Dicke Bohnen (Gelesen 91768 mal)

[thuja thujon]

Doch, das rentiert sich schon noch.
Und Nebeneffekt: wenn du nochmal säst, laufen auch die anderen auf. ;)

[Granate]

Also die Ungeduld hat doch zugeschlagen und ich habe Vorsicht nach ein paar Bohnen gegraben.

Die gute Nachricht: ich habe “was“ Grünes entdeckt 😄

Die schlechte Nachricht: ich habe trotz aller Vorsicht zwei wohl keimende Bohnen kaputt gemacht. Sie waren bereits sehr dick angeschwollen und hatten eine kleine Wurzel.

Ich gebe dem ganzen noch bis Ende März Zeit. Danach wird entweder neu gesät und doch etwas anderes.

[Granate]

Meine Puffbohnen wurden von den Schnecken ziemlich gebeutelt.

Dennoch blühen sie…
Ist das die sogenannte Notblüte, wenn Pflanzen unter Stress stehen (Hab davon schon oft gelesen)?

Können aus diesen Blüten Puffbohnen werden? Kann die Pflanze die überhaupt ohne viel Laub überhaupt durchbekommen? Die Pflanze ist gerade mal 20cm hoch..

Wahrscheinlich ist es auch nicht normal, dass die Blüten so tief unten sind, oder?

Die besseren Pflanzen sind ungefähr 40cm hoch und blühen noch nicht.

[Granate]

6 Wochen später…

Endlich konnte ich meine aller ersten Puffbohnen ernten - zwar nicht viel, weil die Schnecken mehr als die Hälfte der Keimlinge aufgegessen haben, danach kamen die Läuse an den Blüten - aber immerhin knappe 600 Gramm.
Eine paar hängen noch dran, die aber erst größer werden müssen.

Heute werden sie zubereitet und ich bin ganz gespannt, wie sie wohl schmecken werden :D

[cydorian]

Spätaussaaten der Puffbohnen gelingen mittlerweile auch gut. Die hier hab ich noch Anfang November ausgesät, die Samen waren von der Juniernte. Der Boden war noch warm, wochenlang Höchsttemperaturen 6-20°C. Sie keimten schnell und wachsen seither fast kontinuierlich. War Glück. Früher gesät hätten die bösartigen Windböen sie umgerissen, wie es z.B. mit dem restlichen Chinakohl und passiert ist

[ringelnatz]

Sehr schön!
Wobei sie erstaunlich hoch sind. Hoffen wir mal, dass sie vor März nicht noch höher werden, sonst könnte der Frost doch noch Probleme machen.
Welche Sorte ist das?

[cydorian]

Ist "Priamus". Von den grosskernigen Sorten die einzige, die den Winter immer überlebt hat. Nur letztes Jahr hat es derart geregnet, dass viele Pflänzchen in der entstandenen Staunässe des schweren Bodens gefault sind.

Im Aussengarten hab ich noch Augusta, eine niedrige Agrarsorte guter Standfestigkeit und noch frosthärter, mehr für die Winterbegrünung, ob die kleinen Kerne überhaupt was taugen lass ich mich überraschen. Hatte die schon jemand?

[thuja thujon]

Augusta hatte ich noch nicht. War das der Nachfolger von Hiverna?
Wenn ich mehr Platz hätte würde ich mehr Winterackerbohnen machen. Es geht doch nix über Bohnenstroh für Gurken und Co. Aber so beißt es sich in der Fruchtfolge mit Buschbohnen. Also lieber Buschbohnen statt Stroh.

Die Pflanzen sehen aber genau richtig entwickelt aus. Poa annua, ok, das wird halt zum Problem in den milden Wintern, das wird nicht vertrocknen so wie es da liegt und weiter aussamen. Hacken kann man es nicht und händisch jäten ist schon Strafarbeit. Da machen die Ackerbohnen leider zu spät zu, Reihenschluss ist ja nicht vor April zu erwarten, aber immerhin reicht das noch um die Blut-Fingerhirse zu unterdrücken. Also ich würde wirklich gerne mehr machen, aber es beißt sich doch an zu vielen Stellen. Eigentlich schade.

Allein dass die Blattläuse schon früh drauf gehen ist ein Nutzen, da haben es Marienkäfer und Florfliege leicht, eine Population aufzubauen, bevor die schwarze Kirschenlaus usw nachhaltige Schäden an den Bäumen macht.

[cydorian]

Das Rispengras-Zeug ist die Hölle geworden, es gibt hier auch eine noch zähere rötliche Variante, die sieht man kaum, ist gut getarnt aber verbreitet sich intensiv. Die Kinder lassen sich nicht zum jäten zwingen, ich reiss es von Hand aus, kommt in einen Eimer, dann ein Schwung kochendes Wasser drüber. Selbst im Winteranbau sind Puffbohnen leider nicht so unkrautstoppend früh, später Reihenschluss, sind zur Unkrautsanierung nicht geeignet. Will man auf Ertrag gehen, darf man nicht eng pflanzen, was auch das Unkraut freut.

Bohnenstroh ist klasse, wichtiger Biomasselieferant im Frühsommer. Ein echter Nebennutzen. Primär gehts mir aber um die Kerne.

Die frühe Förderung von Nützlingen ist auch so ein Plus. Manche Leute finden die schwarze Bohnenlaus schlimm, die dann im letzten Drittel der Kulturzeit an den Spitzen häufig wird, aber eigentlich ist das die Krönung und die Probe, ob sich bis dahin genug Nützlinge entwickelt haben. Haben sie meistens und die räumen gewaltig auf, seither fast keine Lausprobleme mehr im Garten.

Ist auch eine der wenigen Kulturen, die keinerlei Hilfe benötigt. Kein Mehltau, keine Krankheiten, keine wichtigen tierischen Schädlinge. Letztes Jahr hatte ich ganze Holzbienengruppen, die täglich an die Blüten sind. Die sind ja schwer und bekommen sie auf. Oder beissen sich rein.

[Granate]

Meine dicken Bohnen entwickeln sich dieses Jahr echt prächtig, kein Wunder, sind sie ja dieses Jahr im Gegensatz zum letzten Jahr im Hochbeet vor den Schnecken sicher

Allerdings haben sich jetzt Läuse angesammelt.
Was würdet ihr mir empfehlen?
Läuse abmachen mit einem Pinsel? Oder einfach lassen und hoffen, dass die Marienkäfer bald kommen?

Können die Läuse jetzt in diesem Stadium noch Schaden anrichten?

[thuja thujon]

Ich würde falls du Wert auf die Ernte von Körnern legst behandeln, unter anderem wegen dem Honigtau.
Falls sie als offene Nützlingszucht gedacht sind selbstverständlich nicht.

[Gänselieschen]

Ich habe in diesem Jahr erstmalig Dicke Bohnen gelegt - wie die Gartenfreunde sagten, wohl zu dicht. Aber noch entwickeln auch sie sich prächtig. Im Februar gelegt, ewig gebraucht bis zur Keimung - und ganze zwei sind nicht gekommen. Vielleicht finde ich ein Foto.

Dass Dicke Bohnen so nützlich für die Insektenwelt sind, habe ich soeben erstmalig gelesen. Also ich werde drauf verzichten, etwas gegen die schwarze Bohnenlaus zu machen.

Aber was ist bitte Bohnenstroh??

Bildausschnitt von vor einer knappen Woche, die schießen jetzt regelrecht. Brauchen die ne Stütze?

[thuja thujon]

Aber was ist bitte Bohnenstroh??

Eines der besten Mulchmaterialien über den Sommer für zB unter Tomaten, wenn man ständig im Beet rumtrampelt um Geiztriebe auszubrechen oder Früchte zu ernten. Das gleiche gilt für Gurken.
Kleingehäckselt für zB Endiviensalat nutze ich es weniger gerne wegen Sclerotinia.
Das bestechende ist eben das engere C/N-Verhältnis im Vergleich zu Getreidestroh bei gleichzeitig ähnlich mechanischem Beanspruchungsvermögen um Bodenstrukturschäden beim Begehen von Beeten vorzubeugen. Deshalb auch lang lassen und falls es Reste vor der Gründüngeraussaat geben sollte, im Kompost weiter verwerten.

[Gänselieschen]

O.k., mit Stroh meinst du also die trockenen Pflanzen nach der Ernte? Oder werden die Pflanzen extra getrocknet und sind zur Ernte noch grün?

[thuja thujon]

Getrocknet nach der Ernte. Ich weiß nicht wann du erntest, ob noch grüne Kerne oder schon Saatguttrocken. Ein bisschen Restfeuchte haben die Stängel immer, sie sind nicht so trocken wie Weizenstroh. Das kommt dann aber beim mulchen, ohne so steif zu werden. Blätter sind in der Regel beim (späten) ernten schon etwas raschelig. Man verliert also viel unterwegs.