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Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln (Gelesen 327713 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wenn er nicht total mickrig dünn ist, zwickst du den abgestorbenen Teil oben ab, du siehst schon beim Schneiden, ob er lebendig ist.
Nie direkt an einer Knospe schneiden, sondern 2 cm darüber, das ist nur beim Wein so, die Schnittstelle trocknet nämlich etwas zurück.
Die oberste Knospe macht dann wieder einen langen Trieb, der die Richtung vorgibt.
Diesen befestigt du so, wie du ihn haben willst. Bei mir habe ich ihn unter dem Dach langelenkt.
So bekommst du eine Art "Hauptleitung", aus der seitlich Triebe wachsen.
Seitentriebe werden dann
im Spätwinter auf 2 oder 3 Knospen zurückgeschnitten.
Nie direkt an einer Knospe schneiden, sondern 2 cm darüber, das ist nur beim Wein so, die Schnittstelle trocknet nämlich etwas zurück.
Die oberste Knospe macht dann wieder einen langen Trieb, der die Richtung vorgibt.
Diesen befestigt du so, wie du ihn haben willst. Bei mir habe ich ihn unter dem Dach langelenkt.
So bekommst du eine Art "Hauptleitung", aus der seitlich Triebe wachsen.
Seitentriebe werden dann
im Spätwinter auf 2 oder 3 Knospen zurückgeschnitten.
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- Starking007
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
ICH würde die Altholzstellen verjüngen.
Ich bin da streng, alle Handbreit ein Trieb. Aus.
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Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Arthur, wie meinst du das?
Altholzstellen sind für dich die mehrjährigen Triebteile?
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- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Als Beispiel mal diesen Ausschnitt. Da sind schon 9 Knicks drin, die relevante Zone immer weiter weg vom Geschehen. Sowas zu verhindern ist doch Kernaufgabe vom Schnitt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das soll so. Man kann mit Schnitt ja auch lenken. Das steht freilich in keinem Buch
Als ich den Weinstock entlangzog, hatte die Garage ein Flachdach.
Ein nachträglich aufgesetzter Dachstuhl brachte einen Dachüberstand, der den Wein beschattete.
Deshalb leite ich die Seitentriebe himmelartig nach aussen und deshalb sind die 'Geweihe' ziemlich ausgeprägt.
Werden sie zu lang, schneide ich sie auf ein zwei Knicks zurück.

Als ich den Weinstock entlangzog, hatte die Garage ein Flachdach.
Ein nachträglich aufgesetzter Dachstuhl brachte einen Dachüberstand, der den Wein beschattete.
Deshalb leite ich die Seitentriebe himmelartig nach aussen und deshalb sind die 'Geweihe' ziemlich ausgeprägt.
Werden sie zu lang, schneide ich sie auf ein zwei Knicks zurück.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die kurzgeschnittenen Zapfen sollten normalerweise direkt an der 'Hauptleitung' stehen, ohne das geweihförmige Altholz.ringelnatz hat geschrieben: ↑1. Feb 2025, 18:10 Arthur, wie meinst du das?
Altholzstellen sind für dich die mehrjährigen Triebteile?
Ich wollte jedoch irgendwie senkrecht weg von der Wand kommen, ohne zusätzlich eine Befestigung anbringen zu müssen.
Zuletzt geändert von Mediterraneus am 1. Feb 2025, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Mit einem Portugieser würdest du damit ohne Laub da stehen, weil der aus dem alten Holz nicht mehr kommt. Also das kann man mal so machen, aber klappt nicht immer bzw mit jeder Sorte.
Und einen fachlichen Grund 9 Knicks einzubauen wird man schwer rechtfertigen können. Abstand ja, könnte man aber auch einfach einen längeren zapfen, also 5 Augen stehen lassen, ohne Leitungsbahnenknick.
Und einen fachlichen Grund 9 Knicks einzubauen wird man schwer rechtfertigen können. Abstand ja, könnte man aber auch einfach einen längeren zapfen, also 5 Augen stehen lassen, ohne Leitungsbahnenknick.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Danke, habs verstanden 

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wenn ich einen frischen Trieb länger lasse, steht er auch von der Wand weg, richtig.
Hängt dann eine Traube dran, zieht es den Trieb dann nach unten.
Ich möchte aber stabiles Holz haben, das mir die Trauben unter dem dunklen Dachvorsprung hervorholt.
Dieser Abstand sind eben die knorrigen Geweihe
Direkt herabhängende Triebe gehen nicht, da dann das Garagentor nicht aufgeht.
Mit Muscat Bleu klappt das ganz gut. Seit 1998 etwa.
Seither jedes Jahr Trauben. Noch nie gespritzt, es gab noch nie Pilzprobleme.
Auch das steht so in keinem Buch
Letztendlich will ich bloß zeigen, dass man mit einer robusten Sorte auch ohne komplizierte Schnittregeln gute Trauben ernten kann. Wenige Grundregeln genügen
Hängt dann eine Traube dran, zieht es den Trieb dann nach unten.
Ich möchte aber stabiles Holz haben, das mir die Trauben unter dem dunklen Dachvorsprung hervorholt.
Dieser Abstand sind eben die knorrigen Geweihe

Direkt herabhängende Triebe gehen nicht, da dann das Garagentor nicht aufgeht.
Mit Muscat Bleu klappt das ganz gut. Seit 1998 etwa.
Seither jedes Jahr Trauben. Noch nie gespritzt, es gab noch nie Pilzprobleme.
Auch das steht so in keinem Buch

Letztendlich will ich bloß zeigen, dass man mit einer robusten Sorte auch ohne komplizierte Schnittregeln gute Trauben ernten kann. Wenige Grundregeln genügen
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das ist unbestritten. Und Muscat bleue ist auch deswegen so beliebt, weil sie sehr viele Fehler verzeiht.
Nur nebenbei, auf den Trieben, die du eingekürzt hast, wachsen keine Trauben. Die wachsen auf dem Holz, das aus diesem Holz entspringt.
Nur nebenbei, auf den Trieben, die du eingekürzt hast, wachsen keine Trauben. Die wachsen auf dem Holz, das aus diesem Holz entspringt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ja, an der Basis der Triebe, die aus den zwei Knospen am Zapfen kommen.
Ich habe einige Bücher über Rebschnitt. Ist zum Teil sehr wissenschaftlich und so geordnet nach Kordonarmen links/rechts/symmetrisch lässt es die Situation vorort leider oft nicht zu. Ich gebe zu, dass ich nicht alles kapiert hab
Zudem wächst so eine Rebe ziemlich ungestüm und so mancher ist dann mit dem Schnitt überfordert.
Also muss was möglichst einfaches her, Hauptsache es gibt eine Art Grundgerüst, die Trauben und die Triebe werden ausgedünnt und
im Spätwinter auf Zapfen an den Hauptleitungen zurückgeschnitten
Dazu brauchts ne Rebe, die pilzfest ist und kurz geschnitten werden kann. 'Muscat Bleu' oder 'New York Muscat' z. B.
Wenn man damit zurechtkommt, kann man auch mehr probieren
Ich habe einige Bücher über Rebschnitt. Ist zum Teil sehr wissenschaftlich und so geordnet nach Kordonarmen links/rechts/symmetrisch lässt es die Situation vorort leider oft nicht zu. Ich gebe zu, dass ich nicht alles kapiert hab

Zudem wächst so eine Rebe ziemlich ungestüm und so mancher ist dann mit dem Schnitt überfordert.
Also muss was möglichst einfaches her, Hauptsache es gibt eine Art Grundgerüst, die Trauben und die Triebe werden ausgedünnt und
im Spätwinter auf Zapfen an den Hauptleitungen zurückgeschnitten
Dazu brauchts ne Rebe, die pilzfest ist und kurz geschnitten werden kann. 'Muscat Bleu' oder 'New York Muscat' z. B.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wenn in den Büchern von Kordonarmen usw die Rede ist, klingt das nach ein wenig viel Verkünstelei. Rebschnitt ist eigentlich total einfach, wenn man das Grundprinzip mit dem fruchten verstanden hat und weiß, was man möchte.
Und wenn man dann ein System wählt, dass den `ungestümen´ Wuchs kanalisiert, dann wirds auch übersichtlich.
Und wenn man dann ein System wählt, dass den `ungestümen´ Wuchs kanalisiert, dann wirds auch übersichtlich.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Jeder hat seine speziellen Bedingungen,
nur wissen manche gar nicht dass sie diese haben.
Medi-sonstwas weis es, und macht es somit richtig!
nur wissen manche gar nicht dass sie diese haben.
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Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Man muss das beste aus der Situation machen.
Mein Kordon liegt jetzt blöderweise direkt unter dem (dunklen) Dachvorsprung und auch noch zu nah an der Wand.
Frische Austriebe wachsen mir unters Dach und zwischen die Dachrinne. Also muss ich den Austrieb vom Gebäude weghalten.
Diese "Wein-Markise" steht (noch!
) in keinem Lehrbuch
Mein Kordon liegt jetzt blöderweise direkt unter dem (dunklen) Dachvorsprung und auch noch zu nah an der Wand.
Frische Austriebe wachsen mir unters Dach und zwischen die Dachrinne. Also muss ich den Austrieb vom Gebäude weghalten.
Diese "Wein-Markise" steht (noch!

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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Verschoben in "Rebschnitt".
Du lässt ihn wachsen, säbelst dann im Winter die Abgänge gleichmässig ab. Ein Teil der Wuchskraft wird bereits erschöpft durch den vielen Platz den sie hat. Kann man machen, hab ich auch gemacht, mit ähnlichem Ziel. Bei mir sollte ein Fenster beschattet werden durch einen Vorhang hängender Triebe. Aber nicht zu tief bzw. mit Notwendigkeit von sommerlichem Dauerschnitt. Indem man viele Stummel stehen lässt, bekommt man immer noch einige, aber weniger Wasserschosser, der Rest wird gleichmässiger und schwächer.
Hat man andere Ziele, werden diese Stummel früher oder später zum Problem, wie schon von tt angedeutet. Die Verwachsungen im alten Holz verhunzen den Saftstrom, nach ein paar Jahren treiben sie fast gar nicht mehr und man muss sie doch abschneiden oder sie sterben ab. Das ist wieder ein Problem, denn dort verkorkt dann auch der Kordon und deine schöne, lange Rute dahinter will nicht mehr so recht, vergreist, so dass man sie auch abschneiden und neuaufbauen muss.
Das zu verhindern ist einfach. Frühzeitig weg mit dem alten Zeug, nur 2cm lange Stummel stehen lassen. Neue Wasserschosser zur Verjüngung nehmen. Bisschen kürzen, Fruchttriebe dran geniessen. Kommt kein Wasserschosser oder zu wenig, gibts einen uralten Winzertrick. Prügle den Wein. Hau mit einem stumpfen Teil (Gartenscherengriff) auf den Kordon. Das quetscht und davor staut sich der Saftstrom, so dass genau dort in der kommenden Saison bevorzugt ein Wasserschosser wächst.
Generell ist beim Rebschnitt zu empfehlen: Immer ran! Es gibt wenig Pflanzen, mit denen man so gut experimentieren kann wie mit Reben. Die verzeihen alles. Treiben wieder willig aus, Schnittmethoden lassen sich umstellen, Ranken willig überallhin führen. So viel kann man gar nicht kaputtmachen, dass die aufgibt.
Frag dich mal, warum :-)Mediterraneus hat geschrieben: ↑2. Feb 2025, 09:04 Diese "Wein-Markise" steht (noch!) in keinem Lehrbuch
Du lässt ihn wachsen, säbelst dann im Winter die Abgänge gleichmässig ab. Ein Teil der Wuchskraft wird bereits erschöpft durch den vielen Platz den sie hat. Kann man machen, hab ich auch gemacht, mit ähnlichem Ziel. Bei mir sollte ein Fenster beschattet werden durch einen Vorhang hängender Triebe. Aber nicht zu tief bzw. mit Notwendigkeit von sommerlichem Dauerschnitt. Indem man viele Stummel stehen lässt, bekommt man immer noch einige, aber weniger Wasserschosser, der Rest wird gleichmässiger und schwächer.
Hat man andere Ziele, werden diese Stummel früher oder später zum Problem, wie schon von tt angedeutet. Die Verwachsungen im alten Holz verhunzen den Saftstrom, nach ein paar Jahren treiben sie fast gar nicht mehr und man muss sie doch abschneiden oder sie sterben ab. Das ist wieder ein Problem, denn dort verkorkt dann auch der Kordon und deine schöne, lange Rute dahinter will nicht mehr so recht, vergreist, so dass man sie auch abschneiden und neuaufbauen muss.
Das zu verhindern ist einfach. Frühzeitig weg mit dem alten Zeug, nur 2cm lange Stummel stehen lassen. Neue Wasserschosser zur Verjüngung nehmen. Bisschen kürzen, Fruchttriebe dran geniessen. Kommt kein Wasserschosser oder zu wenig, gibts einen uralten Winzertrick. Prügle den Wein. Hau mit einem stumpfen Teil (Gartenscherengriff) auf den Kordon. Das quetscht und davor staut sich der Saftstrom, so dass genau dort in der kommenden Saison bevorzugt ein Wasserschosser wächst.
Generell ist beim Rebschnitt zu empfehlen: Immer ran! Es gibt wenig Pflanzen, mit denen man so gut experimentieren kann wie mit Reben. Die verzeihen alles. Treiben wieder willig aus, Schnittmethoden lassen sich umstellen, Ranken willig überallhin führen. So viel kann man gar nicht kaputtmachen, dass die aufgibt.