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Dienstleistungswüste Deutschland? (Gelesen 44400 mal)

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Gartenplaner
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Gartenplaner » Antwort #180 am:

Wenn eine Firma von Märkten leben kann natürlich nicht.
Wobei ich mich schon frage, ob Pflanzenmärkte in 20-30 Jahren noch so gut besucht sein werden?

Gärtnereien, die nicht an Privat liefern sind ja sowieso hier raus.
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Mufflon
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Mufflon » Antwort #181 am:

Ich wohne hier in der Nähe einer bekannten Staudengärtnerei.
Die machen jedes Jahr Winterpause von Ende Oktober bis irgendwann im März, so genau weiß man das nie.
Mittlerweile öffnen sie 3x pro Woche für 2-3 Stunden, das aber erst seit eine Mitarbeiterin dort arbeitet.
Ich kann mich noch gut an die Zeiten um 2006 erinnern.
Da war genau 1 Vormittag pro Woche geöffnet.
Und ansonsten galt "wenn das,Tor offen ist, kann man versuchen etwas zu kaufen, aber nur ohne Beratung".
Die Internetpräsenz ist auf Uralt-Standart. Bestellen kann man nichts, aber sie gingen oft zu Pflanzenmärkten.
Die Gärtnerei ist immer noch gut gefragt, aber verlegt sich immer mehr Richtung Gartengestaltung, es könnte sein, man hat bald wieder nur einen Tag verkaufsoffen.
Das mag vielleicht wenig Service sein, aber es muss für die Leute da passen.
„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“ 🍃
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hobab
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

hobab » Antwort #182 am:

Wenn die Paketlieferer so weiter machen, werden Pflanzenmärkte sehr gute Aussichten haben. Und ich seh keine großen Verbesserungen bei DPD, DHL und Konsorten.
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Brezel
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Brezel » Antwort #183 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 5. Jan 2025, 12:53 Wenn eine Firma von Märkten leben kann natürlich nicht.
Wir wissen doch gar nicht, ob es so ist. Vielleicht läuft der Betrieb nur als Hobby oder Nebenerwerb weiter. Davon würde ich jedenfalls ausgehen, wenn jemand nur noch auf Pflanzenmärkten verkauft.
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Krokosmian
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Krokosmian » Antwort #184 am:

Ich kenne ein Gärtnerpaar welches nur auf Märkte geht. Früher gabs vor Ort einen Verkauf und auch Versand, die Website existiert noch. So, dass das Sortiment und Termine eingesehen werden können. Ich habe mal gefragt, ob das reicht. Ja, tut es. Eine Pandemie mit Lockdowns darf halt nicht nochmal kommen. Und sie legen natürlich etwas mehr Augenmerk auf freie Ware, also Zeugs das im Topf gut aussieht um es auf dem Markt auch spontan ohne Vorbestellung Verkaufen zu können. Angst, dass sie in den Jahren die sie noch müssen, untergehen könnten, haben sie ansonsten keine. Das sie es nun ausschließlich so machen (was auch auf der Site klar steht) hat seine Gründe, gute sogar. Darf man finden wie man will, man könnte es aber auch einfach akzeptieren, dass sich manche für diesen Weg entscheiden und auch noch klarkommen.

Ob meine beiden (zwischenzeitlich sogar gute Freunde) und die um die es geht dieselben sind, das weiß ich nicht. Muss aber nicht weiter vertieft werden, tut nix zur Sache.
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AndreasR
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

AndreasR » Antwort #185 am:

Krokosmian hat geschrieben: 5. Jan 2025, 13:25 Das sie es nun ausschließlich so machen (was auch auf der Site klar steht) hat seine Gründe, gute sogar. Darf man finden wie man will, man könnte es aber auch einfach akzeptieren, dass sich manche für diesen Weg entscheiden und auch noch klarkommen.
Dann ist doch alles perfekt, sie haben klar kommuniziert, wo man ihre Ware bekommt, und als Kunde weiß man sofort bescheid, woran man ist, und kann sich entsprechend darauf einstellen. :D
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Brezel
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Brezel » Antwort #186 am:

Wenn es so ist, um so besser! :D

Dass man als potentieller Kunde sich Pflanzen von woanders zuschicken lassen muss, die in einer Gärtnerei um die Ecke wachsen, ist allerdings - ähm - gewöhnungsbedürftig. Eine kurze Erklärung auf der Homepage, warum man keinen Vor-Ort-Verkauf anbieten kann, wäre da vielleicht hilfreich. ;)
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Krokosmian
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Krokosmian » Antwort #187 am:

AndreasR hat geschrieben: 5. Jan 2025, 13:35 Dann ist doch alles perfekt, sie haben klar kommuniziert, wo man ihre Ware bekommt, und als Kunde weiß man sofort bescheid, woran man ist, und kann sich entsprechend darauf einstellen. :D
genauo wir hier
Frau P hat geschrieben: 4. Jan 2025, 17:17 ...und auf einem der Pflanzenmärkte könne man sie dann mitnehmen...
Weswegen ich die gerade laufende "Empörungsmaschine" nicht verstehe.
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AndreasR
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

AndreasR » Antwort #188 am:

Ja, ich sehe das wie Brezel, es kann doch nicht so schwer sein, den Kunden die Gründe zu vermitteln, warum man es so und nicht anders macht...
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Krokosmian » Antwort #189 am:

Und schon hat man wieder was gefunden.
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Krokosmian » Antwort #190 am:

Die Einen wie die Anderen kommen jedenfalls anscheinend damit klar, so wie sie es handhaben.

Darf man überheblich finden, wenn man das unbedingt will. Man könnte ja final nochmal hinschreiben, dass man die Pflanzen jetzt halt woanders kauft.
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Nox
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Nox » Antwort #191 am:

Nicht nur für Staudengärtner ist Winterpause, auch auf Staudenmärkten.
Und dann ist es zur Zeit sehr schwer zu erkennen, ob sich im Topf noch Leben regt. Ich habe schon oft bei Gartenentzug im Winter Trost beim Bestellen gefunden - bei Stauden gab es jedoch immer Ausfälle zu dieser Zeit.
.
In der Winterpause machen Gärtner vielleicht auch mal das, was sie zur Wachstumszeit nie können: Papierkram aufarbeiten, Renovieren, Familie besuchen, Ferien.
.
Frau P., ich würde jetzt so gut es geht Beete vorbereiten und evt. mit Laubhäcksel mulchen. Wenn das Wachstum wieder einsetzt und die Gärtner wieder auf die Märkte fahren, dann versuche es nochmals. Du kannst nur gewinnen, denn bei Internet-Bestellungen von einziehenden Stauden ist es ein Lotteriespiel, ob im Topf noch etwas von der Sorte - oder Unkraut - vorhanden ist.
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Frau P
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Frau P » Antwort #192 am:

Hui, da habe ich ja was losgetreten...

Ich habe - auch durch den Thread - jetzt einiges besser verstanden, Betriebsabläufe etc. pp.
Einige Argumente sind nachvollziehbar, andere nicht. Wenn es möglich ist, Pflanzen vorzubestellen, die dann extra gepackt auf dem Pflanzenmarkt auf mich warten, dann besteht (wie bei einer Übergabe) ja auch die Gefahr, dass ich nicht komme und die Arbeitszeit ist die gleiche. Insofern ist das Argument nichtig.

Die Kommunikation war tatsächlich nicht gut, keine Anrede (nicht mal ein Hallo), keine Grußformel am Schluss und die 2 dürren Sätze auch nicht nett. Kann man, muss man aber nicht.
Da muss jetzt hier auch nicht von überzogenen Ansprüchen der Kunden gesprochen werden, die so ein kleiner Betrieb AUCH noch befriedigen soll. Höflichkeit ist eine Zier, doch es geht auch ohne ihr.

Ich wollte lokal kaufen, habe eine nette Anfrage gestellt und eine sehr knapp formulierte Antwort (kann man rüde nennen) bekommen. Habe das nicht nachvollziehen können, weil die ja wirklich direkt um die Ecke sind und ich es unsinnig fand, dass ich 130km Minimum fahren soll dafür und gedacht, dass meine Anfrage vielleicht nicht richtig gelesen wurde und nochmal nachgefragt. Das wars auch schon.
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Frau P
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

Frau P » Antwort #193 am:

@Nox
vielen Dank für den Tipp.
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zwerggarten
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Re: Dienstleistungswüste Deutschland?

zwerggarten » Antwort #194 am:

finde ich richtig gut, wie du das nochmal aus deiner perspektive einordnest, statt erschreckt und/oder entnervt die "diskussion" zu fliehen. :-X ;D

dankeschön, weiter so! :)
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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