Hallo,
ich bin jetzt schon ein paar Wochen mit dem Programm von Bursche am arbeiten und finde das echt super!
@Bursche: Ist es machbar in das Programm noch weitere Sorten bzw. SSR-Daten hinzuzufügen? Es wäre sehr interessant die Daten ständig zu erweitern mit Markern aus anderen Ländern oder neuen Untersuchungen. Bzw. wie kompliziert ist es das Roh-Programm auch über neue Listen zu legen?
@Microcitus: Geschwister ähneln sich immer mehr oder weniger, deswegen verstehe ich nicht so recht was du meinst. Beide Elternsorten von Cox scheinen robuster und besser lagerfähig zu sein, warum soll man keine Geschwistersorte mit ähnlich gutem Geschmack und sonst besseren EIgenschaften erzielen können? Ich denke das man wahrscheinlich bei so manchen zufälligen Kreuzungen durch wiederholen mit hunderten Geschwistern durchaus sogar bessere Sorten herausbekommen kann.
@Mainsand: Triploide Sorten sind generell robuster und starkwüchsiger und so für eine extensive Nutzung besonders geeignet bzw. in diesen besonders verbreitet. Es kann sein das z.B. vom Cousinot und Rotem Bellefleur noch mehr diploide Nachkommen in deren Ursprungsregionen verbreitet sind, sich aber nur die triploiden überregional verbreiten konnten.
Man müsste es mal mit Testaussaaten überprüfen, ob manche Sorten eher zu triploiden Nachkommen neigen, ich persöhnlich glaube nicht daran.
Zu den 17 Übereinstimmungen hat es @Bursche gut erklärt. Die passende Kombination der Gene ist ein ziemlich sicheres Merkmal um die Tochtersorte zu verifizieren, zufällig passt da kaum 2x 17 zueinander. Man sieht es den Nachkommen dann auch optisch an, wer die Eltern sind, nachdem man es genetisch weiß

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Es gibt definitiv auch bei den alten Sorten eine gewisse Häufung von Elternsorten, was die Inzucht in den modernen Sorten eigentlich nur noch weiter verengt. Neben der Französischen Edelrenette und ihrer Tochter Orleans sind häufigere Elternsorten etwa Kasseler Renette, Kaiser Alexander und dessen Nachkomme Bismarkapfel, Boikenapfel, Prinzenapfel, Weißer Wintertaffetapfel, Jabkobsapfel An, Keswicker Küchenapfel, Danziger Kantapfel, Kleiner Api, Edelborsdorfer oder Luikenapfel und weitere, die mir grade nicht einfallen. Trotzdem gibt es auch Sorten die keine 17, 16, 15 oder 14 Übereinstimmungen haben, welche dadurch umso interessanter werden.
Wenn zwei diploide Sorten 17 Übereinstimmungen haben sind es würde ich sagen zu 95% direkt verwandte Sorten, also Elter-Nachkomme oder Geschwister, eventuell aus der selben Verpaarung, so z.B. bei den Nachkommen von Keswick´s Küchenapfel und Apfel aus Hawthornden. Man muss dann schauen wann die Sorte erstmals erwähnt wurde bzw. wie die Sorte verbreitet ist. Ich hatte bei rund 200 überprüften Sorten jetzt zwei Fälle in denen es 17 übereinstimmungen mit Geschwistersorten waren und vielleicht 8 Sorten bei denen ich es nicht anhand von Literatur etc. sagen konnte wer die Elternsorte ist, die muss man dann extra Listen. 16x sind auch meistens direkt verwandt, 15x eventuell, wenn z.B. ein Genort Nullen enthält.
Triploide Sorten sind schwierig da sie einfach viel mehr Übereinstimmungsmöglichkeiten haben, deswegen lasse ich sie meist außen vor. Sie haben ja z.B. meist 17 Übereinstimmungen mit beiden Großelternsorten (da sie alles von der 2n Elternsorte übernehmen), mit allen Geschwistern der 2n-Seite sowie deren triploiden Nachkommen. Mit den triploiden Nachkommen der Großelternsorten haben sie auch grundsätzlich 1n gemeinsam.
Zusätzlich kommen zufällige Übereinstimmungen mit zahlreichen auf den zweiten Blick nicht direkt verwandten, besonders triploiden Sorten vor.
Die Übereinstimmungen des Spätblühenden Taffetapfels (habe ich grade noch als Frucht vor mit gehabt) mit dem Oberösterreichischen Brünnerling halte ich auch für relativ zufällig, da zweiterer 2n vom Kleinen Brünnerling hat und das mögliche 1n vom ersteren nicht zu dem in der Kombination zusätzlichen 1n des zweiteren passt.
Meine Zusammenfassung wird sich wohl auf Ende März oder April verschieben da es doch etwas umfänglicher ist als ich dachte.