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Gärtnereiensterben? (Gelesen 9684 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Gärtnereiensterben?
Mal eine ganz einfache Rechnung. Wenn jemand 4000 Sorten anbietet und an 200 Tagen im Jahr arbeitet, müssen jeden Tag zwanzig Arten und Sorten getopft werden, im Januar genauso wie im Juli. Das ist nicht zu schaffen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- hobab
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Re: Gärtnereiensterben?
Mit genung Personal schon, aber wenn der viel Internethandel macht, geht es ja zu wie in einer Fabrik. Da sind ja Heerscharen nur mit Raussuchen und Verpacken beschäftigt, einen Haufen Logistik um schnell genung nachzuproduzieren und vermutlich viel Unzufriedenheit weil dauernd Prozesse irgendwo hängen. Da über Jahre aufrechtzuerhalten stelle ich mir hart vor. Geht nur mit motivierten und guten Personal und wenn alle zusammenarbeiten: gar nicht so einfach...
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Re: Gärtnereiensterben?
Schlimm!
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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Re: Gärtnereiensterben?
Das hat mir aber jetzt einen rechten Schock versetzt.goworo hat geschrieben: ↑13. Jan 2025, 20:43 Hier in der Pfalz wird Mitte dieses Jahres die Staudengärtnerei Kirschenlohr, wohl die einzige mit umfangreichem Sortiment und von überregionaler Bedeutung, ihre Pforten schließen.Vermutlich ist diese bedauerliche Entwicklung nicht auf unsere Region beschränkt.
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War das doch im vergangenen Jahr einer der wenigen Versandgärtnereien, die Schätzchen nicht nur im Katalog auch wirklich hatten.

Re: Gärtnereiensterben?
Ich vermute die Seniors hören auf und das kannst Du finanziell nicht ersetzen.
Runterfahren und spezialisieren oder aufhören.
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Staudige Grüße vom Chiemsee!
- Bastelkönig
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Re: Gärtnereiensterben?
Das ist echt Schade. Hier haben in unserer Nähe auch zwei Gärtnereien
geschlossen. Bei der Einen wissen wir, dass es keinen Nachfolger gab und Gärtner
kaum noch ausgebildet werden. Wir hatten da regelmäßig und viel eingekauft und es
war immer sehr voll mit Kundschaft, und am Sonnabend war kein Parkplatz in der
Nähe zu bekommen. Also für uns kaum zu verstehen, warum sich das Geschäft nicht
lohnt. Ich habe da sogar Tomatenpflanzen gekauft.
Viele Grüße
Klaus
geschlossen. Bei der Einen wissen wir, dass es keinen Nachfolger gab und Gärtner
kaum noch ausgebildet werden. Wir hatten da regelmäßig und viel eingekauft und es
war immer sehr voll mit Kundschaft, und am Sonnabend war kein Parkplatz in der
Nähe zu bekommen. Also für uns kaum zu verstehen, warum sich das Geschäft nicht
lohnt. Ich habe da sogar Tomatenpflanzen gekauft.
Viele Grüße
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Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.
- zwerggarten
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Re: Gärtnereiensterben?
ach deshalb ist der shop immer halbleer bzw. bestenfalls die hälfte des angebots verfügbar.


vielleicht wäre es sowieso kundifreundlicher, nur das anzubieten, was man auch wirklich hat und das dann auch so wie deklariert bzw. sortenecht?
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Gärtnereiensterben?
Die Warenbestände müssen dazu pausenlos aktualisiert werden. Wenn die Arbeit ohnehin nicht zu schaffen ist, wird das erst recht nichts.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Gärtnereiensterben?
Wir beziehen die Töpfe fürs Gewächshaus bereits mit Barcode, so kann Lückenlos zurückverfolgt werden. So ein System kann sich aber keine Gärtnerei leisten.
Auf jeden Fall sehr schade und schade ists auch, wenn es kaum noch Interessenten für Gärtnerausbildungsplätze gibt.
Auf jeden Fall sehr schade und schade ists auch, wenn es kaum noch Interessenten für Gärtnerausbildungsplätze gibt.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- zwerggarten
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Re: Gärtnereiensterben?
du meinst, die im shop suggerierten hier und da-verfügbarkeiten sind auch nur vage real, quasi fast spinne?
pro luto esse
moin
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Re: Gärtnereiensterben?
„Da müsste noch etwas sein.“
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- zwerggarten
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Re: Gärtnereiensterben?


pro luto esse
moin
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- Jule69
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Re: Gärtnereiensterben?
Oh nein, das ist ja traurig.
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
- Veilchen-im-Moose
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Schwerte/Ruhr Winterhärtezone 7b
Re: Gärtnereiensterben?
Ich habe nur wenige Male bei Kirschenlohr bestellt. Und ja, sie haben oft Pflanzen auf ihre Webseite, die quasi dauerhaft nicht verfügbar sind - aber mit den vorrätigen und dann gelieferten Pflanzen habe ich immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich werde diese Option also vermissen.
Lohnenswerte Gärtnereien in gut für mich erreichbarer Nähe kenne ich nicht wirklich viele. Lange Jahre hat mich der Pflanzenhof Nissen in Wuppertal begleitet, bei dem ich wirklich so einiges an Gehölzen gekauft habe. Nissen ist seit 2021 Geschichte. Das Gelände war riesig und die Auswahl auch... jetzt soll ein Wohngebiet mit 600 Einheiten entstehen. Ich fürchte, mit vielen Schottergärten.
Und dann gibt es noch die Staudengärtnerei Arends-Maubach - ebenfalls in Wuppertal. Ein kleines Team und immer dasselbe Personal, treue Kunden und oft recht gut besucht... trotzdem frage ich mich, wie lange das noch gut gehen kann. Ich fürchte, da ist viel Liebhaberei und Familientradition im Spiel. Ob nachfolgende Generationen vorhanden sind, kann ich nicht erkennen.
Lohnenswerte Gärtnereien in gut für mich erreichbarer Nähe kenne ich nicht wirklich viele. Lange Jahre hat mich der Pflanzenhof Nissen in Wuppertal begleitet, bei dem ich wirklich so einiges an Gehölzen gekauft habe. Nissen ist seit 2021 Geschichte. Das Gelände war riesig und die Auswahl auch... jetzt soll ein Wohngebiet mit 600 Einheiten entstehen. Ich fürchte, mit vielen Schottergärten.
Und dann gibt es noch die Staudengärtnerei Arends-Maubach - ebenfalls in Wuppertal. Ein kleines Team und immer dasselbe Personal, treue Kunden und oft recht gut besucht... trotzdem frage ich mich, wie lange das noch gut gehen kann. Ich fürchte, da ist viel Liebhaberei und Familientradition im Spiel. Ob nachfolgende Generationen vorhanden sind, kann ich nicht erkennen.
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will
Henri Matisse
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- hobab
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Re: Gärtnereiensterben?
Vielleicht findet sich ja noch ein Mitarbeiter der übernimmt? Wenn genug gute da sind, muss das delegieren funktionieren, dann gehts auch mit der Lagerhaltung. Wenn die nicht taugen, klappt das halt nicht. Hier weiß ich von einer, wo die Chefin die Firma an eine Angestellte übergeben und sich selbst hat anstellen lassen…natürlich viel kleinerer Laden.
Mit Gärtnerausbildung ist es so wie mit den anderen Hyndwerksberufen - zu schlecht bezahlt und seit es Werkunterricht nicht mehr gibt, kommt auch keiner mehr auf die Idee was mit den Händen zu machen - außer zu daddeln…
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