflächig müsste ich den verteilen? In etwa 1 m Abstand zum Stamm stehen 2 Strauchpaeonien, und im Traufbereich viele Helleboren und Alpenveilchen. Vertragen die das auch?

[dmks]

Die würde ich vorher 'rausnehmen! Da bleiben eigentlich nur Gräser übrig.
Es sollten mind. 40g je m² bis über den Kronenbereich hinaus ausgebracht werden.
Wie gesagt, bei Hallimasch am Apfel hilft das, abhängig vom Zustand des Baumes...

[Floris]

Hast du eine Erklärung dafür, warum bzw. wie das funktioniert?
Wenn ich mir die Lebensweise des Hallimasch ansehe und dagegen die WIrkungsweise von Kalkstickstoff, kämme ich nicht auf die Idee, den dafür einzusetzen,
schon gar nicht über den Kronenbereich hinaus.