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Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen? (Gelesen 2025 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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Acontraluz
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Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Acontraluz »

In einem anderen Faden habe ich seit paar Tagen auf dem Thema „ungeeignetes torflastiges Substrat“ bei gekauften Pflanzen rumgeritten und von Forumsmitgliedern, die professionell im Gartenbau tätig sind, plausible Erklärungen bekommen, warum das halt noch so ist und kann das jetzt auch nachvollziehen. Da ging es um die Versender.

Die nächste Frage, die sich nun stellt, resultiert daraus. Wenn ich (am Ende des Tages pflanze ich ja die gekaufte Ware), Torf vermeiden möchte, aber dennoch zugekaufte Erde für z.B. Kübelpflanzen benötige, was kann man da nehmen?
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Anubias
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Anubias » Antwort #1 am:

Ich denke, torffreie Erde namhafter Anbieter kannst du ruhig nehmen.
(Bei den Billigheimern befürchte ich einen zusammenpappenden Mix aus Kompost und Rindenmulch als "torffrei")

Es erfordert nur mehr Aufmerksamkeit als man gewohnt ist.

Es wird gern mit aufbereiteter Holzfaser gearbeitet.
Die kann aber Stickstoff festlegen.
Da muss eventuell häufiger nachgedüngt werden.

Alle diese torffreien Erden halten/speichern Wasser wesentlich schlechter, es muss uU viel mehr gegossen werden.

Holzfaser- wie Kompostanteile werden viel stärker abgebaut/zersetzt, als man von torfhaltigen Erden gewohnt ist, da kann nach nem Jahr nur noch 2/3 im Topf sein und feinkrümelig zusammen pappen.
Das ist bei großen Kübeln dann ein Problem.
Es könnte zu nass im Topf werden.
Da sollte man vielleicht etwas neutrales gröberes untermischen, Blähtonbruch vielleicht ? Hab ich aber noch nicht ausprobiert.
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Acontraluz
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Acontraluz » Antwort #2 am:

Wenn ich nur wüsste, wer die namhaften Anbieter sind.

Ich sammele die Maulwurfshügelerde, die bei uns anfällt sehr gerne ein, aber die ist voller Krautsamen. Das ist halt der Nachteil.

Gegenüber ein umgepflügtes Feld. Nackte Lehmerde ohne Ende. Das zu nehmen ist Diebstahl, oder?
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Anubias
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Anubias » Antwort #3 am:

Kurz gesagt ist namhaft meist = teurer ;)

Hier in den Ecke gibts viel von Stender, die finde ich bisher ziemlich gut.
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Staudo
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Staudo » Antwort #4 am:

Maulwurfshügelerde von Wiesen ist gut brauchbar. Wenn Du sicher gehen willst, frage den Bauern. ;)
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APO-Jörg
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

APO-Jörg » Antwort #5 am:

Ich benötige sehr viel Pflanzsubstrat für die Cyclamen. Dort mische ich Gartenpflanzerdemit Perlite und verrottetes Buchenlaub. Mit dieser Mischung habe ich gute Ergebnisse. Oft bekommt man Pflanzen immer noch mit Torfsubstrat. Dies schüttle ich ganz aus mische es dann unter mein eigenes Substrat und dann wird neu eingetopft.
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Wer Schreibfehler findet darf sie behalten
Gruß Jörg
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Acontraluz
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkau

Acontraluz » Antwort #6 am:

Stimmt, Staudo, mit den Bauern reden ist gut und das ideale Vorgehen.

Ich kenne die Schwiegertochter der Besitzer des angrenzenden Felds ganz gut, aber die verpachten das Land an irgendwen und der beauftragt Lohnunternehmer und mit denen gibt es oft Ärger. Flurschäden auf unserem Weg zum Feld, wo die Schwiegereltern allerdings Wegerecht haben, seit zig Jahren. Aber nun kommen die Lohnunternehmer auf dem schmalen Weg mit riesigen Maschinen, verdichten alles, und wenn es ihnen passt, schneiden sie Äste von unseren alten Obstbäumen rigoros ab.

Sorry, das ist ja schon wieder ein ganz anderes Thema....
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Rosenfee
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Rosenfee » Antwort #7 am:

Ich habe im vergangenen Sommer torffreie Erde für meine großen Kübel genommen. Ich bin kaum mit dem Gießen nachgekommen. Gefühlt war die Erde immer trocken. Sie ist, wie Du schreibst, Anubias, auch um gut 1/3 zusammengesackt. Im kommenden Jahr stehe ich vor der Frage, was ich für Erde für meine Tomatenpflanzen nehmen soll. Ich bin mittlerweile gezwungen, Erde zu kaufen, da ich keinen nennenswerten Garten mehr habe.
LG Rosenfee
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Anubias
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Anubias » Antwort #8 am:

Ich finde es generell schwierig, Substrate für größere Kübel zu kaufen, die meisten sind dafür zu feinkrümelig.

OT:
Ich hab mich dieses Jahr sehr bei Aldi Nord kaputt gelacht.
Erst wird da mit großem Tamtam torffreie Blumenerde beworben und (offenbar gut) verkauft. Ein paar Wochen später dann sogenannte "leichte Blumenerde".
Die aus 100% aufgekalktem und gedüngten Torf bestand.
Unter dem Deckmantel "leicht" aber auch in kürzester Zeit weg war.
Geniales Marketing.
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hobab
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

hobab » Antwort #9 am:

Für größere Kübel nehme ich Erde von den Erdwerken, also Oberboden mit zugemischtem Kompost. Je nach Anspruch dann Lambsted Dan, Torf, Lehm etc als Zuschlag, Da stehen die Pflanzen oft Jahrelang drin, bei wenig Schrumpfung des Substrats. Präzises Düngen ist da natürlich schwierig
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Staudo
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Staudo » Antwort #10 am:

Anubias hat geschrieben: 21. Dez 2024, 18:25 Geniales Marketing.
So gehört Aldi zu den Guten und obendrein wirtschaftlich Erfolgreichen!
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Gartenlady » Antwort #11 am:

Torffreie Erde gibt es hier überall, ich verwende sie gerne, mische i.A. eigenen Kompost darunter und empfehle Eifellava fein granuliert als Zuatz. Sie speichert Wasser, was nützlich ist, wenn die torffreie Erde zu schnell austrocknet.
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mavi
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

mavi » Antwort #12 am:

Acontraluz hat geschrieben: 21. Dez 2024, 17:08 ...
Wenn ich (am Ende des Tages pflanze ich ja die gekaufte Ware), Torf vermeiden möchte, aber dennoch zugekaufte Erde für z.B. Kübelpflanzen benötige, was kann man da nehmen?
Die Antwort auf diese Frage interessiert mich auch sehr!

Meine Erfahrungen vom letzten und vorletzten Jahr: die torffreie Blumenerde, die ich für Chili- und Tomatenanbau im Kübel gekauft hatte (einmal von C.mpo, bio Universalerde torffrei, einmal von N..dorff etwas ähnliches), waren beide gleich schlecht, d.h. sie bestanden überwiegend aus groben Holz(rinden?)stücken, die schon supernass aus den Beuteln kamen. Ältere, selbst vorgezogene Pflanzen haben darin überlebt. Reste dieser Substrate habe ich nach einem Jahr zur Aussaat benutzt. Die unterschiedlichsten Samen keimten, wuchsen dann aber alle rückwärts. Bis mir die Zusammenhänge mit dem Substrat klar wurden, war es aber zu spät.
Nächstes Frühjahr versuche ich es nochmals, aber mit anderem Topfinhalt.

Besser sah vorletztes Jahr eine torffreie Blumen"erde" vom Raiffeisenmarkt aus. Sie war, wie ich mir gutes Substrat vorstelle, feinkrümelig, wasserhaltend, aber nicht vernässend, und auch aufnahmefähig, wenn sie mal trocken war (den Hersteller habe ich mir leider nicht gemerkt).
Daraufhin machte ich mich letztes Jahr im Frühling sofort zum entsprechenden Markt auf und kaufte zwei große Beutel. Der Inhalt war enttäuschend, er ähnelte nun stark dem oben Genannten, grob und nass, eher Rindenmulch als alles andere, nur nicht so gleichmäßig.
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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

Gartenplaner » Antwort #13 am:

Acontraluz hat geschrieben: 21. Dez 2024, 17:31
Ich sammele die Maulwurfshügelerde, die bei uns anfällt sehr gerne ein, aber die ist voller Krautsamen. Das ist halt der Nachteil.

Gegenüber ein umgepflügtes Feld. Nackte Lehmerde ohne Ende. Das zu nehmen ist Diebstahl, oder?
Eigentlich sollte Maulwurfshügelerde relativ frei von Unkrautsamen sein - kommt ja aus dem Untergrund, und die Erdoberfläche ist da, wo sich die meisten verstreuten und herangewehten Samen finden.
(Kann natürlich sein, dass dann Samen aus der unterirdischen “Samenbank” des Bodens keimen)
Wenn man die Erde des Maulwurfshügels erst nach einiger Zeit wegnimmt, können natürlich schon Flugsamen drauf gelandet sein.

Ich sammle seit Jahren im Schuppen Gartenerde, die immer bei Pflanzlöchern über bleibt.
Das ist bei auch nur ein paar Sträuchern mit etwas größerem Wurzelballen schnell mal ne Schubkarre voll.
Aber auch bei Stauden bleibt immer mal etwas übrig, da sammelt sich schneller, wie man denkt, ordentlich was zusammen.
Und die nehme ich für längerfristige Kübelbepflanzungen.
Ich hab da sehr wenig keimendes Unkraut drin.

Mein Gartenlehm ist strukturstabil, mineralisiert nicht nach (das habe ich bei mit Torfballen ausgepflanzten Sträuchern schon ganz extrem erlebt), bringt Nährstoffe mit, setzt selbstständig welche frei und speichert einen Teil, wenn man düngt.
Die Wasserspeicherfähigkeit ist enorm.
(So gut, dass es bei manchen Pflanzen sehr sinnvoll ist, auflockerndes, dränierendes Material wie Lavasplitt, Perlite usw. unter zu mischen und gut auf Wasserablauflöcher und Drainageschicht zu achten!)
Hostas hab ich so schon teilweise länger als 10 Jahre in gleicher Erde und gleichem Topf - nur etwas nachgedüngt in den letzten Jahren.

Großer Nachteil - sehr schwer, eher nix für Kübel, die im Winter rein müssen, mehr was für Töpfe, die Winter wie Sommer an Ort und Stelle bleiben.

Beim Eigentümer vom Feld zu fragen, ist insofern schon eine sehr gute Idee!
Du brauchst ja auch keinen Kubikmeter, wenn du an einigen verstreuten Stellen eine Schaufel voll einsammelst, ist das nicht mal sichtbar.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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Re: Pflanzsubstrat ohne Torf einkaufen?

thuja thujon » Antwort #14 am:

Substrat für Kübel ist nicht das gleiche wie Substrat für Kübel. Wenn man Hornveilchen in Kästen oder so pflanzt und nach 6 Wochen wieder entfernt, ist eine der teuren, Torfreduzierten Substrate durchaus brauchbar. Das Substrat kann nach den 6 Wochen aber auch entsorgt werden. Das ist schon pervers.
Wenn es um langlebigeres geht, Tomaten etwa, oder gar etwas, das überwintern soll und nächstes Jahr auch nicht gleich rückwärts wachsen soll: mineralische Substrate nehmen.
Wie schon weiter oben erwähnt, für große Container gibt es gar kein organisches Substrat im Hobbybedarf, das grob genug wäre, um ausreichend Strukturstabil zu sein.

Bei den mineralischen Substraten kann man dann auch das Gewicht aussuchen. Günstig ist zB Dachgartensubstrat, Lava, Ziegelsplitt, Bimksies, Blähton usw., etwas Unkrautsamenfreien Lehm und Sand dazu.
Wer es leicht haben möchte, weil er Kübel schleppen muss: Blähton, Perlite, Vermiculite, Diatomeenerde usw.

Das im Bild ist so eine schnelle Mischung. 2 Schippen Lehm, 3 Schippen Sand, 2 Schippen Bimskies, eine Ziegelbruch, 2 Perlite, damit es nicht zu schwer wird und der halt auch gerade weg musste. Eine Handvoll Kompost schadet auch nicht. Also so Material zum mischen steht in Mörtelwannen oder Eimern immer Griffbereit. Gibts im Erdenwerk des Vertrauens für einen Fünfer für die Kaffeekasse.
Reben Substrat.jpeg
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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